FUSK-29_11_2013_Natalie_Rath 1 Der Abend begann mit ausgelassenes Gelächter: in beste Laune scherzten die Musiker auf der Bühne, noch bevor der erste Ton gespielt war. Nicht weniger lustig ging es weiter: treibende Rhythmen am Schlagzeug, gewitztes Spiel an Tenorsaxophon und Bassklarinette – die dänische Band FUSK gastierte am Freitagabend im Koeppenhaus.

Dass sich das Quartett aus Kasper Tom Christiansen am Schlagzeug,  Philipp Groppe am Tenorsax, Rudi Mahall an der Bassklarinette und Andreas Lang am Kontrabass in Greifswald zu Hause fühlen ist kein Wunder. Ihre beiden bisherigen Alben „FUSK“ und „Super Kaspar“ sind beide beim kleinen Greifswalder Label „WhyPlayJazz“ erschienen und haben von hier aus in ganz Europa Anklang gefunden. Doch nicht nur ihr zweites, in diesem Jahr erschienenes Album hatten die Musiker zu feiern, sondern auch den Geburtstag des Bassisten. Und so wurde ihr Konzert zu einer Art Geburtstagsfeier, bei der sogar eine CD für das richtige Erraten des Alters ausgelobt wurde.

Fröhlich scherzend also startete das Quartett kurz nach 20 Uhr mit dem Titel „Tief“, spielte sich weit in Richtung Freejazz, doch immer von einem dichten rhythmischen Gerüst von Bass und Schlagzeug zusammengehalten. Tenorsax und Bassklarinette übernehmen die Melodien, mal gemeinsam, mal sich antreibend, mal sinnlich, oft in gewitztem Versatz. Die Übergänge zur Improvisation sind fließend. Philipp Groppe entlockt dem Saxpohon oft innerliche, gefühlvolle Klänge, an der Bassklarinette antwortet Rudi Mahall nicht selten etwas frecher.

Kater vom Zuhören

FUSK-29_11_2013_Natalie_Rath 2

Auf der Bühne feierte FUSK den Geburtstag ihres Bassisten Andreas Lange.

Die humorvollen Namen der Titel dieses Abends sind Programm: in „Lufthafen“ ahnt man das nicht zu durchschauende, aber irgendwie doch einem Rhythmus folgende Chaos eines Rollfelds, in „Booze“, das im Englischen von Schnaps bis Saufen ein ganzes Themenfeld umfasst, überblasen Klarinette und Saxophon derart, dass man schon den folgenden Kater zu spüren bekommt. Kaspar Tom Christiansen führt die Band als Komponist und Schlagzeuger durch die Stücke, mal geht es Richtung Bebob, mal Richung Latin, immer eine ordentliche Priese Avantgarde.

Als Kaspar einen Part im doppelten Tempo zu früh beginnt, bricht die Band lachend ab, setzt in der Mitte des Stückes wieder ein. Von einem Missgeschick lässt sich FUSK nicht die Laune verderben, nimmt sich selbst keinen Deut zu ernst.

Mit zwei Zugaben schließlich bedankt sich das Quartett bei den knapp 30 Zuhörern. Der letzte Titel heißt: „Alles klar, Herr Kommandant“. Das klingt, als würde man eine Marschmusik-Kassette mit Play- und Vorspulen-Taste gleichzeitig hören – der eben FUSK: gewitzt, avantgardistisch, aber nie oberflächlich.

Das nächste Konzert der Reihe „Jazz in Greifswald“ ist am 16. Januar mit Bund MBPK, mit ihrem Konzertprogramm „Brot& Spiele“. Mit von der Partie ist dann auch wieder der Saxophonist Philipp Gropper.

 

Fotos: Natalie Rath