Eckard_Rutz_Gedenken--Christine-Fratzke„Zum Gedenken an Eckard Rütz – am 25. November 2000 von drei Jugendlichen mit rechtsextremer Gesinnung ermordet“, steht auf dem Gedenkstein. Um an den Obdachlosen zu erinnern, findet am kommenden Montag eine Gedenkveranstaltung bei der Mensa am Schießwall statt.

Vor mittlerweile 13 Jahren überfielen in der Novembernacht drei jugendliche Neonazis im Alter zwischen 16 und 21 Jahren Eckard Rütz. Die drei prügelten so lange auf ihr schlafendes Opfer ein, bis sich Rütz nicht mehr regte. Später kehrten sie zurück und fügten ihm derart massive Kopfverletzungen zu, dass der damals 42-jährige Greifswalder an seinen Verletzungen verstarb. Ihre Rückkehr begründeten sie damit, weil sie Angst hätten, dass sie Rütz verklagen würde.

Bei der Gerichtsverhandlung im Jahr 2001 erklärten die Täter, dass sie Rütz „eine Lektion erteilen“ wollten und er „dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche gelegen“ habe. Der damalige Richter sah bei den Jugendlichen eine nationalistische Grundhaltung und verurteile sie zu Haftstrafen zwischen sieben und zehn Jahren. Dies berichtete Juliane Teichert, Mitglied im Bündnis “Schon vergessen?”, anlässlich des 10. Jahrestags des Mords. Das Bündnis setzte sich aktiv dafür ein, einen Gedenkstein für den Ermordeten aufzustellen. 2006 wurde dieser auf dem Mensa-Vorplatz eingelassen. Ziel ist es seither, eine aktive Gedenkkultur zu pflegen, damit Rütz und Klaus Dieter Gerecke, ein weiteres Opfer rechter Gewalt, nicht in Vergessenheit geraten. Die Veranstaltung am kommenden Montag, 25. November, soll um 17 Uhr beginnen. Das Bündnis „Schon vergessen“ lädt gemeinsam mit die Gruppe „Defiant“ dazu ein.

Foto: Christine Fratzke (Archiv)