technisches-rathaus-modell-torsten-heilDie Ermittlungen zum BauBeCon-Skandal stehen unmittelbar vor dem Abschluss, erklärte Martin Cloppenburg, Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft gegenüber der Ostsee-Zeitung. Im November soll voraussichtlich Anklage gegen den ehemaligen BauBeCon-Chef Rainer Winkler erhoben werden.

Hintergrund der Anklage ist unter Anderem eine gefälschte Unterschrift des Oberbürgermeisters für eine Baugenehmigung, auf dessen Grundlage die BauBeCon der Stadt Greifswald Leistungen in Höhe von 417.000 Euro in Rechnung stellte. Beim Umbau der Post zum Gebäude des Technischen Rathauses stellte die Stadtverwaltung vor drei Jahren fest, dass die Sanierung insgesamt um fünf Millionen Euro teurer werde.

Zwar kündigte die Universitäts- und Hansestadt Greifswald unmittelbar nach den Enthüllungen alle Verträge, allerdings plädierte die Stadtverwaltung zunächst dafür, die BauBeCon erneut als Bauherren einzusetzen. Unter geänderten Rahmenbedingungen wurde sich zunächst für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit entschieden.

Am 17. September vergangenen Jahres zog die Stadt Greifswald dann endgültig den Schlussstrich. Ursache war, dass sich im Rahmen der Ermittlungen durch den Untersuchungsausschuss im Frühjahr 2012 die Zahl ungeklärter Rechnungsvorgänge häufte. So seien unter anderem Gelder in Höhe von 850.000 Euro ohne nachvollziehbare Aufträge an verschiedene Ingenieurbüros und Baufirmen gezahlt worden. Da die Ermittlungen inzwischen abgeschlossen seien, müssten sich nun die Anwälte der Beschuldigten zum Ergebnis der Ermittlungen äußern. Erst dann wird entschieden, ob Anklage gegen Winkler erhoben wird.

Foto: Torsten Heil/ webMoritz-Archiv