Seit Dienstagmorgen ist Greifswald um einige hundert Meter Fahrradstraße reicher. Mitarbeiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes montierten in Mühlenstraße, Baderstraße und Domstraße, sowie am Markt die entsprechenden Verkehrszeichen. Im Verlauf des Tages sollen auch noch Fahrbahnmarkierungen aufgebracht werden. Damit trägt die Stadt Greifswald den Fakten des Alltagsverkehrs Rechnung, da der gesamte Streckenverlauf schon lange Zeit eine der Hauptrouten des innerstädtischen Radverkehrs ist.
Tatsächlich handelt es sich bei der Verlängerung der Fahrradstraße nicht um eine durchgehende Strecke, sondern um mehrere Teilstrecken, die durch Kreuzungsbereiche unterbrochen werden. Dies dürfte der, wie es so schön heißt, „gewachsenen Verkehrsinfrastruktur“ geschuldet sein, sprich den Einbahnstraßenregelungen in Domstraße und Baderstraße. Statt mehrerer einzelner Schilder wurden hier große Tafeln angebracht, die alle „notwendigen“ Verkehrszeichen zusammenfassen.
Aktionismus oder Planung?
Wie durchdacht die Verlängerung der Fahrradstraße, die von der Stadt als „Teil der Klimaschutzaktivitäten“ präsentiert wird, tatsächlich ist, scheint fragwürdig. Nach den einschlägigen Regelwerken sollte eine Fahrradstraße mindestens vier Meter breit sein. Für in Längsrichtung parkende PKWs müssen 2,5 Meter aufgeschlagen werden, womit die Domstraße mit nur 5,90 Meter Fahrbahnbreite mehr als einen halben Meter zu schmal ist. Eine Ausweisung als Fahrradstraße käme daher bei geringer Verkehrsdichte eventuell noch in Frage, aber das hohe Aufkommen von Fahrradverkehr in der Domstraße erfordert eigentlich eine breitere Fahrbahn. Andererseits gab es bisher nur wenige Konflikte, vielleicht erweist sich die derzeitige Lösung als durchaus praktikabel.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Wann kommt die Diagonalquerung über die Europakreuzung, um die große Lücke in der Fahrradstraße zu schließen? Oder geht der politische Wille nicht über die Montage einiger Schilder hinaus?
Übrigens: In Fahrradstraßen gilt, sofern nicht anders ausgeschildert, rechts vor links. Also immer schön vorsichtig fahren, auch wenn ihr hier jetzt den Ton angeben dürft.
Fotos: Erik Lohmann
Und wer erklärt jetzt den Leuten noch, dass der Fußweg kein Bestandteil der ausgewiesenen Fahrradstraße ist? Man wird fast jedes Mal fast überfahren, wenn man aus der Theaterkasse heraustritt …
Es steht dir frei, dich als ehrenamtlicher Verkehrserzieher zu engagieren 😉
Du hast durchaus Recht, der Abschnitt birgt ein Konfliktpotential, begründet in der verbesserungswürdigen Infrastruktur. Ist die Frage, wer jetzt gefordert ist: Die Stadt, weil sie die Infrastruktur anpassen kann, oder die Radfahrer, weil sie sich wieder regelkonform verhalten sollten.
Natürlich die Stadt. Seit Jahren wird die Diagonalquerung mit dem Verweis auf den Sanierungsbedarf der Radwege verhindert. Nur an der Blum-Straße will sich einfach nichts tun, tolle Fahrradstraße…
Für die Blum-Straße liegen seit Jahren Planungen vor, doch die wurden zurückgestellt, da es günstiger ist, wenn Blum-Str. und Kreuzungsumbau zeitgleich erfolgen.
Das kurze Stück Plasterstraße als verbesserungswürdige Infrastruktur zu kritisieren ist für mich Jammern auf hohem Niveau. Fahr mal zum Vergleich den Ostseeküstenradweg bis nach Stralsund und zurück … B)
Du kannst ja mal eine Verkehrszählung machen, um die Relevanz Deines Vergleichs selbst zu bewerten.
Was für "Relevanz"? Es geht um die Beschaffenheit von Wegen. In Stralsund und Wismar stehen beispielsweise wegen dem Weltkulturerbe ganze Straßenzüge mit mittelalterlichem Straßenflaster unter Denkmalschutz, da geht noch nicht einmal was in Richtung Barrierefreiheit und in Greifswald werden wegen rein egoistischer Bequemlichkeit andere Leute gefährdet, indem man ein paar Meter Pflasterstraße meidet … und das mit einer rein oberflächlichen Argumentation.
Ich wusste nicht, dass die Straße in Greifswald zum Weltkulturerbe gehört: Wieder ein unsinniger Vergleich.
Fahrradfahrer benutzen den Fußweg, weil die Straße schlecht ist. Um das zu ändern, können die Ursachen oder Folgen bekämpft werden. Ob einer älteren radfahrenden Dame egoistische Bequemlichkeit vorgeworfen werden kann, wenn sie einen sturzbedingten Oberschenkelhalsbruch vermeiden möchte, ist zu bezweifeln.
Sorry, aber die besagte ältere Dame kommt wohl eher aus dem Theater und wird dabei von einem ignoranten Zeitgenossen wie dir angefahren, der aus Bequemlichkeit den Fußweg benutzt, und holt sich bei diesem eigentlich vermeidbaren Unfall den von dir angesprochenen Oberschenkelhalsbruch …
Das weißt du, weil du ja alle besagten älteren Damen dieser Stadt und deren Formen der Freizeitgestaltung kennst…
Schön, wie du hier wieder versuchst, Gruppen zu imaginieren und diese gegeneinander auszuspielen, aber ganz so lächerlich musst du es dann doch nicht verpacken.
Ich imaginiere hier schon mal gar nichts. Die ältere Dame hat der Froschsalat bei seiner lächerlichen und zudem unrealistischen Unfallvision ausgegraben …
Was ist an der Vorstellung, dass eine alte Frau auf dem nassen Kopfsteinpflaster mit ihrem Fahrrad stürzt und sich verletzt unrealistisch? (Könnte auch ein alter Herr sein oder jemand, der im Theater arbeitet oder oder oder) Sieht irgendwie so aus, als würdest du auf Biegen und Brechen versuchen, die Argumentationen anderer zu delegitimieren. Wieso? Ist es wichtig, dass die radfahrenden Menschen in Greifswald weiter als "ignorante Zeitgenossen" oder "Gefährder" gesehen werden können, damit es eine scheinbare Gruppe gibt, an der man sich abarbeiten kann?
"auf dem nassen Kopfsteinpflaster mit ihrem Fahrrad stürzt" …
Wenn es nicht geregnet hast, ist es nicht feucht, falsch gefahren wird trotzdem … zudem spricht die Unfallstatistik für sich.
Desweiteren ist die radfahrende Bevölkerung keine homogene Gruppe, sondern setzt sich auch Leuten zusammen die entweder rücksichtslos fahren und aus Leuten, die sich an die Verkehrsregel halten und Vorsicht und gegenseitige Rücksichtsnahme ernst nehmen. Zu Letzteren zähle ich mich übrigens. Dein Vorwurf von Imagination von Gruppen ist daher noch viel haltloser konstruiert dein hypothetischer Unfall.
Zur Erinnerung:
§ 1
Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Haltlos konstruiert? Das meldet der, der sich anmaßt wissen zu können wie ältere Damen in Greifswald ihre Abendgestaltung vollziehen…
Inwieweit spricht die Unfallstatistik (welche?) für sich? Solche Worthülsen sind hier wohl wenig zielführend. Da du die Diskussion aber eh in deinem Sinne lenken möchtest und nicht in der Lage zu sein scheinst, andere Argumente sachlich zu betrachten (kennt man ja von dir), kannste hier noch n paar Phrasen abfeuern und dann klatschen wir alle, ok?!
Nun gut, wenn Du es als lächerlich betrachtest, wenn ältere Leute verunfallen, dann kann es ja so weitergehen.
Au, jetzt wird sie persönlich.
Matthias hat es auf den Punkt gebracht!
Mir wurde an ganz anderer Stelle auch schon auf die Motorhaube geschlagen, es war kein Radweg , ich stand ! Wenn Radfahrer hier in Greifswald meinen sie können Berliner Verhältnisse einführen, dann ist das nicht akzeptabel ! Ich fahre selbst oft Rad, es ist eine sehr gute Möglichkeit sich in dieser Stadt fort zu bewegen, aber dann nach § 1 StVo !
Wie oft erlebe ich, dass auch Radfahrer eine rote Ampel als Empfehlung verstehen. Und, Schuhagen ist doch meiner Meinung nach eine Fußgängerzone oder ist das auch nur eine Empehlung? Und wie ist das mit dem Rechtsfahrgebot auf ebend diesen Radwegen ?
Versteht mich nicht falsch, aber wenn alle Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoller miteinander umgehen, und nicht wie oft zu erleben entgengen der StVo, dann reicht der Platz für alle. Greifswald ist und bleibt eine alte Hansestadt, da ist nur sehr wenig Spielraum für Verkehrsprojekte.
Vielleicht erklärt die Polizei mal in Form von Bußgeldern wer was falsch macht ?
Diese Fahrradpolitik der Stadt grenzt an Schikane gegenüber allen nüchternen und aufmerksmane Verkehrsteilnehmern.
Ich habe heute mal die Szenerie in der Domstr. beobachtet. Fahrradfahrer aus entgegengesetzter Richtung fahren in der Mitte der Straße und schlagen den PKW Fahrer auf die Motorhaube, sie sollen doch bitte verschwinden. Ich bin aus den Yuppivierteln in Hamburg ja einiges gewohnt, aber bitte wohin denn mit dem Auto?? Wegtragen und zur Seite stellen?
Radfahrer sollten auf den Wall gelenkt werden!! Innenstadt den Anrainern unter den Autofahrern und sonst zu Fuß!! Diese gesamten Regelungen bergen nur Aggressionspotenzial.
Greifswald sollte nicht nur Fahrradhauptstadt spielen, was sie nicht ist! Es sollten realistische Konzepte verwirklicht werden und gesunder Menschenverstand Einzug halten.
Ich sehe das ganz ähnlich. Ich habe das Gefühl, als wenn es in Greifswald kein vernünftiges Verkehrslenkungskonzept gibt. Dadurch dass wir
1.) sehr verdichtete Fahrradverkehrsströme bei
2.) gleichzeitig mit anderen Städten vergleichbaren Autofahrerverkehrsströmen und
3.) ebeno vergleichbaren Fußgängerströmen
…in der Innenstadt haben, muss es mindestens für die Innenstadt ein verkehrliches Gesamtkonzept geben, was es in meinen Augen nicht gibt und wo leider auch kein Interesse besteht. Die Domstraße zur Fahrradstraße zu machen, ist ein Alibiprojekt, um zu suggerrieren, man würde in die Fahrradinfrastruktur investieren und von dem Ausbleiben der Diagonalquerung ablenken.
Leider wohnen in der Domstraße Menschen. Leider gibt es in der Domstraße Geschäfte und Cafès, sodass es leider unvermeidbar ist, mit dem Auto diese Straße zu befahren.
Daher wäre es am sichersten, Fahrradfahrende über den Wall umzuleiten. Das ist kein gigantischer Umweg, zumal man vom Wall aus genau so bequem zum Markt und Fischmarkt usw. kommt. Somit müssten nur noch Jura-Studierende per Rad durch die Domstraße (und Anwohner, bzw. Cafebesucher etc.) Gerade weil ich weiß, dass die Domstraße ein Nadelöhr ist, meide ich sie und weiche freiwillig auf den Wall aus. Es ist kein gigantischer Umweg, zu einem Zeitverlust kommt es ebensowenig.
Ansonsten, HanseMatze: Laut StVO müsste der PKW die gesamte Domstraße rückwärts wieder rausfahren, es sei denn, die Strecke wäre länger als eine PKW-Länge. Ist dies nicht der Fall, müsste er rechts in eine Parklücke fahren. Ist diese nicht vorhanden, auf eine Einfahrt vorübergehend ausweichen. Ist diese nicht vorhanden, hat er Pech gehabt und muss mindestens so lange an Ort und Stelle stehenbleiben, bis die Fahrradfahrer die Straße in entgegengesetzter Richtung passiert haben.
Wenn man die Domstraße schon zur Fahrradstraße machen will, dann geht dies in jedem Fall auch nur als Einbahn-Fahrradstraße. Oder man sperrt sie ganz für Autofahrende, worüber sich die Anwohner selbstverständlich freuen würden, weil kein Bewohner der Häuser in der Domstraße einen PKW besitzt und auch das Mitt`n`Drin selbstverständlich sämtliche Waren mit Lastenfahrrädern anliefern lässt, genau so wie es der Buchladen gegenüber und die Domburg es auch macht. 😉
Ich muss mich auch selbst noch korrigieren. Die Fahrradstr. beginnt glaube ich erst ab Höhe Krupp Kolleg an der Luther Straße?! Das würde bedeuten, dass die Radfahrer sichumsonst beschwert haben!! Es trug sich nämlich mehrheitlich zw. Kreuzung Rubenowstr. und eben Höhe Domburg zu.
Woher kommt dieses Anspruchsdenken auf einen KFZ Stellplatz vor der eigenen Haustür? Ein Auto verbraucht selbst stehend so viel Raum wie 8 bis 10 Fahrräder und Fahrradstellplätze sind in der Domstrasse meines Wissens nicht einmal vorgesehen. Der Wall ist eine Fußgängerzone mit Freigabe für den Radverkehr, d.h. dieser hat sich dort unterzuordnen. Warum also sollten die Autobesitzer nicht vor der Innenstadt parken und dann zu Fuß gehen?!
Ganz einfach, weil es Autobesitzer gibt in dieser Stadt, die in dieser Stadt auch wohnen und in der Stadt ein Grundstück haben, teilweise schon länger als unsere studierenden Gäste.
Woher kommt eigentlich das Anspruchsdenken das dies so nicht sein soll ?
Der Besitz eines Grundstücks rechtfertigt nicht den Anspruch auf einen Parkplatz, im Gegenteil.
Die Parkplatzsituation wird immer präkerer, weil bei Neubauten Parkmöglichkeiten nicht berücksichtigt werden bzw. nur in ausreichender Menge für die neuen Mieter zur Verfügung stehen.
Wenn Du Studierende gerne als "Deine Gäste" bezeichnest, würde ich Greifswald als große Gastwirtschaft bezeichnen. Allerdings wäre diese ohne Forschung und Universitätsmedizin schon lange zur verruchten Eckkneipe degradiert. Die Diskussion "Ureinwohner" / "Student" / "Zugezogene" ist sinnlos und trifft in allen Städten irgendwelche Gruppen.
Es sind erstens nicht "Meine", sondern Gäste der Stadt, und zweitens kommen Gäste nicht umsonst nach Greifswald. Bleiben aber in der Regel auch nicht für immer.
Die Universität gibt es schon es sehr sehr lange wie jeder weiß. Greifswald ist aber nicht nur die Uni sondern viel mehr. Bevor so eine unqualifizierte Äußerung hier abgegeben wird solltest Du Dich mal intensiver mit der Historie sowie der Entwicklung der Region vertraut machen. Und was wäre wenn, will ich hier nicht bewerten, weil es Blödsinn ist ( wie auch der Vergleich mit der Eckkneipe ) !
Bedeutet das somit auch, dass nur wer bis zum späten Lebensabend und darüber hinaus in Greifswald verweilt, das Recht hat, über die Entwicklung der Stadt (in welcher Hinsicht auch immer) mitzureden?
Unqualifiziert finde ich die Äußerung von Froschsalat nicht, denn es ist wohl so ziemlich jedem klar, dass die Universität einen ungeheuren Wert für Greifswald hat. Mit Historie allein ist als Standort heut nicht mehr viel zu holen, wie man an den Städtenin der Peripherie unseres "Leuchtturm" erkennen kann.
Man kann sich wohl aber schlecht mit einer renommierten Hochschule und dem Wissenschaftsstandort schmücken, dann aber den dort lernenden/lehrenden/arbeitenden Menschen nur ein begrenztes Mitspracherecht einräumen, oder?
Also wenn ich fünf Jahre in einer Stadt lebe, häufig sogar länger, oder selbst wenn ich den Bachelor in Regelstudienzeit schaffen würde, was durchaus vorkommen soll, dann bin ich beim besten Willen kein Gast mehr.
Entweder habe ich meinen Erstwohnsitz, oder ich habe meinen Zweitwohnsitz hier. In dem Moment, wo ich eines von beidem in einer Stadt habe, bin ich kein Gast mehr, sondern ein Bewohner dieser Stadt. Je nach Wohnsitzwahl (Erst- oder Zweitwohnsitz) habe ich dann mehr oder weniger Rechte.
Deiner Argumentation folgend, müsste ja jede_r, der_die einer befristeten Beschäftigung nachgeht (W-1- Professuren sind befristet, Mitarbeiterstellen der Uni sind meistens befristet) und deshalb nach Greifswald zieht, ja auch nur ein Gast sein, weil auch da ja absehbar ist, dass er_sie die Stadt nach spätestens sechs Jahren wieder verlassen wird.
Das ist absurd.
Viele Studierende wollen sehr gerne hier bleiben, wissen jedoch, dass es für sie keine Arbeit in Greifswald geben wird, müssen also weg. Deshalb sollen sie also gleich "Gäste" sein???
Das ist unlogisch.
Aber abgesehen davon ist doch nicht entscheidend, ob jemand als Gast oder Einwohner in der Stadt da ist. Die Infrastruktur wird ja nicht nur für Einheimische geschaffen, sondern für alle, die diese Wege benutzen. Dazu gehören Einwohner der Stadt (das sind leider auch Studierende, Lehrende etc. 😉 ), Gäste (das sind all diejenigen, die hier Urlaub machen, bzw. Verwandte/ Bekannte, Freunde besuchen), Berufspendelnde (das sind all diejenigen, die außerhalb Greifswalds wohnen, aber zum Zwecke der Arbeit die Stadt aufsuchen müssen) und vielen anderen mehr.
Da gerade dieser Umstand dafür sorgt, dass sehr viele Menschen die Wege der Stadt, sei es zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto, nutzen, müssen natürlich alle Verkehrsteilnehmenden ins Auge gefasst werden. Wenn es bei einer der drei Gruppen erhebliche Probleme gibt, muss sich Gedanken um eine Lösung dieses Problems gemacht werden.
Ein Problem gibt es bei der Radwegeinfrastruktur in der Innenstadt, die wiederum häufig wahlweise mit der der Fußgänger oder jener der Autos kollidiert. Und das nicht, weil Radfahrende ignorant oder böse sind, sondern weil die Infrastruktur einfach zu wenig Rücksicht auf Radfahrende nimmt.
Historie? Welche Punkte sollte ich mir denn da näher ansehen, die belegen, dass es Faktoren abseits der Universität gab, die sich positiv auf die Wirtschaftsentwicklung ausgewirkt haben? Salzhandel? A20?
Es hat ja Gründe, warum Deine "Gäste der Stadt" nicht für immer bleiben. Nämlich: Es gibt hier nichts außer Uni. Nenn mir doch mal zukunftsträchtige Branchen außerhalb der Pflegebranche, die ein Alleinstellungsmerkmal Greifswalds begründen könnten. Atomstadt Greifswald war gestern. Wer vernünftige Arbeit will, der geht. Das trifft nicht nur auf Studierende zu, sondern auch auf Azubis. Die konstante Einwohnerentwicklung ist Folge der hohen Studierendenzahlen.
Ich würde im Übrigen nicht dem Trugschluss verfallen, dass alle Studierende in Greifswald auch Zugezogene sind. Nein, es gibt da sogar einige Verrückte…
Gerüchten zufolge gibt es auch studierende Gäste mit Auto. Spaß und Fremdenfeindlichkeit beiseite: Studenten sind genauso Bürger und Einwohner dieser Stadt!
Und nicht wenige Greifswalder, für die das Fahrad das Hauptverkehrsmittel ist…
Auf dem Wall darf jeder mit dem Rad fahren, vorausgesetzt er ordnet sich den Fußgängern unter. Lasst die Chaoten bitte lieber in der Domstrasse wüten als in der grünen Oase für Kinder, Erwachsene, und Hunde.
Als Bewohner, der hier neu gebaut hat musste ich übrigens 5000,- EUR Stellplatzablöse an die Stadt zahlen wenn ich ohne eigene Garage, etc. gebaut habe. Daher vielleicht auch der Anspruch auf einen Parkplatz und fußläufige Erreichbarkeit desselben.
http://www.greifswald.de/fileadmin/eigene-dateien…
Aus der Ablöse ergibt sein kein Anspruch auf einen Stellplatz, nicht mal indirekt!
Es ist eine sinnvolle Gebühr für die Bauherren, denen es nicht gelingt, Stellflächen zu schaffen. Allerdings räume ich ein, dass die Umstände es manchmal tatsächlich nicht möglich erscheinen lassen, insbesondere bei der Nutzungsänderung kleiner Flächen in Stadtlage. Bei Neubauten hingegen sehe ich eher wenige Probleme.
Ist es die Regel, dass der radfahrende Fahrzeugführer in dieser neuen Fahrradstraße permanent durch den motorisierten Verkehr bedrängt wird?! Von hinten wird man in Richtung Markt durch zu dichtes Auffahren noch bei 30 km/h genötigt, umgekehrt weicht der Gegenverkehr in Richtung des Walls kaum aus. Ein wenig Verkehrserziehung wäre dringend angeraten…
Warum sollte sich durch andere Schilder etwas an der Realität ändern?
Fahrradstraßen sind eigentlich erst dann Fahrradstraßen, wenn sie ausschließlich Fahrradfahrenden vorbehalten bleiben. Alleine mit dem Aufstellen eines Schildes "Fahrradstraße" ist es nicht getan.
Das wäre das Gleiche, als würde man sagen: Der Schuhhagen ist eine Fußgängerzone, aber für motorisierten Verkehr und Fahrradfahrende machen wir eine Ausnahmeregelung.
Das würde ich dann genau so wenig als "Fußgängerzone" bezeichnen. Vielmehr ist es ein Euphemismus.
Den PKWlern steht ein schmerzhafter Lernprozess bevor. Ich hoffe, dass klappt schnell genug — nicht, dass es wieder einen Ordnungsklopfer auf die Motorhaube geben muss 😉
KEINEN RAUM DEM GEGENVERKEHR, BERLINER VERHÄLTNISSEN MIT VERKEHRSSCHULUNGEN KONSEQUENT ENTGEGENTRETEN!