Viele Gäste sind heute nicht im Raum.Am Dienstagabend beginnt um 20 Uhr im Konferenzsaal des Uni-Hauptgebäudes die neue Legislatur vom Studierendenparlament (StuPa) der Universität Greifswald. Die Wahlen dazu fanden bereits im Januar statt. Zum wichtigsten Thema auf der ersten Sitzung gehört die Wahl zum StuPa-Präsidenten.

Das StuPa vertritt die Studierendenschaft nach außen. Wird beispielsweise ein Beschluss gefasst, in dem etwas vom Rektorat, der Stadt oder der Landesregierung gefordert wird, geschieht dies immer im Namen der aktuell 11.900 eingeschriebenen Studierenden der Uni Greifswald. Mit der Immatrikulation wird jedes Semester ein Beitrag fällig, acht Euro daraus werden durch das StuPa verwaltet. Das Geld wird zum Beispiel für Veranstaltungen kultureller oder politischer Art, Demonstrationen oder die Arbeit des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) und der Moritz-Medien verwendet. Grundlegendes zur Arbeitsweise des StuPas wurde bereits in einem StuPa-Einmaleins auf dem webMoritz zusammengetragen.

Bei den StuPa-Wahlen vom 14. bis 18. Januar 2013 nahmen 1.871 Studierende teil, was eine Wahlbeteiligung von rund 15,5 Prozent ergab. Im Vergleich zu den Vorjahren blieb sie auf einem konstant niedrigen Niveau. Mit 37 Kommilitonen gab es aber ein paar mehr Bewerber als im Vorjahr, die ersten 27 von ihnen gehören ab morgen dem neuen Parlament an. Alle anderen stehen auf der Nachrückerliste, haben also noch die Möglichkeit, der Reihe nach später einzuziehen. Nachfolgend das Wahlergebnis, geordnet nach der Zahl der Stimmen:

  1. Steffi Wauschkuhn – 565
  2. Jan-Ole Schulz – 431
  3. Erik von Malottki – 316
  4. Milos Rodatos – 277
  5. Hannes Richert – 239
  6. Juliane Harning – 220
  7. Fabian Schmidt – 208
  8. Emilia Bokov – 201
  9. Marco Wagner – 195
  10. Christoph Böhm – 147
  11. Timo Neder – 144
  12. Lili Valeska Niemann – 141
  13. Marian Wurm – 139
  14. Luise Zubek – 121
  15. Johanna Düwel – 111
  16. Marvin Hopf – 108
  17. Dietrich Wenzel – 106
  18. Joel Franke – 105
  19. Benedikt Eisele – 101
  20. Matti Winkler – 99*
  21. Christop Walther – 99*
  22. Christopher Lars Riemann – 93
  23. Darius Mickeleit – 88
  24. Alexander Schmidt – 87
  25. Alex-Jan Erdmann – 83
  26. Jan Magnus Schult – 81
  27. Martin Grimm – 77

Bei mit * versehenen Stimmzahlen liegt ein gleiches Ergebnis vor. Die Platzierungen wurden durch den Wahlleiter nachträglich durch das Los entschieden.

Die Verlinkungen führen zu Profilen, welche die Kandidaten für ein Wahlportal auf dem webMoritz geschrieben haben. Auch im Wahlheft(.pdf) können die ursprünglichen Positionen der neuen StuPa-Mitglieder nachgelesen werden, mit denen sie bei der Wahl angetreten sind. Hier gibt es dieses auch zum virtuellen Blättern:

Dreizehn, also fast die Hälfte der Mitglieder, saßen schon in einer oder mehrerer der letzten Legislaturen im StuPa. Ihre Namen sind in der oben stehenden Liste fett gedruckt. Indirekt kann auch Emilia Bokov dazu gezählt werden, sie war zwar nicht als Mitglied, aber als stellvertretende Präsidentin fast die gesamte letzte Legislatur dabei. Alle anderen sitzen zum ersten Mal im StuPa.

Nach Hochschulgruppen gibt es ein ausgeprägtes „linkes Lager“ (Eigenbezeichnung) aus zusammen 14 Vertretern der Jusos, des SDS, der Hochschulpiraten und der Grünen Hochschulgruppe. Im Vergleich zur letzten Legislatur konnte die Junge Union punkten, nun gibt es drei Vertreter von ihnen. Der RCDS trat mit sieben Kandidaten an, von denen nur Johanna Düwel den Einzug auf Anhieb schaffte. Von liberaler Seite ist nur noch Alexander Schmidt übrig, der aber gleichzeitig ihr hervorstechendes Mitglied war. Ungebunden sind acht Stupisten.

StuPa_Mandatsverteilung_2013

StuPa-Präsident Milos Rodatos findet die Demonstration für die Diagonalquerung gut.

Milos Rodatos – der alte und neue Präsident?

Wer wird Präsident?

Die Frage des StuPa-Präsidenten wird häufig schon intern auf dem Vorbereitungswochenende entschieden. In diesem Jahr fand es vom 5. bis 7. April in der Nähe von Stralsund statt. Gerüchten zufolge haben sich die Teilnehmer (nicht alle 27 waren dabei) schon auf den noch amtierenden Präsidenten Milos Rodatos festgelegt. Außerdem scheint es, dass Christopher Riemann als Kandidat gehandelt wird. Steffi Wauschkuhn könnte als klare Wahlsiegerin ebenfalls Ansprüche auf das Amt geltend machen. Erik von Malottki (2010) und Marian Wurm (2011) waren bereits Präsidenten, bringen also die nötige Erfahrung mit. Ähnliches gilt auch für Christoph Böhm, Alexander Schmidt oder Marvin Hopf, die schon zwei oder mehr StuPa-Legislaturen hinter sich haben. Böhm war 2011 sogar stellvertretender Präsident.

Die beiden Stellvertreter im Präsidium müssen nicht zwangsweise StuPa-Mitglied sein. In der letzten Legislatur traf dies zunächst bei Emilia Bokov und Timo Neder (rückte erst später nach) auch zu, nun wurden sie beide für die Jusos ins StuPa gewählt. Dass zwei Vertreter der Jusos in der letzten Legislatur stellvertretende Präsidenten wurden, lag daran, dass sich nur mit diesem Zugeständnis der Präsident Milos Rodatos die eigene Wahl sichern konnte. Es bleibt also spannend, welche Ränkespiele am Dienstagabend die Sitzung bestimmen werden.

Der Arbeitsweise vom Studierendenparlament wurde schon einmal dieser MoritzTV-Beitrag gewidmet:

Foto: Simon Voigt (webMoritz-Archiv)