Ein Kommentar

Die Wahlen finden wieder statt und wie jedes Jahr gilt es sich zu entscheiden, wo das Kreuz gesetzt wird oder ob überhaupt. Welchen Namen habe ich im entferntesten schon mal gehört? Wen kenne ich persönlich? Wer sieht sympathisch aus? Aber sind das die entscheidenden Fragen?

Mehr Fragen stellen sich viele Studenten jedenfalls nicht. Obwohl diejenigen, die ihr Wahlrecht wahrnehmen, teilweise wohl doch anders an die Entscheidung herantreten. Vielleicht stellt sich bei denjenigen das erste Mal eine wirkliche inhaltliche Frage. Zum Beispiel wie sich die Ideen der Kandidaten denn unterscheiden würden. Leider wird beim Durchblättern des Wahlheftes relativ schnell klar, dass auch auf universitärer Ebene Wahlversprechen hohl, langweilig und zu allgemein klingen. Kurz gesagt: Typisches Politiker-Geschwätz in kleinem Format.

Schade eigentlich – könnte doch ein Kandidat mit einer wirklich interessanten Idee einmal total aus der grauen Masse herausstechen. Wie dem auch sei: auch dieser Punkt bringt einen nicht wirklich weiter in Punkto Wahlentscheidung. Am Ende kann man noch überlegen und auf das vergangene Jahr oder teilweise auf mehrere Jahre zurück schauen: Wer nimmt sein Amt eigentlichen ernst?

Ein großer Teil der Mitglieder des aktuellen Studierendenparlamentes oder anderer Gremien stehen wieder zur Wahl. Leider nehmen nicht alle ihr Mandat so für voll, wie sie es sollten. Mitarbeit in Arbeitsgemeinschaften ist zwar keine Pflicht, aber doch eine Möglichkeit, eigene Ziele und Versprechungen umzusetzen und den Wähler zu überzeugen. Eine viel einfachere Variante wäre schon das regelmäßige Erscheinen bei den Sitzungen und die Bereitschaft auch mal die eine oder andere „Überstunde“ in Kauf zu nehmen. Wenn es da schon scheitert, sollte doch die folgende Frage erlaubt sein: „Nimmst du dein Mandat ernst?“ Oder war das vielleicht alles nur für ein zusätzliches Semester Regelstudienzeit, fürs Bafög-Amt oder den eigenen Lebenslauf?  Schließlich fanden viele Sitzungen – gerade im Wintersemester – nur mit etwa 20 der eigentlichen 27 Mitgliedern statt.

Wenn die gewählten Hochschulpolitiker ihr Amt mit der nötigen Ernsthaftigkeit ausüben, dann kann auch die Wahl für bare Münze genommen werden. Aber vielleicht fehlt es genau an diesem nötigen Ernst an und in der Hochschulpoltik. Aber wenigstens den Wahlzettel ungültig machen kann man ja. Denn dann wurde zumindest die Möglichkeit der Wahl ernst genommen.

Auswertung der Sitzungsanwesenheit

Eine Analyse

In dieser Tabelle (klicken zum Vergrößern) ist die Anwesenheit der StuPa-Mitglieder dargestellt. Es wurde zwischen Vollanwesenheit (grün), teilweiser Anwesenheit (gelb) und Nichtanwesenheit (rot) unterschieden. Teilanwesend war ein Stupist, der entweder zu spät gekommen oder früher gegangen ist, wobei das genaue Ausmaß nicht berücksichtigt werden konnte. Somit fällt in die gleiche Kategorie, ob ein Vertreter 20 Minuten über der Zeit oder erst nach 23 Uhr erschien. Für den Durchschnittswert erhielt jedes Mitglied einen Punkt für die volle, und 0,5 Punkte für die teilweise Anwesenheit.

Die Zahlen basieren auf den Sitzungsprotokollen, die vom StuPa-Präsidium angefertigt werden. Leider reicht die Auswertung nur bis zum 4. Dezember, da der Redaktion auf Anfrage keine weiteren Protokolle vorgelegt werden konnten. Ob ein Stupist entschuldigt oder unentschuldigt fehlte, fließ ebenfalls nicht in die Auswertung ein, da dies den Protokollen nicht zu entnehmen war.

Foto: Johannes Köpcke (Archiv)
Tabelle und Auswertung: Natalie Rath, Simon Voigt, David Vössing