Große Pläne gibt es, die Transparenz innerhalb der Gremien der Studierendenschaft zu steigern. Die geleistete Arbeit soll besser nachvollziehbar dargelegt werden, mit dem Ziel, mehr Interessenten für die Hochschulpolitik zu gewinnen. Die neue AStA-Homepage ist nur eine Baustelle, der webMoritz hat nachgeschaut, wie es bei anderen Projekten derzeit aussieht.

Per StuPa-Beschluss wurde auf der Sitzung vom 15. Mai entschieden, “Strukturen, Arbeitsschritte, Endscheidungsgrundlagen und Ergebnisse ihrer (der Organe der verfassten Studierendenschaft, Anmerkung) Arbeit transparent, nachvollziehbar und anwenderfreundlich nach außen darzustellen.” Die AG Transparenz und Vernetzung wurde einberufen, um die verschiedenen Projekte zu koordinieren (der webMoritz berichtete).

Eines davon sollte ein Antragsportal sein, welches eigentlich schon für die letzte Vollversammlung geplant war. Der AG-Vorsitzende Jan Magnus Schult gab gegenüber dem webMoritz an, derzeit Kontakt mit dem Rechenzentrum herzustellen. Wird das Umfragetool eingerichtet, soll es möglich sein, Umfragen innerhalb der Studierendenschaft durchzuführen, um beispielsweise Meinungsbilder zu Vollversammlungsanträgen zu bekommen. Besser geht es mit dem übersichtlichen „Open-Haushalt“ voran. Dieser ist laut Jan beinahe fertig, derzeit würden nur noch Daten der letzten Jahre fehlen.

Geplant ist auch ein Präsidiumsblog. StuPa-Präsident Milos Rodatos hatte schon im Mai, ein paar Wochen nach seinem Amtsantritt angekündigt, dass mittelfristig geplant sei, „die Arbeit des Präsidiums auf einer eigenen Internetseite transparent und nachvollziehbar darzulegen.“ Der Blog soll in die bestehende StuPa-Seite integriert werden, was sich aber verzögere, wie Milos mitteilte. Auch aus Kapazitätsgründen sei schon länger ein Umzug auf einen besseren Server geplant, welcher vom Uni-Rechenzentrum noch nicht vollzogen wurde. Er hofft, dass der Umzug noch bis Jahresende stattfindet. Das könnte auch ein anderes Problem beheben, denn derzeit ist es außerhalb vom Uni-Netz überhaupt nicht möglich, auf die Internetpräsenz vom Studierendenparlament zuzugreifen. (Aus diesem Grund könnte der oben verlinkte Beschluss nicht einsehbar sein.)

AStA-Livestream wieder offline

So sah es aus: Der AStA-Livestream beim ersten und einzigen Modellversuch.

So sah es aus: Der AStA-Livestream beim ersten und einzigen Modellversuch am 1. Oktober.

Das Projekt „AStA-Livestream“ wurde bereits wieder aufgegeben. Bei der Premiere am 1. Oktober konnten die ersten 45 Minuten einer AStA-Sitzung über das Internet verfolgt werden. Rund 35 Zuschauer nutzen dieses Angebot und schauten den Referenten dabei zu, wie sie der Reihe nach über ihre laufenden Projekte berichteten. Die Übertragungsqualität war zunächst schlecht, wurde aber verbessert, sodass die Zuschauer mit der Zeit gut folgen konnten. Parallel zur Übertragung gab es auch eine Kommentarfunktion. „Schönes Ding, macht weiter so, immerhin ne gute Alternative zum Privatfernsehen“ meldete sich beispielsweise ein anonymer User zu Wort. Konstruktivere Kritik gab es aber auch.

„Viele Referenten wollten sich nicht filmen lassen und sind deswegen nicht gekommen“ begründete Felix Pawlowski, AStA-Vorsitzender das Aus. In einem internen Meinungsbild hätte sich eine Mehrheit dagegen ausgesprochen, die Sitzungen würden unnötig verlängert, wenn jeder Referent seine Projekte im Detail vorstellen müsste. Das jähe Ende wurde von den Hochschulpiraten bedauert, es bleibe die Frage, wovor diejenigen Mitglieder, die der Übertragung im Weg stehen, eigentlich Angst hätten. Auch Franz Küntzel, Vorsitzender der Jungen Union Greifswald, meldete sich im Oktober zu Wort „Ich hoffe, dass dies keine Angst vor der Öffentlichkeit ist. Nur durch einen offenen Umgang der Gremien, kann mehr Interesse für ehrenamtliches Engagement geweckt werden. Für die Junge Union ist klar: Es muss mehr Transparenz vom Allgemeinen Studierendenausschuss gelebt werden. Somit bleibt am Ende die Frage, was eigentlich einer Übertragung im Weg steht.“

Fehler beim Laden des Feeds: Screenshot vom 16. Dezember von www.astagreifswald.de

NewscAStA und MAStAplan

Öffentlichkeitsarbeit wird derzeit auf anderen Wegen betrieben. Seit Oktober gibt es unabhängig von dem Beschluss einen monatlichen Newsletter, in dem jeder Referent über seine aktuellen Projekte informiert. Dieser „NewscAStA“ wird als PDF auf die AStA-Seite geladen, die 20 Seiten starke Dezember-Ausgabe kann hier nachgelesen werden. Auch gibt es seit Semesterbeginn einen „MAStAplan“, der auf kommende Veranstaltungen des AStA hinweisen soll. Viel Bedeutung wird der AStA-Seite auf Facebook beigemessen. Seit dem Sommer wird eifrig und fast täglich eine neue Nachricht geschrieben, was die gefühlte Reichweite ungemein steigern konnte.

Ein etwas größeres Projekt ist die eigene Homepage des AStA. Die Planung einer neuen Seite läuft bereits seit ein paar Monaten, der Veröffentlichungstermin wurde schon mehrmals verschoben. Jetzt soll es zum Jahreswechsel so weit sein, wobei relevante Inhalte der alten Seite mitgenommen werden sollen, wie es heißt. Weiterhin ist für die Seite ein Schwarzes Brett geplant, außerdem Jobangebote und ein Babysitterboard. Auch eine übergeordnete „Landing-Site“ soll es bald geben, von der aus alle Internetangebote der Greifswalder Studierendenschaft verlinkt sein sollen. Der Neustart sieht einen Wechsel zu WordPress vor, ein Content Management System, mit dem auch der webMoritz betrieben wird.

Screenshots: AStA Greifswald (ohne CC-Lizenz)