Eine Rezension von Nikita Günter
Passend zum 50. Jährigen Jubiläum der James Bond Filmreihe, begann am 1. November der offizielle deutsche Kinostart des 23. James Bond Filmes mit dem Titel „Skyfall“ (Himmelssturz).
Zum dritten Mal in der Hauptrolle, nach den beiden Titeln „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“, der wohl härteste und menschlichste James Bond aller Zeiten: Daniel Craig. Im Regiestuhl, saß Oscarpreisträger Sam Mendes („American Beauty“/ „ Road to Perdition“), der für diesen Film eine beachtliche Besetzung zur Verfügung hatte, wie zum Beispiel Judi Dench („Casino Royale“), Ralph Fiennes („Der Vorleser“) und Javier Bardem („No Country for Old Men“). Der Titelsong wird von Adele gesungen und war schon zuvor veröffentlicht.
Der MI6 am Abgrund
Bei einem fehlgeschlagenen Einsatz in Istanbul, wird eine Festplatte gestohlen. Diese enthält Daten über NATO-Agenten die in terroristische Organisationen undercover eingeschleust sind. Bond wird bei dem Versuch der Wiederbeschaffung versehentlich von seiner Kollegin Eve (Naomi Harris) auf Befehl von M (Judi Dench) angeschossen und gilt danach als vermisst und wahrscheinlich tot. Während seiner Zeit als „Toter“ gibt sich der 00-Agent dem Sex, Alkohol und Schmerzmitteln hin und kehrt erst von den Toten zurück als das MI6 Hauptquartier von einem unbekannten Feind zerstört wird.
Bond, der nach seiner Rückkehr alles andere als fit ist, macht sich auf die Suche nach dem Übeltäter, der, wie sich herausstellt, jemand aus Ms Vergangeheit ist und zwar der äußerst charismatische Bösewicht Raoul Silva (Javier Bardem).
Daniel Craig ist wahrhaftig in seiner Rolle angekommen
„Skyfall“ ist dank Sam Mendes noch psychologischer als sein Vorgänger „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“. Seit Craig zum Agenten wurde, häuften sich bereits Zweifel am 00-Agenten. Doch in „Skyfall“ ist er jetzt vollkommen am Ende. Er muss Anspielungen über sein Alter hinnehmen, er fällt durch diverse Tests wie den Schusstest und dem psychologischen Teil durch. Als ein Agent der „alten Schule“ gehört er nicht mehr in die Welt von Cyberkriegen und Hackern.
Doch M ist der Meinung, das ein kaputter Bond immer noch besser ist als alle anderen jüngeren und fitteren Agenten. Schließlich ist sein Hobby wie man im Film erfährt „Auferstehung“. Somit verkörpert Daniel Craig den Spion wie kein anderer, denn dank ihm ist er eckiger, verletzlicher und somit auch menschlicher als jemals zuvor.
Judi Dench brillierte wie immer in ihrer Leistung als M, schon zum siebten mal in Folge. Doch neben James Bond war der heimliche Star des Films der Bösewicht Raoul Silva, gespielt von Javier Bardem, der schon in „No Country for Old Men“ zeigte, das er den perfekten Fiesling spielen kann. Für seine Rolle, war es Bardem nicht zu schade, eine auffällige blonde Perücke zu tragen, um so Silva einen unverkennbaren Look zu verpassen.
Sam Mendes inszenierte mit „Skyfall“ im großen und ganzen eine meisterhafte Leistung, die einen versoffenen, tragischen und menschlicheren James Bond zeigt. Außerdem konnte sich Mendes nicht verkneifen, freundliche Seitenhiebe auf die Bond-Reihe zu machen, wie nicht zuletzt durch das Computergenie „Q“ gespielt von Ben Whishaw und seinen Anspielungen wie dem explodierenden Kugelschreiber. Somit liefert „Skyfall“ einen neuen Aufschwung in dieser 50 Jahre alten Filmreihe.
Fotos & Trailer: Sony Pictures (ohne CC-Lizenz)