In seiner Juni-Sitzung beschloss die Bürgerschaft, Franz-Robert Liskow (CDU) in den Vorstand des Studentenwerkes zu entsenden. Auf den Verwaltungsrat des Studentenwerkes wirkte dieser Beschluss etwas überstürzt, weil nicht alle Fraktionen an dem Vorschlag beteiligt waren und es einige Gegenstimmen und Enthaltungen bei der Abstimmung in der Bürgerschaft gab. Daher bat der Verwaltungsrat die Bürgerschaft um einen erneuten Beschluss.

Daher brachten Linke, SPD und Grüne einen Vorschlag in die Bürgerschaft ein, Hinrich Rocke (parteilos) und Philipp Klein (SPD) als Vertreter für den Studentenwerksvorstand vorzuschlagen. In der Debatte betonte Dr. Gerhard Bartels (Linke), dass „nicht immer die CDU das Vorschlagsrecht“ habe. Der Wunsch des Verwaltungsrates sei ungewöhnlich. CDU-Fraktionsvorsitzender Axel Hochschild betonte die Mehrheitsentscheidung in der Juni-Sitzung: „Wir können nicht solange wählen, bis es dem Verwaltungsrat passt.“ Dem widersprach Stefan Fassbinder (Grüne) mit Blick auf den überstürzten Beschluss: „Sie haben die Karre in den Dreck gefahren.“ Dr. Lüer Kühne (CDU) hackte danach auf dem „Genossen von Malottki“ herum, denn es gebe keinen sachlichen Grund gegen Liskow: „Er passt ihm einfach nicht.“ Erik von Malottki ist SPD-Mitglied, das scheint die Sache zu einer parteipolitischen Entscheidung zu machen. Als Vorsitzender des Verwaltungsrates legte von Malottki Widerspruch gegen den Beschluss der Bürgerschaft ein.

Erik von Malottki

Erik von Malottki, Verwaltungsratsvorsitzender des Studentenwerks (Archiv)

Bei namentlicher Abstimmung gab es 18 Ja-Stimmen für die Antrag von Linken, SPD und Grünen, jedoch 20 Gegenstimmen. Damit scheiterte der Antrag und der Beschluss der Bürgerschaft bleibt gültig. Folglich bleibt Franz-Robert Liskow, der übrigens am letzten Wochenende zum neuen Landesvorsitzenden der Jungen Union gewählt wurde, Kandidat der Bürgerschaft für den Vorstand des Verwaltungsrates. Nun muss der Verwaltungsrat neu entscheiden.

Nach der Sitzung sprach Franz-Robert Liskow gegenüber dem webMoritz von einem unwürdiges Verhalten. “Der Verwaltungsrat hat die Bürgerschaft gebeten neu abzustimmen, weil alle Fraktionen außer der CDU-Fraktion nicht die Möglichkeit hatten, Vorschläge einzubringen”, erläuterte Erik von Malottki die formale Ablehnung bei der letzten Sitzung des Verwaltungsrates. Die nächste Sitzung ist nun am 22. November: “Wir werden dann Franz-Robert Liskow und Franz Küntzel (seinen Stellvertreter, die Redaktion) anhören, die persönliche Eignung der Kandidaten für das Amt prüfen und dann darüber abstimmen.”

Fotos: David Vössing (Liskow), Andrea Dittmar (Erik von Malottki)