Kurzfristig hat das Rektorat der Universität Greifswald angekündigt, dass die Semesterferien um eine Woche verlängert werden. Begründet wurde dies unter anderem damit, die Tage bis Ostern überbrücken zu wollen, da gewöhnlich viele Studierende diese Zeit sowieso nicht in Greifswald verbringen würden.

Vor vier Tagen begann die Erstsemesterwoche an der Universität Greifswald, die ursprünglich entstanden ist, um angehenden Studierenden einen reibungslosen Einstieg in das Studium zu ermöglichen. Wie sich aber bereits bei der Begrüßung am Mittwoch zeigte, nehmen in diesem Jahr nur eine Hand voll Studierende das Angebot vom AStA wahr. Auch die Erstsemesterparties und Vorträge seien äußerst schlecht besucht gewesen, wie einige AStA-Referenten dem webMoritz mitteilten. „Viele Erstis aber auch höhere Semester haben mit Sicherheit keine Lust, nur wegen ein paar Tagen in den letzten Winkel von Vorpommern zu reisen, wenn doch die Osterfeiertage gleich wieder eine gute Gelegenheit sind, dieses blöde Kaff zu verlassen.“, äußerte man sich im AStA-Büro zu der Problematik.

Niemand war da: Erstsemesterbegrüßung am Mittwoch

Unerwartet gab es plötzlich eine Änderung der Fristen, welche den Plänen vieler Studierenden entgegen kommen sollte. Wie die Pressestelle der Universität am 1. April erklärt, habe das Rektorat entschieden, die vorlesungsfreie Zeit um vier Tage zu verlängern. Das Sommersemester 2012 wird dementsprechend erst am 10. April, also nach Ostern, beginnen. Ursprünglich war der morgige 2. April als Beginn der Vorlesungszeit angesetzt, wie in den bislang noch nicht aktualisierten Terminen & Fristen auf der Homepage der Universität nachgelesen werden kann. Alle Termine für Veranstaltungen, die ursprünglich in der kommenden Woche beginnen sollten, werden um sieben Tage verschoben. Die Änderungen werden noch heute im Online-Vorlesungsverzeichnis LSF vorgenommen und bereits am Montag wirksam, wie es von Seiten des Universitäts-Rechenzentrums heißt.

Die Entscheidung sei kurzfristig im Rektorat getroffen worden, ausdrücklich um dem Interesse einer Mehrheit der Studierenden gerecht zu werden. „Nach 556 Jahren Universitätsgeschichte wissen wir, dass viele Studierende jede Gelegenheit nutzen, um ihre Ferien einfach selbst verlängern, in dem sie ein paar Tage länger in der Heimat bleiben. Viele Seminare und Vorlesungen sind dann eventuell nur zu einem Viertel der üblichen Auslastung besucht und es entsteht gar die Illusion von guten Studienbedingungen an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“, heißt es in der Mitteilung.

Bisher konnte noch kein Dozent für eine persönliche Bewertung der Lage gefunden werden. Es stellte sich jedoch heraus, dass derzeit noch viele Professoren an Bord der Mega-Yacht „Rubenow“ sind, welche 2010 von der Universität im Rahmen der Imagekampagne „Studieren mit Meerwert“ angeschafft wurde. Eigentlich sollte das 162 Meter lange Schiff gestern von der traditionellen Boddenfahrt zurückkehren, welche der Rektor immer im Frühjahr zusammen mit vielen Professoren unternimmt. Aufgrund des stürmischen Wetters wurde die Rundfahrt aber unerwartet abgesagt. „Die Passagiere waren schon enttäuscht, auf die Tour verzichten zu müssen, zumal das Wetter nächste Woche wieder besser wird und wir dann eigentlich ausfahren könnten“, sagte der Kapitän Arthur-Peter Ril am Freitag. Einen Ausweichtermin gab es ursprünglich nicht, da den früheren Planungen der Beginn des Lehrbetriebs im Sommersemester entgegen lief.

Die "Rubenow" bei ihrer Jungfernfahrt im Greifswalder Bodden. Schiffseigner Westermann war dabei. *Montage*

Die neue Fristenregelung komme nun genau im richtigen Moment. „Das ist absolut zufällig  passiert. Das verschafft uns Zeit; jetzt kann die Boddenfahrt doch noch stattfinden.“, freute sich der Kapitän heute. Am Montag werde am Museumshafen in See gestochen.

Auch Rektor Rainer Westermann war gerade an Bord, er kam von einer Tour über den Ryck mit einem der  20 schiffseigenen Jet-Ski zurück. Ohne gefragt zu werden erklärte er uns mehrfach, dass die neue Fristenregelung in keinem Zusammenhang mit der abgebrochenen Boddenfahrt stünde. „Das ist selbstverständlich einzig ein Entgegenkommen den Studenten gegenüber, niemand anderes profitiert. Und jetzt gehen sie bitte, ich bin im Casino zum Pokern verabredet. Vor ein paar Wochen habe ich das Historische Institut an diesen Douglas Fernando versetzt, dass will ich jetzt zurückgewinnen.”

 

[Update 02.04.12] Bei diesem Artikel handelt es sich natürlich um einen Aprilscherz, Text und Bild wurden entsprechend markiert. Nahezu alle Fakten sowie die Zitate des AStA, des Rektors und der Pressestelle sind frei erfunden. Die Vorlesungszeit hat heute begonnen.

Die Yacht heißt übrigens in Wirklichkeit “Eclipse”, gehört dem russischen Milliardär Roman Abramowitsch und ist zumindest laut Wikipedia wirklich so ausgestattet, wie es im Text beschrieben ist. Die Montage ist von uns.

Fotos: webMoritz-Archiv