Jetzt aber schnell!
Lieber moritz-Leser, liebe moritz-Leserin.
Besinnlichkeit ist ein Begriff, der gerne mit der Weihnachtszeit in Verbindung gebracht wird. Auch Postkarten und Werbespots erinnern häufig an diese Verknüpfung. Anscheinend hat man pünktlich zum ersten Advent in besinnlicher Stimmung zu sein – und wehe wenn nicht. Wer jetzt, kurz vor dem großem Tag, noch nicht von sich behaupten kann diesem Zustand anzugehören, sieht zu „noch schnell in Weihnachtsstimmung zu kommen“. Mir persönlich hilft da immer ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt.
Aber wie kommt es, dass so viele eben noch nicht „Jingle Bells“ pfeifend durch die Stadt laufen? Man könnte natürlich meinen, es lege an den Dingen, die noch für die Uni erledigt werden müssen oder am alljährlichen Geschenkestress. Doch ich habe da eine andere Erklärung. Meiner Meinung nach liegt es ganz eindeutig an den miesen Machenschaften jener Leute, die bereits drei Tage nach Beendigung des Sommers Lebkuchenherzen und Schoko-Männer in die Supermärkte infiltrieren. Die netten Figuren aus Vollmilch sind halt nicht mehr so spannend, wenn man sie seit drei Monaten beim Einkaufen antrifft. Ginge es nach mir, hätten wir da auch schon längst ein Gesetz gegen. So bleibt einem nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Weihnachtszeit trotz alledem in vollen Zügen zu genießen.
Was gibt es auch Schöneres als ein Stück Lebkuchen zum Glühwein, wenn es draußen so richtig kalt ist. Besonders in dieser Zeit tun mir diejenigen immer ein bisschen Leid, die diese ganze vegane oder frutarische Ernährungssache mitmachen. Mir drängt sich dann oft die Frage auf: Machen die das freiwillig? Wer will schon darüber nachdenken, ob die Trauben in seinem Glühwein gesammelt wurden, nachdem sie friedlich von den Reben gefallen sind, oder ob sie brutal aus dem Leben gepflückt wurden. Tatsächlich haben sich einige moritz-Redakteure mit diesem Thema beschäftigt. Die Idee, sich im Winter frutarisch zu ernähren, wurde allerdings wieder verworfen. Zum Glück, wie ich finde. Für einen Artikel muss auch bei uns keiner verhungern. Allerdings wagten sie sich an den veganen Selbstversuch heran und stellten dafür mitten in der süßesten Jahreszeit ihre Essgewohnheiten um. Ob dies den Redakteuren schwer gefallen ist und auf welche Dinge sie im Besonderen achten mussten, könnt ihr in diesem Heft nachlesen.
Möglicherweise wäre es auch eine Aufgabe für unseren Rektor dies zu untersuchen. Der studierte Psychologe möchte sich nämlich demnächst wieder verstärkt der Forschung widmen. Vielleicht können wir uns ab 2013 auf eine Studie zur Kompatibilität von Frutariern und Weihnachten freuen. Warum er für so etwas bald Zeit haben wird, könnt ihr im Interview mit ihm auf den kommenden Seiten genauer nachlesen.
Laura-Ann Treffenfeld
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