Hoch motiviert macht man sich auf zur ersten Vorlesung des Semesters. Bewaffnet mit Zettel und Stift ergattert man gerade noch einen Sitzplatz. Es kann losgehen. Die Ernüchterung folgt jedoch, sobald der Dozent die ersten Sätze spricht. Mit monotoner Stimme liest er seine Präsentation Wort für Wort vor. Leider ohne Punkt und Komma. Anmerkungen? Fehlanzeige! Trotz besten Willens kapituliert man nach zehn Minuten. Um solche und ähnliche Szenarien zu vermeiden, wurde vor zwei Jahren die Hochschuldidaktik ins Leben gerufen. Zentrales Anliegen ist die Verbesserung der Hochschullehre. Auch in diesem Semester gibt es wieder verschiedene Veranstaltungen, eine davon ist die Summer School.

Das Angebot richtet sich an Mitarbeiter aller Fakultäten der Universität Greifswald. „Oft ist es so, dass junge Akademiker, die zum ersten Mal eine Lehrveranstaltung planen, viel Material sammeln, dann aber Probleme beim Konzipieren bekommen“, erklärt Margitta Kuty vom Institut für Bildungswissenschaften und fremdsprachliche Philologien. Abhilfe gegen langweilige Vorlesungen soll das Kompaktseminar im Sommer schaffen. Helga Hänsler von der Universität Kiel wird den Teilnehmern in dem einwöchigen Workshop vermitteln, wie man eine Lehrveranstaltung konzipiert, durchführt und evaluiert. Neben theoretischem Wissen steht besonders die Praxis im Mittelpunkt. Am Ende der Woche sollen alle Teilnehmer ihre Vorlesung fertig in der Tasche haben.

Bessere Vorlesungen? Dafür soll die Summer School sorgen.

Die Idee, Didaktikfortbildungen speziell für Akademiker anzubieten, entstand in Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsgemeinschaft Fort- und Weiterbildung/Hochschuldidaktik des Instituts für Bildungswissenschaften und der Qualitätssicherung für Studium und Lehre der Universität Greifswald. Unter der Schirmherrschaft von Professor Michael Herbst, Prorektor für Studium, Lehre und Weiterbildung, ist es möglich, für die Teilnehmer kostenlose Fortbildungen anzubieten. „Während es am Anfang hauptsächlich große Plenarveranstaltungen waren, kamen im Laufe der Zeit immer mehr Workshops hinzu“, resümiert Margitta Kuty. „In kleiner Runde kann man besser praktisch arbeiten und Probleme besprechen.“

Obwohl sich das Zentrum der Hochschuldidaktik in Rostock befindet, ist es den Greifswalder Organisatoren wichtig, ein eigenes Angebot zusammenzustellen, um so bewusst auf die Wünsche der Teilnehmer eingehen zu können. Für die Zukunft ist eine Zusammenarbeit mit den Studiendekanen der verschiedeneren Fakultäten angestrebt.

Fotos: Meike Eiberger via jugendfotos.de (Aufmacher), Andrea Dittmar (Hörsaal, webMoritz-Archiv)