In den letzten Wochen stand das Thema Insomnale 2011 bei vielen ganz oben auf der Themenliste, und das nicht positiv: Die größte Schau junger Kunst in Mecklenburg-Vorpommern stand auf der Kippe. Durch ein ausfallendes Seminar und ein fehlendes Organisationsteam war unklar, ob die Insomnale überhaupt stattfinden würde.
SOS-Treffen wurden durch den Fachschaftsrat Kunst einberufen, um die Kunstaustellung zu retten (der webMoritz berichtete). Ihre Arbeit sollte Früchte tragen – offiziell ist nun vom FSR Kunst und dem Organisationsteam bestätigt, dass die Insomnale 2011 nun definitiv stattfindet.
Die Preisträger des Vorjahres hatten in den Räumlichkeiten des Theaters die Möglichkeit, einen Monat lang nicht nur ihre preisgekrönten Werke, sondern auch neue Arbeiten vorzustellen. Doch mit der Art der Präsentation war vor allem die Erstplatzierte Julia nicht sonderlich zufrieden. Sie kritisiert: “Der Umgang mit studentischer Kunst ist hier nicht professionell, dem Theater scheint unsere Kunst nichts wert zu sein.” Ihre Rauminstallation “Wenn Ärsche bestimmen, was Kunst ist” musste während der Ausstellungszeit oftmals einem Buffet-Tisch weichen. “Es stand eigentlich alles nur an seinem Platz, wenn ich es wieder zurechtgerückt hatte.” Das Verrücken führte schließlich auch dazu, dass das Kunstwerk sprichwörtlich auseinanderfiel. Gegenüber dem webMoritz sagte Julia außerdem, dass sie trotz mehreren Versuchen bisher noch keinen Termin beim Geschäftsführer des Theaters erwirken konnte. Bisher hat sich das Theater Vorpommern gegenüber dem webMoritz noch nicht geäußert.
Bilder: Andrea Dittmar
Ich finde es äusserst amüsant, dass ein Kunstwerk, welches “Wenn Ärsche bestimmen, was Kunst ist” heisst, behandelt wird wie "Ist das Kunst oder kann das weg?".
Das nenne ich mal Ironie des Schicksals bzw. erhält die Rauminstallation dadurch schon fast einen performativen Charakter, bei welchem das Publikum aktiver Teil der Performanze ist.
Das bestätigt mein Vorurteil, dass zu abstrakter Kunst auch immer ein Stück Zufall gehört. =;o)