In den letzten Wochen stand das Thema Insomnale 2011 bei vielen ganz oben auf der Themenliste, und das nicht positiv: Die größte Schau junger Kunst in Mecklenburg-Vorpommern stand auf der Kippe. Durch ein ausfallendes Seminar und ein fehlendes Organisationsteam war unklar, ob die Insomnale überhaupt stattfinden würde.

Professor Ulrich Puritz hält eine kurze Laudatio auf die Vorjahresgewinner.

SOS-Treffen wurden durch den Fachschaftsrat Kunst einberufen, um die Kunstaustellung zu retten (der webMoritz berichtete). Ihre Arbeit sollte Früchte tragen – offiziell ist nun vom FSR Kunst und dem Organisationsteam bestätigt, dass die Insomnale 2011 nun definitiv stattfindet.

Die vergangene, äußerst erfolgreiche Insomnale fand am vergangenen Mittwoch, 27. April, im Foyer des Theaters Vorpommern ihren Abschluss. Zur feierlichen Finissage kamen circa 50 Kunstinteressierte, zur musikalischen Untermalung bot der Chor der Slawistik Choryllisch Volkslieder aus osteuropäischen Ländern dar. Ulrich Puritz, Professor und Lehrstuhlinhaber für Theorie und Praxis der Bildenden Kunst, hielt zu Beginn der Veranstaltung eine kurze Ansprache, in welcher er darstellte, wie die drei Gewinner Julia Leschik, Hannes Kleinschmidt und Claudia Heinicke die Umwelt beleuchten und mit ihr umgehen.

Die zerstörte Raumausstellung

Die Preisträger des Vorjahres hatten in den Räumlichkeiten des Theaters die Möglichkeit, einen Monat lang nicht nur ihre preisgekrönten Werke, sondern auch neue Arbeiten vorzustellen. Doch mit der Art der Präsentation war vor allem die Erstplatzierte Julia nicht sonderlich zufrieden. Sie kritisiert: “Der Umgang mit studentischer Kunst ist hier nicht professionell, dem Theater scheint unsere Kunst nichts wert zu sein.” Ihre Rauminstallation “Wenn Ärsche bestimmen, was Kunst ist” musste während der Ausstellungszeit oftmals einem Buffet-Tisch weichen. “Es stand eigentlich alles nur an seinem Platz, wenn ich es wieder zurechtgerückt hatte.” Das Verrücken führte schließlich auch dazu, dass das Kunstwerk sprichwörtlich auseinanderfiel. Gegenüber dem webMoritz sagte Julia außerdem, dass sie trotz mehreren Versuchen bisher noch keinen Termin beim Geschäftsführer des Theaters erwirken konnte. Bisher hat sich das Theater Vorpommern gegenüber dem webMoritz noch nicht geäußert.

Bilder: Andrea Dittmar