Dass die Germanistik ein vergleichsweise noch junges Fach ist, ist nicht allen bekannt. Die Etablierung an den Universitäten fand erst im 19. Jahrhundert statt – an der alma mater wurde das germanistische Institut 1876 gegründet. In einer Ringvorlesung, die am 6. April beginnt, wird die Geschichte der Germanistik vorrangig von Lehrkräften des hiesigen Instituts der Deutschen Philologie dargestellt.

Unentbehrlich für die Germanisten: Bücher, Bücher, Bücher.

So wird Professor Eckard Schumacher, Lehrstuhlinhaber Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie, in der ersten Vorlesung einleitende Worte zur Thematik finden und das weitere Programm vorstellen. In den kommenden 13 Veranstaltungen wird das Spektrum breit gefächert sein: Von den Ursprüngen der Germanistik, Professorin Monika Unzeitig der Älteren deutschen Sprache und Literatur stellt die komparistischen Anfänge des Fachs dar, über sprachwissenschaftliche Ansätze (Sprache als Organismus) und literaturwissenschaftliche Forschungen, wie Literaturwissenschaft im Nationalsozialismus. Abschließend spricht Professor Schumacher am 13. Juli über Germanistik und Gegenwartsliteratur.

Die Vorlesungen finden jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr im Hörsaal der Deutschen Philologie in der Rubenowstraße 3 statt und sind nicht nur für Germanistikstudierende gedacht. Veranstaltet wird die Reihe vom Arbeitsbereich Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie. Weitere Informationen gibt es hier.

Das Programm in der Übersicht:

  • 06. April Eckhard Schumacher (Neuere deutsche Literatur/ Greifswald): Geschichte der Germanistik. Einleitung und Vorstellung des Programms

 

  • 13. April  Monika Unzeitig (Ältere deutsche Sprache und Literatur/ Greifswald): Komparatistische Anfänge des Fachs

 

  • 20. April Irene Erfen (Ältere deutsche Sprache und Literatur/ Greifswald): Karl Lachmann oder die Hochzeit der Philologie mit dem deutschen Altertum

 

  • 27. April Jürgen Schiewe (Sprachwissenschaft/ Greifswald): Sprache als Organismus. Einblicke in die Konstruktion der Sprachwissenschaft im frühen 19. Jahrhundert

 

  • 4. Mai Claus-Michael Schlesinger (Neuere deutsche Literatur/ Greifswald): Dichter und Denker der Nation. Deutsche Philologie um 1871

 

  • 11. Mai Myriam Richter (Neuere deutsche Literatur / Hamburg): Babylonische Sprachverwirrung? Zur Programmatik und Praxis der Germanistik um 1900

 

  • 18. Mai Michael Gratz (Neuere deutsche Literatur / Greifswald): Editionsphilologie zwischen Ideologie und Wissenschaft. Zur Stuttgarter und Frankfurter Hölderlinausgabe

 

  • 25. Mai Gerhard Kaiser (Neuere deutsche Literatur/ Göttingen): Grenzverwirrungen – Literaturwissenschaft im Nationalsozialismus

 

  • 1. Juni Monika Schneikart (Neuere deutsche Literatur/ Greifswald): Positionswechsel: Romantikforschung in der DDR-Germanistik

 

  • 8. Juni Elisabetta Mengaldo (Neuere deutsche Literatur/ Greifswald): Kritische Theorie und germanistische Literaturwissenschaft: Eine Mesalliance?

 

  • 22. Juni Gudrun Weiland (Neuere deutsche Literatur/ Greifswald): “Strategien der Häresie” – Trivialliteraturforschung in den 1960er/70er Jahren

 

  • 29. Juni Christina Gansel (Sprachwissenschaft / Greifswald): Textsorten – Schnittstelle von Literaturwissenschaft und Textlinguistik

 

  • 6. Juli Peter C. Pohl (Neuere deutsche Literatur / Greifswald): Rettende Vielfalt? Zur kulturwissenschaftlichen Wende der Germanistik

 

  • 13. Juli Eckhard Schumacher (Neuere deutsche Literatur / Greifswald): “… weil es noch nicht Geschichte geworden ist” – Germanistik und Gegenwartsliteratur

Fotos: webMoritz-Archiv (Aufmacher), Lucas Dienemann via jugendfotos.de