von Sophie Lagies | 22.05.2010
Man stelle sich mal vor: man geht in den Plattenladen um die Ecke, greift ins CD-Regal und kauft sich die Hörspielvertonung des eigenen Tagebuchs. Fiktiver Irrsinn? Nein. Gisbert zu Knyphausen vertont mit einfachem Instrument und allegorischen Worten ein Stück weit mein Leben und deines wahrscheinlich auch.

Gisbert zu Knyphausen
Kommt man nun zur Annahme der Liedermacher würde oberflächlichen Massenpop fabrizieren, ist man in die komplett falsche Gedankenstraße eingebogen. „Hurra! Hurra! So Nicht.“ ist so deutlich, tiefgründig, realistisch und zuweilen melancholisch wie ich es selten in der deutschen Musiklandschaft erleben durfte. Es ist das Salz in der Wunde („Morsches Holz“) und zugleich trostspendende Umarmung eines Freundes („Seltsames Licht“). Die Worte prügeln einem die Zähne aus der Visage oder mutieren zum Fallschirm kurz vorm Aufprall. Diese Ambivalenz der Gefühle drückt Knyphausen in dem Lied und Namensgeber „Hurra! Hurra! So Nicht.“ treffend aus.
Die Personifizierung der „Melancholie“ mit der einhergehenden Auseinandersetzung verarbeiten die Wut, die Verzweiflung oder den Schmerz mit den Worten „eigentlich mag ich dich ganz gern, wenn du nur ab und zu mal deine Fresse halten würdest“. (mehr …)
von Gastautor*in | 22.05.2010
Ein Beitrag von Torsten Heil
Der Greifswalder Wissenschaftler Dierk Borstel stellte in dieser Woche im Sitzungssaal der Anklamer Sparkasse die Studie „Sozialraumanalyse zum Zusammenleben vor Ort in Anklam“ (So-Ra-Zo) vor. Schonungslos präsentierte er die Ergebnisse seiner Studie über die vorpommersche Kreisstadt. Ergebnisse, die manch einer vielleicht gerne unter den hansestädtischen Teppich gekehrt hätte.

Michael Galander, Dierk Borstel
„Wir müssen darüber nachdenken, wie wir mit dem Rechtsextremismus in unserer Stadt umgehen. Wir müssen künftig agieren statt reagieren“, machte Anklams Bürgermeister Michael Galander (IfA) in seinem Grußwort deutlich. Lang genug hat es trotzdem gedauert, denn die Ergebnisse der Untersuchung waren bereits im vergangenen Jahr bekannt geworden, die Resultate wurden aber zunächst nicht offiziell vorgestellt.
Überdurchschnittliches Engagement
Gemeinsam mit dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld sprachen sie mit 499 Menschen durchschnittlich 37 Minuten am Telefon. Positiv hervorzuheben ist, dass sich viele Anklamer sehr stark mit ihrer Stadt identifizieren und bereit sind, sich zu engagieren. In Zahlen ausgedrückt: Mehr als 50 Prozent engagieren sich bereits, weitere 36,4 Prozent können sich das zumindest vorstellen. „Das ist ein unglaubliches Potenzial, das deutlich höher als in vergleichbaren Städten steht“, sagte der Politiwissenschaftler. (mehr …)
von Gastautor*in | 21.05.2010
Ein Erlebnisbericht der Teilnehmerin Anne Klatt.
„!?!“, mag sich der eine oder andere Augenzeuge am Museumshafen gedacht haben, als sich am Mittwoch etwa 20 junge Menschen in den Ryck stürzten – bei vernieseltem Grau in Grau, einer Wassertemperatur von 11°C und das ohne Anzeichen übermäßigen Marihuana-Konsums.
Persektivwechsel. „Wieso baden wir hier eigentlich nicht immer?“, mag sich der eine oder andere Ryck-Springer gedacht haben, als er oder sie glücklich und erfrischt dem kühlen Nass entkletterte. Die Idee hinter der Aktion ist einfach: Reclaim the Rivers!

Etwa 20 Jugendliche sprangen in den Ryck.
„Denn wir wollen baden und keine Wassertretkur am Strand in Eldena!“ (mehr …)
von Eric Schümann | 21.05.2010
Ein Beitrag von Sebastian Over und Eric Schümann
Die Symptome klingen nach einem normal studentischen Alltag: Chronischer Motivationslosigkeit, Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen um nur ein paar zu nennen.
In den Medien taucht der Begriff „Burn Out“ immer häufiger auf. Doch was ist das eigentlich? Welche Symptome hat diese Krankheit überhaupt. Woran erkenne ich diese. Bin ich selbst gefährdet und wie kann ich dem vorbeugen? Was kann man zur Verbesserung der eigenen Situation unternehmen?
Im Interview mit dem webMoritz beantwortet Psychotherapeut PD Dr. phil. Dr. rer. med. habil. Ulrich Wiesmann diese und andere Fragen.
[podcast]http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2010/05/burn_out.mp3[/podcast]
Foto Startseite – Michaela Zimmermann via jugendfotos.de
von Gastautor*in | 20.05.2010
Ein Beitrag von Christopher Denda

Filmplakat
Gegen Ende des Nordischen Klangs gab es am vergangenen Freitag noch einmal ein richtiges Highlight im Cinestar Greifswald zu bestaunen. Der in Norwegen überaus beliebte und sogar als bester Nicht-englischsprachiger Film für den Oskar vorgeschlagene Film „Max Manus“ wurde in zwei Vorstellungen in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Die Handlung des Films basiert auf zwei autobiografischen Büchern des im zweiten Weltkrieg als Untergrundkämpfer und Saboteur tätigen Max Manus und nähert sich der Figur zunächst auf einer Handlungsebene: Max Manus (gespielt von Aksel Hennie) ist ein Mann, der nicht durch besondere Eigenschaften hervorsticht. Sein Handeln ist gezeichnet vom grundfesten Glauben an die Richtigkeit seines Tuns. Egal, ob er als Freiwilliger im Sowjetisch-Finnischen Winterkrieg 1939 teilnimmt oder als jugendlicher Kämpfer zu den Ersten im norwegischen Untergrund gehört, der sich aus der Ohnmacht um die Kapitulation Norwegens im Juni 1940 eher als spontane Gegenreaktion bildet. (mehr …)