Am gestrigen Dienstag ist Alexander Müller als Chefredakteur des moritz-Magazins zurückgetreten. Sein Rücktritt war nur ein Akt in einer unschönen Affäre um Beleidigungen, die Alexander im Rahmen der 24-Stunden-Vorlesung gegen AStA-Referenten, besonders gegen Maximilian Willmann, gerichtet hatte. Inzwischen hat sich im webMoritz-Leserkommentarbereich und auf dem Fleischervorstadtblog eine heftige Debatte um die Vorgänge entsponnen, an der sich nun auch webMoritz-Autor Gabriel Kords beteiligt:
Wie sich die studentischen Gremien in altbewährter Manier in einen Konflikt hineingesteigert haben, der viel mehr Opfer forderte, als er gemusst hätte.
Ein Kommentar
Alexander Müller hat einen schweren Fehler gemacht. Er hat sich alkoholisiert zu Beleidigungen hinreißen lassen, die in einem kaum zu überbietenden Maße zu weit gehen. Mildernde Umstände gibt es nicht. Das vorweg.
Unter diesen Vorzeichen ist Alexanders Rücktritt durchaus nachvollziehbar; für die Entscheidung, diese Konsequenz zu ziehen, ist ihm sogar Respekt zu zollen. Dennoch war der Rücktritt, besonders der sofortige, kein zwingendes Erfordernis aus den Vorfällen von Freitagnacht.
Dass sich die betroffenen AStA-Referenten schon früh darauf versteiften, Müllers Fauxpas vors StuPa zu bringen, war zwar ihr gutes Recht, ist aber keineswegs ein Beweis von Stärke. Denn Alexander hatte bereits weit vor der Sitzung – wenn auch erst auf gewissen Druck hin – deutlich gemacht, dass er seinen Fehltritt bereut und um Entschuldigung gebeten. Außerdem hatte er die Betroffenen um ein klärendes Gespräch ersucht, was ihm jedoch abgeschlagen wurde. Es mag nicht einfach sein, zu beurteilen, ob Alexander nur die Folgen oder auch den Vorgang bereut – der Verfasser ist nach vielen Gesprächen zu dem Schluss gekommen, dass er beides bereut. Dass er das womöglich auch noch öffentlich bekunden sollte, ist zumindest einen Gedanken wert.
Geschädigte setzten auf größtmöglichen Knalleffekt
Dass die Geschädigten aber trotzdem auf den größtmöglichen Knalleffekt gesetzt haben und mit dem StuPa unbedingt ein träges, unproduktives und unberechenbares Gremium mit einbeziehen wollten, darf durchaus als mimosenhaft und wenig weltmännisch bezeichnet werden. Dass sich Alexander diesem Theater durch seinen Rücktritt entzogen hat, kann ihm vor dem Hintergrund vergangener StuPa-Personaldebatten nicht verübelt werden.
Auch im Hinterzimmer hätte in aller gebotenen Deutlichkeit über Konsequenzen beraten werden können. Auf die nun gewählte Weise aber müssen auch viele Nicht-Täter leiden: Die Geschädigten am meisten, weil sie plötzlich Gegenstand der öffentlichen Diskussion sind, aber auch die Redaktion des moritz-Magazins, weil sie der Leidtragende jenes sinnlosen Fußtritts ist, den die durch den frühen Rücktritt in ihrer Eitelkeit gekränkten Parlamentarier dem weggelaufenen Alexander hinterherschickten: Ein Schreibverbot im moritz-Magazin.
StuPa- Maßnahme erinnert an zutiefst dunkeldeutsche Zeiten
Die (übrigens bei läppischen zwei Gegenstimmen verabschiedete) Maßnahme erinnert nicht zu knapp an zutiefst dunkeldeutsche Zeiten und ist in besonderer Weise Ausdruck der autokratischen und selbstherrlichen Eigenwahrnehmung des Parlaments. Sie trifft zudem die falschen: Alexander hat seine Texte inzwischen meistbietend an andere verkauft. Die Leidtragenden aber sind die Redakteure des Magazins, das derzeit ohnehin mit Strukturproblemen zu kämpfen hat. Müller wird dort bitter fehlen; dass seine Expertise dort unbedingt benötigt wurde, beweisen die letzten Ausgaben des Magazins, die ohne ihn entstanden .
So bleibt der fade Beigeschmack, dass die miserable Kommunikation und Umgangsform innerhalb der studentischen Gremien mal wieder ihre Opfer gefordert hat. Die Hauptschuld daran trägt unverkennbar Alexander Müller selbst. Mit Weitsicht, Besonnenheit und der Bereitschaft zu vergeben (die leider nicht eingefordert werden kann) hätten sich jedoch die Folgen im angemessenen Rahmen halten können.
Da bei veröffentlichten Kommentaren dieser Art die Leserkommentare relativ schnell ins beleidigende und in Off-Topic-Bereiche abgleiten und damit ein außerordentlich hoher Moderationsaufwand entsteht, hat die Redaktion entschieden, die Kommentarfunktion bei diesem Beitrag auszuschalten.
*Freischaltung Kommentarfunktion*
Aufgrund des Intervenierens von Seiten des Autors und Teilen der webMoritz-Leserschaft haben wir entschieden, die Kommentarfunktion wieder frei zu schalten, behalten uns aber nach wie vor eine Schließung im Falle der Eskalation der Debatten vor.
Fotos: Christine Fratzke
Gute Entscheidung!
Schön geschrieben und gut argumentiert. Da kann sich das Fleischerblog noch eine Scheibe abschneiden. Dort nähert man sich dem Thema eher auf "BILD Niveau"…
Und das meldet einer, der natürlich immer auf Niveau der Süddeutschen oder der FAZ kommentiert…*gäähn*
So eine Stirn möchte gepflegt sein…
Solltest du auch mal probieren, aber wunder dich nicht, wenn es von der Rückseite deiner Stirn hohl wiederschallt
[Edit Moderation: Provokation]
@testbild: BILD-Niveau brüllen immer alle, wenn ihnen ein Text nicht passt. Begründe doch mal bitte deine Kritik!
Da wirst du wohl lange warten können. Substanzlose Vorwürfe lassen sich nun mal schlecht begründen.
daher *gähn*
Da die Moderation scheinbar eingestellt wurde begründe ich mal eben meine Meinung obwohl es bei Dir im Blog bereits schön geschrieben steht…
Dieser Artikel bedient sich dem Textverständnis nach an Vermutungen. Wie "haben soll"…
Das legt nahe, dass der Autor nicht dabei war und ebenso den Vermutungen nicht auf den Grund geht. Nicht alles was über Twitter verbreitet wird muss schliesslich wahr sein.
Deine Motivation ergibt sich auch hieraus:
"Ich finde es insbesondere in diesem Fall total wichtig, das genau zu zitieren und auch öffentlich zu halten. Denn sonst geht es tatsächlich nur um Müllers “Verhalten” gegenüber Willmann. Aber Müller zeigt hier ein strukturelles Problem unserer Gesellschaft."
Da wird also jemand an den digitalen Pranger gestellt und jeder kann nach Belieben mit Dreck darauf werfen…und das weil Du ein Problem unserer Gesellschaft erkennst..?
"Vielleicht liegt der Hund aber auch an anderer Stelle begraben und Alexander Müller bereut nicht die geäußerten Beleidigungen und deren zugrundeliegende Denkmuster, sondern allenfalls die Konsequenzen, die seine bierselige Unbeherrschtheit schlussendlich hervorriefen. Dabei hätte er es besser wissen können…"
Diese Thesen im Ende des Beitrags kenne ich sonst hauptsächlich vom Diekmann Blatt…
Es fehlt eigentlich nur, dass Du ihn zum Verlierer der Woche gekürt hast.
Wie auch immer…Meine Meinung wird von einigen geteilt, der Rest ergötzt sich eben und haut mit drauf…
wie der wayne:
"Ich verspür ja selten so etwas wie Schadenfreude, aber heute hat es mich voll erwischt. Und ich fühl mich richtig gut dabei."
aber das mit den ständigen persönlichen Angriffen hatten wir ja schon früher bemerkt…
„Das legt nahe, dass der Autor nicht dabei war und ebenso den Vermutungen nicht auf den Grund geht.“ -> Haltloser Vorwurf! Der Blogger hat mehrmals klar gemacht, dass seine Quellen vertrauenswürdig sind. Oder darf jetzt jeder Journalist und jede Journalistin nur noch schreiben, was auch persönlich miterlebt wurde? So ein Schwachsinn!
[Edit Moderation: Provokation] , wäre dir nicht entgangen, dass der Fleischervorstadtblog unter dem Motto „politisch, polemisch, positioniert“ veröffentlicht. Das Medium nun mit der BILD gleichzusetzen unterstreicht deine scheinbare Hilflosigkeit im Umgang mit kritischer Berichterstattung. Mein Beileid!
[Edit Moderation: Provokation]
[Edit Moderation: Provokation] Ich lese gern auf dem FLVSTBLOG und habe diesen Artikel auf Bild Niveau wahrgenommen…
Wenn dann muss man auch den Arsch in der Hose haben und schreiben: „Müller hat gesagt…“
Da Müller nur „gesagt haben soll“ schreibe ich es für Dich extra nochmal auf. Der obige Text war ja auch etwas lang. DEM TEXTVERSTÄNDNIS NACH
Also ein Artikel voller Mutmassungen…
[Edit Moderation: Provokation]
Inhaltlich habe ich mich mehrfach an anderer Stelle zu dem Thema geäußert. [Edit Moderation: Off-Topic, Provokation]
[Edit Moderation: Off-Topic, Provokation]
[Edit Moderation: Off-Topic, Beleidigung]
och wayne… vor 2 Tagen hast Du ganz anders geklungen:
"Bist du krank oder warum schwächelst du so? Wurdest du von den Political-Correctness-Schergen mit moralboarding gefoltert? Muss ich mir Sorgen machen?
Ich hätte wirklich noch ein bißchen mehr von dir erwartet. Irgendwas von wegen Gedankenpolizei oder "so was wird man ja noch sagen dürfen".
So macht das wirklich keinen Spass. "
entweder / oder Bitte entscheide Dich 🙂
PS Wenigstens schafft es der kleine freitage jetzt die Finger still zu halten…obwohl ich vermute er entfrustet sich ausnahmsweise nur am "melden" button 🙂
In diesem Sinne 🙂
[Edit Moderation: Off-Topic]
Hast recht, jede Minute mit Reaktion auf einen unterbelichteten Menschenfeind zu verbringen, der nicht umhin kommt, Krankheiten als Beleidigungen ins Feld zu führen und mit dümmsten Aussagen zu prvozieren, andere User zu verleumden und damit sein prä-pubertäres Ego flicken zu wollen, ist eine Minute zu viel. Daher ist dies mein letzter Beitrag in diesem Strang.
Testbild, such dir einen anderen Unterhaltungsfaktor. Du bist doch immer so gern ins Puppentheater gegangen…
[Edit Moderation: Off-Topic]
"Unter diesen Vorzeichen ist Alexanders Rücktritt durchaus nachvollziehbar; für die Entscheidung, diese Konsequenz zu ziehen, ist ihm sogar Respekt zu zollen"
Respekt hätte man ihm zollen können, wenn er den Mut gehabt hätte, sich dem StuPa zu stellen.
Er hätte sich auf der Sitzung öffentlich entschuldigen können. Ebenfalls hätte er sich der "Personaldebatte" stellen können. Dann hätte ich wirklich Respekt gehabt!!!
danke für dein kommentar…so hätte ich es mir auch gewünscht.
"Dennoch war der Rücktritt, besonders der sofortige, kein zwingendes Erfordernis aus den Vorfällen von Freitagnacht."
1.) Alexander ist nicht sofort zurück getreten, was im Übrigen jeder Amtsinhaber unmittelbar und mit einer rießigen Entschuldigunggetan hätte, er ist viel mehr erst am Tag der Stupa Sitzung nachdem er mitbekommen hat, dass eine Personaldebatte ansteht, zurückgetreten. Mutiger Zug! Wow!
2.)Der Rücktritt war kein zwingendes Erfordernis?! Wenn man jemanden beschimpft der vor zwanzig Jahren noch als psychisch krank galt, dann kann das meiner Meinung nach nicht mehr einfach bei ner Tasse Kaffee geklärt werden. Unsere Gesellschaft ist noch zu sensibel für dieses Thema!
Abgesehen davon, ist das eine Straftat wenn man es genau nimmt!
Zwei kurze Kommentierungen von mir an den Autor:
1. "zutiefst dunkeldeutsche Zeiten"? – Den Begriff "dunkeldeutsch" kenne ich nur als pejorativ-chauvinistische Bezeichnung für das Gebiet der DDR. Aber weder ist solch ein abwertender Begriff in einer sachlichen Debatte (und um Versachlichung ging es Gabriel ja offensichtlich bei dem Kommentar) angezeigt, noch hat das das StuPa irgendetwas mit der DDR zu tun (da liegen nämlich mittlerweile 20 Jahre dazwischen, nicht wenige StuPa-Mitglieder werden erst post-DDR geboren sein.)
Also bitte mal auf die Wortwahl achten und diese selten bescheuerte Zwischenüberschrift löschen!
2. Ich finde es schon erschreckend, wie Gabriel hier Actio und Reactio, Täter und Betroffene auswechselt. Kameradschaftlicher, symbolischer Schulterschluss mit Alex naja schön und gut, aber jetzt Alex zum Opfer zu stempeln und die eigentlichen Betroffenen als "Mimosen" zu beschimpfen, dient wohl kaum der eingangs intendierten Versachlichung.
>Dass die Geschädigten aber trotzdem auf den größtmöglichen Knalleffekt gesetzt haben und mit dem StuPa unbedingt ein träges, unproduktives und unberechenbares Gremium mit einbeziehen wollten, darf durchaus als mimosenhaft und wenig weltmännisch bezeichnet werden.<
Da das StuPa für die Moritz-Medien verantwortlich ist und diese auch herausgibt, ist es bei Verfehlungen des Chefredakteurs des Moritz-Magazins auch das entsprechende Gremium, das weisungsbefugt ist und Sanktionen aussprechen kann. Es ist also nicht "mimosenhaft", sondern völlig korrekt, das der Chefredaktion direkt übergeordnete Gremium zu informieren und eine Positionierung zu den Handlungen des Chefredakteurs einzufordern. Es ist ja, soweit ich das mitbekommen habe, noch nicht einmal eine öffentliche Entschuldigung seitens des Ex-Chefredakteurs erfolgt.
Die von Gabriel betriebene falschverstandene Rückendeckung ist in keinster Weise sinnvoll. Zudem deutet das Verhalten von Alex eher darauf hin, dass er seinen Rücktritt aufgrund der drohenden Folgen und nicht aus Einsicht in sein objektives Fehlverhalten vollzogen hat; andernfalls wäre er nicht erst am Tag der StuPa-Sitzung zurückgetreten, sondern hätte schon vorher Konsequenzen gezogen.
Wer zapft hat recht – sehr schön!
Also, ich möchte von vorneherein sagen, dass das verhalten von Alex mehr als daneben war.
Was er getan und gesagt hat, geht nicht und sollte nicht passieren.
Dennoch sollten wir überlegen wer und wo wir sind.
Er bekleidet kein hohes, bundesweites öffentliches Amt und wir sind weder der Bundestag oder ein Gericht.
Jeder von uns weiß, dass eine aktive konstruktive Teilnahme an der studentischen selbstverwaltung und in den Medien sehr selten ist. Wir tun alles um leute zu finden, die sich beteiligen.
Ist das ein Grund jemanden soetwas durchgehen zu lassen? Nein sicher nicht. Jedem sollte klar sein, dass man sich gerade in einem Amt in der verfassten Studierendenschaft vorbildlich verhalten sollte.
Trotzdem ist es ein absoluter Fehler, so zu handeln, wie es jetzt passiert ist.
Wir sind kein Gericht, trotzdem klagen wir an, anstatt zwischenmenschlich zu vermitteln. Wir sind studenten, gebildete leute, trotzdem verhalten wir uns wie ein Mobb.
Wir können nicht jemanden an den Pranger stellen, öffentlich (ja, die Sitzung war nicht öffentlich. der Beschluss mit den Namen der beiden, ist es) und ihm damit ihr ganzes leben möglicherweise erschweren. Damit verhalten wir uns wie ein Gericht,. das eine Strafe verhängt, denn jeder mögliche Arbeitgeber kann nun den Beschluss im Internet finden, wenn er nach den Namen sucht.
Was bitte maßen wir uns an?
Das Verhalten aller Stupisten, die diesem Antrag zugestimmt haben lässt nur wenige Vermutungen offen. Entweder sie erkennen die Tragweite des Beschlusses nicht oder sie wollen Gericht spielen und erkennen damit nicht die Überschreitung der Kompetenzen.
Nochmal, was er getan hat, war nicht richtig. Aber Die öffentliche zur schaustellung von Täter UND Opfer sowie der Eingriff in die Medien, mit dem schreibverbot, ist es auch nicht.
Damit helfen wir keinem Opfer aber schaden mehr als nur dem Täter.
Ich hoffe ich konnte meine position einigermaßen Sachlich schilden, ansonsten trage ich gern noch was nach.
von diesen und ähnlichen kindereien aus den kreisen stupa, asta, ect. lese ich jede woche mindestens einmal.
genau deshalb nimmt euch, vertreter der studierendenschaft, und damit auch uns, die vertretenen, niemand für voll.
Also fangen wir mal bei der Überschrift an: Diese finde ich äusserst unpassend, denn was hat die Variation eins Tora-Zitats in diesem Zusammenhang zu suchen? Religiös motiviert waren weder die Verfehlung A.M.s noch die Sanktionierung dieser. Viel passender und mit der gleichen Aussage wäre m.M. nach das klassisch linke "Kein Vergeben! Kein Vergessen!" gewesen.
"Dass sich die betroffenen AStA-Referenten schon früh darauf versteiften, Müllers Fauxpas vors StuPa zu bringen, war zwar ihr gutes Recht, ist aber keineswegs ein Beweis von Stärke."
Ich denke schon, dass es ein Beweis von Stärke ist, das Maul aufzumachen und dieses Fehlverhalten anzuprangern. Denn wer kennt nicht die Situation: Man fasst sich innerlich an die Stirn, weil jemand etwas Blödes gesagt hat, kriegt aber aus Feigheit, Bequemlichkeit oder falscher Harmoniebdürftigkeit die Zähne nicht auseinander und schluckt es einfach runter. Durch solches Verhalten wird jedoch niemand geholfen und nichts besser. Desweiteren wurde ein ähnliches Verhalten von A.M. schon vor knapp einem Jahr nach der moritz-Party moritz-intern gerügt.
Ein noch viel größerer Beweis von Stärke ist die Veröffentlichung dieses homophoben Angriffs, da ein AStA-Referent sein hochschul- bzw. kleinstadtweites (wahrscheinlich unfreiwilliges) "Coming Out" hat und sich damit der Gefahr weiterer homophober Attacken aussetzt. Denn A.M.s scheinbar tiefsitzende Ressentiments sind leider kein Einzelfall.
"als mimosenhaft und wenig weltmännisch"
Sehe ich aus o.g. Gründen natürlich anders und finde die Wortwahl zur Beurteilung der Reaktion auf einen homophoben Angriff auf einen Mann als zumindest sehr unglücklich gewählt. Durch diese Worte wird suggeriert, dass es erstrebenswert ist als biologischer Mann auch ein entsprechendes, von der Gesellschaft aufgezwungenes, männliches Verhalten an den Tag zu legen. Indirekt entsteht dadurch der Eindruck als würde der Autor A.M. Recht geben, denn "Schwuchtel ist eine meist salopp und abwertend als Schimpfwort verwendete Bezeichnung für Schwule oder einen sich weiblich benehmenden Mann." (wikipedia). Gerade als Medienschaffender sollte man sich der grossen Wirkmacht von Sprache bewusst sein.
"Die […] Maßnahme erinnert nicht zu knapp an zutiefst dunkeldeutsche Zeiten."
Bei aller Antipathie die ich gegen A.M. hege, kam mir zuerst auch der Gedanke, dass die Maßnahme womöglich zu drastisch sei. Da es sich jedoch um kein Berufsverbot, sondern nur um ein Publikationsverbot in den student. Medien handelt und das StuPa nach diesem Fehlverhalten nicht mehr davon ausgehen kann, dass A.M.s Arbeit den Interessen aller Studierenden zugute kommt, finde ich die Maßnahme angemessen und kann daher den Vergleich mit "dunkeldeutschen" Zeiten (was immer das nun auch genau bedeuten soll vgl. http://de.wiktionary.org/wiki/Dunkeldeutschland) nicht teilen. Vielmehr hätte mich ein Nichtverhalten, also Wegschauen, des Stupas an dunkelbraune Zeiten erinnert, von denen damals niemand etwas gewusst haben wollte und von denen heutzutage immer mehr Menschen nichts mehr wissen wollen.
"hätten sich jedoch die Folgen im angemessenen Rahmen halten können."
In dieser Aussage, wie überhaupt im ganzen Artikel schwingt der Grundtenor des alten machtpolitischen Prinzips "Der Zweck heiligt die Mittel" mit. Die Motivation dafür ist sicherlich auch der Bekanntschaft des Autors zu A.M. geschuldet und ist letztlich das, was Jockel auf dem FVB als Corpsgeist bezeichnet.
Letztendlich lassen sich vor allem an diesem Punkt von konservativer Seite Diskussionen zur von Ihnen so verhassten "Political Correctness" und angeblicher linker Deutungs- und Meinungshoheit anschliessen. Viel interessanter und aufrichtiger wäre es jedoch, die Doppelfrage "Macht und/oder Moral" zu diskutieren.
Sehr, sehr schöner Kommentar!
Wenn mir auch eines nicht schmeckt, dass ein generelles Schreibverbot für A.M. (oder wen auch immer) erteilt wird. Das ist eine sehr viel grundsätzlichere Frage, die hier leider noch keine Beachtung gefunden hat.
verzeihung…aber dem muss ich dann dochmal entgegenwirken…ich hatte durch diesen zufall nicht mein unfreiwilliges comming-out…soweit ich das beurteilen kann, war und ist es allgemein bekannt, das ich homosexuell bin…
Daher schrieb ich "hochschul- bzw. kleinstadtweites (wahrscheinlich unfreiwilliges) "Coming Out"" und wollte damit zum Ausdruck bringen, dass ich schon davon ausgegangen bin, dass dein soziales Umfeld deine sexuelle Orientierung kennt und du kein Geheimnis draus machst.
Ich vermute jedoch, dass es ein Unterschied ist, ob "tausende" anderer Leute, die du (noch) gar nicht kennst, über deine Präferenzen und dein Aussehen informiert sind und dementsprechend möglicherweise nicht mehr vorbehaltlos dir gegenübertreten bzw. sich die Gefahr ergibt leichtes Ziel von militanten Homophoben zu werden. Obwohl die letzte Annahme natürlich ein wenig paranoid ist, hoffe ich zumindest und eigentlich will ich mir auch nicht deinen Kopf zerbrechen.
😉
das Stupa war genausowenig dabei und hat sich trotzdem ein urteil erlaubt… und hier gehts wohl weniger darum was da vorgefallen ist, als darum ob die reaktion des stupa gerechtfertigt ist.
Dem schliesse ich mich an und verweise aud die Kommentarschlacht im Fleischervorstadtblog…
Das Thema erinnert so sehr an Sommerloch, dass sogar die Sonne nochmal rausgekommen ist um zu schauen was los ist…
Wieso verwundert es mich nicht, dass wenn ein Chefredakteur der Moritz Medien einen homosexuellen AStA-Referenten homophob angreift, das für dich eine scheinabre Belanglosigkeit ist? Wir haben Herbst!
…weil für das testbild alles eine Belanglosigkeit darstellt, wenn die doofen Gutmenschen mal wieder gegen Diskriminierung und für Minderheitenschutz eintreten. Der Nickname ist dahingehend schon perfekt gewählt, setzt das testbild doch eine schwerwiegende Empfangsstörung voraus.
Der Schwule soll sich mal nicht so haben, aber irgendwie haben ja alle Homos eine mimosenhafte Art an sich und sind von Grund auf verweichlicht, wer das in Frage stellt oder die strukturelle Diskriminierung und mittelalterliche Denkmuster anprangert, bewegt sich eben gleich auf BILD-Niveau. Verkehrte Welt, aber irgendwie auch nichts neues in einer Stadt, wo ein Antisemit wie ein Held verehrt wird, sozio-kulturelle Zentren rechtskonservativen Veranstaltungen Räume zur Verfügung stellen und nach Hakenkreuzschmiereien plötzlich über Linksextremismus diskutiert werden muss.
Gut auf den Punkt gebracht!
"wer das in Frage stellt oder die strukturelle Diskriminierung und mittelalterliche Denkmuster anprangert"
Wäre dies im Fleischervorstadtblog so geschehen, wäre das sogar in Ordnung gewesen. Jedoch ging es (mal wieder) bloß auf die persönliche Ebene, den Menschen etc. Der Artikel stellte nur A.M. als Homosexuellenhasser und den Webmoritz als eingeschworene Studentenverbindung dar. Der gute A.M. hat mit seinem Namen schon recht viel Glück, sodass ihn ein späterer Personalchef über google nicht so einfach finden kann. Wie viele Anzeigen hat der FVB eigentlich schon wegen Persönlichkeitsrechtsverletzungen? Kann das mal ein Jurist prüfen, ob A.M. auf Unterlassung klagen kann?
Es mag deiner Phantasielosigkeit geschuldet sein, einen Homosexuellenhasser würde ich schon anders und als solchen darstellen. Um mich mal selbst zu zitieren:
"Dort habe Alexander Müller den Referenten für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche, Maximilian Willmann, massiv beleidigt. Den Ausfällen vorausgegangen sei, dass dem alkoholisierten Chefredakteur weiteres Bier verweigert worden wäre.
“DU CREMST DIR DOCH DIE STIRN EIN”
Über Twitter und in den Kommentaren des webMoritz wurden seit gestern von verschiedenen Nutzern Beleidigungen wie “H******“, “Schwu***el“, “Arsc**cker” oder “Du cremst dir doch die Stirn ein” zitiert, die Müller an den homosexuellen Referenten adressiert haben soll.
Um einer Personaldebatte im Studierendenparlament zu entgehen, hat der Chefredakteur nun die Flucht nach vorn angetreten und sich selbst seines Amtes entledigt.
MÜLLER MUSS SICH ÖFFENTLICH ENTSCHULDIGEN
Dabei wäre der ambitionierte Jungjournalist, dem es sicher an vielem, aber gewiss nicht an Selbstbewusstsein mangelt, gut damit beraten, sich öffentlich für die homophoben Beschimpfungen zu entschuldigen und sich nicht auf diese Weise aus der Verantwortung zu stehlen. Als ehemaliger Chefredakteur sollte er doch beste Verbindungen in die eigene Redaktion haben, um einer derartigen und vor allem gedruckten Entschuldigung die angemessene Öffentlichkeit zu verleihen. Das wäre Rückgrat!
Vielleicht liegt der Hund aber auch an anderer Stelle begraben und Alexander Müller bereut nicht die geäußerten Beleidigungen und deren zugrundeliegende Denkmuster, sondern allenfalls die Konsequenzen, die seine bierselige Unbeherrschtheit schlussendlich hervorriefen. Dabei hätte er es besser wissen können, denn nur eine Wand trennt die Redaktionsräume des Printmagazins von denen der Fernsehverantwortlichen, die gestern gleich drei kurze Clips zu Homophobie und Sexismus veröffentlichten."
Wenn AM sich diese Ausfälle leistet, dann ist er damit ein fleischgewordenes, strukturelles, gesellschaftliches Problem. Das zu behandeln funktioniert für mich in diesem Fall (mal wieder –> wo denn vorher?) nur auf persönlicher Ebene, der des Menschen eben. Es kann ja kaum die Gesellschaft jetzt dafür herhalten, dass hier jemand (mit gewisser Vorbildfunktion und finanzieller Entschädigung) andere Studierende diskriminiert.
Übrigens ist jetzt fast eine Woche ohne öffentliche Entschuldigung vergangen.
Daneben wurde nicht der webMoritz als eingeschworene Studentenverbindung dargestellt, sondern es wurde vielmehr eine ausgeprägte Loyalität innerhalb der Moritz Medien behauptet, die in 'Korpsgeist' ihre Verschlagwortung fand.
"Wie viele Anzeigen hat der FVB eigentlich schon wegen Persönlichkeitsrechtsverletzungen?"
Na rate doch mal 😉 !
Zur Art der Berichterstattung hat Testbild das Wesentliche weiter oben in seinem Vergleich mit der Bild dargelegt. Insofern verweise ich dorthin.
Zur Ursache deiner Berichterstattung. A.M. hat abseits als Privatperson unschön gepöbelt. Passiert tagtäglich. Willst du demnächst auch über jede Beleidigung in der Münchener S-Bahn einen Kommentar schreiben? Jeden dort ans Licht der Öffentlichkeit zerren, mit Namen und Anschrift? Selbst das Stupa hat in dieser Sache eigentlich wenig zu sagen (denn er hat es eben nicht in seiner Funktion als Webmoritzredakteur getan). A. M. hätte auch einfach in die Sitzung marschieren können: Ich war auf der 24h-Vorlesung, war privat, lasst mich in Ruhe. Und das Stupa hätte zwar gern und lang beraten und ihn mit einem Schreibverbot belegen können – dass ihn das aber nicht zu kümmern scheint, zeigt die derzeitige Situation.
Jeden Tag steht irgendein Vollpfosten auf und kann dir den Tag verderben – das wird auch Maximilian verstehen. Und dann gibt es verschiedenen Möglichkeiten: Drüber stehen ist noch das Edelste. Ansonsten kann Max auch die Aussprache suchen. Sollte A.M. daran kein Interesse haben und Max dennoch auf Sühne oder Vergeltung drängen, dann bleiben ihm noch die §§ 189 ff. StGB. Irgendwo im BGB gab es auch noch nen Widerrufsanspruch.
Wieso sich der FVB aber zum großen Rächer aufschwingt, zum Retter der Gesellschaft (wie es sich oben andeutet) bleibt dabei unklar.
Aja, Müller muss gar nichts, außer eines Tages sterben. Den Rest kann man gern so sehen und wäre sicherlich ein feiner Zug. Von müssen kann hier aber nicht die Rede sein.
"Wenn AM sich diese Ausfälle leistet, dann ist er damit ein fleischgewordenes, strukturelles, gesellschaftliches Problem. Das zu behandeln funktioniert für mich in diesem Fall (mal wieder –> wo denn vorher?) nur auf persönlicher Ebene, der des Menschen eben." Wenn du A.M. von seinen Anschauungen abbringen willst, stimme ich dir zu. Da das aber anhand des Textes nicht ersichtlich ist, wird hier nur eine Person unsinnigerweise mit Dreck beworfen (Verweis nach oben zum Bildniveau)
Ich hab mich leider nicht mit der Geschichte des FVB beschäftigt. Aber wenn es noch mehr vom Stile dieses Artikels gibt, dann dürften es schon einige Anzeigen sein, oder?
aja, was mir noch einfällt: In der Aussprache der Stupasitzung gab es auch einige verschiedene Versionen zu den Vorfällen. Was sagt dir also, dass twitter und facebook die Wahrheit sprechen?
"A.M. hat abseits als Privatperson unschön gepöbelt. Passiert tagtäglich. Willst du demnächst auch über jede Beleidigung in der Münchener S-Bahn einen Kommentar schreiben?"
Mich interessiert in erster Linie Greifswald und keine andere Stadt. Er hat nicht "unschön gepöbelt", sondern homophob diskriminiert. Zum Unterschied zwischen 'Arschloch' und 'Arschlecker' in diesem Kontext habe ich mich bereits geäußert.
"Wieso sich der FVB aber zum großen Rächer aufschwingt, zum Retter der Gesellschaft (wie es sich oben andeutet) bleibt dabei unklar."
Homophobie und Sexismus sind schon lange immer wieder behandelte Themen auf dem FVB, genauso wie die Universität und die studentischen Medien es sind. Zum Rächer hat sich genauso wenig jemand aufgeschwungen wie zum Retter der Gesellschaft. Wieso der Beitrag so erschienen ist? Weil sonst kaum eine breitere Öffentlichkeit erfahren hätte, was dort passiert ist!
"Aja, Müller muss gar nichts, außer eines Tages sterben. Den Rest kann man gern so sehen und wäre sicherlich ein feiner Zug. Von müssen kann hier aber nicht die Rede sein."
Na ein "feiner Zug" ist natürlich ein feiner Ausdruck dafür. Müller wird nicht umhin kommen, sich öffentlich zu entschuldigen, wenn er weiter für die studentischen Medien schreiben will. Von müssen kann wirklich nicht die Rede sein, dann aber wohl auch nicht mehr von können 😉
"Ich hab mich leider nicht mit der Geschichte des FVB beschäftigt. Aber wenn es noch mehr vom Stile dieses Artikels gibt, dann dürften es schon einige Anzeigen sein, oder?"
Über 5 Jahre politisch, polemisch und positionierte Beiträge zu Greifswald und bis dato KEINE anzeige.
Bist du krank oder warum schwächelst du so? Wurdest du von den Political-Correctness-Schergen mit moralboarding gefoltert? Muss ich mir Sorgen machen?
Ich hätte wirklich noch ein bißchen mehr von dir erwartet. Irgendwas von wegen Gedankenpolizei oder "so was wird man ja noch sagen dürfen".
So macht das wirklich keinen Spass.
In diesem Kommentarstrang gab es bislang noch keinen Anlass zur Moderation. Ich möchte alle an der Diskussion beteiligten darum bitten, dass dies weiterhin so bleibt.
danke
Ich verstehe dies als gelbe Karte für eine unnötiges Foul und gebe natürlich zu, dass der bemängelte Kommentar nicht wirklich etwas zu Sache beiträgt. Ich gelobe Besserung und werde mich in Zukunft wieder ein wenig mehr zusammenreissen, hoffe ich zumindest.
Wieso schreibst du nicht gleich: Das Unterdrückung voll in Ordnung ist und Schwulenklatschen klar geht, weil die sich mal nicht so haben sollen und ein bisschen Rumgeschubse noch niemandem geschadet hat? Vielleicht brauchen die das Ja sogar damit sie normal werden!"
So langsam bekomm ich den Eindruck, hier sollte nicht eine Aktionswoche gegen Sexismus und Homophobie, sondern eher Geschichts- und Ethikunterricht ab Klasse 6 vom AStA veranstaltet werden.
Echt gruselig was hier abgeht.
btw: Denken hilft.
"Ich glaube, das keiner der hier Kommentierenden die Situation miterlebt und sich ein Urteil erlauben sollte."
„Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
"Viel armseliger ist, dass sich hier der Mund zerrissen wird und ihr Gerüchte austauscht wie alte Klatschweiber."
*Gähn* unbelegte Tatsachenbehauptung
"Immer erstmal an die eigene Nase fassen!"
Würde ich ein solches Fehlverhalten an den Tag legen, würde ich mich entschuldigen, selbst steinigen und auswandern. Bei der Reihenfolge der letzten beiden bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Fazit: Viel Dreck um nichts.
P.S. Ist das eigentlich eine neue Masche um vom Inhalt einer Diskussion abzulenken?