Ein Bericht von Marco Wagner
Sonntag, 1. November 2009, 2 Uhr: Drei Betrunkene bewerfen das Internationale Kultur- und Wohnprojekt (IkuWo) in der Bahnhofstraße mit verschiedenen Gegenständen. Es entstehen Schäden an der Fassade des Hauses. Auf der Flucht zeigt einer der Täter einen Hitlergruß, ein anderer lässt einen Schlagring fallen. Ein Teil der Täter flüchtete zum Haus der Markomannia am Karl-Marx-Platz. Die Täter sind Zeugenberichten zufolge Mitglieder der Greifswalder Burschenschaft Rugia. Der Deutschlandfunk berichtete im Februar 2008, dass die Studentenverbindung „quasi den Hort der Rechtsextremen“ bilde und mit „rechtsextremen Kameradschaftsstrukturen“ zusammen arbeite. So waren beispielsweise die Brüder Stefan und Mathias Rochow Mitglied der Burschenschaft Rugia. Stefan Rochow war von 2002 bis 2007 Bundesvorsitzender der Jungen Nationaldemokraten, und arbeitete für die NPD-Fraktionen im Landtag von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Beide sind 2008 beziehungsweise 2009 aus der NPD ausgetreten. Wie der Allgemeine Studierendenausschuss in einer Pressemitteilung berichtete, wurden Stefan und Mathias Rochow auf Grund von Disziplinarverstößen 2008 aus der Rugia ausgeschlossen. Das Greifswalder Straßenmagazin Likedeeler berichtete in einer Sonderausgabe 2006 darüber, dass „gute Kontakte“ zu den in Greifswald wohnenden „Neonazikadern“ Lutz Giesen und Paul Schneider bestünden.
Auch die Burschenschaft Markomannia musste sich in der Vergangenheit mit dem Vorwurf, im rechtsextremen Spektrum angesiedelt zu sein, auseinandersetzen. So schreibt beispielsweise die Frankfurter Rundschau 2005, dass immer dann, „wenn Rechte in der Stadt aufmarschierten, Markomannia, Rugia, gelegentlich auch die Schwesternschaft Athenia mit von der Partie“ seien. So habe man Burschen beider Verbindungen 2005 bei einer Kundgebung des Heimatbundes Pommern gesehen. 1994 brachte die Markomannia auf dem Burschentag in Eisenach einen Antrag zur Eingliederung Österreichs in die Bundesrepublik Deutschland ein. Darüber hinaus wurde in dem Skript die Wiedereingliederung der nach 1945 vorwiegend an Polen abgetretenen Deutschen Ostgebiete als erstrebenswertes Ziel erachtet. Diese Forderung ist auch heute noch in den Grundsätzen Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) verankert. Die Markomannia ist Mitglied dieser Organisation. Vor etwa einem Jahr gab der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) ein Informationsblatt mit dem Titel „Burschenschaften im rechtsextremen Spektrum“ heraus, in dem Erstsemester vor den Burschenschaften Rugia und Markomannia gewarnt wurden. Letztere druckte daraufhin eine Gegendarstellung, in der sie betonte, dass keine Kontakte zum rechtsextremen Spektrum bestünden.
„Wenn man bedenkt, dass diejenigen, die ihre Heimat vor 60 Jahren wirklich verteidigt haben, heute zum Teil als Mörder beschimpft werden, dann sieht man wie weit wir von dem entfernt sind, was Patriotismus wirklich heißt“, erklärt Professor Dr. Ralph Weber, Lehrstuhlinhaber für Arbeitsrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Greifswalder Universität während eines Vortrages vor dem Verein Deutscher Studenten (VDSt). „Migration und Einbindung sind Verrat an der eigenen Kultur“, heißt es nach Angaben Carsten Schönebecks, der als Besucher auf der genannten Veranstaltung war, weiter.
Die DVU-Abgeordnete Birgit Fechner äußerte sich 2004 während einer Rede vor dem Brandenburgischen Landtag nahezu identisch, indem sie meinte, dass „Integration und Assimilation Raub an Heimat und Volkstum“ bedeuten und dass, „wer seine innere und äußere Heimat nicht mehr kennt, natürlich sehr viel leichter regiert und beherrscht werden“ könne. Dieser sei eher bereit, „sich zum kosmopolitischen Spaßbürger, Konsumsklaven und zum unmündigen Ja-Sager umerziehen zu lassen.“
Zudem soll nach Angaben der Ostsee-Zeitung, ein Treffen zwischen Weber und Udo Voigt dem Vorsitzenden der NPD sowie zwischen dem Professor der Rechtswissenschaften mit Mathias Faust von der DVU stattgefunden haben. Grund hierfür war die Erörterung einer Parteineugründung rechts der CDU. Für Weber sei die konservative Partei in den vergangenen Jahren zu weit nach links gerückt. Deshalb erwäge er die Gründung einer Partei rechts der CDU nach dem Vorbild Jörg Haiders FPÖ.
Nachdem am 30. Juni in der Ostseezeitung die Vorwürfe gegen Weber thematisiert wurden, verfasste dieser am 2. Juli eine Gegendarstellung, in der er sich in erster Linie über den journalistischen Stil, in dem die Autoren Kleine-Wördemann und Schönebeck berichteten, beschwerte. So hätten die Verfasser den Artikel mit der Absicht verfasst, den Jura-Professor aufgrund seiner konservativen Positionen „sofort auf den Eilzug ins rechtsextreme Lager“ setzen zu wollen. Weber beschwert sich weiter, dass „political correctness nur für Ansichten von ganz links“ gelte. „Rechts der Mitte dagegen wird man zum Freiwild von Fehlberichterstattungen und Ehrverletzungen übelster Art.“
Als besonders beklagenswert empfindet es der Jurist, dass „rechte, das heißt konservativ-christliche und patriotische Standpunkte“ nicht strikt von rechtsextremen Standpunkten getrennt werden. So würden politische Standpunkte, „die früher von namhaften Ministerpräsidenten der CDU wie Alfred Dregger, Franz-Josef Strauß, Hans-Karl Filbinger oder Altbundespräsident Karl Carstens vertreten wurden und das politische Erscheinungsbild der CDU prägten, heute als rechts gleich rechtsextrem bezeichnet und durch die Antifa geschulten Linken bekämpft.“
Unter den genannten, die Weber als rechts ungleich rechtsextrem bezeichnet, befinden sich zwei Nationalsozialisten: Hans-Karl Filbinger und Karl Carstens. Der spätere CDU-Politiker Hans-Karl Filbinger hatte als Marinerichter und NSDAP-Mitglied 1943 und 1945 vier Todesurteile beantragt beziehungsweise selbst gefällt. Karl Carstens, zwischen 1979 und 1984 Bundespräsident, war zwischen 1940 und 1945 ebenfalls Mitglied der NSDAP und trat bereits 1934 der SA bei.
Weber stellt in dem Brief an die Ostsee-Zeitung darüber hinaus klar, dass für ihn eine Zusammenarbeit mit der NPD und DVU nur dann in Frage käme, wenn diese sich von den Verbrechen des Naziregimes distanzierten und die freiheitlich-demokratische Grundordnung anerkennen würden. Da dies gegenwärtig nicht der Fall sei, käme keine Zusammenarbeit mit beiden Parteien in Frage, wenngleich es für ihn „keinen Unterschied“ ausmache, ob er „mit Herrn Voigt oder Frau Merkel“ rede.
Nach Angaben des Fachschaftsrates (FSR) Jura soll sich Weber zudem fremden- und frauenfeindlich geäußert haben, weshalb die betroffenen Studentinnen und Studenten Beschwerden beim FSR einreichten. Dieser habe daraufhin Weber ein Gesprächsangebot zur Klärung der Vorwürfe gemacht, dass der Jurist bisher nicht angenommen hat.
Unterdessen wurde die Universitätsleitung Ende Juli von der Landesregierung dazu aufgefordert, die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Weber aufgrund des Verdachtes rechtsextremer Tätigkeiten zu prüfen. Zudem sollen Möglichkeiten überprüft werden, das Tragen der Kleidermarke Thor Steinar via Hausrecht zu verbieten.
Thor Steinar ist eine Kleidungsmarke, auf deren Produkten Abwandlungen rechtsextremer Symbole gezeigt werden. So mussten die Hersteller des in Königs Wusterhausen sitzenden Unternehmens ihr altes Logo verändern, da es der, aus Gründen der Verfassungsfeindlichkeit verbotenen Wolfsangel zu ähnlich war.
Die Ware wird fast ausschließlich in rechtsextremen Szeneläden feil geboten. Nach Angaben des Brandenburgischen Verfassungsschutzes betrachten Neonazis die Marke als „zur Szene gehörig“.
Wenngleich die Firma nicht mehr deutsch ist, sondern mittlerweile einem Unternehmer aus Dubai gehört, so hat sich an den Motiven der Kleidung nichts geändert. Die rechtsextremen Inhalte werden nach wie vor transportiert. So findet in der diesjährigen Winterkollektion das alte Logo erneut auf einem Feuerzeug mit dem Namen „TS-Sturm“ Verwendung. In dem Namen des Feuerzeugs verbirgt sich sowohl das Kürzel „S-S“ für Schutzstaffel, als auch die Silbe „Sturm“ der Sturmabteilung (SA) der NSDAP. In der Kapuzenjacke „Wings“ wird das Kürzel „TS“ dergestalt von Adlerflügeln flankiert, dass ein Bezug zum Hoheitszeichen der NSDAP hergestellt werden kann.
Am 3. September änderte die Universitätsleitung die Hausordnung der Universität dahingehend, dass „Verhaltensweisen zu unterlassen sind, die geeignet sind, die öffentliche Wahrnehmung der Universität als weltoffenes, pluralistisches, freiheitliches und demokratisches Zentrum von Forschung und Lehre zu beeinträchtigen.” Darüber hinaus werden insbesondere “die Verwendung von Kennzeichen mit verfassungswidrigen, rassistischen, fremdenfeindlichen, gewaltverherrlichenden oder anderen menschenverachtenden Inhalten” untersagt. Nachdem in den Medien, so unter anderem in der Wochenzeitung Die Zeit, vorerst fälschlicherweise die Nachricht übermittelt wurde, dass das Rektorat das Tragen von Thor Steinar verbieten wolle, dementierte Pressesprecher Jan Meßerschmidt kurz darauf, dass dies der Fall sei.
Ungeachtet dessen ist weder die Universität Greifswald, noch irgendeine andere Universität von dem Problem des Rechtsextremismus befreit. So berichtete beispielsweise der Unispiegel im Januar 2010 von Aktivitäten Rechtsextremer an verschiedenen deutschen Universitäten. Greifswald wird in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnt. Aktivitäten von Rechtsextremisten seien dem Unispiegel zufolge nicht zufällig. Neonazis studieren demnach vorrangig geisteswissenschaftliche Fächer und geben sich als „Vordenker einer neuen, rechten Avantgarde“. Eine Begründung dieser These bleibt die Autorin Ine Brzoska hingegen schuldig.
Vor etwa einem Jahr veröffentlichte „Recherche Nord“ Informationen über rechtsextremistische Tätigkeiten des Greifswalder Biologiestudenten Ragnar Dam. Bis zum Verbot der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) war er Chef der HDJ-Einheit „Mecklenburg-Pommern“ und „Führer“ der Leitstelle Nord. Hausdurchsuchungen in Dams Wohnungen in Berlin und Greifswald ergaben Berichten von „Recherche Nord“ zufolge, dass er in seiner Funktion „Rassenschulungen“ durchgeführt habe. Ziel der HDJ war es, für die „Blutsreinheit“ und das „Fortbestehen des Deutschen Volkes“ einzutreten. Aus diesem Grund wurde die Vereinigung am 31. März 2009 vom Bundesinnenministerium verboten. „Der Kampf um die Köpfe“, den Udo Voigt vor Jahren ausrief, hat längst begonnen. Universitätsstudium, Kleidung von Thor Steinar, Consdaple und die Schulhof-CD: Das ist das Gepäck, mit dem sich die Neuen Nazis auf den Weg in die Mitte der Gesellschaft machen. Regional ist es ihnen bereits gelungen. So erlangte die NPD bei den Wahlen zum Landtag Mecklenburg-Vorpommern in den Landkreisen Uecker-Randow, Demmin und Ostvorpommern zwischen 10 Prozent und 15 Prozent der Zweitstimmen. Nach Angaben der Sozialraumanalyse für Anklam seien etwa 17,5 Prozent der Befragten Bevölkerung der Ansicht, dass die Partei helfe, die Probleme vor Ort zu lösen. Die NPD hat die SPD bei der Wiederholung der Kommunalwahl am 27. September 2009 um 0,1 Prozent mit 7,4 Prozent knapp überholt. Ob den Rechtsextremen dies jedoch bundesweit gelingen wird, ist von der Zivilcourage derer abhängig, die sich keine Neuauflage des Dritten Reiches wünschen.
Eine Frage der (Doppel)moral
Ein Kommentar von Florian Bonn
Sollte der Staat seinen Bürgern vorschreiben dürfen, was sie anzuziehen haben? Diese, durch die Änderung der Hausordnung der Universität Greifswald aufgeflammte Debatte, wurde vor einigen Jahren schon einmal in Deutschland geführt. Damals kamen Befürworter und Gegner allerdings aus der politisch entgegengesetzten Richtung als in der heutigen Debatte. Heulen heute Konservative ob dieses Eingriffs in ihre Freiheit empört auf, hatten sie vor wenigen Jahren keinerlei Probleme damit, angehenden Lehrerinnen und anderen Staatsbediensteten das Tragen eines Kopftuches zu verbieten. Um Kleidung geht es in beiden Debatten nur sekundär, der Kern ist die Symbolkraft, die dahinter steckt. Ist also die Marke Thor Steinar ein Symbol für Rechtsextremismus, auch wenn keine verfassungsrechtlich zu beanstandenden Symbole auf den Kleidungsstücken zu finden sind? Diejenigen, die das nicht so sehen, argumentieren, dass Thor Steinar keine zu beanstandenden Symbole mehr verwendet und mittlerweile im Besitz eines ausländischen Investors ist. Doch zur Geschichte der Marke gehören das mittlerweile verbotene alte Logo, die rechtsextremen vormaligen Besitzer und recht eindeutige T-Shirt Motive wie eine große „88“ im Lorbeerkranz. Das ist auch der Weg, mit dem Thor Steinar zu einer profitablen, umsatzstarken Marke geworden ist. Thor Steinar Kleidung kann also durchaus als Symbol der Rechtsextremen bezeichnet werden Die aktuellen, vergleichsweise harmlosen Motive passen gut ins Bild eines Strategiewechsels innerhalb der Neonaziszene. Der Trend geht weg vom klassischen Skinheadoutfit. Autonome Nationalisten kann man rein optisch kaum als Neonazis identifizieren. Auch sonst versuchen sich NPD und andere durch Bürgerfeste und andere Veranstaltungen in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren. Ein Thor Steinar tragender Professor kann für diese Bewegung schon fast als Maskottchen dienen. Durch ein Verbot von Thor Steinar Kleidung wird niemand aus der Uni ausgesperrt, kaum jemand dürfte ausschließlich Thor Steinar Kleidung in seinem Besitz haben. Was das Verbot allerdings darstellt, ist ein Verbot des Werbens für Rechtsextremismus. Ein solches ist kaum zu beanstanden, gerade weil auch Politische Parteien in den Räumen der Universität nicht werben dürfen.
Bildnachweis: Archiv/ Homepage des Trägervereins („ikuwo.de“) – IKuWo, Archiv/ Homepage „Recherche Nord“ („www.recherche-nord.com“) – Ragnar Dam, Dana via Wikipedia (FPÖ-Plakat), Archiv/ Artikel: Neonazis marschieren ungehindert durch Anklam
Dieser Artikel, sowie die Ausgabe in der Online-PDF sind an vereinzelten Stellen korrigiert worden und weichen daher in Teilen von der gedruckten Version ab.
Thema des Artikels: Gegen die “Antifa geschulte Linke”: Wie Rechtsextreme die Hochschulen erobern wollen
Datum des Artikels: 3. Oktober 2010 (Tag der Einheit / kurz vor der Erstiwoche)
Inhalt des Artikels:
Geschichte I von 2009
Geschichte II von 2008
Geschichte III von 2002-2008
Geschichte IV von 2006
Geschichte V von 2005
Geschichte VI von 1994
Geschichte VII (Ralph Weber) von 2010
Geschichte VIII von 2004
Geschichte IX (Thor Steinar) von 2010
Geschichte X von 2009
Summa summarum alter Wein in neuen Schläuchen. Grademal 2 Sachen aus dem letzten Semester / -ferien. Die gesteh ich euch zu als Aufmacher, der Rest hingegen ist ziemlich alt.
Zwecks des Artikels kann dann wohl auch nur sein: Erstis politisch zu erziehen, ähem, Erstis aufzuklären über den Kampf gegen Rechts (TM) an der Uni HGW.
Fazit: Hoffe der Moritz bleibt nicht weiterhin so rückwärtsgewandt bei der Auswahl seiner Artikel. Wer will schon ewig immer das gleiche Lesen.
Außerdem frag mich " Wie Rechtsextreme die Hochschulen erobern wollen". Denn das sagt mir der Artikel nicht. Wird wohl in der Druckausgabe nachgeliefert.
Bewaffnet mit Pullovern der Marke T.S. stürmen Rechtsextreme den Hörsaal und halten Unterhosen mit der Aufschrift "Ralph Weber find ich knorke" hoch.
free to flame
Dann mach doch beim nächsten Mal bessere Vorschläge! Es geht hier in diesem Artikel nciht darum, wann Geschehnisse waren, sondern DASS sie stattgefunden haben – das ist garantiert kein "alter Wein" (je länger, desto trinkbarer, haha).
Es geht hier auch nicht darum, Erstis zu erziehen, denn das können die auch frei von sich selbst heraus entschieden, oder bekommen die Burschis nicht auch genug Zulauf? Es geht hier einzig und allein darum, den Leuten – auch denen, die sich aus der ganzen Debatte raushalten – zu zeigen, was hier alles schon passiert bezüglich dieser Thematik. Könnte ja schließlich auch ganz interessant sein. Und "ewig das gleich" ist es auch nich, ich frage mich, was du mit dieser bescheuerten Relativierung wieder bewirken willst. Das Thema ist nunmal präsent.
[Edit Moderation: Verharmlosung von Rechtsextremismus]
Danke für den Artikel!
Kleine Korrektur am Rande: Der erwähnte Angriff auf das IKUWO wurde von drei und nicht von fünf Leuten ausgeübt (http://blog.17vier.de/?p=3587).
An der Stufe vor dem Mensa-Eingang haben Greifswalder Nazis übrigens in der vergangenen Nacht eine Ersti-Begrüßung gesprüht. Nicht, dass die alle nur erfunden und regelmäßig wieder aufgewärmt werden würden…
Ebenfalls dazu hier: http://www.wildwuchs-mv.de/?p=1015
Der Artikel ist anscheinend nur halb fertig geworden…
Das wird jeder aufmerksame Ersti bereits bei seinem ersten Spaziergang bemerken denn in der Stadt wimmelt es von "Antifa", "ACAB", etc. Schmierereien…dazu diese massive Anzahl von Klebchen aus dem linksextremen Spektrum…
weiterhin fanden im Zusammenhang mit den Taten beim Ikuwo auch schreckliche Dinge am Haus der Marcomannen statt…ein fieser Brandanschlag und ein hinterhältiger Angriff mit Steinen in der fenster der Bewohner…
Schade, dass durch bewusste Weglassung die tatsächliche Situation in Greifswald hier verzerrt dargestellt wird.
Der Zusammenhang zwischen dem IKUWO bzw. den Angriffen auf das IKUWO und den Angriffen auf unserer Markomannenhaus ist derzeit maximal zeitlich zu sehen. Oder weisst Du mehr?
Gruß, Klaus
das war so klar, dass das wieder kommt, testbild. kannste nich mal einmal deine verdammten relativierungen lassen? kannst du auch einmal die augen öffnen? einmal dir eingestehen, dass die Nazi-Szene hier ne erhebliche, wirklich erschreckende Dominanz hat? Das errechnet sich nicht an A.C.A.B. aufklebern o.ä.! Aktuellstes Beispiel wurde vor deinem wieder wirklich geistig beschränktem kommentar geschrieben.
@testbild:
Das mit ACAB wurde dir doch an anderer Stelle schon mal erklärt!
ACAB= All colours are beautiful … ist wirklich ganz schlimme linksradikale Hetze oder hat testbild, das schon wieder mit dem rechtsradikalen ACAB (All cops are bastards) verwechselt. Wer links ist würde nämlich bestimmt nicht einfach so Bastarde als Polizisten beleidigen.
Hm. Meine Erfahrungen bzgl. des Kürzels sind da andere. Allzu viel politischen Gehalt kann ich dem Kürzel eh nicht abgewinnen.
Ist aber auch egal, weil es mit dem obigen Text, also dem HInweis auf existierende und durchaus aktive rechtsextreme Bestrebungen an der Uni nichts zu tun hat.
Die Uni Greifswald ist leider Rückzugsraum für etliche regionale Nazi-Kader (Ragnar Dam ist da nur ein Beispiel), die meinen, im Landkreis neonazistische Strukturen aufbauen und in Greifswald unerkannt studieren zu können. Die (inhaltliche, teils auch personelle) Überschneidung zweier studentischer Verbindungen mit Nazi-Strukturen ist ja mittlerweile recht gut dokumentiert. Erinnert sei hier exemplarisch an die Gebrüder Rochow, die sowohl in der Greifswalder Rugia als auch in der neonazistischen NPD/JN/NHB und JLO mitwirkten. Beide sind auch 2010 noch als Kader in neonazistischen Netzwerken aktiv.
Ich sehe nicht, dass es in Greifswald eine zweite Verbindung gibt, für die eine solche Überschneidung "gut dokumentiert" ist – egal wie häufig Du das hier noch wiederholst.
Für interessierte Leser verweise ich auf die hiesigen Beiträge und vor allem auch die dazugehörigen Diskussionen, die man hier beim Webmoritz zu diesem Thema (Stichwort z.B. Burschenschaft) findet – etwas Neues wird es hierzu wohl nicht geben. Interessant auch die Diskussion unter http://www.webmoritz.de/forum/allgemeines/die-bur… – wenn das Dreckwerfen nicht funktioniert, dann wird die Diskussion einfach eingestellt.
Gruß, Klaus
P.S.: Wenn man sich die Suchergebnisse ernsthaft durchsieht, dann erschließt sich plötzlich auch ein etwas anderes Verhältnis zwischen politischen Handeln und dazugehöriger Gewalt von der einen oder der anderen Seite, als es hier im Artikel dargestellt wird.
"Wer links ist würde nämlich bestimmt nicht einfach so Bastarde als Polizisten beleidigen." Diese Aussage alleine sagt schon alles ueber dein Menschenbild.
Haha, ein Merkbefreiter… 🙂
Ich finde solch menschenverachtenes Denken nicht lustig, aber dies ist ja jedem selber ueberlassen.
Ich hingegen finde es lustig, wenn Ironie und Sarkasmus unerkannt bleiben. Ich denke nicht, dass hier menschenverachtendes Denken zu suchen ist.
"Diese Aussage alleine sagt schon alles ueber dein Menschenbild. " – ????? (Was meinst du denn? Oder war das ne Floskel?)
Meine Aussage ist evtl. Zeugnis eines mangelnden logischen Verständnisses, aber mehr auch nicht. Denn ACAB ist nicht gleich ABAC.
Im Übrigen lege ich als Bastard durchaus großen Wert darauf, nicht mit Polizisten verwechselt zu werden. Denn wenn die Leute einen für einen Polizisten halten, treten die meisten einem irgendwie nicht mehr vorbehaltlos entgegen und das find ich dann unangenehm.
http://www.youtube.com/watch?v=OaDEDsrLCiA
hör doch bitte auf zu lügen…
Wieso sollte der Artikel halbfertig sein? Die (vermeintlich) linksextremistischen Taten kannst du ja in einem eigenen Artikel aufführen. Die Moritzleute freuen sich bestimmt über einen toll recherchierten Beitrag zu diesem Thema… Nicht meckern, selber machen!
Es fällt schon auf, dass hier unsachlich und extrem verzerrt berichtet wird. Eine rechtsextreme Unterwanderung der Universität herbeizufiebern bedarf schon einer sehr bunten Phantasie.
Dem kann ich nur beipflichten. Wenig in dem Artikel hat mit HGW zu tun oder sie liegen so weit zurück, dass sie mit der aktuellen Situation hier an der Uni nichts zu tun haben.
Der Artikelschreiber bedient sich eines alten Musters, das ich auch häufiger in der taz finde. Eine Person x kennt eine Person y über fünf Ecken, Person y hat einen Großvater, der war in der Wehrmacht, deshalb muss auch Person x die Wehrmacht toll finden, ist doch logisch. Das ist doch eine hieb- und stichfeste Argumentation.
Bitte sagt mir jetzt nicht wieder, dass ich mit dieser Aussage irgendeinen Extremismus relativieren würde.
"Anstatt die Erstis zu beruhigen und Vorurteile abzubauen, wird wieder ein düsteres Bild konstruiert. Warum immer so negativ?"
Tja, wer hat denn gestern Nacht die Stufen vor der Mensa und die öffentliche Toilette mit Parolen und einer einschlägigen Greifswalder Fascho-Website besprüht? Wer zog danach mit Farbdosen weiter?
Meine Lieben, dieser Artikel zeigt doch das, was ihr immer zu relativieren versucht. Ja, es gibt Nazis in Greifswald und ja, das ist auch ein Problem, das nicht dadurch gelöst wird, dass ich mal nachschaue, ob ich nicht irgendwo einen linken Aufkleber finde.
Unsere rechtsextremen Freunde waren übrigens ebenfalls bei der Ersti-Begrüßung und sind somit ganz normal in universitärem Kontext aufgetaucht. Man muss die neuen Studierenden warnen, so siehts aus.
Der Artikel beginnt doch mit der Überschrift "Wie Rechtsextreme die Hochschulen erobern wollen" und sagt dann dazu im weiteren Verlauf so gut wie nichts.
@ Marco Wagner, wie wollen sie denn die Hochschulen erobern?
Wenn in der Nacht vor der Ersti-Begrüßung ein Trupp von Nazis loszieht, am Ort der Ersti-Begrüßung Wand-Parolen etc. hinterlässt, in denen zusätzlich noch eine (spontan gegründete?) NS-HOCHSCHULgruppe erwähnt wird – na, da wollten sie doch sicher keine Rentner oder Familien erreichen, sondern Studierende und solche, die es gerade werden.
Allein dass die Szene gestern vor der Mensa eine solche Präsenz gezeigt hat macht doch klar, dass da ein Interesse besteht am akademischen Nachwuchs.
Nein, das ist zu einfach und suggeriert einen unmittelbaren Zusammenhang von Bildungsferne und Rechtsextremismus, der so monokausal nicht funktioniert.
Und wenn etwa a la "NS-Hochschulgruppe" gesprüht wird und die Leute unmittelbar an der Uni agieren, dann hat das sehr wohl etwas mit der Uni zu tun.
Es wurde vergessen, den Namenspatron und Eckard Rütz einzubauen. Gerade Letzterer sollte in der Auflistung nicht fehlen, zumal sein Todestag sich nächsten Monat zum zehnten Mal jährt.
Zitat:
>>> In dem Namen des Feuerzeugs verbirgt sich sowohl das Kürzel „S-S“ für Schutzstaffel, als auch die Silbe „Sturm“ der Sturmabteilung (SA) der NSDAP. In der Kapuzenjacke „Wings“ wird das Kürzel „TS“ dergestalt von Adlerflügeln flankiert, dass ein Bezug zum Hoheitszeichen der NSDAP hergestellt werden kann. <<<
Man kann auch aus einem holländischen Damenfahrrad alle wichtigen Naturkonstanten + Relativitätstheorie ableiten (Dr. Harald Lesch), wenn man will.
Muss man aber nicht.
Ein holländisches Damenfahrrad ist ja auch nicht der bevorzugte Werbeträger einer Nazi-Marke. Feuerzeuge sind da weitaus angesagter, ebenso SS-Symbolik.
Bzgl. NS-Reichadler und TS-Wings-Symbol: Ich empfehle einen kleine Bildvergleich (z.B. mittels Google), denn der macht schnell klar, dass bei TS Wings gezielt die Flügel des besagten NS-Reichsadlers eingebaut wurden. Die entsprechende TS-Klientel wird's entsprechend goutieren.
Es wird langsam langweilig, man muss sich wirklich überlegen ob man dieser Plattform als Leser den Rücken kehrt… Immer und immer wieder das gleiche "Problem" über das hier schwadroniert wird…
Aus Gesprächen mit Bekannten habe ich erfahren, dass immer mehr ob der tendenziösen Art des webmoritz und der neuen Zensurregeln das Interesse an diesem Medium verloren haben.
Es wird nicht immer nur über das gleiche Problem schwadroniert. Das Problem ist einfach allgegenwärtig und stellt eine beobachtbare und benennbare Gefahr da. Wieso sollte der webmoritz und das Magazin nicht darüber berichten?! Es ist gut, die Erstsemester und auch alle anderen zu sensibelisieren. Alle Relativierung hier zeigen nur, dass der plötzliche Fokus auf das Thema einigen nicht schmeckt. Oder dass die Gefahr unterschätzt wird oder totales Desinteresse herrscht. Aber nur weil einige hier rumnörgeln/relativieren/Fakten verdrehen, heißt das nicht, dass die studentischen Medien den Rest der Studierendenschaft informieren und waren sollte.
Danke für diesen Artikel!
"Alle Relativierung hier zeigen nur, dass der plötzliche Fokus auf das Thema einigen nicht schmeckt."
Nö, es ist nur so, dass nicht jede abweichende Meinung gleich eine Relativierung ist. Relativierung ist auch gleich wieder so ein pawlowsches Totschlagargument, wie es hier in letzter Zeit extrem Überhand nimmt.
Abweichende Meinung. Sorry, aber wenn zivilgesellschaftliche Stiftungen als "Antifa" bezeichnet werden, die Gefahr durch Linksextremismus (sogar entgegen dem Verfassungsschutzbericht) als "viel problematischer" herbeifantasiert wird, die Ächtung rechtsextremer Äußerungen als "Zensurregeln" betitelt werden usw. usw. kann man wohl klar von Relativierungen reden.
Wer äußert sich denn hier gegen die Zensur von rechtsextremen Äußerungen? Darum geht es doch gar nicht, es geht doch darum, dass hier kritische abweichende Äußerungen zensiert werden.
Deine Äußerungen scheinen ja zumindest relativierend gegenüber Rechtsextremismus oder dessen Ausprägungen gewesen zu sein. Sonst wäre sie ja nicht gelöscht worden. Mit Kritik hat das Verdrehen von Tatsachen nichts zu tun.
Ich bestreite jemals den Rechtsextremismus relativiert zu haben. Die Zensur eines Beitrages mit dieser Begründung halt ich im Sinne der Meinungsfreiheit für sehr fragwürdig, legt sie dem Zensoren doch ein Machtmittel in die Hand, das jeglicher Überprüfbakeit entbehrt.
Was ist denn bitte rechtsextrem, wo beginnt eine solche Äußerung? Wann relativiere ich? Wer mit solchen unbestimmten Begründungen zensiert macht sich unglaubwürdig. Gerade diese Unglaubwürdigkeit macht den webmoritz für viele kritische, freiheitliche Leser uninteressant.
[Edit Moderation: Off-Topic]
Weiterhin bleibt der Autor des Artikels es schuldig einen ausreichenden Bezug zwischen der Überschrift des Artikels und seinem Inhalt herzustellen.
Mich als unvoreingenommenen Leser hat es brennend interessiert wie denn nun die neue Strategie der Rechtsextremen zur Meinungsherrschaft an den Universitäten aussieht. Eine Antwort auf diese Frage, die aufgeworfen wird, liefert der Artikel leider nicht.
Mich als unvoreingenommenen Leser interessiert es, warum du dir ständig neue Sachen sonstwoher ziehst, um weiter auf deinem Standpunkt zu beharren.
[Edit Moderation: Off-Topic]
[Edit Moderation: Off-Topic]
@ Marco Wagner
Mich interessiert immer noch der Bezug zwischen der Überschrift des Artikels und seinem Inhalt.
@HurtztruH und freitagfreitag
Am besten wartet Ihr einfach den Artikel im Moritz ab, vielleicht legitimiert dieser die Artikelüberschrift.
Herr Wagner wollte doch noch den Bezug zwischen der Überschrift und dem Rest des Artikels herstellen, kommt das noch?