Viel Krach verursachten etwa 15 Aktivisten am Montag Mittag auf dem Marktplatz, als sie mit Pfeifen, Tröten und Trommeln für die sofortige Abschaltung der Atomkraftwerke demonstrierten. „Die CDU trägt die Hauptverantwortung für die Energiepolitik“, machte Daniel Daedlow deutlich und damit auch dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Matthias Lietz. „Die Entsorgung des Atommülls ist ungeklärt. Es gibt keine Lösung“, so der 31-jährige Rostocker weiter, der sich dort in der Initiative Umweltschutz engagiert.

Mit ihrer Aktion demonstrierten die Atomkraftgegner auch gegen die geplanten Castor-Transporte in das Zwischenlager nach Lubmin, das ein anderes Gesicht als ein Zwischenlager habe.  „Was passiert mit dem Atommüll nach dem Zwischenlager“, fragte Daedlow und machte damit erneut auf die ungeklärte Entsorgung aufmerksam. Die Atomkraft sei keine Brückentechnologie.

Werden in 20 Jahren wieder Atomkraftwerke in Deutschland gebaut?

Für Kritik sorgte Bodo Müller aus Potthagen: „In 20 Jahren werden wieder Atomkraftwerke gebaut werden“. Erneuerbarer Energien brächten nicht den notwendigen Nutzen, so der Greifswalder Bürger weiter. Er wünscht sich eine Erhöhung des heutigen Anteils der Kernenergie von 30 auf künftig 60 Prozent. Zustimmung erhielt  Roland Oesker, der schon vor 30 Jahren gegen die Atomkraft gekämpft habe. Es sei „traurig, dass man sich noch heute gegen die Atommafia einsetzen muss“, so der 60-jährige Remscheider.

Der Protest fand vor der CDU-Zentrale statt, weil die CDU-geführte Bundesregierung die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängern will, ist sich aber nicht einig, um wie viele Jahre. Lietz konnte die Unterschriften gegen dieses Vorhaben nicht persönlich entgegennehmen, da sich die Geschäftsstelle sich im Urlaub befindet.

Fotos: David Vössing