von Timo David | 19.07.2009
Nicht nur draußen war es warm, als die Big Band der Universität Greifswald am vergangenen Donnerstag zum Semesterabschlusskonzert ins Internationale Kultur- und Wohnprojekt (IKuWo) in der Goethestraße einlud, um sich musikalisch in die vorlesungsfreie Zeit zu verabschieden. Denn auch im IKuWo selbst heizte die Big Band mit einem engagierten Auftreten den knapp einhundert Gästen ein und bot ein buntes Musikprogramm.
So startete das Programm mit dem eingängigen Thema der „Rocky“-Filme und ließ in gleicher Weise im weiteren Verlauf des zweistündigen Auftritts bekannte Soundtracks wie Quincy Jones’ „Soul Bossanova“ aus der Austin Powers-Reihe oder die „Simpsons“-Titelmelodie folgen. Für Abwechslung sorgten Jazz-Balladen als ruhigere Nummern und eine Interpretation von Carlos Santana’s „Evil Ways“.
Die Big Band der Uni Greifswald
Aber auch viele swinglastigere Nummern fanden bei dem Auftritt ihren Weg in die Show unter dem Motto: „It Don’t Mean a Thing if It Ain’t Got That Swing“ inklusive des gleichnamigen Songs. Dabei setzte man auf Stücke des Pianisten William „Count“ Basie und seines „Count Basie Orchestras“, einer der bekanntesten Formationen der Jazzgeschichte.
Speziell das von Dirigent und Leiter Hendryk Wörlitz als „besondere Herausforderung für die Band“ angekündigte Stück „Lil’ Darlin“ rief hier bei den Zuschauern eine sehr positive Resonanz hervor. Und so durfte die Band sich selbst belohnen mit dem Titel „Swing Machine“, der den Trompetern, Posaunenspielern und Bassisten reichlich Freiraum für die improvisierten und jazztypischen Soli gab, die den Bandmitgliedern sichtlich Freude bereiteten – und in der Tat: Auch der Dirigent zog das Fazit, dass „der Auftritt heute Abend sehr viel Spaß gemacht hat und ein schöner Abschluss des Semesters war“. Zugleich appelliert er an Interessierte, die musikalische Erfahrung haben, diese in die Band einzubringen: „Leute, die Spaß an Musik – besonders am Swing – haben, sind herzlich eingeladen, während der Vorlesungszeit dienstags zu unseren Proben in die Domstraße 20a zu kommen und sich das Ganze mal anzuschauen und mitzumachen.“
Alles in allem ein sehr gelungener Auftritt, der nach zwei Zugaben sein Ende fand und den Zuschauern die Möglichkeit gab, wieder an die frische Luft zu gehen oder den Abend im IKuWo bei einem Kaltgetränk ausklingen zu lassen.
Foto: Timo David
von Carsten Schönebeck | 18.07.2009
Vergangenen Mittwoch traten vier Mitglieder der Jusos aus dem Greifswalder Studierendenparlament zurück. Gleichzeitig gab man bekannt, dass sich die Fraktion auflöse, die verbliebenen Sozialdemokraten damit nicht mehr der örtlichen Juso-Hochschulgruppe (JHG) sondern nur sich selbst verantwortlich sind.
Fraktion oder nicht Fraktion? Juso-Stupisten am vergangenen Mittwoch: Christine Fratzke (l), Erik von Malottki, David Noack (nicht Juso, sondern Die Linke.SDS), David Stoffel, Christian Bäz. Jaana-Leena Rode fehlt.
Während der Zerfall des Allgemeinen Studierendenausschusses vorerst gestoppt scheint, zeigt nun also auch das Parlament Auflösungserscheinungen. Beide Vorfälle hängen, so auch die Pressemitteilung der Jusos, zusammen.
Die Mehrheit des StuPas begreift die Mitglieder des AStAs als eigenes Personal und sich selbst als ArbeitgeberInnen. Dabei verkennen viele, dass die Studentische Selbstverwaltung in Gefahr ist. (…) In dieser Situation die eigene Aufgabe nur darin zu sehen, all jenen, die sich trotzdem politisch oder kulturell engagieren das Engagement zu erschweren – so beispielsweise durch völlig unverhältnismäßiges kritisches Nachfragen oder das Bestehen auf formalen Rechten –, wird die Studentische Selbstverwaltung zu einem Hort von SelbstdarstellerInnen werden lassen und keine starke Lobbyarbeit für die Studierenden ermöglichen können. Ansätze hierzu sind bereits heute zu erkennen.
Auch intern hatte es jedoch zwischen den Jungsozialisten seit einigen Wochen gekriselt. Zwischen den Zurückgetretenen (Paul Greve, Eric Hartmann, Silvia Klages und Stephan Schumann) und einem Teil der Verbliebenen (Christian Bäz, Jaana-Leena Rode und David Stoffel) stimmte nach einem knappen Semester StuPa weder Chemie noch Zusammenarbeit. (mehr …)
von Jan Faulbrück | 18.07.2009
Der Bildungsstreik hat vor wenigen Wochen deutschlandweit über 270.000 Studenten auf die Straßen bewegt. Vor allem gegen die schlechte Struktur im Bachelor- und Mastersystem wurde demonstriert. In Greifswald zogen über 300 Schüler und Studenten durch die Stadt (webMoritz berichtete).
Welche strukturellen Probleme im Zusammenhang mit dem Bolognaprozess immer wieder angesprochen werden, merken gerade jetzt in der Prüfungszeit wieder alle Bachelorstudenten.
Seit dem 14.06.2009 gibt es nun eine Onlinepetition, die sich einem Teilaspekt, und nach der Meinung der Initiatoren, mit der Lösung des Problems befasst. Sie lautet:
„Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass jeder Bachelorabsolvent einen Masterstudienplatz erhält, unabhängig von Note, Herkunft und sozialem Stand.“
In einer weiterführenden Begründung, als die, die der Petition anhängt, heißt es, dass es zurzeit ausgeschlossen sei, dass jeder Student einen Platz für einen konsekutiven Masterstudiengang erhalte. In vielen Fällen erfolge die Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber nur nach der Durchschnittsnote des Bachelor-Examens. Die Tatsache, dass der Bachelorabschluss auf dem Arbeitsmarkt nicht als berufsqualifizierend wahrgenommen würde, führe dazu, dass ein Masterstudienplatz für beruflichen Erfolg zwingend notwendig sei. Als Konsequenz hieraus ergäbe sich ein permanenter Konkurrenzkampf und Erfolgsdruck, welcher nicht nur in den Prüfungsphasen keine Zeit für Aktivitäten neben dem Studium lasse. Damit würde eine umfassende und realitätsnahe Bildung erschwert. Außerdem sinke so die Qualität des gesamten Studiums und wer nebenher noch für die Finanzierung des selbigen arbeiten müsse, hätte kaum noch eine Chance, eine qualifizierende Abschlussnote zu erreichen.
Die Petition muss bis zum 07. August 50.000 Mitzeichner finden, um vom deutschen Bundestag diskutiert zu werden.
"Bildung, für alle, und zwar umsonst!", war einer der Slogan des Bildungsstreiks.
Ob die Petition in dieser Form Erfolg hat, bleibt fraglich. Pauschal jedem Bachelorabsolventen einen Studienplatz zuzusichern bedürfte einer groß angelegten Bildungsreform. Die fehlende Differenzierung zwischen konsekutiven, nicht-konsekutiven und weiterführenden Masterstudiengängen ist gewiss genauso ein Manko, wie die fehlende Bewertung von „Note, Herkunft und sozialem Stand.“ Bis heute haben dennoch knapp 30.000 Menschen die Petition unterzeichnet. Organisiert und motiviert wird vor allem über das StudiVZ, in dieser Gruppe.
Wichtiger als der inhaltliche Erfolg der Petition ist sicherlich, dass die Problematik der Bachelor- und Masterstudiengänge immer wieder auf die Agenda gesetzt wird – vor allem in Wahlkampfzeiten.
Die Petition findet ihr hier: http://tinyurl.com/master4all
Fotos: oben: thilowaasem via flickr; unten: J. Faulbrück
von Carsten Schönebeck | 18.07.2009
Kehren dem StuPa den Rücken: Eric Hartmann, Silvia Klages, Stephan Schumann, Paul Greve
Am vergangenen Mittwoch gab die Juso-Hochschulgruppe (JHG) die Auflösung ihrer StuPa-Fraktion bekannt. Vier Jungsozialisten legten ihr Mandat nieder und reagierten damit auf die Grabenkämpfe der letzten Woche innerhalb der studentischen Selbstverwaltung. Der webMoritz sprach mit Paul Greve, dem Vorsitzenden der JHG.
[podcast]http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/07/podcast_jusos.mp3[/podcast]
Foto: Arik Platzek
von Eric Schümann | 17.07.2009
Am Donnerstag den 16. Juli brachte der Kölner Kabarettist Jürgen Becker mit seinem Programm „Ja, was glauben sie denn?“ dem Greifswalder Publikum den Humor des Rheinlands näher. Im Fremdsprachen- und Medienzentrum gab es ordentlich was auf die Lachmuskeln und selbst in Karnevalslieder wurde begeistert mit eingestimmt. Obwohl dem einen oder anderem die Kölsche Mundart anfangs auch eher fremd erschienen sein mag, hatte Becker die Lacher auf seiner Seite.
Becker brachte den Beweis: Religion zahlt sich aus
Doch hört selbst den Podcast von Christel Bair:
[podcast]http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/07/juergen_becker.mp3[/podcast]
Foto: Eric Schümann