Am vergangenen Freitag besuchte der webMoritz die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft an deren Sitz im Gutshaus Groß Schoritz auf der Insel Rügen. Auch wenn wir ursprünglich ein persönliches Gespräch mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft erwartet hatten, stellte sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung heraus, dass eine Delegation der Initiative „Arndt AG“, die für den Erhalt des Namenspatrons eintritt, zum selben Termin in das Gutshaus eingeladen worden war. Der webMoritz traf daher gemeinsam mit den beiden Pro-Arndt-Vertretern Marco Wagner und Henning Krüger in dem Gutshaus ein.
Das Gespräch fand zwischen dem Vorsitzenden der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft, Prof. Karl Ewald Tietz, den beiden Vertretern der „Arndt AG“ und dem webMoritz statt. Prof. em. Karl-Ewald Tietz lebt selbst seit 1945 auf der Insel Rügen und war nach dem Studium der Germanistik, Slawistik und Pädagogik bis 1999 an der Universität Greifswald im Bereich Didaktik und Methodik der Deutschen Sprache und Literatur wissenschaftlich tätig.
Während des Gespräches wurden vor allem Diskussionen zu Arndts Leben, Wirken und seinen Werken geführt. Dabei beleuchteten die Teilnehmer viele Aspekte Arndts kritisch. Desweiteren wurde über die aktuelle und die vergangenen Debatten über den Namenspatron an der Greifswalder Universität gesprochen.
Dass Ernst Moritz Arndt in seinen Augen als Namenspatron durchaus passend ist, begründet Prof Tietz, der am Freitag auch vor der Senats-Kommission sprechen wird, vor allem damit, dass Ernst Moritz Arndt nach seiner Ansicht eine Persönlichkeit war, über die man auch heute noch viel diskutieren kann, was sich seiner Ansicht nach an den bereits geführten und der aktuellen Namensdebatte zeigt.
Besonders betroffen macht die Mitglieder der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft, so Tietz weiter, dass die Initiative „Uni ohne Arndt“ oft mit herausgegriffenen Zitaten Arndts argumentiert und somit die Person als Ganzes nicht angemessen darstellt. Auch die angeblich „populistischen Aktionen“ der Initiative „Uni ohne Arndt“ (insbesondere die Inszenierung Arndts vor der Mensa und während der 24-Stunden-Vorlesung) empören die Mitglieder der Arndt Gesellschaft, da man, so Prof. Tietz, genauso viele Zitate Arndts mit positivem Inhalt aufführen könne.
In diesem Zusammenhang weist Prof. Tietz auch kritisch auf das moritz-Magazin hin, das seit langem in jeder Ausgabe einen „Arndt des Monats“ veröffentlicht, der „einen kurzen, aber erschreckenden Einblick in die Gedankenwelt dieses Mannes geben soll.“. Man könnte stattdessen ein positives und ein negatives Zitat anführen, um zu betonen wie gespalten Arndt war, so Prof Tietz weiter. In der vergangenen Ausgabe (80) hatte die Chefredaktion erstmals mit dieser langjährigen Tradition gebrochen und kein Arndt-Zitat präsentiert.
„Namensfrage kann nicht objektiv beantwortet werden.“
Dass die Person Ernst Moritz Arndt mitunter auch kritisch zu betrachten sei, ist den Mitgliedern der Arndt Gesellschaft durchaus bewusst. Man habe sich deswegen schon bei den vorhergegangenen Debatten dazu entschieden, in den Heften, die von der Gesellschaft herausgeben werden, die Ergebnisse und Standpunkte zusammenzufassen. Tietz ist mit seinem bevorstehenden Auftritt vor der Senatskommission nicht glücklich, da er sich zwar mit der Person Arndt intensiv beschäftigt, sich jedoch nicht als Verteidiger dessen aufspielen möchte. Vor allem weist er darauf hin, dass es bei geisteswissenschaftlichen Fragestellungen eben schwierig sei, eindeutige Aussagen zu treffen und somit auch die Namensfrage nicht objektiv beantwortet werden könne.
Vorhergehende Debatten um den Namen der Universität hätten sich von der aktuell geführten Debatte durch die eingesetzten Mittel unterschieden, sagte Professor Tietz. Vor allem die Nutzung elektronischer Medien beschleunige die Debatte. Es müsse eine Entscheidung fallen und man hoffe seitens der Arndt-Gesellschaft darauf, dass die Entscheidung zugunsten Ernst Moritz Arndts falle.
Einladung an alle Studenten
Abschließend formulierte Professor Tietz, dass er es begrüßen würde, wenn Interessierte auf die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft zukommen um sich über den Namenspatron zu informieren. Gerne würde man auch mit Studenten im Geburtshaus Arndts ins Gespräch kommen. Man lade alle Interessierten dazu ein, sich zu informieren und danach selbst zu einem Urteil zu kommen. Aus diesem Grunde habe man der Initiative „Uni ohne Arndt“ auch erlaubt, das Heft 8 der Gesellschaft online zu veröffentlichen.
Links:
Bilder: Textautor
Ich würde ja gerne mal wissen wie man antisemitische und rassistische Äußerungen durch andere Äußerungen ausgleichen kann. Bis auf "War doch alles nur ein schlechter Scherz!" will mir nichts halbwegs passables einfallen – und das ist ja leider kein überliefertes Zitat Arndts.
Ich freu mich auf Freitag wenn Herr Tietz erzählt wie man eine solche Hetze relativieren kann, das ist sicherlich eine noch nicht dargewesene Erkenntnis von nationalen und internationalen Interesse.
Des Weiteren scheinen dies ja immer noch nicht kapiert zu haben: Es geht nicht darum, was für ein schlimmer Nazi Arndt gewesen wäre, sondern darum das seine Aussagen ihn als Namenspatron und Identifikationsfigur disqualifizieren – nicht mehr und nicht weniger. Ist das so schwer mal GENAU zu lesen oder brauch man das selbst als Professor nicht?!
so ist es.
danke für diesen Kommentar!!
Kann mir mal jemand erklären, was der Artikel soll?? Der wäre ja wohl auf der Pro-Arndt-Homepage besser aufgehoben.
Oder fährt der webmoritz nächste Woche mit der Uni-ohne-Arndt Gruppe ins Vernichtungslager Birkenau um sich von den anderen Aspekten von Arndts "Wirken" zu überzeugen??
Ich bin entsetzt über diesen Artikel!!
Mensch Peter, sei doch bitte nicht so geschmacklos.
Was hat Arndt bitte mit einem Konzentrationslager zu tun?
Im Vorspann des Artikels ist extra aufgeführt, dass wir eigentlich die EMA-Gesellschaft befragen wollten und sich erst später herausgestellt hat, das zum selben Termin auch die Pro-Arndt-AG eingeladen war. Das war zwar nicht unbedingt in unserem Sinne, aber es war auch kein Grund, den Termin gleich wieder abzusagen. Wir haben uns aber dagegen entschieden, unseren Lesern vorzuenthalten, dass die Pro-Arndt-AG auch da war – hätten wir ja auch machen können….
Und wieder ein Arndt-Artikel auf dem Webmoritz. Na wird Stimmung für den Namen EMA gemacht, Herr Kords?
kann man das wirklich so sehen..? ich versuch in dem Punkt objektiv zu sein und gestehe der Redaktion dieselbe Objektivität ein. Und in der Arndtfrage hat die Redaktion doch immer neutral berichtet… bis auf den einen Kommentar, aber geschenkt 🙂
S. Jabbusch, Sprecher der Initiative UoA: Zitat:
"Zum einen steht Arndts Antisemitismus tatsächlich nicht im Kern von Arndts Hauptwerk (was ihn aber nicht besser macht). Zweitens steht Arndt noch an der Schwelle vom Übergang vom Antijudaismus zum Antisemitismus."
1932 Frankfurt – Goethe Universität
1933 Wittenberg- Martin.Luther Universität
1934 Jena- Schiller Universität
"In diese Reihe der Namensgebungen ist auch die Benennung der Greifswalder Universität einzuordnen. Durchaus kein Einzelfall.
Selbstverständlich wurde die Namensgebung im nationalen Sinne interpretiert und propagandistisch ausgebeutet. Während Schiller gar zum "Kampfgenossen Adolf Hitlers mutierte" erkannte man Luther bald als "germanischen Bekenner", Arndt aber als eine Art Seher Deutschlands."
Dirk Alvermann-Zwischem Pranger und breitem Stein Die Namensgebung der Universität Greifswald…
etwas tiefer erneut gepostet – mit quellenangaben
Die Behauptung von Prof. Tietz, dass die Initiative nur Zitate von Arndt verlesen würde ich völlig falsch!
Es wurde ganze Kapitel aus drei Büchern von Arndt verlesen! Ich war selbst bei der 24h-Vorlesung dabei…
"Vor allem weist er darauf hin, dass es bei geisteswissenschaftlichen Fragestellungen eben schwierig sei, eindeutige Aussagen zu treffen und somit auch die Namensfrage nicht objektiv beantwortet werden könne."
<< Genau! Es geht um die Frage, ob sich die Universität weiterhin Arndts Rassismus und Antisemitismus tolerieren kann. Es ist auffällig, dass die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft in keinem Wort auf diese Aspekte auf ihrer Homepage eingeht. Auch in der Ausstellung verzichtet man fast vollständig auf die völkische Rezeption Arndts…
Wobei man das einer EMA-Gesellschaft wohl kaum vorwerfen kann. Eine Universität sollte sich das aber dreimal überlegen…
Um den Vorwurf mit den "zusammenhangslosen" Zitate ein für allemal aus der Welt zu heben: Ich habe hier mal das Skipt der 24 Stunden-Vorlesung als PDF hochgeladen.
Kann jeder nachlesen: http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/wp-content/u…
Die Vorwürfe der Ernst Moritz Arndt Gesellschaft sind einfach lächlicher !
Wenn die von der Arndt-Gesellschaft sagen, dass sie es unangenehm finden, wenn jemand Arndt vorließt, dann sollten die sich selbst mal die Frage stellen, wen sie da eigentlich bewerben?!
Danke @ Sebatian für den Arndt-Text ! Liest sich wirklich krass !!
ich möchte mal gern wissen, wie du auf die Idee kommst, dass die Gesellschaft es unangenehm findet, wenn jemand Texte von Arndt vorliest?
Das wurde während des gesamten Gespräches nie erwähnt!!!
Es ging darum, dass immer nur negative Seiten erwähnt werden (z.B. durch das Moritz-Magazin) ….
Es werden im Text explizit die zwei Arndt-Lesungen genannt… Offenbar ist ihnen also Arndt – wenn man ihn vorließt – peinlich… ?!
irgendwie les ich einen anderen Text….
welche Lesungen meinst du denn? Die "Lesungen" von Sebastian?
trotzdem sind die Zitate einseitig…
und wir kennen doch deine Seite… mich nervts bissl, dass du immer deine Seite verlinken musst, egal was du schreibst…
Sebastian du hättest ja auch mitkommen können…. es war sehr interessant und auf keinen Fall einseitig… und du hättest vielleicht auch noch was dazu gelernt…
ich finde es erschreckend, wie manche hier ihre Meinung verteidigen…. vor allem, dass anscheinend viele nicht einsehen, dass Arndt und Arndts Werke nicht die Ideologie der Nazis begründet haben…
aber es ist einfacher, wenn man nicht selber nachdenken muss und lediglich nachplappert, was andere sagen, ohne selbst mal ein Buch von Arndt in die Hand zu nehmen…
Gerade die völkische Rezeption durch die Nazis führte doch zur Namensgebung durch Herman Göring! Willst du das jetzt etwa alles abstreiten?
Ich war übrigens schon mehrfach in dem Museum, da mein Lieblings-Camping-Platz gleich in der Nähe ist und ich dort früher immer Urlaub gemacht habe.
Zu einem Gespräch wäre ich übrigens trotzdem mitbekommen. Aber die Gesellschaft hat die Initiative nicht eingeladen (zumindest hat auf den Treffen keiner etwas von einer Einladung erwähnt). Das spricht ja auch nicht gerade für eine offene Diskussionshaltung, wenn man dort uns von vornherein gar nicht einläd…
Zur Link auf die Seite der Initiative (nicht "meine"): Dort haben wir halt jede Menge Fakten und Argumente gelagert. Ich hätte auch den gesamten Text hier in die Kommentare posten können. Aber ich vermute das wäre Dir auch wieder nicht recht oder? Also freue Dich doch über den Link, macht die Kommentare kürzer.
das Geburtshaus ist aber nicht das Museum, das ist in einem anderen Dorf…. nur mal so..
und ich habe "deine Seite" gesagt, da es ja auch mit deinem Nachnamen anfängt… und danke, dass du mir recht gibst, in dem du schon wieder die Seite verlinkst…
Du hast mich anscheinend auch nicht recht verstanden…. ich weiß, dass ihr die Bücher gelesen habt oder zumindest Teile daraus… es ging mir um die Leute, die das lesen/hören….
Hi Susili,
Im Geburtshaus ist ein Museum integriert… Jetzt hast Du aber was bewiesen!
zu Deiner Behauptung die die völkische Bewegung hätte sich nicht auf Arndt bezogen:
Fakt 1:
Aus dem Antrag der Stahlhelm-Hochschulgruppe (paramilitärischer Arm der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), für den Namenspatron 1933:
„Mit dem Namen Ernst Moritz Arndt bringt unsere Universität weithin zum Ausdruck, dass sie in dem nationalen Kampf der Gegenwart in vorderster Front steht.“
Quelle: Urkunde liegt im Universitätsarchiv; Antrag vom 4. April 1933
Fakt 2:
Rektor, Prof. Dr. Heinrich Laag, am 28. Juni 1933 in seiner Festrede anlässlich der Verleihung des Namens “Ernst Moritz Arndt”:
„Nur wenn wir so denken wie Ernst Moritz Arndt, werden wir auch im Sinne des Führers unseres Volkes [Adolf Hitler] handeln.“
Quelle: Greifswalder Universitätsreden, Heft 37, Greifswald 1933, S. 10 f.
Zur Rede von Prof.Dr. Heinrich Laag:
Das wurde sinngemäß 1933 auch gesagt, als unter Federführung von Hermann Göring die "Vereinigte Friedrichs Universität Halle-Wittenberg" in "Martin Luther Universität Halle-Wittenberg" umgetauft worden war. Und zwar nicht nur weil er ein Reformator war. Sondern weil er Synagogen brennen sehen wollte, weil Luther einen ganzen Deportationsplan entwickelt hat. Ja Luther steht für das volle Programm der Nazis!
Deshalb sollte man die MLU wieder in "Vereinigte Friedrichs Universität Halle-Wittenberg" umbenennen ;).
Ja und auch wenn wir zwischen 1933 und 1945 so gedacht hätten wie Goethe, Schiller, Wagner, Jahn, Körner, Arndt, Fichte, Herder, Schleiermacher usw.usf., dann hätten wir damals gelernt im Sinne des Führers zu handeln.
Worauf ich damit eigentlich hinaus will:
Nahezu alle Unis, die zwischen 1933-1945 einen Patron erhalten haben, wurden in den Kontext der NS-Ideologie gesetzt. Ob es nun ein Luther war, ein Arndt, ein Schiller oder ein Goethe. D.h. im Kontext einer Ablegung des Patrons Arndt spielt die Verleihung 1933 eine eher untergeordnete Rolle.
Es ist legitim, dass Du drauf hinweist, aber trotzdem muss ich auf diesen Einwand antworten:
Jo – und trotzdem gibt es Unterschiede:
– Im Gegensatz zu diesen Universitäten war bei uns Hermann Göring an der Namensverleihung beteiligt
– Im Gegensatz zu diesen Universitäten vertrat Arndt tatsächlich das Programm der Nationalsozialisten: Rassismus, Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Hass auf andere Völker als Mittel der Politik.
"Marco" merkt also richtigerweise an: NUR weil die Uni den Namen 1933 erhalten hat, ist es noch kein Argument. Aber in VERBINDUNG mit Arndts Ideologie wird eben eine üble Mischung draus.
—
Wenn ich Marco außerdem noch mal aus der letzten Diskussion zitieren darf:
"Andererseits nützt dieses Wissen um die Namensverleihungen in Halle, Jena und Frankfurt herzlich wenig in der Auseinandersetzung um den Umgang mit EMA. "
*zustimm*
"Im Gegensatz zu diesen Universitäten war bei uns Hermann Göring an der Namensverleihung beteiligt"
Ich hatte doch geschrieben, dass Hermann Göring an der Umbenennung der Uni Halle ebenfalls beteiligt.
Mit meinem Exkurs zu Luther wollte ich andeuten, dass auch Luthers Weltbild (insbesondere über Juden) in Verbindung mit der Namensgebung 1933 unter Göring, eben auch eine üble Mischung draus wird.
D.h. Dieses Argument würde ich dann doch eher als "Totschlagargument" bezeichnen, weil man damit quasi alles, worauf sich die Nazis zu ihrer Zeit bezogen haben, umbenennen könnte.
D.h. Dieses Argument ist im Vergleich zu den anderen Argumenten, die ihr vorbringt, vergleichsweise schwach und halte ich für wenig sinnvoll.
Hi Marco,
Ich kann damit leben, dass das für Dich vertretbar ist. Ich sehe das anders. Bei Luther handelt es sich eine Persönlichkeit, die wir heute wegen seinen Leistungen für die Reformation ehren können. Sein Mut kann als Vorbild dienen.
Eine solche vergleichbare Leistung gibt es bei Arndt nicht (zumindest nicht, wenn man seine Schrift gegen die Leibeigenschaft im Kontext seiner Zeit sieht. Dann ist das kaum spektakulär, da die Schweden ja eh die Leibeigenschaft abschaffen wollten… )
Also: Wenn die Nazis einen Rassisten und Antisemiten zum Namenspatron einer Uni erheben, ist das etwas anderes, als wenn sie einen Reformator zum Namenspatron erheben, der "auch mal" anti-judaistisches geschrieben hat…
Man muss da aber nicht überein kommen. Schließlich sind das ja genau das die Wertentscheidungen, die die Urabstimmung bringen soll.
interessant ist nur, dass du ja immer behauptest, dass es damals in Vorpommern eigentlich keine Leibeigenschaft mehr gab… da muss ich dir aber widersprechen…. es gab sie noch lange Zeit… und auch noch als Arndt seine Werke schrieb…
er kämpfe also gegen die Leibeigenschaft… nicht nur das, aber das weißt du sicher… aber es lohnt sich nicht mit dir zu diskutieren, da du andere Argumente meist nicht einsiehst….
ich finde du solltest bezüglich der Leibeigenschaft nochmal genauer nachlesen, denn so wie du es darstellst, ist es falsch…
Nachdem Arndts Hetze gegen die Franzosen militärisch umgesetzt und die soziale Uhr zurückgedreht wurde (sprich: "Befreiungskriege"), wurde übrigens mittels des sog. Hüsing die Leibeigenschaft de facto wieder eingeführt in Teilen Preußens. – Mir ist übrigens nicht bekannt, daß Arndt gegen dieses Hüsing irgendwelche Schriften verfaßt habe. Offenbar war sein Sinn für die Befreiung der bäuerlichen Gemeinschaft von grundherrlichen Sonderrechten nicht mehr so richtig groß nach dem Sieg über Napoleon.
Arndt gar als Befreier von der Leibeigenschaft zu stilisieren, ist mehr als peinlich.
Och menno Süsili,
verdreh doch nicht immer alles. Das nimmt doch keiner ernst. Wir wollen hier doch respektvoll miteinander umgehen?!
Ich habe nicht behauptet, dass es keine Leibeigenschaft mehr gab!
Fakt ist aber, dass sie in ganz Europa zu dieser Zeit abgeschafft wurde und Schweden im Besonderen sie eh abschaffte. Niemand leugnet dass Arndt gegen die Leibeigenschaft war und das das gut war. Aber es war eben im von Schweden besetzen Pommern weder besonders mutig, noch besonders innovativ.
"Fakt ist aber, dass sie in ganz Europa zu dieser Zeit abgeschafft wurde und Schweden im Besonderen sie eh abschaffte." – Das ist nicht korrekt. In etlichen (v.a. romanisierten) Ländern gab es nie Leibeigenschaft. In anderen Gegenden wurde die Leibeigenschaft abgeschafft im Zuge der bürgerlichen Aufklärung bzw. der französischen Revolution, oder weil die bürgerlichen französischen Truppen schon bei ihren absolutistischen Nachbarn an die Tür klopften (z.B. Preußen). In Rußland, also dem reaktionärsten, politisch rückständigstem Land Europas wurde die Leibeigenschaft erst 1861 abgeschafft!
Bezeichnenderweise war Arndt 1913 mit vom Stein, als dessen Sekretär in Rußland, um dort die preußische Exilregierung zu vertreten und von dort mit Hetzschriften gegen die napoleonischen Truppen zu mobilisieren.
Arndt hat weder die Wiedereinführung der Leibeigenschaft in Teilen Preußens (sog. Hüsing) noch die Beibehaltung der Leibeigenschaft im Russischen Zarenreich kritisiert.
danke für diese Ergänzung / Korrektur !! 🙂
Mannomann, ihr immer mit eurem Luther, dem alten Bauernverräter!
Hier geht es um Arndt und unsere Uni. Wie das in Halle bzw. Wittenberg gehandhabt wird, müssen die Studierenden dort klären, sicher nicht wir aus Greifswald. Arndt nicht zu kritisieren, weil mensch Angst hat, damit evtl. Luther und den Protestantismus zu demontieren, finde ich nun wahrlich an den Haaren herbeigezogen.
Arndt war die direkte ideologische Vorlage für die antisemitischen Parteien des deutschen Kaiserreichs (also u.a. die 1879 gegründete "Antisemitenliga", die 1884 gegründete "Deutsche Antisemitische Vereinigung", die 1890 gegründete "Antisemitische Volkspartei" …). Nach der Kriegsniederlage 1918 und der Etablierung der ersten deutschen Republik wurde diese Traditionslinie wieder aufgenommen und verschiedene antisemitisch-völkische Kleinstparteien gegründet, u.a. die Deutsche Arbeiterpartei (DAP), die wenig später unter Hitler in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannt wurde.
Ich spreche hier von Kontinuitäten dieser ideologischen Strömung, die u.a. von Arndts Schriften und Antisemitismus geprägt wurde, nicht davon, daß Arndt Nazis sei oder ähnlichem Schmarrn. Ich finde, die Pro Arndt AG macht es sich ein bißchen zu leicht, Arndt quasi "als einen Antisemiten unter vielen" darzustellen, dessen Hetzschriften nicht aufgegriffen wurden. Vielmehr war Arndts Ideologie maßgeblich (nicht ausschließlich!) prägend für die organisierte antisemitische Bewegung in Deutschland und Österreich.
Dieser Kommentar zeigt wie S. Jabbusch arbeitet…
Bereits im Artikel des Gastautors zum Thema Arndtdebatte (Du zitierst ja auch daraus) hast Du zugegeben das der Hermann eben auch noch bei anderen Unis bei der Namensverleihung anwesend war. Trotzdem behauptest Du wider besseren Wissens immer etwas anderes…
Warum zitierst du das nicht einfach?
Ach richtig… Das würde ja gelöscht werden, weil es nicht stimmt…
hmm – einfach weiter spamen! Irgendwer wird es Dir sicher irgendwann glauben !
Es handelt sich, wie Sebastian schon dargelegt hat, nicht um "seine" Seite, sondern um "unsere" Seite, nämlich um den Blog der Initiative Uni ohne Arndt. Und die Artikel und Beiträge dort stammen auch von verschiedenen Aktiven der Initiative, nicht allein von Sebastian.
Sowohl Arndt als auch die deutschen FaschistInnen teilen den gleichen völkisch-rassistisch begründeten Antisemitismus. Arndt muß es sich durchaus gefallen lassen (und es hätte ihm vermutlich auch gefallen), daß er einer der Begründer des modernen deutschen Antisemitismus ist, auf den sich die nachfolgenden antisemitischen Projekte direkt oder indirekt bezogen haben.
es gibt ein Geburtshaus und ein Museum, diese beiden befinden sich in verschiedenen Dörfern..
Das Geburtshaus in Groß-Schoritz und das Museum in Garz.
Garz ist zwar ein ziemlich kleiner Ort, aber sie ist eine Stadt:
http://jabbusch.tose…ähm ne, falscher Link 😉
Der hier ist richtig:
http://de.wikipedia.org/wiki/Garz/R%C3%BCgen
weiterhin sagt selbst S. Jabbusch, Sprecher UoA:
“Zum einen steht Arndts Antisemitismus tatsächlich nicht im Kern von Arndts Hauptwerk (was ihn aber nicht besser macht). Zweitens steht Arndt noch an der Schwelle vom Übergang vom Antijudaismus zum Antisemitismus.”
(Quelle:http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/12/sena…
————————————————————————————————-
Um dieses 1933 Argument etwas zu entkräften sollte man wissen:
1932 Frankfurt – Goethe Universität
1933 Wittenberg- Martin.Luther Universität
1934 Jena- Schiller Universität
“In diese Reihe der Namensgebungen ist auch die Benennung der Greifswalder Universität einzuordnen. Durchaus kein Einzelfall.
Selbstverständlich wurde die Namensgebung im nationalen Sinne interpretiert und propagandistisch ausgebeutet. Während Schiller gar zum “Kampfgenossen Adolf Hitlers mutierte” erkannte man Luther bald als “germanischen Bekenner”, Arndt aber als eine Art Seher Deutschlands.”
Dirk Alvermann-Zwischem Pranger und breitem Stein Die Namensgebung der Universität Greifswald…
—————————————————————————
… und was willst Du damit konkret aussagen oder belegen?
Willst Du bestreiten, daß Arndt ein bekennender Antisemit war, der auch entsprechend zahlreich publiziert hat?
was für ein schmarn !!
Zum einen ist Mein Zitat von Dir aus dem zusammenhang gerissen worden, zum zweiten hat es nix, aber auch gar nix mit dem zu tun, was unter dem "—- " steht !
Hier das ganze Orginalzitat (geht in dem Zitat darum, ob Arndt Antisemit war oder nicht):
Ja – ich hatte mich auch schon per E-Mail mit Prof. Bach ausgetauscht. Bach argumentiert sehr stark über Sekundärliteratur, z.B. dass Arndt in irgendwelchen Lexika oder Nachschlagewerken über Antisemitismus nicht aufgeführt sei.
Dies ist richtig und hat mehrere Ursachen. Zum einen steht Arndts Antisemitismus tatsächlich nicht im Kern von Arndts Hauptwerk (was ihn aber nicht besser macht). Zweitens steht Arndt noch an der Schwelle vom Übergang vom Antijudaismus zum Antisemitismus. Trotzdem bestimmt er gerade deshalb letzteren mit. (Beide sind übrigens zu verurteilen). Drittens hat Arndt kein eigenes Buch zum Antisemitismus herausgegeben. Der Antisemitismus taucht stattdessen in vielen Werken "immer mal wieder" auf…
Mein persönliches Fazit ist daher: Arndt ist zweifelsfrei nicht DER Antisemit seiner Zeit. Aber er ist zweifelsfrei EINER.
Prof. Herzig und Prof. Stamm-Kuhlmann haben dies recht eindrucksvoll nachgewiesen. Ich empfehle dazu hier zu lesen:
gehetzter
am 9. Dezember 2009 um 06:49
-
Comix
am 9. Dezember 2009 um 10:32
-
gehetzter
am 9. Dezember 2009 um 12:20
-
Comix
am 9. Dezember 2009 um 12:28
-
Marco_Wagner
am 9. Dezember 2009 um 22:39
-
Gabriel Kords
am 9. Dezember 2009 um 13:07
- Arndt-Anhörung: Streit um Neutralität der Experten | webMoritz.de - [...] Dr. Jörg Echternkamp (Militärgeschichtliches Forschungsamt der Bundeswehr) und Professor em. Karl-Ewald Tietz (Vorsitzender der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft). Staats wirft die Initiative…
Du hast es aber nunmal gesagt… und es als "schmarn" abzutun belustigt mich gerade ungemein…
Denn wenn einer etwas veröffentlicht muss er damit rechnen es zitiert wiederzufinden… 🙂
Das sind Deine Worte…
Das ist echt witzig, gerade Du beschwerst Dich über Zitate, die aus dem Zusammenhang gerissen wurden…das ist doch Methodik bei der Arbeitsweise der Initiative…
Schön wie Du auch trotz Quellenlink den ganzen Inhalt wiederkäust um Dich zu rechtfertigen…
getroffene Hunde ist der Anfang eines Sprichwortes…
noch schöner allerdings die Löschung dieser Zitate weiter oben weil es bezweifelt wurde das Du soetwas gesagt haben könntest…
zweifellos ist das die dümmste Verdrehung in der Kommentargeschichte des webMoritz!
– Sebastian beschwerte sich über die Verkürzung Deines Zitats, nicht DASS Du ihn zitiert hast. Durch Dein Zitat wurde der Eindruck erweckt als würde Sebastian behaupten, Arndt sei kein Antisemit. Tatsächlich schrieb er, aber, dass Arndt ein Antisemit sei.
– Wo reißt Sebastian Zitate aus dem Zusammenhang? Erst oben hat er doch die Rede Arndts als PDF veröffentlicht und damit bewiesen, dass ganze Kapitel Arndts verlesen werden, nicht nur Zitate!
– Ist es jetzt böse, wenn man Quellenlinks angibt?
– Das Zitat das oben gelöscht wurde stammte nicht von Sebastian, sondern von Arndt-Bewahrer Marco Wagner und nicht vom Arndt-Kritiker Sebastian. Daher war es falsch zitiert und deshalb zurecht gelöscht… ^^
der obige gelöschte Kommentar von mir enthielt dieselben Zitate, nur ohne die Quellenangabe zu Sebastian.
Und ehrlich, Sebastian ist der letzte der sich hier uber die verkürzte Darstellung von Aussagen beschweren darf…
Oder im selben Stil habe ich lediglich die wichtigsten Aussagen für Euch zusammengefasst 😉
Willst Du mir jetzt das Wort verbieten?
Dein gelöschter Kommentar enthielt den Kommentar von Marco Wagner welcher Dirk Alvermann zitierte. Dieses Zitat Sebastian unterspielen zu wollen, ist schlechter Sitl!
Das ist mir neu. Auf der Uni-ohne-Arndt Seite habe ich mich über Bach und seine wissenschaftliche Publikation geäußert, woraufhin Sebastian den von "gehetzter" in Auzügen zitierten Kommentar sendete.
Ich habe in meinem Kommentar auf der UoA Seite Prof. Bach zitiert, nicht Dirk Alvermann. Dirk Alvermann habe ich gar nicht erwähnt.
Wie kommst du also nun darauf?
Comix schrieb: "Das Zitat das oben gelöscht wurde stammte nicht von Sebastian, sondern von Arndt-Bewahrer Marco Wagner und nicht vom Arndt-Kritiker Sebastian. Daher war es falsch zitiert und deshalb zurecht gelöscht… ^^"
Das stimmt so nicht – die Zitate waren vorher auch schon Sebastian Jabbusch und Dirk Alvermann zuzuordnen, allerdings fehlte eine exakte Quellenangabe. Weil uns der Kommentar anonym mit dem Hinweis "falsches Zitat" gemeldet wurde, haben wir ihn entfernt und um konkrete Quellenagabe gebeten. Marco Wagner ist in der ganzen Geschichte nicht einmal aufgetaucht.
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