Die Arndt-Debatte am vergangenen Donnerstag hat nicht nur in den webMoritz-Kommentaren weite Kreise gezogen. Auf der Website des Debattierclubs kann inzwischen ein Video-Mitschnitt der Debatte angesehen werden und die Initiative „Uni ohne Arndt“ sah sich genötigt, auf alle Redebeiträge der Besucher auf ihrer Homepage zu antworten. Den Redebeitrag von Christian Peplow aus dem Publikum konnte dieser allerdings nicht in voller Länge halten, weil er die vorgegebene Redezeit von 3 Minuten überstieg. Da Christian Peplow, Promotionsstudent am Historischen Institut, seine Rede aber ausführlich vorbereitet und ausformuliert hatte, veröffentlicht der webMoritz seinen Beitrag zur Debatte hier in voller Länge:
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
auf der Vollversammlung der Studierenden im Juni dieses Jahres habe ich mich beim Antrag auf Umbenennung der Universität meiner Stimme enthalten, jedoch für die Urabstimmung über den Namen Ernst-Moritz-Arndt-Universität votiert. Aus gutem Grund. Meine positive Einstellung zur Urabstimmung wurzelt in der tiefen Hoffnung, dass: „(…) die Kommilitonen (…) aus den Händen der Populisten befreit [werden], die sie als Stimmvieh vor den eigenen Karren spannen wollen (…)“[1] und sie somit aus freier Überzeugung und nach eingehender Beschäftigung mit Ernst Moritz Arndt abstimmen gehen.
Genau hier liegt nämlich nach meiner Meinung das Hauptproblem innerhalb der Diskussion um den Namenspatron der Universität. Die Art und Weise, wie das Bündnis „Uni-ohne-Arndt“ ihre Debatten führt, hat etwas von „inszenierter Demagogie“, wie Dr. Irmfried Garbe es zutreffend ausdrückte.[2] Dass die Kampagne „Uni-ohne-Arndt“ zu Recht eine Diskussion anregt und mit ihrer Kritik auch gehört werden muss, wird niemand bestreiten wollen. Allein der konstruktive Charakter, der einer Diskussion innewohnen sollte, geht aus meiner Sicht in dem populistischen Gehabe und den zum Teil unnötig übertriebenen inszenierten Aktionen völlig verloren. Den „Uni-ohne-Arndt“ Befürwortern geht es scheinbar darum, einfach eine möglichst große Masse hinter sich zu bringen, wobei es ihnen egal ist, ob einer der willigen Unterstützer überhaupt jemals ein Buch des Kritisierten selbst in den Händen gehalten, geschweige denn vollständig gelesen hat.
Ich frage daher an dieser Stelle: Was glauben Sie, wie viele der rund 11.500 Studenten an der hiesigen Universität haben sich bis jetzt mehr als nur eine Moritzartikellänge, inklusive des „Arndts des Monats“, wirklich kritisch mit dem Namenspatron unserer Universität auseinandergesetzt? Wie viele Studenten, die derzeit lauthals gegen den Namen wettern, sind erst, nachdem sie in Greifswald angekommen sind, auf ihren umstrittenen Namenspatron aufmerksam geworden? Anders gefragt: Wie viele der Studenten, die in Greifswald studieren bzw. studiert haben und sich seitdem mit Ernst Moritz Arndt befassen, hätten dies auch getan, wenn sie „nur“ an einer namenlosen Universität Greifswald lernen bzw. gelernt hätten?
Auf welchem Tiefpunkt die Diskussion um das Erbe Arndts angekommen ist, zeigt in meinen Augen die Aussage von Arik Platzek (Mitglied und Beisitzer im Landesvorstand des Humanistischen Verbands Deutschland (HDV) Mecklenburg-Vorpommern), der allen Ernstes fordert: „Wer Grundsätze einer humanistischen Weltanschauung teilt, muss Arndt ablehnen. Wer Arndt nicht ablehnt, hat an einer Hochschule wenig verloren.“[3] Das bedeutet im Umkehrschluss: Wer nicht hundertprozentig gegen Arndt ist, dem wird die Hochschultauglichkeit einfach abgesprochen. Der „moralische Terror“, mit dem hier gearbeitet wird, sorgt dafür, dass eine differenzierte Meinungsäußerung nicht mehr möglich ist. In einem solchen Umfeld ist es zudem nur noch eine Frage der Zeit, bis Personen, die sachlich darum bemüht sind, Argumente für den Namenserhalt der Universität zu präsentieren, mit dem Zeichen des Rechtsradikalismus bzw. Antisemitismus gebrandmarkt werden. Ein solcher Makel, der in diesem Fall völlig zu Unrecht verteilt wird, ist nur schwer abwaschbar und wird früher oder später dazu führen, dass viele davor zurückschrecken, sich zum Für und Wider der Person Ernst Moritz Arndts öffentlich zu äußern.
Noch ein Wort zum Kernthema des heutigen Abends und der Aussage: „Für eine Universität ist ein solcher Name völlig unwürdig und untragbar!“ Warum? Ist nicht gerade eine Institution wie die Hochschule ein geeigneter Ort dafür, sich mit einem schweren bzw. problematischen kulturellen Erbe unserer Geschichte auseinanderzusetzen? Stattdessen soll lieber alles „Schlechte“ (wobei sich die Frage stellt: Wer entscheidet über gut und schlecht?) einfach verbannt werden.
So wie die Kämpfe gegen Arndt im Moment geführt werden, bewegen wir uns in Richtung einer damnatio memoriae, also der völligen Auslöschung der Erinnerung an eine verhasste oder geächtete Person aus dem kulturellen Gedächtnis einer Gesellschaft – Frei nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn. Überspitzt ausgedrückt: Wer im Kern schlecht ist, so wie Arndt, darf in der Erinnerungskultur nicht weiter beachtet werden. Es wäre dann auch völlig egal, dass Arndt sich mit seinem Katechismus für den teutschen Kriegs-u. Wehrmann entschieden gegen Eroberungskriege ausgesprochen hat und darüber hinaus forderte, dass niemals ein Soldat gegen Zivilisten und unbewaffnete Personen vorgehen darf.[4] In diesem Fall sollten auch Arndts Märchen und Jugenderinnerungen, die einen wichtigen kulturellen Bestandteil der Insel Rügen ausmachen, einfach mit in die damnatio aufgenommen werden.
Das Beste wird daher sein, „wir“ sammeln noch einmal genügend Material für ein paar Ausgaben „Arndt des Monats“ der Zeitschrift Moritz, die ja sicherlich auch umbenannt werden muss, um anschließend das gesamte Werk von Arndt in einem Panzerschrank wegzusperren. Das Bittere an dieser Ironie ist – und das sollte allen Beteiligten bewusst sein – dass kommende Generationen sich (wenn überhaupt) nur noch an Ernst Moritz Arndt als furchtbaren Namenspatron diverser Einrichtungen und Straßen erinnern werden.
Aus diesem Grund sehe ich es wie der Literaturwissenschaftler und Publizist Dr. Sascha Lehnartz, der 2005 schrieb: „Wer die EMA [Universität] umtauft, beraubt sie ihrer komplexen Geschichte und die Schüler [die Studenten] der Chance, sich mit dieser Geschichte stets aufs Neue auseinanderzusetzen. Gerade ein so dubioser und widersprüchlicher Charakter wie der Namenspatron zwingt dazu, darüber nachzudenken, wie ein und derselbe „Geist der Zeit“ einige der besseren und einige der fürchterlichsten Ideen der Deutschen gebar. Aber man kann die Diskussion natürlich auch abwürgen (…). Verloren wäre die Chance, einen Namensgeber nicht gedankenlos als „Vorbild“ zu begreifen, sondern als Herausforderung, selbst zu denken.“[5]
Lassen sie mich zum Abschluss eines deutlich sagen: Die Person Ernst Moritz Arndt und die Benennung der Universität nach ihm muss auch weiterhin einer kritischen Untersuchung unterzogen werden. Die Art und Weise, wie dies vonstatten geht, sollte jedoch schleunigst auf eine behutsamere und seriösere Ebene gehoben werden, wodurch jeder die reelle Chance erhält, sich eine objektive Meinung zu bilden. Nur so können wir dafür sorgen, dass die seit den 1990er Jahren angestoßenen Debatten über Arndt nicht erneut abebben oder im schlimmsten Fall einfach totgeschwiegen werden. Ich schließe mich daher der berechtigten Forderung des Prorektors Prof. Dr. Michael Herbst an: „(…) eine faire historische Debatte [über Arndt] zu führen und noch einmal genau hinzugucken (…) und dass wir [uns] in unserer eigenen Öffentlichkeitsarbeit und mit den zweifelsohne vorhandenen kritischen Aspekten im Werk Ernst Moritz Arndts offensiver auseinander setzten müssen.“[6]
© 26. November 2009. Die Verwendung dieses Textes – auch nur Auszugsweise – ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors gestattet. Der Text steht nicht unter CC-Lizenz.
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Fußnoten
- SCHÖNEBECK, Carsten: Die Vollversammlung: Zwischen Menschenfischern und Populisten, in: http://webmoritz.de/2009/06/22/die-vollversammlung-zwischen-menschenfischern-und-populisten/ [Entnommen am: 26.11.2009].
- GARBE, Irmfried: Für Arndt als Uni-Patron, in: http://www.theologie.uni-greifswald.de/pressemedien/presse/proarndt-als-uni-patron.html [Entnommen am: 26.11.2009].
- PLATZEK, Arik: Arndt-Debatte. Passen die Befürworter zu einer modernen Universität?, in: http://hf.hvdmv.de/2009/11/arndt-debatte-befurworter-gehoren-nicht-an-eine-universitat/ [Entnommen am: 26.11.2009]. (korrekter Link: http://hf.hvd-mv.de/2009/11/arndt-debatte-befurworter-gehoren-nicht-an-eine-universitat/)
- ARNDT, Ernst Moritz: Katechismus für den deutschen Kriegs-und Wehrmann: worin gelehret wird, wie ein christlicher Wehrmann seyn und mit Gott in den Streit gehen soll, [s. n.] 1814, S. 16, 39, 45-47, 49, 51-52.
- LEHNARTZ, Sascha: Contra Umbenennung. „Ein passabler Demokrat“, in: http://www.ernst-moritzarndt.de/procontra.htm [Entnommen am: 26.11.2009].
- HERBST, Michael: Wortbeitrag während der Vollversammlung im Juni 2009, in: http://www.youtube.com/watch?v=6lfV-robnm0, hier: Minute 3:09-3:32. [Entnommen am: 26.11.2009].
Bilder: Alex Kendzia/webMoritz-Archiv
ich verwette eine flasche lübzer darauf, dass keine 150 kommentare geschrieben werden, ehe die debatte geschlossen wird.
Eine große oder kleine Flasche?^_^
Deal!
Die Wette halte ich.
kriegst n bier…
Aktuell schon 184 Kommentare. Die Wette scheint verloren.
Darf ich den Autor fragen, ob ein Zitat seines Textes hier in den Kommentaren erlaubt sei?
Halten wir mal fest: Der bisher interessanteste Beitrag pro Arndt als Namenspatron gründet nicht auf der Behauptung, dass Arndt etwas getan hat, was Vorbild für einen heutigen Studenten sein kann.
Er gründet darauf, dass Sie ein vollkommen anderes Bild eines Namenspatrons haben, als diejenigen, die sich gegen Arndt aussprechen. Das ist vollkommen legitim, aber ich persönlich kann es nicht nachvollziehen. Wenn man ein Gebäude, eine Straße etc. nach einer Person benennt, dann, einerseits um sie zu ehren, weil sie etwas besonderes für diesen/s Ort/Gebäude getan haben, oder aber, weil sie sinnbildlich für Werte stehen, die man als Nutzer des Gebäudes oder des Ortes vertreten sollte. Wenn es nur darum geht, die Erinnerung an eine Person und damit die Beschäftigung eventuell auch mit seinen schlechten Eigenschaften zu erhalten, dann müssten wir doch in der Tat jede Menge Adolf-Hitler- odr Hermann-Göring-Häuser haben. Dann müsste doch in der Tat das ZDF-Hauptstadtstudio Joseph-Goebbels-Haus heißen. Schließlich müssen wir uns auch an solche Leute erinnern, damit ihre Fehler nicht wieder gemacht werden. Ich hielte diesen Gebrauch eines Namenspatrons durchaus für sinnvoll, aber bei aktuellen Gegenheiten, glaube ich, dass es vom Großteil der Bevölkerung und selbst der Studenten anders rezipiert wird. Die kritische Beschäftigung mit der Vergangenheit ergibt sich durch Museen (z.B. Ausschwitz, Foltermuseen,…), Publikation oder Schulbildung, nicht dadurch, dass man wirklich ehrwürdige Einrichtungen nach ihnen benennt.
P.S.: Ich weigere mich auf jedwege Populismusvorwürfe zu antworten. Nur weil ich Leute aus dem NS-Regime benutzt habe, um meine Argumentation zu formulieren, heißt das nicht, dass ich Arndt mit Hitler gleichsetze!
Erst mal zum Populismusvorwurf: Dieser dient doch v.a. dazu das Anliegen der Initiative Uni ohne Arndt zu diskreditieren, ist also kein ehrliches Argument. Natürlich wird nicht nur hoch geisteswissenschaftlich argumentiert. Dies ist allerdings nötig, da nur ein kleiner Teil der Studierenden hier überhaupt eine Ahnung hat wie solch eine Debatte hochwissenschaftlich geführt wird, da sie Mediziner_innen oder Naturwissenschaftler_innen sind. Und auch bei den Theolog_innen, Jurist_innen und Wirtschaftswissenschaftler_innen setze ich diese Kenntnisse nicht voraus. Sollen sich also nur ein paar Menschen von der philosophischen Fakultät hochwissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen? Oder geht dies vllt. alle Student_innen der Uni Greifswald an.
Es handelt sich also bei der Initiative UoA also nicht um einen Personenkreis, der sich mit dem Thema nur hochwissenschaftlich auseinandersetzt, sondern um Personen die aus den unterschiedlichsten Fakultäten kommen und eine KAMPAGNE machen, ohne dabei geisteswissenschaftliche Methoden aussen vorzulassen. Dies als Populismus zu bezeichnen, ist nichts weiter als armselige Demagogie.
Und jetzt zum eigentlichen Punkt: Nur weil die Uni Greifswald, mal irgendwann nicht mehr den Namen EMA trägt, ist dieser noch lange nicht aus dem kulturellen Gedächtnis verbannt. Dafür gibt es Straßen, Schulen, Kasernen, Gesellschaften etc. die weiter seinen Namen tragen und dies kann meinetwegen auch so bleiben. Die Frage die sich vor allem stellt, ist doch jene: Wer soll sich mit Arndt an dieser Uni nochqualifiziert auseinandersetzen, wenn die philosophische Fakultät in Greifswald der Vergangenheit angehört? Wie kann Arndt Namenspatron einer Uni sein, die nicht mal mehr eine phil. Fakultät besitzt?
Hängt demnächst überm Bäcker ein Fleischerschild? Oder wollen wir rotierende Straßen namen einführen?
Daher ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt sich dieses Namenspatrons zu entledigen, bevor er als ewiger Makel an dieser Uni hängen bleibt. Benennen wir meinetwegen die phil. Fak. oder phil. Institute nach ihm, sollen sich doch die an ihm reiben, in dessen Themenbereich sein Werk hauptsächlich liegt. Ich als Naturwissenschaftler will mit Arndt nicht in Verbindung gebracht werden und auch nicht auf meinem Abschlusszeugnis, denn gerade aus naturwissenschaftlicher Sicht ist Arndt abzulehnen.
Eine Superrede, die den wahren Nerv trifft!
Das kann nur jemand behaupten, der entweder was an den Ohren hat, oder erst im letzten Drittel der Debattierclub- Veranstaltungen gekommen/ wieder aufgewacht ist.
Wenn sich Frau Thurm hinstellt und sagt, es gehe nicht darum, Arndt zu beschmutzen oder ihn aus den Geschichtsbüchern zu streichen, Herr Peplow dann aber Uni ohne Arndt unterstellt, sie würden vorhaben, Arndt aus dem kulturellen Gedächtnis zu löschen – tja, da stellt sich leider für mich ma wieder die Frage: ist das nun grenzenlose Ignoranz gegenüber Aussagen der Arndt- Gegner oder einfach nur grenzenlose Beschränktheit.
Anderen Populismus vorwerfen, selbst dann aber total emotionalisiert daherreden und schön auf die Tränendrüse drücken – naja, das kennen wir ja schon. Langsam wirds aber einfach nur noch peinlich. Ich frag mich, wie solche Leute durchs Studium kommen, wenn sie anscheinend nicht mal in der Lage sind, 5 Minuten nach Veranstaltungsbeginn aufmerksam zuzuhören.
Danke, ich komme sehr gut durchs Studium. Meine Ohren sind perfekt und ich höre stets zu. Ich entschuldige mich für die Nutzung von Meinungsfreiheit. Dennoch finde ich viele der genannten Punkte wichti und treffend. Aber sobald man sich so äußert ist man ja wieder schlecht und "auf falscher Seite". Inszenierte Demagogie sowie moralischer Terror scheinen da ja wahrlich die perfekten Begrifflichkeiten zu definieren.
Ja ja, ich kanns nicht mehr hören. Mit Meinungsfreiheit hat die Unfähigkeit, Argumente und Aussagen der "Gegenseite" zu ignorieren, zu übergehen, ins Gegenteil zu verdrehen überhaupt nichts zu tun.
Wie gesagt, für mich grenzt es an Debilität, wenn man nicht mal in der Lage ist, zu hören, was wirklich gesagt wird. Ich habe mit deiner Meinung zu Arndt usw. kein Problem, nur hinterfrage ich eben, woher diese Meinung kommt und ob die Bildung selbiger unter ehrlichen und sachlichen Gesichtspunkten zustande kam.
Wenn Herr Peplow meint, der Contra- Arndt- Gruppe unterstellen zu müssen, sie wollen Arndt auslöschen (Klar, die wollen dann natürlich alle Straßen, Schulen, Kirchen usw. auch umbenennen), ist das absoluter Schwachsinn und in Bezug auf Argumentationsweisen ein Armutszeugnis. Da hilft es auch nichts, mit Latein- Vokabeln um sich zu werfen.
Da bist du nicht allein – ich kann "es" auch nicht mehr hören 😉
Meinungsfreiheit heißt hier, dass ich das Recht habe, mich den Aussagen anzuschließen und es dabei völlig egal ist, was du davon hälst. Auseinander gesetzt wird sich hier scheinbar nur wikrlich sehr wenig, als dass man immer gleich mit dem "Hammer" herbeikommt.
Wer eine Meinung hat, muss sich auch gefallen lassen, dass behauptet wird, die Meinung sei nicht fundiert. Es ist an dem beschuldigten, zu beweisen, dass das nicht stimmt. Oder er hällt sich aus der Debatte raus.
Gilt für beide Seiten.
Man muss nicht an einer Debatte teilnehmen, um seine Meinung frei zu äußern. Aber ich merke schon, ein Artikel mehr …. also, … ich schließe mich mal dem Zwang an: Oh pöse pöse Rede. Alles falsch, hört auf jene, die am lautesten schreien 🙂
Euer bisheriger Unterfaden mit seinen mal mehr, mal weniger geistreichen Einwürfen bzgl. der jeweils auditiven Fähigkeiten des Gegenübers hat die Debatte nicht gerade weitergebracht. Daher mal konkret die Frage an Dich, Howling Mad Murdock: Was hat Dir an der Rede denn ganz konkret gefallen und was war es, das "den wahren Nerv" bei Dir getroffen hat? Die Rede von Christian Peplow ist ja ein wenig länger, vielleicht kannst Du die aus Deiner Sicht wichtig(st)en Stellen einfach noch einmal herausstellen.
Ja, wie ich bereits sagte finde ich "moralischer Terror" sowie "inszenierte Demagogie" treffend. Ich habe mich das eine oder andere Mal bspw. mit den Initiatoren unterhalten, wobei es letztlich darauf hinauslief, dass ich als Zweifler und Fragensteller gleich auf das Abstellgleis geführt wurde. Auf meine Argumente für eine Beibehaltung wurde dabei weniger eingegangen als auf meine Grundhaltung. So wurde ich gleich, umschriebenerweise, auf die rechte Seite gestellt und musste mir anhören, dass ich ja quasi so keine Hochschulqualifikation hätte. Ebenso passt dann auch, bzgl. der Demagogie, ein Gro des Vorgangs.
@ Howling Mad Murdock: Was für ein Schmarrn!
http://de.wikipedia.org/wiki/Schmarrn
Gebe ich gerne zurück! 🙂
ja sorry, aber Deine Argumentationsstruktur läd mich nicht zum mitdiskutieren ein. Falls Du mal was zum Thema Ernst Moritz Arndt zu sagen hast, sag bescheid…
Aber auf diese Pöbel-Beiträge hab ich kein Bock mehr, sorry…
Nicht dafür zu sein heißt heute also "pöbeln". Verzeihung, der neue Duden wird jetzt planmäßig unter dem Christbaum liegen.
Übrigens möchte ich gerade dich nicht zum "mitdiskutieren" einladen, wissen ja, wo das die letzten Male hingeführt hat ….
– Wahr ist, dass Carsten Schönebeck auf dem webMoritz in seinem Artikel einen Antrag der Vollversammlung als „rein populistisch“ tituliert, nämlich den des RCDS.
Zum Arndt-Antrag steht im Artikel von Schönebeck hingegen: „Löblich immerhin, dass dabei die gewählten Vertreter der Studenten sich eines Themas angenommen haben und viel Zeit in eine Kampagne gesteckt haben, um ihre Sache zu bewerben.“ (Hier nachlesen). Das Zitat des Studenten bezieht sich also nicht auf uns. Zudem beleidigt der Student seine Kommilitonen, wenn er Ihnen die Fähigkeit zur Reflexion abspricht und sie als “Stimmvieh” tituliert. (Übrigens haben sich auch schon die Vollversammlungen 2007 und 2008 für die Umbenennung ausgesprochen!)
– Der Vorwurf der „inszenierten Demagogie“ müsste argumentativ unterfüttert werden. Welche Aktion genau war dann demagogisch? Der Verweis auf Dr. Garbe ist gut. Denn wir haben dessen Versuch, uns, die Arndt-Kritiker zu einem Feindbild zu stilisieren, bereits hier dargestellt, und ausführlich widerlegt.
– „Populistisches Gehabe“ >> Was ist damit gemeint?
– „Gewollt öffentlichkeitswirksame Aktionen“ >> Natürlich machen wir Aktionen um Öffentlichkeit zu erreichen. Deswegen ist es ja auch eine Kampagne. Die Diskussion wurde seit 1991 sehr wissenschaftlich und spätestens seit 1998 und 2001 sehr ernst betrieben. Diese „Grundlagenforschung“ ist jedoch seit langem abgeschlossen. Jetzt geht es darum die Erkenntnisse der Wissenschaft zu verbreiten, moralisch zu diskutieren und dafür sind „öffentlichkeitswirksame Aktionen“ notwendig. Darin geht auch nicht, wie behauptet, die “Debatte unter”, sondern nur durch und während unserer Aktionen findet eine Debatte statt. (Wie sehr die Universität seit zwei Jahrzehnten die kritische Debatte unterdrückt haben wir hier einmal verdeutlicht – insbesondere in der PM unter Punkt 3!) Die Veranstaltung etwa im Debattierclub ist ja eine solche Veranstaltung auf Grund unserer Aktionen. Andere Aktionen waren etwa die Verlesung von Orginial-Arndt-Texten oder die Podiumsdebatte im Ikuwo, bei dem drei Wissenschaftler aus Greifswald und ein Wissenschaftler aus Hamburg eingeladen wurden. Das wir mit dieser Debatte viel Öffentlichkeit erreichen, kann man uns jedoch schlechterdings nicht vorwerfen? Ist es nicht die historische Fähigkeit die Du weiter unten forderst?
– Das Argument wir wollen nur eine „möglichst große Masse“ hinter uns zu bringen, ist polemisch. Zum einen haben sich bei der größten Vollversammlung in der Geschichte der Uni im Juni 2009 bereits 95 % der Studierendenschaft hinter den Beschluss gestellt. Mehr Unterstützung ist gar nicht möglich. Zum anderen hat sich die Initiative erst nach dem Vollversammlungsbeschluss gegründet, um diesen durchzusetzen. Die Urabstimmung ist lediglich ein Instrument der Kampagne unter vielen, um „noch mehr politischen Druck“ auf den Senat aufzubauen. Zudem regt die Urabstimmung – wie von uns gewünscht – eine breite Debatte innerhalb der Studierendenschaft und in der Öffentlichkeit an.
– Der Vorwurf, dass kein Student ein Buch von Arndt in der Hand gehabt hätte, ist ebenfalls rein polemisch. Denn es ist ja gerade Arndts Radikalität, die dafür sorgte, dass er wissenschaftlich nie relevant wurde. Und sein Radikalismus in Sachen Rassismus, Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Volkshass machen seine politischen Texte heute – selbst für den Rektor – nicht zitierbar. Der breiten Studierendenschaft, die aus gutem Grund nie Arndt gelesen hat, nun genau das vorzuwerfen, ist kein überzeugendes Argument. Man muss sich auch ohne Hitlers „Mein Kampf“ selbst gelesen zu haben, von seinem Rassismus distanzieren dürfen. Zudem sind bei zwei öffentlichen öffentlichen Arndt-Lesungen auch Texte vorgetragen wurden – auch bei der Vollversammlung. Die Studenten haben also Arndt gehört.
– Wichtig ist doch, dass sowohl die Initiative „Uni ohne Arndt“ als auch die rezitierten Wissenschaftler Arndt intensiv gelesen haben. Erst wenn das Votum der Wissenschaft in Frage gestellt werden würde, hielte ich Dein Argument für stichhaltig. Da es aber wissenschaftlich keinen Dissens über Arndts Antisemitismus & Rassismus etc. gibt, weiß ich nicht, warum „jeder“ Arndt lesen “muss”? Ich vermute, dass 1990 als an der Universität Rostock der Beiname „Wilhelm Pieck“ abgelegt wurde, ebenfalls kaum einer der Entscheidungsträger dessen Reden oder Bücher gelesen hatte.
– Die Formulierungen von Arik Platzek hat nur er selbst zu vertreten. Es sind _nicht _ die Formulierungen der Initiative „Uni ohne Arndt“. Ich persönlich habe sie sogar bereits auf dem webMoritz und per E-Mail an ihn direkt kritisiert. Der humanistische Landesverband unterstützt übrigens auch die Ablegung des Namens, verwendet aber eine andere Formulierung. UNS Ariks Zitat vorzuwerfen, wäre so gewesen, als ich hätte ich in der Debatte Zitate von Neonazis pro Arndt (siehe hier) vorgelesen…
– „Ist nicht gerade eine Universität dazu in der Lage sich mit ‚so einem’ Hochschulpatron auseinander zu setzen.“
<< Genau das ist ja unsere Kritik. Wenn die Universität mit dem Namen kritisch umgehen würde, wäre es wahrscheinlich nie zu einer Initiative zur Ablegung gekommen. Stattdessen werden kritische Aufsätze unterdrückt und auf der Uni-Homepage ein derart gefälschter und wissenschaftlich-unhaltbarer Aufsatz veröffentlicht, dass sich vor kurzem sogar ein Autor davon distanzierte. Professoren, die ein wissenschaftliches Kolloquium zum Namenspatron durchführten, wurde mit Entlassung gedroht, manche wurden eingeschüchtert oder sozialer Druck ausgeübt. Obwohl die Arndt-kritischen Ergebnisse wissenschaftlich nie angezweifelt wurde, weigert sich die Universität bis heute diese Aufsätze zu veröffentlichen. Details dazu dieser PM unter Punkt 3.
– „Stattdessen verbannen wir alles schlechte […] und reden auch nicht mehr darüber“
Genau das kritisiert doch die Initiative!! Die Universität – obwohl sie (noch) ihren Namen trägt – verwendet den Namen nirgendwo aktiv. Es gibt kein Arndt-Preis, keine Arndt-Zitate in Rede, noch nicht mal eine einzige Arndt-Veranstaltung im Rahmen der einjährigen Feier zum 550-jährigen Jubiläum der Universität. Der Name Ernst Moritz Arndt wird auch in der Außendarstellung de facto nirgendwo erklärt. Man schweigt ihn tot!
– Erst der Druck der Studierendenschaft führte überhaupt zum ersten Arndt-Stellungnahme seit 1933. Immerhin 17 Monate (!!) dauerte seine Erarbeitung. Doch dieser wurde bisher auch nur auf der Homepage veröffentlicht und entbehrt jeder wissenschaftlicher Qualität. Mit diesem Text färbte man Arndt geradezu in einen „Sympathieträger aus der Romantik“ um. Die Tatsache, dass der Name von Hermann Göring verliehen wurde, fehlt ebenso wie Arndts Antisemitismus, sein umfangreicher Rassismus und seine Aufruf zum Volkhass. Ausführlich haben wir diese Arndt-Selbstdarstellung der Uni hier analysiert. Es ist auch nicht zu erwarten, dass die Beibehaltung des Namens in einer Zukunft zu einer kritischen Beschäftigung mit Arndt führen würde. Im Gegenteil. Genau diese Passage kürzte der Rektor persönlich aus dem Arndt-Text auf der Uni-Homepage.
"… Zum einen haben sich bei der größten Vollversammlung in der Geschichte der Uni im Juni 2009 bereits 95 % der Studierendenschaft hinter den Beschluss gestellt. Mehr Unterstützung ist gar nicht möglich. …"
95 Prozent der Greifswalder Studierendenschaft wären in etwa 10900 Studenten – auf der Vollversammlung waren allerdings offiziell nur 1230 Studenten anwesend.
Bezieht man die 95 Prozent auf die anwesenden Studenten, dann haben sich rund 1170 Studenten hinter Euren Beschluss gestellt und wenn da ein "Mehr" an Unterstützung nicht möglich ist, dann ist allerdings Euer Beschluss bei Weitem nicht mehrheitsfähig 😉
Gruß, Klaus
.- „Wenn sich ‚Uni ohne Arndt’ durchsetzt, werden wir Arndt völlig aus dem kulturellen Gedächtnis unserer Gesellschaft auslöschen“ << Dies ist nun der vorläufige Höhepunkt zahlloser falscher Unterstellungen. Der Initiative geht es ausschließlich um die Universität Greifswald. Mit anderen Bildungseinrichtungen in Deutschland (es gibt noch 7 Schulen, zwei Kasernen und etliche Straßen) beschäftigen wir uns nicht aktiv. Es geht uns um _unsere_ Identifikation mit dem Namenspatron.
Arndt soll weder aus Geschichtsbücher gestrichen werden, noch aus dem Rubenowdenkmal genommen werden. Im Gegensatz zum Denkmal hat ein Universitätsname aber eine starke Vorbildfunktion, für die Arndt nicht geeignet ist.
– Arndts „Katechismus für Soldaten“ ist wohl vergleichsweise positiv zu werten. Arndt sollte hier jedoch nicht Pazifisten stilisiert werden. Siehe auch Video hier. Jedoch soll weder dieses Buch noch seine Märchen und Sagen verbannt werden. Es geht darum, dass wir als Studenten uns nicht mit Arndts Hauptwerk – seinen politischen Schriften – identifizieren können. Alles andere bleibt.
– Der Arndt des Monats wird seit 2005 vom Studentenmagazin moritz veröffentlicht und ist die älteste kritische Arndt-Kampagne. Sie war letztlich der Anlass für bereits drei Anträge Vollversammlungsbeschlüsse zur Umbenennung, nämlich: 2007, 2008 und 2009. Der Arndt des Monats hat jedoch nichts mit uns zu tun. Es ist faszinierend, dass der Redner hier gleichzeitig eine “kritische Reflektion” mit Arndt fordert, sie aber immer dann, wenn sie stattfindet, wieder ablehnt.
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Arndt wird an unserer Universität bisher und leider ausschließlich von den Arndt-Kritikern thematisiert, während die Universität diesen Namen (aus welchen Gründen auch immer) totschweigt. Gerade _wegen_ der fehlenden kritischen Behandlung des Namens entstand die Kampagne. Gerade _uns_ vorzuwerfen, wir würden irgend eine Diskussion ‚abwürgen’ ist im höchsten Maße beleidigend. Es waren die Mitglieder der Initiative „Uni ohne Arndt“ die nach der Vollversammlung das Thema aufgegriffen haben und es in unzähligen Debatten immer wieder zur Diskussion stellen. Der Sprecher hat sich entweder nicht über die Aktitäten der Initiative informiert oder sie bewusst ignoriert.
Zum Thema Arndt als angeblicher Pazifist :
[youtube -W8VzhcitxY http://www.youtube.com/watch?v=-W8VzhcitxY youtube]
Die Lyrik der Befreiungskriege diente in erster Linie dazu, die phlegmatisierten Deutschen zum Kampf gegen die französische Unterdrückung aufzurufen.
Grundsätzlich war Arndt jedoch gegen imperiale Angriffskriege. Das kannst du gerne im Katechismus für den Teutschen Land- und Wehrmann nachlesen.
Er vertrat konsequent die Idee einer Verteidigungsarmee (siehe Katechismus für den Teuschen Land- und Wehrmann, und Beherzigungen vor dem Wiener Kongress).
Arndt war kein absoluter Pazifist. Er vertrat allerdings eine Position, die man als "Einsteinschen Pazifismus" bezeichnet. Er heißt deshalb so, weil Albert Einstein an sich gegen jede Form von Gewalt und Krieg war, allerdings im Sinne der Verteidigung Krieg gerechtfertigt ist (also als Verteidigungskrieg).
Folglich war Arndt Pazifist im Einsteinschen Sinne.
Ich will Deiner Auffassung gar nicht großartig widersprechen. Es ging mir nur darum seinen Widerspruch gegen diese Kriege in einen Gesamtzusammenhang zu stellen…
Hallo Marco,
ich finde du solltest die Argumente von Arndt als Befreiungskämpfer (gegen Angriffskriege!) gegen die französische Besatzung und als ehrenhaften Krieger einmal hinterfragen.
Zum einen, weil die französischen Truppen nicht überall als Besatzer, sondern teilweise auch als Befreier empfunden wurden.
Aber auch sonst ist Arndts Werk durchaus zwiespältig was das Verhältnis zu Frankreich angeht. Als weite Teile Europas besetzt waren, kann man seine heiklen Zeilen durch aus im Sinne eines Befreiungskriegers verstehen. Da wollte er die bösen Franzosen zwar vertreiben, ihnen aber ihr Land lassen (man solle „die Franzosen gerne behalten lassen, was französisch ist“ (1)). Das war 1813.
Als Napoleon 1815 aber schon zurück geschlagen war, da war er nicht mehr so gnädig, (vielleicht weil die Deutschen ja das seit jeher überlegene Volk seien?) und forderte „Nun nach Frankreich! Nun nach Frankreich!“(2) . Hätte es damals schon humanitäres Völkerrecht gegeben, wäre es wohl nicht gut um ihn bestellt gewesen:
„Dann brause teutsche Siegesflut,
Paris an deine Mauern,
Dann lerne, frecher Übermut
Mit Schlangenkünsten lauern.
In Flammen laßt das Satansnest
Der ganzen freien Weilt zum Fest
Zerfallen laßt’s in Trümmer!
Sein Tag erstehe nimmer!“ (3)
Ich finde es gut, dass du Arndts schreckliches Verhältnis zu den Juden anerkennst. Aber das Verhältnis zur Frankreich kommt mir in deiner Argumentation (und der von Pro-EMAU) noch reichlich beschönigt vor. Beim Widerspruch von völkischem Rassismus und teilweise gezeigtem Respekt gegenüber anderen Völkern kann man durchaus zu folgendem Ergebnis kommen: Wenn es Arndt nötig erschien, war er milde, aber die durch den Rassismus begründete Über-/Unterordnung der Völker war doch grundlegend: Als Frankreich die Oberhand hatte, wollte er „nur“ Deutschland befreien, als sich der Spieß wendete aber erobern und zerstören. Russland war (obwohl Ostvolk) natürlich nützlich, hat ihm Exil gewährt. Deshalb hegte Arndt natürlich keinen Volkshass gegen Russen. Die sonstigen osteuropäischen Völker, die dagegen das eigene Land „verunreinigen“ und auf dir er nicht zählen konnte, die sollten dagegen bekämpft werden.
Ich weiß nicht ob diese Schlussfolgerung zwingend ist, aber Arndt im Bezug auf Napoleons Kriege als Befreiungshelden mit weißer Weste hinzustellen halte ich für schlicht falsch.
Und auch seine angebliche Ehrenhaftigkeit in Bezug auf den von ihm geforderten Krieg müsste genauer betrachtet werden: Er wollte zwar keine Zivilisten angreifen (da hast du recht, da war er vorbildlich) und in seinem „Kurzen Katechismus…“ 1812 – die deutschen Staaten waren besetzt – waren die deutschen Soldaten vorbildlich, aber mit den französischen Soldaten sollte später nicht unbedingt fair gekämpft werden: “alle Kriegskünste, Listen und Hinterlisten [sind] erlaubt“ und als Waffen sollen neben neben Speeren und Flinten auch Keulen und Sensen herhalten(4). Arndt war Pazifist im Einsteinschen Sinne? Diese Aussage ist doch äußerst gewagt. Gewalt ist für ihn das größte Übel? Naja…
Genannte Fundstellen und manche Textpassage übrigens aus: Birgit Aschmann: Arndt und die Ehre, Zur Konstruktion der Nation in Texten von Ernst Moritz Arndt; nachzulesen bei Googlebooks: http://books.google.com/books?id=Q6QwRr2ic-4C&…
(1)„Der Rhein, Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze“ (1813), in: Werke 13, S.166.
(2)„Die Schlacht beim fröhlichen Bunde“ (1815), in: Werke 3, S. 103.
(3)Arndt, Lieder, S.44f.
(4)„Was bedeutet Landsturm und Landwehr“ (1815), in: Werke 13, S.87.
Das Problem bei Arndts Werk besteht generell darin, dass er selten ein ganz stringentes Bild verfolgt. Oftmals hat Arndt einfach aus einer emotionalen (!) Intuition heraus geschrieben. Und eine emotionale Intuition kann noch nicht für eine Überzeugung sprechen.
Wie du sicher weißt, schreibe ich auch oftmals Kommentare aus einer emotionalen Intuition heraus, die sich dann (innerhalb unseres Pro- und Kontrastreites um den Patron) durchaus auch in harten und manchmal unfairen Formulierungen äußern, ohne, dass es wirklich so gemeint ist (nur, dass ich nicht solche wortgewaltigen Begriffe wie "totschlagen" oder "ersäufen" verwende, wobei ich ja auch in einer anderen Zeit, mit anderem Wissen aus und um die Vergangenheit aufgewachsen bin…)
@ Marco:
"dass er selten ein ganz stringentes Bild verfolgt"
Das stimmt, aber es gibt Bereiche wo er recht stringent war: (Das ist jetzt ohne Satire / Polemik gemeint) Zum Beispiel sein Rassismus zieht sich doch in der einen oder anderen Ausprägung durch fast alle Werke…
Oftmals hat Arndt einfach aus einer emotionalen (!) Intuition heraus geschrieben.
Stimmt auch.
Wichtige Frage:
Wir haben also einen unwissenschaftlichen Arndt, der sich von Emotionen leiten ließ und mal gegen die und dann wieder gegen andere gehetzt hat (sorry für den Begriff, aber de facto war es Hetze / Propaganda).
Wenn wir also einen Typen haben, der ohne wissenschaftliche Basis, sondern rein aus Emotionen heraus mal das eine und dann wieder das andere geschrieben hat – grad was ihm gerade opportun schien: Sollten wir so einen als Patron für eine Universität haben?
Auch die Forderung nach einem Rachefeldzug ist eher eine (leider!) natürliche menschliche Schwäche. Wie viele Tschechen wollten zum Beispiel nach dem zweiten Weltkrieg aufgrund der Greueltaten, die die Deutschen Europa und der Welt antaten,diese in ihrem Land nicht mehr akzeptieren und wie viele Tschechen forderten aufgrund dieser durch die Deutsche Besatzung hervorgerufenen Hass Rache?
Genau aus diesem Grund wollen weder ich, noch die Pro-EMAU diese Rachegedanken vorwerfen, weil sie Bestandteil menschlicher Eigenschaften sind.
Im übrigen halte ich den Ansatzpunkt, dass die Franzosen vielfach die Befreier gewesen seien, für ebenfalls für beschönigend. Es ist durchaus richtig, dass Frankreich im Kontext der Rheinbundstaaten durch den "Code Civil" und "Code Napoleon" als Befreier wahrgenommen worden ist. Allerdings kamen im Zuge des Russlandfeldzuges neue Begleiterscheinungen hinzu:
Klar ist Rache menschlich. Ich hab dafür auch in gewissen Rahmen Verständnis für die Menschen, die damals gelebt haben. Aber sollten wir uns jemanden auf die Fahnen schreiben, der von Rache schwärmte?
(Sorry, wenn ich immer wieder auf die moralische Frage hier zurück komme, aber das ist es letztlich worum es gehen muss. Eure wissenschaftlichen / sachlichen Beiträge finde ich unabhängig davon sehr gut!! )
Die Ausweisung und der Transfer der deutschen Minderheiten in Polen, der Tschechoslowakei etc. 1945 ff. hat weniger etwas mit "Rache" zu tun gehabt, als mit gesundem Menschenverstand. Schließlich waren diese Minderheiten vom Deutschen Reich als Hebel und propagandistischer Anlaß genommen worden ("5. Kolonne"), um sowohl den tschechoslowakischen als auch den polnischen Staat zu zerschlagen und deren Bevölkerung bis 1945 zu malträtieren. Die Bevölkerungstransfers waren übrigens Teil der Vereinbarungen der Anti-Hitler-Koalition – mit Rache hatte das also weitaus weniger zu tun als mit der Bekämpfung der Ursachen, die zur Zerschlagung der beiden Staaten geführt haben.
Es war der völkische deutsche Nationalismus und der damit einhergehende Rassismus, den die Nazis zur Unterjochung Ost-Mittel-Europas einsetzten. Also genau die Werte, die Arndt mit geprägt, für die Arndt Vorreiter war und die er sein ganzes Leben und Werk hindurch gepredigt hatte.
Du kannst doch hier nicht die Kontinuitäten der deutschnationalen Bewegung klammheimlich unter den Teppich kehren!
Und noch kurz zu dem Argument, die napoleonische Armee werde als Befreier "beschönigt": Die französische Armee war doch ganz objektiv eine Befreiung, nämlich eine Befreiung von mittelalterlichen Zwängen und Abhängigkeiten, eine Befreiung von der Willkür von kirchlichem und weltlichem Adel, eine soziale Befreiung der Leibeigenen und eine Befreiung vom Status des Untertans hin zum Citoyen! Dieser gesellschaftliche Umbruch war den alten Regimen aus verständlichen Gründen verhaßt, weil sie damit ihre Macht verloren. Arndt hat sich genau für diese alten Regime in die Bresche geworfen, um die revolutionär-bürgerliche Umgestaltung Deutschlands zu verhindern.
Bezüglich des Punktes Napoleon als Befreier oder Napoleon als Unterdrücker werden wir wohl nie einer Meinung sein. Deshalb gehe ich da jetzt mal nicht weiter darauf ein.
Der Vergleich mit den Tschechen und Polen bezog sich auf die Bevölkerung, d.h. auf die Tschechische Fabrikarbeiterin und den Polnischen Bauern.
Und gerade unter ihnen, also jenseits der Regierung war nach 1945 (genau so wie bei den Franzosen) eine (nachvollziehbarerweise) so starke Ablehnung den Deutschen gegenüber, dass der eine oder andere gewiss auch Rachegedanken hegte.
D.h. durch diesen Vergleich wollte ich darauf hinweisen, dass bei Arndt gerade seine Gedichte von extremer Emotionalität – und so eben auch teilweise ins Maßlose gesteigerte Wut/ Hass ("und wir wollen Rache haben!") geprägt sind, die man bei Menschen, die unmittelbar nach 1945 in der Tschechoslowakei oder Polen lebten gewiss auch gegenüber den Deutschen hat sehen können. Nur dass die wenigsten von ihnen darüber Gedichte verfasst hat (zumindest weiß ich nichts davon).
Die Umsiedlung, die du hier erwähnst ist nun wieder die politische Ebene. Auf die zielte mein Vergleich aber nicht ab.
Du hast sicher Recht, dass Rachegefühle irgendwie (zumindest ein bisschen) verständlich sind und nicht ganz so vorwerfbar wie der rassistisch begründete Hass. Trotzdem denke ich nicht, dass man das ausblenden kann, denn Arndt war eben nicht Fabrikarbeiter, sondern rechte Hand von Freiherr von Stein, bedeutender Publizist, seine Flugschriften wurden von tausenden Soldaten gelesen… Er hat eben nicht vor sich hingeflucht, sondern bewaffnete Truppen zur Rache aufgefodert. Das ist ein großer Unterchied und ich finde, dass man das in Betracht ziehen muss wenn man über Arndt spricht.
Vor allem, weil es die Pro-EMAU ist, die – aufbauend auf die Argumentation in zahlreichen OZ-Leserbriefen etc. – Arndts Franzosenhass komplett entschuldigt und seinen Einsatz für die Freiheit deutscher Staaten als großes Argument auf der positiven Seite Arndts bringt.
Wie ich schon sagte (und du auch), sein Verhältnis zu den Franzosen und überhaupt viele seiner Ansichten sind nicht stringent. Aber entweder man lässt sie dann aus der Diskussion raus (der Franzosenhass hat in der UoA-Argumentation bisher eine untergeordnete Rolle gespielt) oder man betrachtet beide Seiten der Medaille (das fordere ich eben von euch). Die ungünstige Folge ist aber in jedem Fall die Frage: Was bleibt dann? Stamm-Kuhlmanns Antwort darauf ist dir ja sicher bekannt.
Klar, Napoleon ist ohne Frage ambivalent. (Ich denke da nur an den sicher militärstrategisch notwendigen, aber dennoch enorm brutalisierten Krieg in Spanien.) Und natürlich schreiben die Sieger die Geschichte – entsprechend sieht das Napoleon-Bild in Deutschland und Großbritannien anders aus als z.B. in Frankreich oder Belgien. Es geht mir da auch nicht allein um die persona Napoleon, sondern v.a. um all das, was er (bewußt und unbewußt) an revolutionären Errungenschaften im Gepäck dabei hatte. Nicht Napoleon strahlte das Positive und Progressive aus, sondern das durch eine revolutionäre Bewegung geschaffene Fundament, auf dem seine Macht basierte.
Auch in der Uni ohne Arndt Initiative haben wir sicher kein einheitliches Napoleonbild und keine einheitliche Position zur Strahlkraft der französischen Revolution. Konsens dürfte aber bei uns sein, daß erst diese eine formalrechtliche Gleichstellung aller (männlichen) Citoyen schuf, beinhaltend u.a. die Abschaffung von Leibeigenschaft und die Emanzipation der JüdInnen. – Und daß Arndt gerade auch deswegen seinen schon bestehenden Haß auf Frankreich, auf die jüdische Bevölkerung und republikanische Neuerungen immer weiter radikalisierte.
Was Arndts "emotionalisierte" Kampfschriften anbelangt: Arndt hat die doch in direktem Auftrag erstellt. Mag sein, daß er selber auch reale Wut und Haß hatte, wichtiger war aber, daß er mit seinen Hetzschriften die Wut und den Haß in die Herzen derer pflanzen wollte (bzw. sollte), die bisher keine "Rachegedanken" gegen Frankreich hegten. Außerdem sei noch ein Hinweis auf Actio und Reactio erlaubt: Es waren eben die absolutistischen Staaten, die Frankreich nach 1789 in 5 Interventionskriegen zu überfallen suchten, nicht andersherum. Die Besetzung weiter Teile Deutschlands und Mitteleuropas war letztlich eine Folge dieser Interventionen, um Sicherheit für das bürgerliche Frankreich zu schaffen. Mensch mag sich gar nicht vorstellen, wie wohl die absolutistischen Staaten in Frankreich und andernorts blutig gewütet hätten, wären ihre Interventionsarmeen erfolgreich gewesen.
Die freien Rheinbundstaaten verkamen zunehmend zum Aufmarschgebiet französischer und mit Frankreich verbündeter deutscher Soldaten gegen Deutschland. D.h. Deutsche kämpften gegen Deutsche (im 20. Jh. standen sich Deutsche und Deutsche ebenfalls feindlich gegenüber).
Diesen Zustand wollte Arndt abgeschafft wissen. Schließlich sind die Deutschen doch ein Volk mit einer gemeinsamen Sprache, einer gemeinsamen Kultur und einer gemeinsamen Abstammung (wobei letzteres auch Wurzel seiner rassistischen Äußerungen ist)!
Des weiteren führte Napoleon eine Geheimpolizei ein, die es in der Form zuvor noch nicht gab.
Napoleon gab das Gesetz auf, indem bei einem Straftäter die Schuld erst nachgewiesen werden musste und das Strafrecht, dass in den von Napoleon besetzten Gebieten galt, lautete (im übertragenen Sinne): Du bist Schuld! Nun beweise uns deine Unschuld! Also eine Regelung, die dem heutigen Gesetz zuwider läuft.
Bis 1805/06 kann man die Franzosen durchaus als Befreier betrachten. Nach 1806 allerdings tatsächlich als Unterdrücker der Deutschen im Zuge des Russlandfeldzuges.
Ich gebe hier nur zu bedenken, dass sich Arndt niemals so detailliert über das französische Zivlrecht geäußert hat. Obwohl Arndt ja als Professor in Bonn lehrte und daher selbst von dem Recht profitierte / betroffen war, hat er sich dazu meines Wissens nie geäußert.
Arndt "Pöbelleien" über die Franzosen waren leider auf einem ganz niederschwelligen emotionalen Niveau…
Das ist so nicht richtig. In der Schrift "Beherzigungen vor dem Wiener Kongress", in der Arndt seine Vision eines neuen geeinten Deutschlands darlegt, setzt er sich sehr intensiv mit der napoleonischen Gesetzgebung auseinander. Und dort spricht er Zölle an, die unter Napoleon noch existierten bzw. eingeführt worden sind (Arndt spricht davon, dass sie eingeführt worden seien, so weit ich weiß, gab es aber auch vor Napoleon noch Wegzölle u.ä.). Er spricht dort die napoleonische Rechtssprechung an, bei der – so Arndt – die Unschuldsvermutung nichts mehr galt.
Also er nimmt in dieser Schrift sehr detailliert Bezug auf das Napoleonische Recht, auch wenn da wieder Beleidigungen gegenüber Franzosen nicht ausbleiben (wobei sie da deutlich geschwächt vorkommen, als im zuvor erschienenen "Volkshass").
Der Code Civil war das damals mit Abstand modernste bürgerliche Gesetzbuch. Viele Deutsche bekamen dadurch überhaupt erst gleiche Rechte in die Hand:
* Die JüdInnen wurden rechtlich gleichgestellt.
* Leibeigenschaft wurde aufgehoben.
* Menschen konnte z.B. eine Ehe eingehen, ohne vorher die Erlaubnis vom Gutsherrn oder dem örtlichen Pfaffen einholen zu müssen. ( – die weiland diese Erlaubnis nämlich auch schlicht verweigern konnten.)
* Mittelalterliche Zwänge und Fesseln wurden abgelegt, so daß gesellschaftlich und wirtschaftlich neue Dynamik in die deutschen Staaten kam.
* Die feudalen Privilegien für weltlichen und kirchlichen Klerus (Kirchenzehnt, Sondersteuern an den Adel etc.) wurden weitgehend beseitigt. Steuern waren jetzt allein an den Staat zu zahlen, und dieser Staat war (zumindest in den direkt von Frankreich kontrollierten Gebieten – in den später okkupierten deutschen Gebieten sah das aus diversen Gründen ein wenig anders aus) ein bürgerlicher Staat.
Daß es eine napolenonische Geheimpolizei gab, lag ja nicht zuletzt daran, daß die alten Regime (die insgesamt 5 Interventionskriege gegen Frankreich geführt hatten!) noch kräftig Sabotage- und Propagandaarbeit in Deutschland leisteten, aber auch vor bewaffneten Überfällen und Angriffen nicht halt machten (Beispiel der von Stein geplante Feldzug der Paramilitärs unter Ferdinand Schill). Mensch könnte, ganz modern gesprochen, von einem französischen War on Terror sprechen – mit all den entsprechenden Implikationen.
Ich bin in der französischen Rechtssprechung des 19. Jahrhunderts nun in der Form nicht so bewandert.
Um das Revolutionäre des Code Civils weiß ich natürlich auch. Dass hat Arndt übrigens niemals "angegriffen".
Und die Paulskirchenverfassung wird ja auch durch seine Unterschrift "verziert", d.h. er hatte weder ein Problem damit, dass die Juden gleichgestellt werden (auch wenn er das selbst für einen schlechten Weg hielt – zu meinem Leidwesen), noch irgend welche Probleme mit den Statuten der Verfassung, die inhaltlich dem Code Civil identisch sind.
Ich kann es aber nicht ausschließen, dass im Zuge des Russlandfeldzuges von Napoleon Gesetze geschaffen worden sind, die den Code Civil unterlaufen.
Letztlich spricht Arndt in seinen Schriften solche Gesetze im "Katechismus für den …" und in "Beherzigungen vor dem Wiener Kongress" an.
Ob das nun historisch korrekt ist, müsste man daher in der Tat einmal überprüfen. (Nur: wer von uns hat schon so viel Zeit neben dem Studium sich mit französischer Rechtssprechung des 19. Jhd. auseinander zu setzen?)
Es handelt sich beim Code Civil ja auch um deutsches Recht. 😉 Schließlich galt dieser in den Rheinprovinzen bis 1900 (bis zur EInführung des reichsweiten BGB). Und die RheinländerInnen wußten schon ganz genau, warum sie vom progressiven Code Civil nicht Abstand nehmen wollten nach Napoleons Niederwerfung.
Ich denke, das Thema läßt sich bis zur Urabstimmung in der Tat zeitlich nicht mehr bearbeiten. Es wird das Gros der Studierenden auch nicht allzu sehr interessieren. Daher laß uns das Hü und Hott bzgl. der rechtlichen Situation unter Napoleon an dieser Stelle einfach mal abbrechen bzw. auf kommendes Jahr vertagen.
@ Marco: "Deutsche kämpften gegen Deutsche" – und Franzosen kämpften gegen Franzosen, Holländer gegen Holländer etc. pp. Und warum? – Weil es in dem Konflikt eben nicht primär um Nationen oder ähnlichem ging, sondern um die Frage, wie die künftige herrschende Gesellschaftsordnung aussehen soll. Und da standen sich zwei grundsätzliche Modelle gegenüber: a) die absolutistischen Regime der Feudalzeit (Ancient regimes) und b) bürgerlich-republikanische Systeme.
Und wie überall in Europa lief auch durch die deutsche Bevölkerung dieser Riß zwischen Fortschritt und Status quo.
(Ähnlich übrigens die Situation im 20. Jh. nach der ersten erfolgreichen sozialistischen Revolution 1917.)
Klar kann mensch soziale und politische Widersprüche mit Nationalismus übertünchen, aber die Widersprüche bleiben doch bestehen. Und in Deutschland (bzw. den diversen deutschen Klein- und Großstaaten) wurden nach dem Sieg über Napoleon eben diese sozialen und politischen Widersprüche mit der Knute der Karlsbader Beschlüsse, Verbot der Preß- und Redefreiheit und massiven Vereinsverboten und -überwachungen angegangen. Das hat Deutschland faktisch 30 Jahre (1818-1848) reaktionärsten Rollback bescherrt – Früchte der Arndtschen Hetze gegen den "welschen" Republikanismus.
Zu deinem ersten Absatz: Da gebe ich dir Recht.
Deinen zweiten Absatz betreffend, habe ich allerdings doch eine etwas andere Meinung.
Arndt war ein Gegner Metternichs und der Karlsbader Beschlüsse und hetzte auch öffentlich gegen Metternichs bzw. die Karlsbader Politik.
Er war ein Befürworter der Meinungs- und Pressefreiheit und gegen massive Vereinsverbote und -überwachungen (das geht aus einer Rede Arndts in der Paulskirche 1848 in Form einer rhetorischen Frage eindeutig hervor: "Hat sie [gemeint ist die Franz. Gesellschaft nach dem Scheitern ihrer Revolution 1848] nicht schon wieder die Presse der Presse, die Beschränkung des Gesellschaftungsrechts, das Verbot der republikanischen Klubs?").
Über die französische Revolution sagt der Lutheraner Arndt:
„Wäre die Kirche nicht so tot und erstarrt gewesen, so hätte ja Luther nicht erscheinen, ja überhaupt nichts scheinen können, wie man in unseren Tagen sagen kann, dass die französische Umwälzung nichts geworden wäre, wenn sie würdige und feste Staaten gefunden hätte.“
Er setzt damit die französische Revolution mit der Lutherschen Reformation im Positiven Sinne auf eine Stufe. Folglich stand er hinter den Werten dieser Revolution.
Arndt hat auch nie gegen den Republikanismus gehetzt, sondern tatsächlich gegen das von Napoleon geführte Frankreich.
Richtig ist allerdings, dass Arndt kein Revolutionär wie Robert Blum war. Aber eben auch kein Reaktionär. Ich sehe in ihm einen durchaus typischen Vertreter des Liberalismus des 18. Jahrhunderts, der in einem Parlament des 19. Jahrhunderts saß. Und dadurch ist er dem Konservativismus zuzuordnen, aber nicht dem reaktionären Denken.
Er hat natürlich in einer anderen Zeit gelebt. Deshalb kann man ihn auch noch nicht absolut als Pazifisten im Einsteinschen Sinne betrachten. Aber als Wegbereiter dieser Gedanken hingegen schon.
jemand der für Rache ist? hmm…
Ich stimme Dir zu, dass Arndt moderner war als die meisten seiner Zeitgenössischen Kaiser und Herrscher. Aber mehr… jemand der Leute die anders denken ersäufen will und die Vermehrung von Juden in Deutschland verhindern will etc.
Pazifismus kann man nicht nur auf den reinen Krieg beziehen. Da geht es um die gesamte Einstellung.
Außerdem habe ich irgendwie ein Problem damit einen Antisemiten die Ideen des Juden Einstein anzudichten… Arndt hätte sich davon allein schon wegen des jüdischen Hintergrunds weit distanziert… – sorry…
Und EMA war in dieser Hinsicht gar nicht so anders. Es gibt durchaus Ansatzpunkte anhand derer man erkennen kann, dass Arndt zwar eine gewisse Grundabneigung gegenüber Franzosen hatte, wohl aber keinen stringenten Hass. Das mag jetzt für dich zunächst unglaubwürdig klingen, allerdings finden sich in der Schrift "Von dem Wort und dem Kirchenliede" (1819, also sechs Jahre nach Erscheinen des Volkshasses) auf einmal Sätze, in denen Arndt die Franzosen als ein "würdiges"und einig starkes Volk bezeichnet. Er stellt als unumstößlicher Protestant die Französische Revolution sogar mit der Lutherschen Reformation auf eine Stufe (also in dieser Schrift)! Er rudert in dieser Schrift eindeutig in vielen seiner 1813 noch in dem "Volkshass" oder aber innerhalb von Teilen des "Geistes der Zeit" oder "Blick aus der Zeit auf die Zeit" vertretenen Ansichten deutlich zurück und bezeichnet diese als "unchristlich und bösartig" (ähnlich äußert sich ja auch nicht nur der Humanist Arik Platzek über diese Schriften, sondern auch sowohl Pro-EMAU, als auch UoA. und deren jew. Anhänger.)
Das stimmt wahrscheinlich sogar. Es ist aber ein grundsätzlicher Stil Arndts. Er lässt auch über die Juden manchmal ein Wort des Respekts heraus, um dann aber gleich danach doppelt stark drauf zu haun…
So nach dem Motto: "Sie sind ein starkes & tolles Volk. Und deshalb sind sie besonders gefährlich" (Kein Zitat, eher als grundsätzliches Beispiel für seinen Stil.).
Das jemand also hin und wieder was positives über seinen Feind sagt, heißt imho nicht, dass er deshalb seinen Hass relativiert, sondern lediglich, dass er einen gewissen Respekt hat.
Und nun zu deinem letztgenannten Zitat: Es geht doch aus diesem hervor, wie man mit französischen Soldaten umgehen soll. D.h. seine Ablehnung von dem Töten von Zivilisten bleibt dadurch immer noch bestehen (bzw. wird das dadurch nicht widerlegt)
PS: Die Beschränkung der Länge von Kommentaren nervt unendlich! 🙂
Ich sehe in dem Zitat von Peter schon einen Widerspruch zum Pazifisten. Denn wird dort ja eine sehr brutale Form des Krieges beschrieben. Diese findet sich übrigens auch in zahlreichen Gedichten wieder, die wir heute wohl als Kriegsverherrlichend beschreiben würden… Damals war Krieg (leider!) normaler. Trotzdem: Arndts Brutalität und positive Beziehung zu "Krieg" / "Ehre" / "Vaterland" / "Waffen"… da fällt mir Pazifist schwer!
Laßt klingen, was nur klingen kann,
Die Trommeln und die Flöten!
Wir wollen heute Mann für Mann
Mit Blut das Eisen röten,
Mit Henkerblut, Franzosenblut –
O süßer Tag der Rache!
Das klinget allen Deutschen gut,
Das ist die große Sache.
Laßt wehen, was nur wehen kann,
Standarten wehn und Fahnen!
Wir wollen heut uns Mann für Mann
Zum Heldentode mahnen.
Auf! fliege, stolzes Siegspanier,
Voran den kühnen Reihen!
Wir siegen oder sterben hier
Den süßen Tod der Freien.
Arndt 1812
Die Beschränkung der Länge von Kommentaren nervt unendlich!
stimmt! 😉
Einstein und Arndt würde ich nun wirklich nicht in einen Topf werfen.
Nicht nur weil Einstein selbst Jude war und entsprechend von den Deutschnationalen Hand in Hand mit den Nazis erst aus deutschen Hochschulen und dann aus dem Land gemobbt wurde.
Arndt war nie Pazifist – was ja nicht schlimm ist.
Arndt war vielmehr DAS in preußischem Sold stehende Propagandasprachrohr der preußischen und russischen Reaktion; als solches arbeitete er aktiv als Sekretär des Freiherrn vom Stein in der preußischen Auslandsabteilung in Rußland. Ziel war es, die Bevölkerung in Preußen und anderen deutschen Staaten gegen die französische Armee aufzubringen. Dabei nutzten sie eine breite Palette (eigentlich recht moderner) Propaganda und v.a. auch Agitationsmittel: Appell an den "deutschen Nationalstolz", Antisemitismus und v.a. gegen Frankreich gerichtete Hetz- und Schauermärchen.
Klar hat die deutsche Bevölkerung unter dem dauernden Kriegszustand mit England gelitten, die französische Armee nicht minder, ins. was die Nahrungsmittelversorgung anging. Klar waren nicht alle so erfreut über die allgemeine Wehrpflicht in der napoleonischen Armee und der Aussicht demnächst auf einem Schlachtfeld zu stehen. – Die antinapoleonische Hetze ist jedoch gezielt von den reaktionären Regimen (bzw. ihren Exil-Depandancen) kreiert und mit Flugschriften und Plakaten unter der deutschen Bevölkerung lanciert worden.
Auch wenn ich kein Arndt-Fan bin, finde ich diesem youtube-Beitrag nur polemisch und widerlich. Un je öfter du ihn postest desto schlimmer wird dieses Gefühl.
Was genau stört Dich? Dass er erzkonservativ war? Dass er Ideen hatte, die die völkischen Nationalen nach seinem Tod aufgriffen?
Ich stimme Dir zu, dass der Typ ein bisschen komisch spricht. Inhaltlich sagt er aber imho nix falsches?
Aus heutiger Sicht war Arndt erzkonservativ.
Wenn wir Arndt aber im Kontext seiner Zeit betrachten, war er hingegen nur "liberalkonservativ", also nur konservativ.
Das kann man schon alleine daran erkennen, dass Arndt die Spielregeln der Demokratie anerkannte und dass er für die Meinungs- und Pressefreiheit, dass er für die Errichtung eines demokratisch legitimierten Parlaments, allerdings unter einem deutschen "König oder Kaiser" eingetreten ist.
Erzkonservative des 19. Jhd. sprachen sich hingegen gegen die Presse- und Meinungsfreiheit, gegen die Errichtung eines (wie auch immer*) demokratisch legitimierten Parlaments und ausschließlich für eine absolute Monarchie aus.
* Damit will ich andeuten, dass Arndt sich nicht stringent darauf festgelegt hat, ob das demokrat. legitimierte Parlament nun im Sinne des Klassenwahlrechts, oder im Sinne des bundesdeutschen Wahlrechts erschaffen werden soll.Im Vergleich zur reaktionären Totalmonarchie stellt allerdings selbst ein Parlament unter Klassenwahlrecht einen deutlichen Fortschritt dar.
Es stimmt:
Arndt war nicht der reaktionärste Geist seiner Zeit.
Es stimmt nicht:
Arndt hat sich vor allem für seine Meinungsfreiheit gekämpft. Ein universelles Bürgerrecht – das gar für Juden gelten würde – hat er noch nicht erkannt.
Arndts war – wie Du schon schreibst – für eine konstitutionelle Monarchie. Also ein mächtiger König mit Pseudo-Parlament. Arndts Vormärz-Phase, in der er stark liberal war, endete früh. Er driftete, je älter er wurde, immer mehr ins konservative Lager ab.
Es gab mit Robert Blum (und anderen) schon zu Arndts Zeiten Leute die für eine "echte" parlamentarische Demokratie waren. Sie forderten eine Republik, geheime und gleiche Wahlen, echte Pressefreiheit für alle, Bürgerrechte und co. Aber: Sie scheiterten in der Paulskirche an Leuten wie Arndt.
Wichtig wie immer:
Welche Leute wollen wir heute ehren? Die angepassten, wie Arndt? Oder die Visionäre wie Blum?
Hier kann man durchaus zu unterschiedlichen Ansichten kommen. Arndt aber als Vorläufer der Demokraten zu verkaufen, wäre falsch. Arndt wurde für seinen politischen Rassismus von den Nazis verehrt, nicht weil er sich auch mal für Pressefreiheit ausgesprochen hat… 😉
Bedenke bitte, dass ein Ernst Moritz Arndt im Jahre 1769 geboren wurde und daher durch die Schule der Frühaufklärung gegangen ist, in der sich trotz ihrer fortschrittlichen Intention auch manche Verwurstungen angestellt worden sind.
So stellt die frühaufklärerische Idee der Assimilation von Juden in die Gesellschaft einen Fortschritt im Vergleich zur Ausgrenzung der Juden und der Beibehaltung dieser Ausgrenzung, wie sie im Mittelalter und auch in der frühen Neuzeit (wobei Arndt ja noch in der Spätphase der frühen Neuzeit geboren wurde) üblich war.
Zu dem Zeitpunkt, als Arndt sich mit den Demokratiebegriff auseinander setzte, war dieser noch lange nicht so klar formuliert wie 1848.
Arndt war in der Paulskirche einfach ein Uropa aus einem anderen Zeitalter ;),
der allerdings auch viele positive Denkanstöße gab.
@ret marut/ Sebastian:
Ich gebe euch Recht, dass das direkte Linienziehen von Arndt zu Einstein ein wenig Überinterpretation darstellt. Es sollte vor allem als Hinweis dafür dienen, dass Arndt eben dennoch positive grundsätzliche Denkanstöße gab, die später dann weiter entwickelt wurden – so eben zum Pazifismus/ Einsteischen Pazifismus (denn Pazifismus dürfte im 18./19. Jh. eine Randerscheinung gewesen sein – Arndt kann in dieser Hinsicht im weiteren Sinne als einer der Vordenker [es gab gewiss noch andere, die so dachten] der Antikriegsbewegung gelten.
Also noch mal kurz mein Fazit:
Bei Arndt schon von einem Pazifisten zu sprechen, ist in der Tat ein wenig übertrieben.
Wofür ein Mensch in der Zukunft geehrt wird, kann der Mensch, der ja dann verstorben ist, nicht beeinflussen.
Und Arndt halte ich durchaus für einen Vordenker der Demokratie, oder wie Herr Prof. Stamm-Kuhlmann sagen würde: Im weitesten Sinne ein Demokrat.
Und Vordenker heißt in dem Fall: Presse- und Meiungsfreiheit, Sympathie für die Lehren der Französischen Revolution ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" – ja sie finden sich in Arndts Schriften!) Sympathie mit der Idee der modernen Republik, wobei er sie für "keine Deutsche Lösung" hält und in dem Streben nach Republiken die Befürchtung hat, dass sie genau so wie die Englische und Französische Republik die Gesellschaft in einen blutigen Bürgerkrieg stürzt.
Als Anpasser würde ich Arndt daher nicht betrachten wollen. Auf jeden Fall halte ich ihn für einen sehr klugen Menschen, der sich durchaus sehr intensiv mit der Gesellschaft auseinander gesetzt hat und in diesem Zusammenhang abscheuliche wie auch fortschrittliche Ideen geboren worden sind.
Dass Klugheit nicht vor Torheit schützt, wissen wir ja alle…
@ Marco: "Im weitesten Sinne ein Demokrat." – Naja, Mobuto oder Pinochet waren "im weitesten Sinne" (und v.a. in ihrer Selbsteinschätzung) auch "Demokraten"; ich finde, daß mit solchen Formulierungen letztlich der Demokratiebegriff aufgeweicht wird. Es müßte dann der Ehrlichkeit halber auch gesagt werden, was an Arndt denn konkret demokratisch war und was nicht. Der Mann war, da stimmst Du mir gewiß zu, ein hartgesottener Monarchist, der eben keine Republik, sondern ein neues deutsches Kaiserreich haben wollte. An einer Entmachtung des Adels oder Kirche war Arndt meines Wissens nicht gelegen, was ja Grundvoraussetzung für einen bürgerlichen Staat damals gewesen wäre.
Den Bürgerkrieg haben Stein und Arndt selber vom Zaun gebrochen, als sie z.B. Schill im April 1809 freie Hand gaben (und dessen Plünderungszug durch Westphalen und Mecklenburg bis Stralsund durch ideologische Flugschriften begleiteten). Auch wenn der preußische Hof sich offiziell von Schill distanzierte, war es doch insgeheim eine von Stein organisierte (modern gesprochen) Conterguerilla-Aktion. Da es damals noch keine Genfer Konvention oder Hager Landkriegsordnung gab, ist es müßig über die Unrechts- oder Rechtmäßigkeit ihres Agierens zu philosophieren.
Gerade die Arndtschen Flugschriften sollten rund um den Schill-Feldzug die Bevölkerung für die preußische Sache (und gegen Frankreich) gewinnen und einen Aufstand in Deutschland als Flächenbrand hervorrufen – bis auf eine (schnell niedergeschlagene) Revolte in Österreich war die Sache aber nicht von "Erfolg" gekrönt.
Bei Arndt sollte also bitte auch geschaut werden, wofür er sich denn eigentlich eingesetzt hat, eben nicht für den Slogan der französischen Revolution, sondern für die düsterste Reaktion.
Du bist doch hier der Polemiker. Verbindungstreuer Chefredakteur, der den Webmoritz dazu nutzt, seine eigene verkorksten Ansichten über Verbindungstreue und Burschenschaftscharakter ins Hinterland Pommern zu verbreiten. Du bist der Stimmungsmacher, der unsachlich und ohne Distanz berichtet. Dieses Kritik steht nicht alleine, nur hören willst du sie nicht. Tritt zurück!
Noch eine Aktualisierung:
Der Begriff „moralische Terror“ finde ich ebenfalls als eine Beleidigung für alle Studenten, die hier völlig zu Recht fragen, ob wir uns noch mit einer antisemitischen Person identifizieren können, die uns 1933 von Hermann Göring verliehen wurde…
Natürlich ist es eine moralische Entscheidung. Aber Studenten die sich für Arndt aussprechen, werden keinem moralischem Terror ausgesetzt. Es ist eine persönliche Entscheidung, ob man Antisemitismus / Rassismus / völkischen Nationalismus höher einschätzt oder eben Tradition / Kirchenlieder und Märchensammlungen…
Ich persönlich finde zum Beispiel dass die Pro-Arndt AG einen hervorragende, sachliche Arbeit macht und sich vom polemischen und unsachlichen Stil des Christian Peplow erfrischend abhebt. Ich verstehe mich blendend mit den meisten Mitgliedern der Pro-Arndt AG und verstehe nicht, wo hier angeblich "moralischer Terror" ausgeübt wird?!
Der Begriff "moralischer Terror" bezog sich allerdings gar nicht auf die von Dir angeführten Studenten und kann diese entsprechend auch nicht beleidigen.
Und wenn Dir der Begriff des morlaischen Terrors nicht gefällt, dann sag doch bitte kurz, wie Du das Absprechen der Hochschulzugangsberechtigung für Studenten nennst, wenn sie sich für Arndt aussprechen – denn das war ja hier gemeint.
Gruß, Klaus
Falsch.
Es ist vielmehr die Frage, ob diejenigen an einer modernen philosophischen Universität richtig sind, die Arndts weltanschauliche Grundwerte, die von krassem Rassismus, Nationalismus, Antisemismus und vielen mehr fragwürdigem gekennzeichnet sind, teilen.
Ich persönlich weiß nicht, wie man Arndt befürworten kann, wenn sich auf diese Ebene der Betrachtung einlässt.
Du kannst gerne das auf Dich bezogene Zitat hier korrigieren – aber ich beziehe mich auf die obige Formulierung "Wer Arndt nicht ablehnt, hat an einer Hochschule wenig verloren.“ und den Beitrag von S. Jabbusch.
Demnach dreht es sich hier explizit nicht um die von Dir angeführten Grundwerte, sondern um die Ablehnung von bzw. das Aussprechen für Arndt.
Und auch wenn Du nicht weißt, wie man Arndt befürworten kann – der Herr Peplow hat da übrigens eine Argumentationsschiene angeführt – so muss auch das jeder erstmal mit sich selbst abmachen.
Gruß, Klaus
Dann lies doch erstmal den gesamten Beitrag von mir, der ja auch verlinkt ist, und zusätzlich meine erneuten Ausführungen zu Peplow weiter unten im Kommentarefaden.
Im Übrigen habe ich nicht beabsichtigt, einen unstreitbaren Beitrag zu verfassen. Vielmehr sollte es Diskussionen auslösen und die Betrachtung Arndts auf eine andere Ebene als die politische ausweiten. Wer allerdings nur von Zitaten Peplows lebt, kommt da nicht zum richtigen Verständnis.
Den von Dir (weiter unten) angeführten Konsens erachte ich ebenso als erstrebenswert. Ich sehe allerdings nicht, dass dieser zwangsläufig mit einer Ablehnung Arndts einher gehen muss.
Gruß, Klaus
Und warum nicht? Ist der Konsens nicht bedeutend genug? War Arndt Teil dieses Konsens?
Der Witz ist, dass der Konsens immer gefordert wird, wenn ein Status Quo geändert werden soll. Geschaffen wird dieser nicht selten durch Seilschaften und Eliten, die mit vorgeschobenen "zwingenden" Argumenten "das geht nicht anders" bzw. "das war immer so" bzw. mit gewissen Informationsvorsprüngen ihre eigenen Interessen durchsetzen. Herrschaftsstrukturen sind heute eben nicht mehr so eindeutig wie in monarchistischen Zeiten erkennbar und durchschaubar.
Sag mal Sebastian hast du gar keine anderen Möglichkeiten mehr als die Totdiskussion?
Ich habe mich jetzt die ganze Woche lang mit den Texten pro und contra Arndt auf den verschiedenen Websites gelesen. Ich habe sogar Arndt im Original gelesen. Ich habe mich ausführlich mit Dr. Garbe unterhalten. Ich würde deshalb sagen, dass Argument "Informier dich mal" zieht daher nicht.
Mir fällt bei allen Dikussion auf, wie sehr du und deine Gruppierung jede Gegenargumentation zerpflückst, aus dem Zusammenhang reißt und lächerlich machst, so dass die Diskussion sinnlos wird. So kann man jeden Text, der jemals verfasst wurde auseinandernehmen. Ich habe beobachtet, wie Leute, die sogar Wissenschaftliche Literatur zitiert habe, sich belesen hatten, als Dummköpfe, teils sogar mal als verdeckte Antisemiten dargestellt wurden.
Wie ja schon Plato sagte, gewinnt nicht derjenige, mit den besseren Argumenten, sondern der, der besser redet. Das sehe ich hier in dem Sinne bestätigt, dass bei euch immer eher der gewinnt, der mehr redet, denn wie ich verfolgen konnte, räumten die meisten Gesprächspartner in eurem Forum nach Totschlagsargumenten oder endlosen, polemisierenden Kreisdiskussionen das Feld.
Ich kommen deshalb zu dem Schluss, dass eure ganze Kampagne eine generalstabsmäßig geplante Selbstprofilierung für Leute wie dich ist, die an einer wirklichen Diskussion, bei den man auch verlieren kann nicht interessiert ist. Es geht in jedemFall immer nur um "Recht behalten", egal welche Gegenargumente es sind. Anders kann ich mir Difffamierungen wie diejenigen, die hier verbreitet werden, nicht erklären und muss sagen, dass ich Redlichkeit in der Diskussion anders verstehe. Meinetwegen sag jetzt, du hättest das nicht gemacht, ich solls beweisen, etc. Aber auf sowas lass ich mich gar nicht mehr ein.
Ich habe die Diskussion verfolgt und mich belesen und ich habe sogar damals auf der so oft beschworenen Vollversammlung gegen Arndt gestimmt. Das sehe ich jetzt anders. Die besseren Argumente haben mich überzeugt und es ist mir klar geworden, wie sehr deine Kampagne ein Abziehbildchen von Studentenbewegungen nicht ganz so schöner Zeiten in Deutschland ist, bei denen es vor allem auf MAssenmobilisierungen mit wenig Argumentation ankommt.
Also beste Grüße und ich werd bei der Urabstimmung für Arndt sein.
KBN
Also ich für meinen Teil bin sehr an Gegenargumenten (also Argumenten pro Arndt) interessiert, wenn diese sachlich vorgetragen werden. Ich sehe meine Mitarbeit in der Initiative Uni-ohne-Arndt z.B. nicht als "eine generalstabsmäßig geplante Selbstprofilierung", die hab ich auch nicht nötig.
Daß eine sehr sachliche und sehr fundierte Diskussion zu Arndt geführt werden kann, zeigt hier u.a. die Diskussion, die Marco Wagner, Peter Madjarov und ich derzeit hier führen. Ich denke, solche Diskussionen bringen allen etwas und können sowohl bei Pro als auch bei Contra Arndt neue Impulse zur Reflektion der eigenen Position bewirken.
Und welches Argument genau hat Dich jetzt bewogen, Deine Meinung von Contra Arndt (als Namenspatron) zu Pro Arndt (als Namenspatron) zu wechseln? Das würde mich schon brennend interessieren, denn das muß ja ein recht starkes und gewichtiges Argument gewesen sein. Danke schon mal vorab für die Antwort!
Ach KBN, das ist doch nun wirklich arschlos!
Der Vorwurf, Gegenargumente würden zerpflückt werden ist schlicht und ergreifend unwahr. Ja ja, jetzt siehst du dich wieder bestätigt, wir hauen immer nur drauf etc. Letztendlich ergeht es der anderen Seite nicht anders. Hier werden die einen (angeblich) als Nazis tituliert, weil sie für Arndt als Namensgeber eintreten. Dort wird die Uni ohne Arndt- Gruppe in der regionalen Zeitung eben als Kulturbolschewisten, linksextrem etc. bezeichnet. Nimmt sich das was?
Ganz ehrlich, wärst du an einer ehrlichen Meinungsbildung interessiert und nicht nur darauf aus, uns mal wieder als profilierungsneurotisch darzustellen (wie lächerlich, das ist kein Argument!), hättest du dich beispielsweise nicht nur mit Garbe unterhalten, sondern dich auch mit Professoren, die eine weniger heuchlerische Ansicht vertreten, getroffen.
Wie du bei der Urabstimmung wählst, ist deine Sache – und mir persönlich, aufgrund deiner löchrigen Begründungen, auch mehr als wurst!
Hallo KBN,
Es ist immer einfach anderen pauschale Vorwürfe zu machen. Etwa sie würden etwas "tot-argumentieren". Fakt ist: Wir – also viele viele Studenten, die sich bei Uni ohne Arndt engagieren – beantworten Fragen und stellen uns Pro-Arndt-Argumenten. Etwa den gut recherchierten von Marco.
Bei Dir habe ich abgesehen von wilden Unterstellungen keine Argumente "Pro-Arndt" gefunden. Daher sehe ich mich nicht im Lage irgendwie zu antworten.
Interessant finde ich jedoch den Widerspruch, den Du in Deiner eigenen Argumentation hast: Zum einen wirfst du uns vor, wie würden "ewig argumentieren" und zum anderen wirfst du uns inhaltslose "Massenmobilisierung" vor. Was stimmt denn nun?
Übrigens hat sich die Initiative zu Herrn Garbes Versuch uns als Demagogen abzustempeln bereits hier kritische geäußert: http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/07/osts…
Ok, jetzt sehe ich mich wirklich bestätigt, jedenfalls nach der Antwort von sanosch.
Ich mein jetzt nicht ret marut, dem hätte ich noch gerne geantwortet.
Aber ich sehe bei den beiden anderen wiederum keine wirkliche Bemühung um Kommunikation, sondern wiederum nur den Hang zum "Recht behalten" wollen. Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass ich es gut finde, wenn die Uni-ohne-Arndt AG als "Kulturbolschewisten" usw. bezeichnet wird. Ich finds auch nicht grade toll, dass sich gewisse Nazi-Kreise für Arndt aussprechen. Das sie es tun, heißt aber noch nicht, dass Arndt deswegen weg muss. Die Nazis würden sich sicher auch für sonstwas einsetzen, wenn sie nur provozieren können.
Der Grund weshalb ich auf die Seite der Arndt-Befürworter gewechselt bin sind folgende:
1) Nehmen wir zuerst den Artikel, der Dr. Garbe auseinandernimmt. Diesen Artikel halte ich für ziemlich hetzerisch und er tu so, als wäre alles reine Fiktion von naseweisen Arndt-Befürwortern. Dass ihr selbst eure Sicht der Dinge auch "projiziert" (was ich in diesem Zusammenhang für eine falsche Begrifflichkeit halte), kommt gar nicht in den Blick. Und da ich Herrn Garbe selbst als höchst kritischen Historiker und Theologen schätze, finde ich es nicht sehr nett, ihn ebenso als "Heuchler" zu bezeichnen, womit ihr sein Argument der Demagogie nicht grad entkräftigt.
2) In euren beiden Antworten werft ihr mir Pauschalisierung vor, und pauschalisiert dann selbst, ich würde zu den üblichen Typen gehören,. die euch was böses wollen oder so. Nun sind Werturteile ohne Pauschalisierung kaum möglich, schon gar nicht in einem Forumsbeitrag. Aber dies dreht sich jedenfalls im Kreis
3) Ich habe den Eindruck auf der Vollversammlung gelinde gesagt, etwas hinters Licht geführt worden zu sein. Klar jeder sollte gegen Antisemiten, Ausländerhass etc. sein. Aber ich habe damals abgestimmt, ohne wirklich über Arndt informiert worden zu sein bzw. mich selbst zu informieren. Das sehe ich jetzt als schweren Fehler an. Der Vortrag von Prof. Buchholz damals hatte mich erst angesprochen. Nachdem sich Buchholz jetzt aber so mit dem offiziellen Uni-Text zu Arndt auseinandersetzt, den ich für 100mal informativer halte, als seinen, sehe ich auch bei Prof. Buchholz hier keinen intelektuellen Vorsprung mehr.
4) Ich habe etwas Arndt gelesen und finde z.B. den Fakt, dass er in seinen Ansichten von den Nazis rezipiert wurde, für nicht schlagend. Er wurde auch ausdrücklich von dern Bekennenden Kirche im Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Anspruch genommen. Man könnte seine Ansichten höchstens als ambivalent bezeichnen. Mit Zitaten ohne Zusammenhang und Zeitgeschichte kann man auch alles belegen oder widerlegen.
5) Zum Vorwurf der Selbstprofilierung eurerseits: Ich ziehe das daraus, dass ihr mehr Personen- als Themenzentriet arbeitet. Gegner werden jedenfalls öfter mal abgebügelt auf eurer Homepage, das hab ich verfolgt (Ohne damit zu sagen, dass nicht manche eurer Gegner ebenfalls polemische und nicht weiterführende Ebiträge geliefert haben). Ihr selbst kommt aber stets als die großen Experten in Fragen von Politik und Zeitgeschehen zu heutigen und zu Arndts Zeiten daher, die auch stets als überlegene Sieger das Feld verlassen. Aber das hat natürlich nichts mit Profilierung zu tun, sondern mit besseren Argumenten oder? (Gut, dass ist offene Polemik meinerseits)
6) Natürlich bekommt man mit Inhaltsleere die Massen mobilisiert, dass sehe ich gar nicht als Gegensatz. Die ewige, sich meist im Kreis drehende Argumentation bezog sich auf das Phänomen, dass Gegner solange bearbeitet werden, bis sie im Forum verschwunden sind.
7) Zu Arndts Leistungen: Die Märchen oder Kirchenlieder sind nun vllt. nicht das größte deutsche Dichtgut, geb ich gern zu, von einer Abwertung dieser Leistungen zu Gunsten der einseitigen Betonung von Negativen Seiten halte ich nicht viel. Die Ambivalenz in Arndts Werk ist sicher größer als bei anderen Personen, doch vllt. liegt die Schärfe der derzeitigen Diskussion gerade an dieser Ambivalenz, da es nicht ganz so einfach ist, Arndt als plumpen Protofaschisten darzustellen. (Gut, vllt. macht ihr es nicht explizit, aber diese Sichtweise ist inzwischen schon "Communis opinio" bei allen, mit denen ich gesprochen habe (und das war nicht der RCDS oder so).)
Naja ich könnt noch weiter machen, tu ich jetzt aber erstmal nicht. Ihr habts dann doch wieder geschafft, mich zur Diskussion zu zwingen (was vllt. auch ganz gut so war). Aber meine Vorwürfe bleiben bestehen und ich sehe sie jetzt nochmals bestätigt. Vllt. liegts ja an der Projektion meinerseits, wer weiß.
Mit bestem gruß
KBN
Schön, dass du das Thema Kommunikation ansprichst. Als Unbeteiligter an dieser Debatte gestaltet sich das für mich so: du gibst ein Kommentar ab, in dem deine Meinung klar zum Ausdruck kommt, die Argumentation reicht nicht weiter als sonst (Profilierungssucht, Damagogie etc.) Dies ist kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung – die Gründe, die zu deiner Meinung geführt haben, seien dir belassen.
Du bekommst zwei Antworten, aus denen der Frust über die immer wiederkehrenden Anschuldigungen herauszulesen ist (ich für meinen Teil kann das nachvollziehen, kann man aber auch anders artikulieren, ich weiß) – so, und damit siehst du dich in deiner Haltung wiederum bestätigt. Diese verhärteten Fronten sind einfach so lächerlich, aber sie sorgen dafür, dass keiner mehr richtig zuhört. Und ehrlich: was erwartest du? Du sagst ganz klar, dein Votum bei der VV war falsch, bei der Urabstimmung wirst du, wie es sich anhört schon allein aus prinzipiellen Gründen, FÜR Arndt stimmen…willst du da noch Lobeshymnen und Bravo- Rufe von Arndt- Gegnern ernten??
Hallo,
Deine Feststellung ist natürlich richtig. Vielleicht war es auch nicht richtig von mir, hier noch was vom Zaun zu brechen. Verhärtete Fronten nützen natürlich keinem was.
Ich möchte aber betonen, dass ich nicht zu einer organisierten Pro-Arndt-Kampagne gehöre. Sondern ich hab mich als interessierter Student (allerdings aus jetziger Sicht zu spät) informiert und möchte nun meine Gründe für die Entscheidung pro Arndt deutlich machen.
Ich erwarte natürlich keine Lobeshymmnen. Aber ich dachte, vielleicht kommt da mal einer der Gegner zum Nachdenken, wenn ich darlege, dass ich nicht für Arndt bin, weil ich ihn für den besten und lupenreinsten Demokraten, Pazifisten und was noch so alles diskutiert wurde, halte, sondern weil ich die Kampagne der Gegnerseite einfach nur mehr und mehr unerträglich finde.
Einen auch umstrittenen Patron an der Uni zu haben, finde ich außerdem gar nicht so schlimm. Das nötigt wenigstens zur Auseinandersetzung mit ihm. Das die Uni das nie in ausreichendem Maße getan hat, ist ihr schon anzulasten und hat auch mit zur jetzigen Situation beigetragen.
Mit bestem gruß
KBN
Warum findest Du sie unerträglich? Ich hab da noch immer keine Argumente gelesen, die ich auch nur im Ansatz überzeugend finde. Immer nur wieder zu behaupten, wir würden Meinungen unterdrücken und kleine Kinder essen, macht solche Behauptungen nicht glaubwürdiger.
Auch nicht, wenn man so tut, als sei man "unabhängig" oder "neutral"…
Lieber KBN,
1.) Niemand von der Initiative "Uni ohne Arndt" nennt Garbe einen "Heuchler". Auch nicht, wenn Du es in Anführungszeichen setzt. Oben gab es einen Kommentar der ihm "heuchlerische Absichten" unterstellte. Das muss dann dieser Kommentator vertreten.
2.) Es gibt keinen Konflikt zwischen Herr Garbe und der Initiative. Denn die Initiative hat bisher keinen "eigenen Stand" der Wissenschaft veröffentlicht. Wir verweisen nur darauf, dass es einen breiten Konsens in der Geschichtswissenschaft zu Arndts Rassismus, Antisemitismus und völkischen Nationalismus gibt.
Herr Garbe kommt nun daher und sagt, dass all diese Forscher (sogenannte "Arndt-Kritiker") falsch läge. Nur er – Herr Garbe – habe die einzige "wahre Interpretation", wie man Arndt zu lesen habe… (Wer nicht glaubt, lese Garbes Interview, wir haben uns seine Formulierungen ja nicht ausgedacht!)
Da ist es doch nicht verwunderlich, dass die Wissenschaft da auf Garbe zurückschießt und auf Garbes seltsame Interpretation skeptisch schaut. Zumal Gabe bis heute seine Ansichten in keinem seriösen Geschichts-Magazin veröffentlichen konnte. Das sollte zu denken geben. Ein Interview in der Ostsee-Zeitung halten wir zumindest für keine seriöse wissenschaftliche Publikationsquelle.
Hier der Link dazu: http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/07/osts…
3.) Den Uni-Text, den Du für "informativ" hälst, haben wir hier widerlegt. Selbst einer der Autoren des Unitextes hat sich von selbigen distanziert.
Details hier: http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/11/arnd…
4.) Diese Behauptung, Arndt wäre von den Nazis fälschlicherweise "missbraucht" worden haben wir hier widerlegt: http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/wp-content/u…
5.) Nenne doch einfach mal ein konkretes Beispiel für Deine Vorwürfe. Dann könnte man sie vielleicht glauben.
6.) Hä?
7.) Was Arndts Hauptwerk ist, kann doch nicht nach gutdünken entschieden werden. Arndt ist durch seine Nationaldichtung und -Propaganda berühmt geworden. Jetzt wo sein Rassismus dort deutliche wurde, zu argumentieren, Arndt sei in Wirklichkeit ein toller Kirchenmusiker ist – hier ist es mal angebracht – lächerlich.
So Sebastian, jetzt ist auch gut. Fazit: Ich sehe meine Kritik bestätigt. Dreherei bis es passt und gut.
Deine Ausführungen sind nach meinem Dafürhalten eher wieder Personen- statt themenorientiert. Deinen "breiten Konsens" der Wissenschaft hab ich nicht mal auf deiner Homepage gefunden (Stamm-Kuhlmann und Buchholz sind ja ebenso für sich Einzelstimmen wie Garbe). Das nötige zu deiner Polemik gegen Garbe hat unter bereits Marco_Wagner geschrieben.
Also ist es jetzt auch egal. Ich habe meine Ablehnung geäußert und sehe nur wieder den Ansatz zu besagtem Totargumentieren durch absichtliche Frontenverhärtung und Überspitzung. Als nächstes bin ich dann der neue Arndt hier oder sonst was, darauf lass ich mich lieber nicht ein. Schade
Bis dann zur Urabstimmung
KBN
Ich sehe das ganz ähnlich wie KBN.
Herr Jabbusch, wenn Sie Thesen aufstellen wie zum Beispiel "breiter wissenschaftlicher Konsens" etc, würde ich Sie doch darum bitten auch ihre Quellen transparent zu machen. Behaupten kann ja jeder, aber wenn es dann um Belege geht werden viele ganz schnell wieder ruhig. Daher die Bitte, legen Sie ihre Quellen dar. Ich würde mich freuen diese nachlesen zu können, auch wenn Sie davon absehen würden pauschale Äußerungen als Quelle zu titulieren, wie "Das Interview in der Ostsee-Zeitung".
Wenn Sie Argumente nicht überzeugend finden, heißt das nicht, dass sie nicht korrekt sind.
Veröffentlichungen in "seriösen" Geschichtsmagazinen sind noch lange kein Beleg für Seriösität oder eine bessere Legitimation, von wem auch immer.
Den breiten wissenschaftlichen Konsens haben wir auf unserer Homepage ausführlich dargestellt:
http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/wofur-s…
Herr Dr. Gareb hat nie gesagt, dass alle wissenschaftlichen Arndt-Kritiker falsch liegen würden.
Im übrigen haben Dr. Garbe und Prof. Stamm-Kuhlmann über Arndts Judenbilder sich verblüffend ähnlich geäußert. Beide sagten, dass Judenbilder in Arndts Werk und Leben keine zentrale Rolle spielten (kannst gerne beide Interviewfragen und Antworten dazu miteinander vergleichen).
Und Herr Dr. Garbe hat in seinem Interview auch nie gesagt, dass er die "einzig wahre Interpretation" habe. Er hat lediglich gesagt, dass er es anders sieht und aus seiner Sicht bei der Auseinandersetzung mit Arndt noch andere Aspekte mit einbezieht.
Deine Formulierungen bezüglich Dr. Garbes Interview sind daher ein wenig überspitzt.
Dat kann ja wohl nich wahr sein. Mach hier mal nicht Irmfried runter.
Wo wird er denn von seriösen wissenschaftlern angegriffen? seriös sind die überhaupt nciht. Wenn man mehrere Prozeße gegen die eigenen kolegen führt, trinkt und sonst noch für probleme hat – wo is das denn bitte seriös????
Außerdem: Man sollte mal Arndt vorm historischen Hintergrund sehen. Der aht propaganda gemacht, weil die Franzosen hier alles besetzt hatten. da ist doch verständlich wenn man das eigene Volk mobilisieren will um die Freiheit wiederzuerlangen.
klar is nicht das gelbe vom Ei, aber irgenwie muss man ja wieterkommen.
Der Zweck heiligt die Mittel, oder nicht?
Hallo, du hast wohl meinen obigen Kommentar noch nicht gelesen, in dem ich dargestellt habe, dass Arndeben nicht nur gegen die Besatzer, sondern gegen die Franzosen an sich war. 1815, als Napoleon schon zurückgeschlagen war, forderte EMA "Nun nach Frankreich! Nun nach Frankreich" (s.o.)
Und der Zweck heiligt die Mittel, uiuiui, das kann gefährlich werden… Hiroshima?
Aber man kann nicht, nur weil eine Armee besiegt bzw geschlagen is, an der landesgrenze halt machen.
Haben die alierten damals ja auch nicht so gehandhabt. man muss ein land besiegen, nur die armee zu schlagen wäre doch lächerlich. das kann dir jeder militär bestätigen.
wow wow wow jetzt mach mal halblang. wir wolln hier ja nicht die diskusion auf andere themen lenken. ob hiroschima nun gerechtfertigt war oder nich, ist eine frage die wir hier nicht klären müssen.
was ich meinte war das man der situation angemessen auch regagieren muss. und um sein ziel zu erreichen musste arndt tun was er getan hat
Zur deiner Aussage des "Weitermarschierens": Da hast du nicht recht, denn Napoleons Truppen waren schon 1813 bei der Völkerschlacht von Leipzig besiegt worden, eine Forderung "Nun nach Frankreich" kann 1815 also nicht als militärische Logik gesehen werden.
Und natürlich will ich nicht lange über Hiroshima diskutieren, aber es zeigt doch, dass die Aussage "Der Zweck heiligt die Mittel" in der Allgemeinheit falsch und sehr gefährlich ist. Und wie du in meinem oberen Beitrag siehst, war Arndt eben nicht durchgehend ein Vertreter der ehrenhaften Kriegsführung.
1. Die Argumentation von Peplow ist genauso lächerlich wie sein Versuch, mir die Worte im Munde umzudrehen: Sein hier angebrachter Umkehrschluss ist platt linear, denn sie hat keinen weiteren Zweck als ihre rethorische Wirkung: sie ist also – in dem Sinne, wie der Begriff hier mittlerweile verwendet wird – schlicht populistisch. Auf meine Argumentation präziser einzugehen, hielt Peplow nicht weiter für nötig – warum auch?
Meine Argumentation zielt für den verständigen Leser erkennbar darauf, deutlich zu machen, dass wir Studierenden (hoffentlich) einen Konsens bzgl. gesellschaftlicher bedeutender Werte wie
Toleranz, Gleichberechtigung, Friedfertigkeit, Solidarität und selbstständige Menschenwürde
teilen, den Arndt allerdings nicht im Ansatz teilte. Ich halte diesen Konsens nach wie vor für überaus elementar und bedeutend. Ich finde es durchaus fragwürdig, wenn einige Studierende diesen Grundkonsens und seine Bedeutung infragestellen wollen, in dem sie es zugunsten politischer Ziele unter einem sogenannten "Zeitgeist" verhandelbar machen und seine Stellung innerhalb unserer Gesellschaft aufweichen wollen.
2. Peplow meint ferner "So wie die Kämpfe gegen Arndt im Moment geführt werden, bewegen wir uns in Richtung einer damnatio memoriae, also der völligen Auslöschung der Erinnerung an eine verhasste oder geächtete Person aus dem kulturellen Gedächtnis einer Gesellschaft – Frei nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn. Überspitzt ausgedrückt: Wer im Kern schlecht ist, so wie Arndt, darf in der Erinnerungskultur nicht weiter beachtet werden."
Niemand aus den Reihen der Studierenden hat gefordert, dass Arndt aus der Geschichte getilgt werden soll. Diese verzerrende Darstellung ist erneut wiederrum selbst eine, die nur um der Rethorik willen Sinn macht. Sie ist auch populistisch.
"Den furchtbaren Arndt im Panzerschrank" wegzusperren ist kein sachlicher Beitrag, den Peplow hier zur Debatte beigetragen hat. Nach jemandem eine Straße zu benennen und nach jemanden eine Universität zu benennen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das eine ist eine Straße, das andere will eine moderne, philosophische Institution sein.
Der eigentliche rote Faden von Peplows Beitrag ist, dass er eine gewisse Stimmung in der Studierendenschaft aufgegriffen und in Worte gefasst hat, die beifällig sein könnte und offenbar auch ist. Wer sich mit Populimus auseinandergesetzt hat, wird feststellen, dass Peplow hier ebenso populistisch vorgeht wie es den Arndt-Gegner häufig vorgeworfen wird.
Festzuhalten bleibt:
A. Nicht jedes Argument, dass richtig ist und welches jeder versteht ist auch ein populistisches! Nicht jede geschickte und öffentlichkeitswirksame Aktion ist populistisch!
B. Nicht jede leidenschaftliche, gefühlsbegleitete Argumentation ist eine unsachliche. Unsachlich und populistisch ist es vielmehr, Sebastian heute noch oft und grundlos Populismus und Unsachlichkeit vorzuwerfen – nur weil er vor ein oder zwei Jahren durchaus populistisch und vielleicht auch mal unsachlich gewesen sein mag. Der Populismus wird hier eher von den sog. Populismusgegner herbeigerufen und herbeigeredet als dass er wirklich vorhanden wäre.
Wenn es nach dem Willen vieler selbsternannter "sachlicher, unpopulitischer" Studierender geht, die auffallend häufig auch Arndt befürworten oder nicht ablehnen, sollte sich jeder 12.000 Studierenden an dieser Universität erneut durch das komplette Werk Arndts arbeiten, um es dann kulturhistorisch (vielleicht gar unter Anleitung?) "richtig" zu deuten und nach einer breiten Abwägungsdiskussion hier zu einem Schluss zu kommen. Eine Verzögerungstaktik unter dem Deckmantel einer vermeintlichen unvoreingenommenen Sachlichkeit.
Viele Studierende erschrecken schon, wenn sie den einfachen Fakt erfahren, dass unsere Uni 1933 diesen Namen erhalten hat und meinen, alleine dies sei ein äußerst fragwürdiger Punkt. Anschließend kommen all zu häufig die Vertreter einer sog. wissenschaftlichen Sachlichkeit und halten Vorträge wie der des Peplow und machen die Bewältigung des Themas für einen NICHT-Promotionsstudierenden scheinbar unmöglich.
Die inhaltliche Aufarbeitung läuft seit zehn Jahren – wo ist für Menschen wie Peplow der Punkt erreicht, an dem man eigentlich genug verabscheuenswürdige Worte von Arndt gelesen hat?
Und wird seine zweifelhafte Weltanschauung (hier geht es noch nichtmal um seinen Franzosenhass!) im Rahmen eines schlichten politischen Wettstreits hinweggewogen? Ich halte es nicht für ausgeschlossen und fände es erschreckend, denn es zeigt wie wenig uns die Bedeutung eines breiten Konsenses in bezug auf
Toleranz, Gleichberechtigung, Friedfertigkeit, Solidarität und selbstständige Menschenwürde
bewusst ist, der eben nicht so wandelbar ist wie der vielfach beschworene "Zeitgeist".
Deine Auffassung in allen Ehren Arik, aber dein Statement auf der Seite des humanistischen Forums zeigt eindeutig, dass du Andersdenkenden deine Meinung aufzuzwingen versuchst.
Ich zitiere aus deiner Erklärung:
"Wer Grundsätze einer humanistischen Weltanschauung teilt, muss Arndt ablehnen. Wer Arndt nicht ablehnt, hat an einer Hochschule wenig verloren."
Darauf hatte sich ja Christian Peplow bereits bezogen.
"Auf der anderen Seite die konservativen Liebhaber seiner sonstigen Arbeit, welche „Ernst Moritz Arndts Lebenswerk in einem vom Zeitgeist geprägten Zusammenhang sehen“ wollen – und verlangen, ihn auch mangels weiterer bedeutender Persönlichkeiten aus der Region als sinn- und identitätsstiftendes Vorbild der Universität beizubehalten."
Da scheinst du die Debatte wohl nicht aufmerksam genug verfolgt zu haben. Zum einen sind es nicht "die" konservativen "Liebhaber". Wenn du zB meine Kommentare jenseits der Arndtdebatte durchliest, wirst du wohl sehr schnell erkennen, dass ich mich nicht zu diesem Lager zähle und man mich wohl auch nicht dazu zählen kann.
1. Dir ist bewußt, dass innerhalb einer Rede mehrere Elemente so zu einander in bezug stehen, dass sie ein Gesamtes ergeben? Das gilt für Arndt wie für mich. Im Gegensatz zu Arndt ist der Kern meiner Reden aber nicht die Befürwortung von Antisemitsmus, Rassismus usw usf. Warum willst du den gleichen Fehler wie Peplow begehen?
2. Es gibt respektable Ausnahmen auf jeder Seite. Das ändert nichts am Kern der von dir zitierten Einschätzung.
Oh, ich vergaß das Offensichtliche:
Zu erklären, dass ich versuchen würde, anderen Menschen meine Meinung "aufzuzwingen", ist schier lächerlich und meinem Verständnis nach eine Beleidigung für jeden Studierenden…
Des weiteren zeichnest du in dieser Stellungnahme ein vollkommen verzerrtes Bild von EMA.
So ist es nun einmal so, dass Arndt sich gegen Menschenhandel aussprach, dass er für die Befreiung der Bauern von der Leibeigenschaft steht, dass er für die Meinungs- und Pressefreiheit ist, dass er für die Erschaffung eines Parlamentes ist, dass er für den modernen Verfassungsstaat eintritt, dass er (nach Herr Prof. Konrad Ott) sich für den Naturschutz einsetzte, dass er ein bedeutender, Lyriker nationalen Ranges neben zB Körner einzuordnen ist, dass er sich gegen Metternichs Restaurationspolitik aussprach, dass er gegen imperiale Angriffskriege war, dass er sich gegen das Söldnertum aussprach, dass er bekennender Protestant war und innerhalb der Wissenschaft auch als Moralist angesehen wird (was insbesondere anhand seiner Märchen deutlich wird) und dass er für die Grundideale der französischen Revolution war (letzteres habe ich hier in der Diskussion mit ret marut, Peter Madjarov und Sebastian Jabbusch anhand eines Zitates untermauert). Ich kann all die genannten Pro-Argumente (bis auf das des Naturschutzes) anhand von Zitaten belegen und habe fast alle bereits auch hier im Webmoritz belegt.
Noch eine kleine Ergänzung:
Was nicht heißen soll, dass der Antisemitismus/ Rassismus dadurch schön geredet werden soll.
Nur muss man, um einen Menschen und/oder sein Werk beurteilen zu können, den ganzen Menschen/ das Ganze Werk im Blick haben und nicht nur einen Teil.
Seit ich nicht nur Arndts Werk, sondern auch den Menschen genommen habe, fühle ich mich verpflichtet mich gegen diesen Namenspatron einzusetzen.
Verklickt, deshalb Korrektur: Seit ich nicht nur Arndts Werk, sondern auch insbesondere den Menschen ins Blickfeld genommen habe, fühle ich mich verpflichtet mich gegen diesen Namenspatron einzusetzen.
Natürlich war Arndt kein Humanist.
Aber als den Menschenverachter, als den Menschenhasser, wie du ihn in deiner Stellungnahme zeichnest, kann er angesichts der eben genannten positiven Aspekte nicht in Betracht gezogen werden.
Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass du tatsächlich jemals ein Buch von Arndt in der Hand hattest. Sämtliche Zitate hättest du genau so gut auch aus der "Uni-ohne-Arndt" Seite kopieren können. D.h. ich bezweifle ernsthaft, dass du dich mit Arndts Werken auseinander gesetzt hast. Denn wenn du das getan hättest, wärst du zwar möglicherweise immer noch gegen Arndt als Patron, würdest ihm aber positiven Einfluss zugestehen, auch wenn du ihn für nicht bedeutsam genug erachten würdest (So argumentiert ja die Uni-ohne-Arndt Gruppe)
Des weiteren legt deine Stellungnahme tatsächlich nahe, dass man als Humanist unbedingt deine Auffassung zu teilen hat (siehe beiden obigen Zitate) und hier:
Auf dein Argument bin ich im ersten Kommentar bereits eingegangen. Bitte lies ihn erneut.
"Hier muss jeder Leserin und jedem Leser klar werden, dass Ernst Moritz Arndt bedeutende humanistische Grundsätze nicht auch nur ansatzweise teilte. Ist es möglich, sich diese Makel wegen eines früheren Zeitgeistes wegzudenken? Nicht für die Menschen, welche heute humanistische Positionen vertreten – ganz egal, welcher politischen Gruppierung sie sich nahe fühlen. Denn auch wenn ein moderner Humanismus dogmenfrei, kritikfähig und diskutierbar sein muss: Seine Grundsätze dürfen nicht so leichtfertig verhandelbar werden."
"Denn auch wenn ein Humanismus dogmenfrei sein muss…" Sehr schön! Humanismus muss dogmenfrei sein. Leider werde ich das Gefühl nicht los, dass dein Humanismusbild eben besonders dogmenbehaftet ist.
Soso, dein Gefühl. Vielleicht erkennst du nur nicht den Unterschied zwischen bedeutenden humanistischen Grundsätzen, die nicht dem politischen schnell wandelnden Zeitgeist unterworfen werden sollten, und richtigen Dogmen, die für alle Zeit keiner Kritik ausgesetzt werden dürfen.
Jede Diskussion bewegt sich in den Schranken des eigenen Erfahrungsbereiches, lege ich irgendwelche vorgefassten Maßstäbe an die Diskussion an, so verwandeln sich meine Vorgaben automatisch in Dogmen, sofern ich die Maßstäbe nicht der Beliebigkeit preis geben will. Habe ich einen humanistischen Anspruch, also akzeptiere die geistige Freiheit als Status Quo, so ist zumindest sie ein Dogma, welches natürlich durchaus Konsequenzen hat. So bedeutet selbstredend die durch den Humanismus implizierte Gewaltlosigkeit, mal von der herrschaftsaffirmativen Gewaltdefinition abgesehen, auch Passivität und bezogen auf die französische Okkupation, sieht man relativ klar, dass wir auf einen Widerspruch zwischen dem Wesen des Humanismus und des Freiheitskampfes stoßen, d.h. der Humanismus selbst versperrt den Weg zu einer Gesellschaft, die Humanismus erst ermöglicht. Anders gesagt Humanismus ist nicht in sich konsistent. Vielleicht ist der Spruch "Es gibt kein Richtiges im Falschen." bekannt, der eigentlich nichts anderes sagt, als dass auch die besten Ansätze unter den falschen Rahmenbedingungen nichts taugen. Was bleibt ist also nur eine Werteabwägung und da stehen bei Arndt Freiheitswille Antisemitismus, Nationalismus und Franzosenhass gegenüber. Da die Benennung einer Universität nicht nur Ehrung des Namensgebers ist, sondern die Maxime seines Handelns auch einen gewissen Vorbildcharakter haben soll, ist die einzige Frage, die es zu beantworten gilt letztlich, ob das Werk Arndts wegweisend für eine künftige Gesellschaft sein soll…
Leider im Ergebnis falsch.
Richtig ist, dss sich jede Diskussion in den Schranken des eigenen Erfahrungsbereiches bewegt.
Falsch ist, das humanistische Maßstäbe "irgendwelche" Maßstäbe beinhalten und deshalb sich in Dogmen verwandeln würden. Das ist unschlüssige und unbelegte Behauptung,
Richtig ist, dass humanistische Grundsätze der Beliebigkeit preisgegeben sind. Allerdings ist die Beliebigkeit eine, die nicht der Schnelligkeit und Unausgewogenheit des politischen Wandels unterliegt.
Du vermengst unterschiedliche Verständnisse des Pazifismus. Der Pazifismus, welchen du erklärt ist der einer absoluten Gewaltlosigkeit. Das ist eine extreme Auslegung eines pazifistischen Verständnisses, dass ich nicht teile. Ein gemäßigter Pazifismus berücksichtigt die Gewalt der französischen Okkupatoren und Arndts Äußerungen diesbezügllich.
Der Humanismus und die Humanität waren in sich konsistent, solange seine Grundsätze nicht im Zeitgeist verhandelbar wurden. Das ist ein Fakt, der trotz deutscher Geschichte zu der kritischen und modernen heutigen Gesellschaft führte, in der wir heute leben.
"Die einzige Frage, die es zu beantworten gilt letztlich, ob das Werk Arndts wegweisend für eine künftige Gesellschaft sein soll…"
Ja, das ist ein Teil der Frage. Ein anderer Teil ist die Frage, ob die Arndt zugrundeliegenden Werte wegweisend für eine künftige Gesellschaft sein sollen.
Über Arndts Werte lassen sich nur Mutmaßungen anstellen, er selber steht zu keinem Interview mehr zur Verfügung. 😉 Also können die Werte nur jene sein, die seinem Werk zu entnehmen sind.
Wenn du schreibst, dass der Humanismus in sich konsistent war, so lange seine Grundsätze nicht verhandelbar wurden, erhöhst du doch die Grundsätze natürlich auch im gleichen Atemzug zu Dogmen, somit ist der Humanismus nach deiner Äußerung nur als Dogma konsistent, womit du deinen zweiten Absatz (Maßstab != Dogma) ad absurdum führst.
Jede philosophische Denkrichtung ist durch einen Zeitgeist behaftet, schon alleine durch die Definitionen der Begriffe, die sich immer auf die existierenden Rahmenbedingungen beziehen und wie ich oben schrieb, immer unter dem Duktus der Herrschafftsaffirmität zu sehen sind.
Nehmen wir z.B. die Aufklärung, die natürlich gegenüber den Dogmen der katholischen Kirche der damaligen Zeit, eine Freiheitsbewegung darstellte, gleichzeitig ebnete sie den Weg zur Selbstdisziplinierung und Untertanskultur neuen Typus, die u.a. den Faschismus erst möglich machte…
Wenn du sagst, dass Pazifismus keine Gewaltlosigkeit beinhaltet, ja welchen Sinn erfüllt dann noch das Wort des Pazifismus? A'la Joschka Fischer, der im Kosovo zündelte, um Frieden zu schaffen? Welche Form von Pazifismus verlangt der Humanismus, wenn nicht eine Sichtweise ähnlich Johann Galtung?
Arndts Werte lassen sich aus seinen Büchern klar herauslesen…
Das ist ja das schöne / schlimme – sein komplettes "geistiges" Werk ist erhalten geblieben…
"Egal, ob politisch konservativ, rechts oder links: Menschen mit humanistischen Prinzipien, ob als Atheisten oder auch Gläubige, müssen Arndt als Namenspatron der Universität Greifwald ablehnen. Wer Arndt nicht ablehnt, macht wichtige Grundsätze leichtfertig verhandelbar, teilt sie nicht oder geringschätzt ihre Wichtigkeit."
Wo werden die von dir genannten Grundsätze denn verhandelbar, wenn man den Namenspatron beibehält?
Sie werden es nicht zwangsläufig. So lange man sich mit den drei inhumanen Schriften auseinandersetzt, dessen verfassen Arndt im Alter bereute, werden diese Maxime noch lange nicht verhandelbar gemacht.
Die grundsätzlichen Werte, die Arndt in der meisten Zeit seines Lebens verinnerlicht hatte, haben sein Werk geprägt.
Diese Werte waren weder solche, die man heute als humanistische bezeichnet, noch solche wie sie das Leitbild der Universität Greifswald annimmt und voraussetzt.
Wenn man die extremen Aspekte in Arndts Werk nun in einem politischen Wettstreit hinweg wägt, macht man das dem Werk zugrundeliegende – weltanschauliche Grundsätze – verhandelbar. Hier allerdings ausschließlich zum Nachteil der zugrunde liegenden Werte unserer Zeit und lediglich zum Vorteil zu Arndt und der Grundsätze, die sein Werk prägten.
Ich vertrete viele grundsätzliche Werte, die Arndt keineswegs vertreten hat. Ich hoffe, dass diese Werte in bezug auf Toleranz, Gleichberechtigung, Friedfertigkeit, Solidarität und selbstständiger Menschenwürde auch noch von vielen anderen vertreten werden.
Die Reue im Alter wird durchaus beachtet und wie gesagt: Niemand will Arndt aus der Geschichte tilgen oder ihn mit Hitler gleichsetzten. Aber die von mir vertretene Konsequenz ist, dass Arndt nicht Namenspatron moderner philosophischer Einrichtugnen sein soll.
Und macht der Namenspatron der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg die Maxime in deinem Sinne nicht auch verhandelbar, wenn man bedenkt, dass Luther synagogen brennen sehen sollte?
Oder ist der Antijudaismus im Sinne deines Begriffes von "Humanismus" auf einmal verhandelbar, weil Luther ein Reformator war?
Ist der Antisemitismus bei Kant auf einmal im Sinne deines Humanismusbegriffes verhandelbar, weil er ein großer Philosoph war?
Ist der Antisemitismus bei Richard Wagner im Sinne deines Humanismusbegriffes "verhandelbar", weil er ein großartiger Musiker war?
Das sind Fragen, die man sich tatsächlich stellen sollten. Ich hoffe, ich muss nicht jede dieser Fragen allein beantworten und es sind auch noch andere Studierende an den jeweiligen Universitäten bereit, sich damit auseinanderzusetzen.
Schlussendlich ist deine scheinbar schlüssige Argumentation im humanistischen Sinne bei näheren Hinsehen gar nicht mehr so schlüssig und wirft einige entscheidende Fragen auf.
Und dann geht's weiter:
"Menschen, welche diese Stellungnahme nicht abgeben wollen, haben an einer Hochschule wenig verloren."
Es wird innerhalb dieser Stellungnahme gleich an mehreren Stellen darauf hingewiesen, dass alle Menschen, die eine andere Meinung bezüglich Arndts als Patron "an einer Hochschule wenig verloren" hätten, weil sie:
– Grundsätze des Humanismus verhandelbar machen würden
– konservative Liebhaber seien
– die Grundsätze des Humanismus nicht ehrlich teilen würden
– oder die von dir genannten Grundsätze des Humanismus nicht schätzen würden
Die Frage, wie die Ablehnung oder Negation zahlreicher humanistischer Grundsätze mit dem Selbstverständnis moderner Hochschulen vereinbar ist, ist durchaus berechtigt. Eine Argumentation, welche auf dieser Frage aufbaut, ist also zulässig. Wenn du ansonsten einzelne Punkte nicht verstanden hast, kannst du dich gern mit mir in Verbindung setzen.
"Die Frage, wie die Ablehnung oder Negation zahlreicher humanistischer Grundsätze mit dem Selbstverständnis moderner Hochschulen vereinbar ist, ist durchaus berechtigt."
Das ist aber etwas ganz anderes als:
"Menschen, welche diese Stellungnahme nicht abgeben wollen, haben an einer Hochschule wenig verloren."
Und durch Wiederholen dieser Aussage manifestierst du erneut deinen Standpunkt, dass du alle, die nicht deiner Auffassung sind ausgrenzen willst. Denn das sagt dieser Satz, auch wenn man ihn innerhalb des Kontextes deiner Rede betrachtet, nun einmal aus.
Das ist im Wesentlichen auch des Pudels Kern. Da du dich in deiner Rede auch mit dem Inhalt Arndts Werks auseinander gesetzt hast (musst du ja, um deine Aussage zu begründen), bin ich auch darauf eingegangen.
Kurzum: Ich hätte mich natürlich auch kürzer fassen können. Frag nicht, was mich dazu trieb es so auszuwalzen…
Du liegst falsch. Aber das ist verständlich bei jemandem, der diesen Beitrag nicht verstanden hat.
Ich manifestierte in diesem pointierten Meinungsbeitrag ausschließlich, dass bei denjenigen welche Arndts Grundwerte teilen, die Vereinbarkeit der Werte unserer Hochschule und ihren Grundwerten fraglich ist.
Ok…nun habe ich es verstanden.
Womit der Vorwurf dir gegenüber, dass die von mir und Herr Peplow zitierte Äußerung auf Ausgrenzung Andersdenkender hinaus laufe, hinfällig ist.
Manchmal stehe ich halt doch auf einer längeren Leitung…
Alles in allem erscheint mir dein Statement eher wie eine rhetorisch ausgefeilte, wohlformulierte Hetzpredigt gegenüber in diesem Punkt anders denkende Menschen. Du versuchst sie in dieser Rede zielgerichtet durch mehrmaliges Wiederholen ein und der selben Floskel auf eine Sache einzuschwören und gegenüber Andersdenkenden, die nicht deinem prophetischen Weg folgen wollen als Feindbild zu konstruieren.
Kurzum läuft deine Stellungnahme beim humanistischen Forum zwangsläufig auf das Motto:
"Demokratie ja. Aber nur nach meinen Regeln und meiner Auffassung." hinaus.
Das ist für mich nicht mit humanistischen Weltanschauungen gleichzusetzen.
Eher mit einer religiösen Dogmatisierung der aufklärerischen Ideen des Humanismus.
Es tut mir wirklich leid, aber für die Begründund deiner Auffassung habe ich schlichtweg kein Verständnis und auch nach mehrmaligen Lesen deiner Stellungnahme auf dem Humanistischen Forum, wirkt sie auf mich höchstgradig intolerant.
Bevor ich hier antworte, verrate mir: Was ist des Pudels Kern?
Genau.
Im übrigen wärs nett, wenn mein Beitrag – aus dem ich ja reichlich populistisch, weil aus dem argumentativen Zusammenhang gerissen, zitiert wurde – hier korrekt verlinkt wird.
Ich habe den korrekten Link ergänzt. Ich vermute, das war ein Tippfehler…
Nicht mehrheitsfähig wäre der Beschluss, wenn sich jetzt mindestens genauso viele Leute für den namen aussprechen. Solange das nicht getan ist, solange die Urabstimmung nicht erfolgt und keine klaren Ergebnisse vorliegen, hat der Beschluss offiziell die größere Mehrheit der Studierenden hinter sich als die Pro-Arndt Fraktion.
Ja, das ist richtig. Aber von einer absoluten Mehrheit – so wie von S. Jabbusch suggeriert – ist diese Mini-Mehrheit noch weit entfernt.
Gruß, Klaus
Dann muss sich eben jeder Studierende, dem so sehr viel an dem antisemitischen Namensgeber leigt, eben mal bequemen und zur VV kommen, um seinen Willen zu artikulieren. Solang dies nicht geschieht, ist es völlig sinnfrei, hinterher rumzujammern, alle anderen, außer die Anwesenden, würden FÜR Arndt sprechen.
Wählen gehen…. kann ja nicht so schwer sein.
Stimmt Herr Jabbusch übertreibst immer wieder gerne.
Unabhängig davon, bin Ich der Meinung, dass man gerade diese Frage unabhängig von den Personen entscheiden sollte.
Ich spreche immer von 95 % der Anwesenden.
Da die Vollversammlung nun einmal für die Studierendenschaft spricht, kann man das durchaus so formulieren.
Ich weiß, früher- ohne Demokratie – war alles besser. Aber nachdem sich nunmal drei Vollversammlungen FÜR die Umbenennung ausgesprochen haben, solltet ihr langsam mal die Mehrheitsentscheidungen akzeptieren 😉
Bei der letzten Vollversammlung wurde abgestimmt und mit 95%ige Stimmenmehrheit erreicht. Jetzt kann man sagen: ja, die klare Mehrheit der Studenten wünscht sich eine Uni ohne Arndt. Betrachtet man aber mal die Zahlen, so waren eben nur knapp 10% der Studenten an der Abstimmung beteiligt. Daraus ergibt sich, dass sich lediglich etwas über 9,8% der Studenten, also nicht mal 1/10tel, explizit für die Ablegung aussprechen. Damit kann man ein passives Mitwirken bzw. eine passive Zustimmung derjenigen, die nicht zur Abstimmung gegangen sind, sich also enthalten haben, zwar immer noch als Zustimmung interpretieren, aber letztendlich lässt sich darüber keine konkrete Aussage fassen, außer der, dass nur knapp ein 1/10tel der Studenten die Ablegung klar befürwortet. Und es ist schade, dass bei solchen heiklen Fragen immer diejenigen die Abstimmungen gewinnen, die am besten ihre Leute mobilisieren können – nämlich die Extremisten und Fanatisten. Siehe Schweizer Minarettverbot…
Genau – war ja auch nur die größte Vollversammlung der Geschichte der Uni… Und es war ja auch nur mehr Leute anwesend als insgesamt bei der StuPa-Wahl z.b. 2007 oder 2008 teilgenommen haben.
Was was heißt das schon! Lächerlich diese "Demokratie" und diese "demokratischen Gremien"…
Und nur weil das StuPa den Beschluss der Vollversammlung mit deutlicher Mehrheit annahm und das StuPa demokratisch gewählt ist… das heißt ja nix!!
Und auch wenn nachher 20 % der Studierenden bei der Urabstimmung teilnehmen…. alles manipuliert
Schiebung!!
Schaft die Demokratie ab!
Weg mit der Studentischen Selbstverwaltung!!
Nieder mit der Mehrheitsentscheidung!!
"Aber gerade bei der größten Vollversammlung, darf man das Votum natürlich nicht akzeptieren. "
Habe ich nie geschrieben.
"Was was heißt das schon! Lächerlich diese "Demokratie" und diese "demokratischen Gremien"… "
Lächerlich ist wohl eher dein Einwurf…
"das heißt ja nix!! "
siehe oben, das habe ich nicht geschrieben
"Und auch wenn nachher 20 % der Studierenden bei der Urabstimmung teilnehmen…. alles manipuliert "
Ich habe nie von manipuliert gesprochen.
"Schiebung!!
Schaft die Demokratie ab!
Weg mit der Studentischen Selbstverwaltung!!
Nieder mit der Mehrheitsentscheidung!! "
Sinnfreie Einwürfe, ganz ehrlich auf diesem Niveau vergeht mir die Lust mit dir zu diskutieren…
Ich habe lediglich darauf hingewiesen das Entscheidungen mit geringer Wahlbeteiligung meist von lautstark werbenden Minderheiten entschieden werden…
Genau – war ja auch nur die größte Vollversammlung der Geschichte der Uni… Und es war ja auch nur mehr Leute anwesend als insgesamt bei der StuPa-Wahl z.b. 2007 oder 2008 teilgenommen haben.
Was was heißt das schon! Lächerlich diese "Demokratie" und diese "demokratischen Gremien"…
Und nur weil das StuPa den Beschluss der Vollversammlung mit deutlicher Mehrheit annahm und das StuPa demokratisch gewählt ist… das heißt ja nix!!
Und auch wenn nachher 20 % der Studierenden bei der Urabstimmung teilnehmen…. alles manipuliert
Schiebung!!
Schaft die Demokratie ab!
Weg mit der Studentischen Selbstverwaltung!!
Nieder mit der Mehrheitsentscheidung!!
Milchmädchenrechnung.
Wie bei jeder studentischen Abstimmung können halt nur die Stimmen gezählt werden, die auch an der Abstimmung selber teilnehmen. Bei einer Landtagswahl zählen ja auch nur die abgegeben Stimmen und nicht das Gegrummel derjenigen, die am Wahlsonntag lieber Eisessen waren am Baggersee.
Was die Ablegung eines Uni-Namens mit Extremismus oder Fanatismus zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
p.s. Spannend, dass Klaus kein einziges meiner Argumente widerlegen kann?!
Sich ein Kommentar unter mindestens 500 raussuchen, weil der einem gerade reinpasst und eine Rede vorbereiten, obwohl man zum Pulikum gehört.
Ich würde sagen: Tanz weiter lustiger Pausenclown!
Seh ich genauso!
* zustimm *
Schade das das immer so abläuft. Und es sind wiedermal die Arndtkritiker die mit dem Knüppel auf Menschen einschlagen die Ihre Meinung äussern…
Leute, lest das "Buch" der Uni-Ohne-Arndt Gruppe und stellt selber fest das z.B. das Argument der Namensgebung eben nicht so ein Totschlagargument ist wie S.J. immer wieder behauptet…
Informiert Euch unabhängig…
Wenn man seine Meinung in Form eines Gastbeitrages formuliert, dann muss man einfach damit rechnen kritisiert zu werden.
Find dich damit ab. In Deutschland herrscht nunmal Meinungspluralismus.
@ Martin: Warum sollten wir ein Buch online stellen, dass unserer Argumentation widerspricht?
Ich kann nur JEDEN auffordern das Buch zu lesen !!
Hier der Link: http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/11/uni-…
P.S.: Es gibt keine "Totschlag"-Argumente. Es gibt nur Argumente.
Wenn man argumentativ eventuelle Kritiker dadurch beeinträchtigt, das man seine Argumente so strukturiert, das Gegner der eigenen Ansicht angeblich mit ihrer Fürsprache zugleich ein weltanschauliches (und gesellschaftlich geächtetes) Statement abgeben, ist das derselbe Mechanismus wie bei Killerphrasen.
Diesen Satz darf man auch zweimal lesen.
Auch nach zweimaligen Lesen ergibt der Satz für mich nicht mehr Sinn.
Nach der Diffamierung der Argumente kommt nun die Diffamierung der Strukturierung der Argumente? Ach Mensch, ich dachte, es könnte nicht mehr dicker kommen.
Niemand hindert eventuelle Kritiker daran, ihre Ansicht vorzubringen und zur Disposition zu stellen. Eben dies schließt jedoch auch ein, dass sich die Kritik einer genauen Betrachtung unterziehen muss… was ist daran beeinträchtigend? So laufen Debatten nunmal….
@ Martin: "Leute, lest das "Buch" der Uni-Ohne-Arndt Gruppe und stellt selber fest das z.B. das Argument der Namensgebung eben nicht so ein Totschlagargument ist wie S.J. immer wieder behauptet…
Informiert Euch unabhängig… "
Den Aufruf kann ich nur unterschreiben! Wer Zeit findet, möge die Primär- und Sekundärquellen, die auf der Uni-ohne-Arndt-Seite stehen lesen und sich daran eine eigene Meinung bilden. Nur wer sich eine eigene Meinung bildet und Pro und Contra abwägt, kann auch klar Position beziehen!
Sicher wird nur ein Bruchteil der Studierenden genügend Zeit für solch ein Lesevergnügen haben, denn es gibt ja noch Studium, Nebenjob etc., die die eigenen Zeitreserven für derlei Hobbys stark zusammenschmelzen lassen. Daher haben wir ja auf der Uni-ohne-Arndt-Seite einige wichtige Quellen mittlerweile zusammengefaßt und in ansprechend prägnanter Form bereitgestellt. Außerdem findet ihr auf der Seite ein FAQ mit unseren Antworten zu den häufig gestellten Fragen rund um Arndt und die Umbenennungspläne. So können sich auch diejenigen, die nicht so viel Zeit ins Quellenstudium investieren wollen oder können, sich eine eigene Meinung bilden.
Im Januar wird es zudem eine gemeinsame Zeitung der Pro Arndt AG und der Uni-ohne-Arndt geben, finanziert von der Verfaßten Studierendenschaft, wo auf voraussichtlich 20 Seiten wichtige Argumente pro und contra Arndt zu finden sein werden.
Und hier noch mal der Link zum Buch:
Alle lesen! http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/11/uni-…
Wenn du schon wieder so wärmstens eure Seite emfiehlst, dann muss ich wohl auch nachziehen:
Der Link zu dem "anderen Buch."
http://www.pro-emau.de
Hoffentlich endet das jetzt nicht in einer Seitenverweisschlacht 🙂
"Tanz weiter lustiger Pausenclown" – eine sehr sachliche Kritik
Das posten von Videos die mit dem Artikel nichts zu tun haben , ohne Löschung natürlich…
Das finde ich weder kritisch noch inhaltlich sinnvoll. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
Unsachliche Kritik für einen unsachlichen Beitrag.
Warum soll ich mir die Mühe machen, meine Kritik auf ein höheres Niveau zu heben als der Beitrag ihn besitzt?
Mich würde auch mal interessieren, welche "Knüppel" Martin hier schon wieder meint? Ich lese – neben jeder Menge ausführlicher Argumentationen (von beiden Seiten) – nur eine kleine sarkastische Randnotiz. "Tanz weiter, lustiger Pausenclown" Boah, was für ein Knüppel. Diese Bemerkung hat einen Menschen sicherlich im Inneren total zerstört!
Ich erinner nur mal daran, was sich die Uni ohne Arndt Gruppe alles anhören musste.
Kulturbolschewisten, Nestbeschmutzer, linksextremes Studentenpack etc.
Das steht mit Pausenclown natürlich FAST auf einer Ebene
1932 Frankfurt – Goethe Universität
1933 Wittenberg- Martin.Luther Universität
1934 Jena- Schiller Universität
"In diese Reihe der Namensgebungen ist auch die Benennung der Greifswalder Universität einzuordnen. Durchaus kein Einzelfall.
Selbstverständlich wurde die Namensgebung im nationalen Sinne interpretiert und propagandistisch ausgebeutet. Während Schiller gar zum "Kampfgenossen Adolf Hitlers mutierte" erkannte man Luther bals als "germanischen Bekenner", Arndt ber als eine Art Seher Deutschlands."
Dirk Alvermann-Zwischem Pranger und breitem Stein Die Namensgebung der Universität Greifswald…
Jo – und trotzdem gibt es Unterschiede:
– Im Gegensatz zu diesen Universitäten war bei uns Hermann an der Namensverleihung beteiligt
– Im Gegensatz zu diesen Universitäten vertrat Arndt tatsächlich das Programm der Nationalsozialisten: Rassismus, Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Hass auf andere Völker als Mittel der Politik.
"Sachlich" merkt also richtigerweise an: NUR weil die Uni den Namen 1933 erhalten hat, ist es noch kein Argument. Aber in VERBINDUNG mit Arndts Ideologie wird eben eine üble Mischung draus.
Kleine Korrektur:
Auch bei der Martin Luther Universität war Hermann Göring an der Namensverleihung beteiligt.
Und Luther wurde während dieser Umtaufzeremonie der "Vereinigten Friedrichs Universität Halle- Wittenberg" ebenfalls als Antisemit hochgehalten.
1933 wurde Luther in Halle nicht nur für die Reformation geehrt, sondern dafür, dass er "Synagogen brennen" sehen wollte.
Andererseits nützt dieses Wissen um die Namensverleihungen in Halle, Jena und Frankfurt herzlich wenig in der Auseinandersetzung um den Umgang mit EMA. Außer, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass unter einer Namensverleihung im Jahre 1933 und auch danach der Name Hermann Görings zu finden ist.
"Andererseits nützt dieses Wissen um die Namensverleihungen in Halle, Jena und Frankfurt herzlich wenig in der Auseinandersetzung um den Umgang mit EMA. "
jo… 😉
"Außer, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass unter einer Namensverleihung im Jahre 1933 und auch danach der Name Hermann Görings zu finden ist." – Zumindest in Preußen. Andernorts stehen halt andere Nazi-"Größen" drunter. 😉
Vor allem sollte man bedenken, dass die Nazis Zeit gebraucht haben um Schillers Werke zu lesen. Nach dem sie Wilhelm Tell gelesen und verboten haben, hätten sie sich eine Bennenung einer Universität nach Schiller vielleicht nochmal überlegt.
Ich finde es immer wieder amüsant wie mit Hilfe von Tradition die Beibehaltung von dem Namenspatron begründet wird. Dabei stehen gerade mal 70 Jahre EMAU 480 Jahren ohne diesem Namenspatron gegenüber. Wo ist da die EMAU-Tradition?
Und was ist von einer EMAU-Tradition zu halten die auf einen Antrag einer NSDAP-nahen Vereinigung zurückgeht und mit der Unterschrift von Hermann Göhring beginnt?
Nein, dieser Name muss weg. Wenn die Universität danach eine Diskussion beginnt, ob ein Namenspatron und wenn ja welcher im Titel aufgenommen wird, kann man doch auch gerne EMA einbeziehen. Mal sehen was dann an Argumenten übrigbleibt die eine Nennung nach ihm begründen.
Wer nicht dafür ist, ist automatisch dagegen. Schlimmer noch, in einer heiklen Situation und Umgebung mit MV, wird quasi die Mehrheit der Studierendenschaft unter Generalverdacht gestellt. Und nun bitte nicht wieder das Argument, 95 Prozent aller Studierenden hätten sich dafür ausgesprochen. 95 Prozent aller Anwesenden ja, aber lasst erst mal die Urabstimmung kommen und abwarten, wieviele dort ihre Stimme geben.
Ich bin ja gar nicht mal konsequent gegen die Abschaffung des Namen, aber letztendlich wird ja die ganze Debatte so inszeniert! Die Idee ist ja auch in Ordnung, aber an der Durchführung mangelt es! DIesen Kritikpunkt muss sich die Initiative gefallen lasse- leider habe ich das Gefühlt, dass das noch nicht verstanden wurde.
@ Howling Mad Murdock: Also ich kann mit den Begriffen "moralischer Terror" sowie "inszenierte Demagogie" nicht so viel anfangen. Heißt "inszenierte Demagogie", daß da nur Demagogie suggeriert wird oder soll da wirklich welche sein? Und wenn ja, warum sollte gerade die Uni-ohne-Arndt Initiative Zuflucht zu Demagogie suchen, wo wir doch den Status quo (sprich Arndt als Namenspatron) nur mit stichhaltigen Sachargumenten verändern können? Und was soll "moralischer Terror" sein? Unter Terror versteht mensch ja Einschüchterung und Furchteinflößung – Furcheinflößung durch Moral? (Moral im Sinne einer eigenen Wertentscheidung?)
Nur weil jemand pro Arndt ist, ist diese Person ja nicht in der rechten Ecke. Die eigentlich entscheidende Frage ist doch, warum ist jemand pro Arndt? Und da kann es ganz unterschiedliche Gründe geben, von denen einige durchaus offen rechtsextrem sind, also z.B. ein positiv-affirmativer Bezug auf Arndts Antisemitismus oder seinen völkischen Nationalismus. Andere sind pro Arndt, weil sie z.B. in Arndt einen Vordenker deutscher Einigung oder der Demokratie, einen Befreier von der Leibeigenschaft, einen Freund des Naturschutzes oder ähnliches vermuten. Und genau diese Vorstellungen, die ja teils auf Uninformiertheit oder Naivität beruhen, können ja in derzeit stattfindenden Diskussion auf allen Ebenen schnell ausgeräumt und mit entsprechenden Sachargumenten (!) widerlegt werden. Dafür ja auch die ganze Diskussion. Und es ist ja nicht so, daß wir mit "fertigen Wahrheiten" hausieren gehen, sondern uns als Initiative selber in einem ständigen Prozeß befinden, wo wir mit neuen (manchmal ganz interessanten) Argumenten konfrontiert werden bzw. zu bestehenden Argumenten neue, angemessene Gegenargumente finden.
Ich freue mich z.B. über jedes sachliche Argumente pro Arndt, zum einen weil uns seit Beginn der Kampagne (also seit der VV) genug grob unsachliche Argumente präsentiert wurden, und zum anderen, weil jedes neue Argument pro Arndt auch bei mir auf Stichhaltigkeit abgeklopft werden muß, also auch meine eigene bisherige Positionierung beeinflußt.
Bisher habe ich schon viele Argumente pro Arndt, davon etliche unsachliche, einige sachliche, dann aber auch manche wohl selbst nicht ganz ernstgemeinte (Arndt als "bedeutender" Märchensammler z.B.), gehört. Aber keines der Argumente hat für mich bisher den Antisemitismus, den Rassismus, den völkischen Nationalismus und den Arndtschen Furor gegen Republik und französische Revolution in irgendeiner Weise aufwiegen lassen. Die Waagschale contra Arndt wiegt schwer – auf der anderen Waagschale findet sich hingegen recht wenig.
Und ich stimme Dir zu, daß die Urabstimmung zeigen wird, ob und wieweit die Arndt-Debatte im Gros der Studierendenschaft Widerhall gefunden hat. Als Uni-ohne-Arndt haben wir klar gesagt, daß wir die Urabstimmung als deutliches Zeichen der Studierendenschaft gegenüber dem Senat verstanden wissen wollen. Unser Ziel dabei ist eine Abstimmungsbeteiligung von mind. 20%, und von denen 60%, die den bisherigen Namensgeber ablehnen. Ob wir das schaffen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Ganz unabhängig aber, wie sich die einzelnen Studierenden nun zu Arndt positionieren, rufen wir alle auf, sich vorab über ihn zu hinreichend zu informieren und sich an der Urabstimmung zu beteiligen.
Eine Inszenierung (also quasi wie im Theater) hat bei uns keiner vor. Was wir machen, ist eine Kampagne, in der wir über Arndt informieren und für die Ablegung des Uni-Namens werben. Und eine solche Kampagne setzt nun einmal mehrere Etappen voraus sowie die Herstellung einer möglichst breiten Öffentlichkeit. Etappen waren bei uns z.B. die Arndt-Rezitation vor der Mensa, die 24-Stunden-Vorlesungs-Veranstaltung, die Podiumsdiskussion von Profs im IKuWo, die Debatte im Debattierclub, das Sammeln der Unterschriften zur Urabstimmung … Daneben die dauerhafte Information durch unseren Blog und durch Pressemitteilungen. Ein "Wer nicht dafür ist, ist automatisch dagegen." wirst Du von uns jedenfalls nicht hören. Es geht uns um Überzeugungsarbeit (die manchmal ziemlich mühselig sein kann), nicht um Augenwischerei oder Missionierung.
Ich denke auch, dass durch die Abstimmung ein für allemal geklärt wird, wie es nun ausgeht. Zumindest hoffe ich, dass es nun ein Ende findet, egal welches. Dass ich jedoch solch Gespräche mit den Leuten (euch?) geführt habe ist Fakt – zumindest kam dabei keine Atmosphäre auf, die mir gefiel 🙂 Ich nehme der Initiative gerne ab, Überzeugungsarbeit leisten zu wollen, dennoch kommt dies nicht immer so herüber. Aber was solls – ich denke es wurde eh alles gesagt. Und die Seiten sind der gefestigt, leider eher im Negativen. Dennoch frage ich mich, was aus der Initiative wird, sollte die Abstimmung aus ihrer Sicht ein Reinfall werden ?
Sollte die Urabstimmung ein "Reinfall" (wie Du es nennst) werden, wir also unsere oben benannte Zielmarke nicht erreichen, wird die Initiative trotzdem weitermachen, schließlich soll der Senatsbeschluß ja im Februar oder März kommen, so weit mir bekannt. Erst nach dem Senatsbeschluß ist es sinnvoll über die Aufrechterhaltung der Initiative zu diskutieren.
Wir haben als Initiative auch schon einiges an Erfolgen einfahren können, so daß sich die Trübsal in Grenzen halten wird. Neben all der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu Arndt haben wir erreicht, 1. daß die Hochschulleitung erstmals einen eigenen Text zu ihrem Namenspatron erstellen mußte (was denen gar nicht recht war und intern auch für etliche Querelen gesorgt hat), 2. daß die (offenbar) allererste studentische Urabstimmung an unserer Uni abgehalten wird (und damit ein neues demokratisches Mitbestimmungsinstrument genutzt wird) und 3. daß die Verfaßte Studierendenschaft den Namen Arndts nicht mehr in ihren Dokumenten und Veröffentlichungen führt, den Namen also für die Studierendenschaft abgelegt hat.
Die Initiative hat die Urabstimmung ja nicht einberufen, das war die Vollversammlung, bzw. die 1400 Studenten, die unterschrieben haben.
Die Urabstimmung ist also Teil der Kampagne, nicht ihr Höhepunkt.
Ich frage mich: Auf drei Vollversammlungen (2007 / 2008 / 2009) hat nun schon die Studierendenschaft die Ablegung des Namens gefordert. Und man muss kein Hellseher sein, um vorherzusehen, dass eine von der Studierendenschaft einberufene Urabstimmung von der Studierendenschaft auch bestätigt wird.
Die spannende Frage ist: Werden DIESMAL die rechten Knochen an der Uni das Votum der Studierendenschaft akzeptieren oder werden sie wieder so tun, als ob das alles durch linke Extremisten manipuliert wurde?
So hier haben wir doch den besten Beweis: "Die rechten Knochen" Hör mal zu Junge, du bist der allergrößte Polemiker, Wortverdreher, Besserwisser etc. hier und unterstellst gerade das der Gegenseite und verwahrst dich gegen solche Vorwürfe. Das ist echt der allergrößte Witz!
Diese Rechts-Links-Argumentation wird allmählich langweilig …
… das politische Rechts-Links-Model ist viel zu einfach um komplexe Sachverhalte und Meinungen darstellen zu können. Selbst Parteien sind keine homogene Masse um sie mit einem Wort definieren zu können. Nur weil einer sich als links betitelt, heißt es lange noch nicht, daß er es auch in allen Belangen ist. Sagen kann man viel, die Realiät ist dann doch noch etwas anders. Kratz mal etwas am roten Lack, ein paar Brauntöne kann man bei vielen Leuten finden.
Die Argumentation, daß man antisemitsch und fremdenfeindlich ist, nur weil man ihn befürwortet, weil er einmal solche Äußerungen getätigt hat, könnte man auch umkehren. Arndt hat sich gegen die Unterdrückung fremder Völker, gegen Kriegsverbrechen und gegen die Leibeigenschaft ausgesprochen. Ist man jetzt für diese Dinge, wenn man sich gegen Arndt ausspricht? Dieses Schubladendenken ist ein Armutszeugnis für die Argumentation Initiative.
wo argumentiert die Initiative so?
Was sollen diese dämlichen Unterstellungen?
Ich (persönlich!) habe lediglich festgestellt, dass die rechten immer noch nicht akzeptieren wollen, dass die Mehrheit der Studenten sich gegen Arndt ausgesprochen hat. Die Vollversammlungsbeschlüsse 2007, 2008 und 2009 werden weiterhin ignoriert. Das ist bei konserativen Studenten (insbesondere RCDS – guck Dir die StuPa-Protokolle an) nun mal häufiger…
Dämlich? Warum dämlich? Weshalb stellst du die Leute, die nicht das wollen wie du / die Initiative, immer in die rechte Ecke?
Mir wäre zudem neu, daß die erwähnten Abstimmungen geheime Wahlen gewesen wären. Freie und GEHEIME Wahlen sind Grundpfeiler unserer Demokratie. Und es war immer nur die Mehrheit der ANWESENDEN Studenten.
Wie riesig muss denn das schwarze Loch bei dir an der Stelle des Körpers sein, wo bei anderen der Kopf sitzt?
Die VV war beschlussfähig! Jeder hätte kommen können, um seinen Willen zu artikulieren. Es ist so einfach, im Nachhinein zu behaupten, "nur" die über 1000 Studierenden, die gegen Arndt votierten, wären auch wirklich dieser Überzeugung, der Rest der Studierendenschaft, der Stadt, des Landes und der ganzen Welt würden gern ma mit Ernst Moritz nen Käffchen trinken gehn.
Wach endlich auf, Huehr! Dein armseliges Geschwätz ist für keinen der hier Beteiligten eine Bereicherung, im Gegenteil!
Wieso unterstellst DU MIR immer, dass es darum ginge was "ich" will??? Nochmals: Beschlüsse der Vollversammlung sind Beschlüsse der Vollversammlung…
Also – die Konservativen wollen nicht so wie die "Mehrheit der Studenten" es will….
Es geht außerdem nicht darum jemanden in "die rechte Ecke" zu stellen, sondern ich habe lediglich festgestellt, dass der RCDS und konservative StuPisten ausgesprochen häufig bei der Ablehnung der Beschlüsse der Vollversammlung beteiligt waren.
Man fasst das dann gerne als "rechts" zusammen. Hintergrund war übrigens die infame Unterstellung WIR würden das Votum der kommenden Urabstimmung nicht akzeptieren. Ich warte eben darauf, dass "IHR" (jetzt verallgemeinere ich mal) das Votum der letzten Vollversammlungen akzeptiert…
Das richtige Wort dafür wäre immer noch konservativ, denn das Adjektiv "rechts" ist nun wahrlich falsch gewählt, da man in Deutschland unter den Rechten unter anderen die Anhänger der NPD & Co versteht. Und wer ist bitteschön "man"? Ich kenne genug Leute, die dieser Definition nicht zustimmen können.
Und ob die es die Mehrheit der Studenten oder Mehrheit der anwesenden Studenten war: Mit den ca 80-90% Nichtwählern sollte sich keine der beiden Seiten brüsten oder schlimmer noch für sich vereinnahmen, denn es ist ein deutliches Zeichen von fehlender Akzeptanz der studentischen Selbstverwaltung unter den Studenten, wenn fast niemand dort hingeht. Und damit ich wieder einen liebenswerten Kommentar vom maskierten Rächer bekomme: "Mehrheit der anwesenden Studenten".
Es gibt bald die angestrebte Urabstimmung. Dort wird es eine geheime Abstimmung geben. Ich schätze es persönlich auch so ein, daß die Pro-EMAU kein Problem damit hat, im Vorfeld eine Erklärung abzugeben, das Ergebnis der Abstimmung anzuerkennen.
Nochmals: Ich fände es schon einen Erfolg, wenn die Pro-EMAUler die letzten Abstimmungen auf der Vollversammlungen akzeptieren würden.
Das sie wenigstens die Urabstimmung (die wir ja übrigens selbst eingeleitet haben) akzeptieren, ist ja wohl hoffentlich das mindeste…
Ich finde es ein bißchen müßig, aber hier sind wohl doch zwei Anmerkungen angebracht:
1. "wenn fast niemand dort [zur VV] hingeht": Das war die größte Vollversammlung der Studierendenschaft seit 1990! An ihr haben mehr als 1.200 Studierende teilgenommen. Bei der StuPa-Wahl 2009 (die über mehrere Tage ging) haben 1.527 Studierende teilgenommen. Du würdest ja sicher auch dem StuPa nicht seine Legitimität absprechen, weil "nur" 12,7% der Studierenden ihr Wahlrecht wahrgenommen haben, oder?
2. Die politischen Standortbegriffe "rechts" und "links" sind weder neu, noch willkürlich gewählt. Die Einteilung stammt aus den Tagen der Gründung bürgerlicher Systeme. Links waren damals die SozialistInnen und Liberalen, also die damals progressiven Kräfte. Rechts die Konservativen und MonarchistInnen, die der Reaktion anhingen. Im Zusammenhang der sog. "sozialen Frage" verabschiedeten sich viele Liberale in den 1860ern/1870ern selber nach rechts. (Darum heißt die rechtsliberale Regierungspartei in Dänemark beispielsweise auch offiziell "Venstre", also "die Linke".) Zur traditionellen Rechten gehören neben MonarchistInnen und Rechtsextremen eben auch Konservative und Rechtsliberale. In dieser Gruppe "rechts" wird dann sinnvollerweise nach extremer Rechter (Rechtsextreme, MonarchistInnen, also alle, die demokratisch-republikanischen Grundwerten feindlich gegenüberstehen), Konservativen und Liberalen unterschieden.
Du kannst ja gerne eine eigene Kategorisierung machen, solltest das dann aber bei Deinen Aussagen auch so anführen, sonst kommt es schnell zu Mißverständnissen.
Eine Legitimation habe ich Keinem abgesprochen, sondern die mangelnde Akzeptanz hervorgehoben. Auf 12,7% Wahlbeteiligung sollte man, trotz einer Steigerung, nicht allzu stolz sein dürfen.
*seufts* – was für eine Diskussion!!
@ Matthias: Dann beantrage doch für die kommende VV bitte geheime Abstimmung. Rechtlich alles möglich, nur war es von niemandem der 1.200 anwesenden Studierenden damals gewollt.
Auch in der parlamentarischen Demokratie sind geheime Abstimmungen eher die Ausnahme und meist vorbehalten a) Parteiwahlen und b) Personenwahlen. – Oder willst Du die Bundes- und Landtage bezichtigen, auf undemokratischer Grundlage zu arbeiten.
Ich würde Dir zudem empfehlen, mal in den Modus "ruhig, freundlich und sachlich" zu schalten statt hier immer derart rumzupoltern. Damit kämen Deine Positionen sicher wesentlich besser zu Geltung.
Vergleichbar sind diese Wahlen, wie du angemerkt hast, nicht unbedingt, da die Wähler in diesem Fall keine Vertreter sind und Wahlversprechen einhalten oder sich dem Fraktionszwang unterordnen müssen. Am ehesten würde die Abstimmung über den Namen der Uni mit einer Personenwahl oder Themen, bei der eine Gewissensentscheidung notwendig ist, vergleichbar sein.
Eine Personenwahl? Wer hat sich denn da für welches Amt beworben? Arndt wohl kaum, der ist schon tot.
Das heißt, Du wirst am 09.12.2009 bei der VV für alle Abstimmungen die geheime Abstimmung beantragen? – Alles andere wäre nach Deiner Argumentation unlogisch bzw. inkonsequent.
Ich freu mich schon auf Deinen Antrag am 09.12. auf der VV zur geheimen Abstimmung. Falls der nicht kommt, muß ich Deine Anmerkung wohl unter der Rubrik "nichts als heiße Luft" abheften.
Da ich kein Stimmrecht bei der Urabstimmung habe, wirst du wohl drauf warten müssen … 😉
Das erhöht ja ganz gewaltig den Wert Deiner bisherigen Aussagen. Groß über die VV in Wallung geraten ("Mir wäre zudem neu, daß die erwähnten Abstimmungen geheime Wahlen gewesen wären. Freie und GEHEIME Wahlen sind Grundpfeiler unserer Demokratie."), aber dann selber nicht mal Student dieser Uni sein. Du bist mir ja ein Scherzkeks!
^_^
deine Ausführungen sind ein Armutszeugnis für deine Auffassungsgabe!
An welcher Stelle wurde in dieser Art und Weise argumentiert?? Vielleicht gewöhnst du dir einfach mal an, Anhaltspunkte für deine Anschuldigungen zu bringen, statt Mist zu erzählen und der Gegenseite eine Bringschuld aufzulasten.
Mal wieder nur Luft im Sack!
(nee, ist nicht homophob gemeint!)
Ich glaube es ist möglich daß bei der Diskussion um EMA bei den Pro-Stimmen auch die Luther-Uni Halle-Wittenberg im Hinterkopf Sorgen macht. Fällt EMA, wackelt vielleicht bald Luther…etwas, was bei keiner Stellungnahme vergessen werden sollte!
Prinzipiell sicherlich eine richtige Vermutung.
Aber eine Diskussion in Halle/ Wittenberg wird sicherlich noch sehr viel schwieriger und um einiges langwieriger, als die kräftezehrende Debatte hier in Greifswald.
An Luther lässt sich eben – im Gegensatz zu Arndt – genug finden, was ihn als Namensgeber für eine Hochschule qualifiziert. (Sein Antisemitismus ist damit nicht entschuldigt!)
Und selbst wenn alle Unis ihren Namenspatron ablegen, wen juckts?
Befreiung von den großen Vorbildern
Kein Geringerer als Leonardo da Vinci lehrt uns
„Wer immer nur Autoritäten zitiert macht zwar von seinem Gedächtnis Gebrauch doch nicht von seinem Verstand“
Prägt euch das endlich ein:
Mit Leonardo
los von den Autoritäten!
(Erich Fried)
@ Schiller:
Jup stimmt. Ich vermute Ernst Moritz Arndt wird von manchen wirklich als Stellvertreter-Krieg geführt, weil offenbar die Angst besteht, dass danach wie in einem Domino-Effekt andere Namen fallen könnten. Das Krupp-Kolleg, die Luther Universität u.ä.
Ich halte die Sorge jedoch für unberechtigt, da kaum jemand hier sich für eine Uni irgendwo im Süden interessiert. Generell gilt: Uns Studenten geht es primär um "unsere" Universität mit dessen Namenspatron "wir" uns nicht identifizieren können.
Daher ist auch das Krupp-Kolleg nicht imho gefährdet – denn die Studenten haben keine Identifikation damit. Es wäre höchstes die Aufgabe der Leute dort, den Namen kritisch zu hinterfragen.
Genauso spannend wie die Frage:
Wird der Senat der Forderung der Urabstimmung nachkommen und den Namen der Uni endlich ändern?
Naja, erst mal langsam, die Urabstimmung hat noch nicht stattgefunden, deshalb kann noch niemand das Ergebnis respektieren.
…so schnell schießen die Preußen nun ja doch nicht.
Bis jetzt kennen wir das Ergebnis der Urabstimmung noch gar nicht.
Was, wenn die Mehrheit der StudentInnen für eine Beibehaltung EMAs als Patron ist?
Die Initiative will lediglich die Beschlüsse der Vollversammlung umsetzen. Sollte sich irgendwann in der Studierendenschaft die Ansicht durchsetzen, dass der Name bleiben soll, gibt es keinen Grund für die Initiative weiter zu machen…
Schade, dass der Pro-Arndt-AG nicht ähnlich handelt. Denn drei Vollversammlungsbeschlüsse sprechen eigentlich eine deutliche Sprache?!
Deinen vorletzten Satz verstehe ich nicht.
Wenn wir für eine Beibehaltung des Namens sind, dann liegt es doch logischerweise in unserem Interesse, dass bei der Urabstimmung sich eine möglichst große Mehrheit gegen eine Umbenennung ausspricht und nicht dafür? Und damit würde die Urabstimmung, wenn sie zu Gunsten der Pro- Arndt AG ausfallen würde, die drei VV- Beschlüsse kippen.
Sollen wir uns etwa nur deshalb einer Meinung anschließen, weil sie gerade auf der letzten VV eine überwältigende Mehrheit hatte?
Oder sollen wir deshalb aufhören, für einen Erhalt des Namens zu werben , nur weil drei VV-Beschlüsse bereits für die Ablegung votierten?
Also worauf zielst du mit deinen letzten beiden Sätzen ab?
Da stimme ich dir zu, Marco. Und ich denke, dass es auch im Falle eines Pro-Arndt-Votums nötig sein wird, den Namen der Uni weiter zu kritisieren, denn Arndts Antisemitismus, Nationalismus, völkischer Rassismus etc. (also die Gründe, weshalb ich gegen diesen Uninamen bin) veschwinden dadurch ja nicht. Die Intiative wird dann aber sicher nicht in der gleichen Form weiter machen (wir zielen ja auf eine demokratische Ablegung des Namens, die von den Studierenden gestützt wird). Das hat Sebastian vermutlich gemeint. Denn wir weder UoA noch Pro-EMAU sind ja Ausführungsorgane der Studierendenschaft.
Inwiefern wir dann als Initiative im Falle eines Pro-Arndt Votums weiter machen werden, wissen wir nicht.
Da wir allerdings ebenfalls für einen kritischen Umgang sind, halte ich ein Weitermachen nach der Urabstimmung für nicht ausgeschlossen.
Im Falle eines Pro-Arndt Votums könnte man dann mE durchaus auch über eine Fortsetzung der Stupa-AG Namensgebung unter dem Name Stupa-AG Namenspatron nachdenken, innerhalb derer beide AGs jeweils ihre Rechercheergebnisse und Schlussfolgerungen daraus zusammen tragen würden und damit der Idee einer "kritischen Würdigung" gerecht werden würden.
…aber, so lange wir das Urabstimmungsergebnis noch nicht vor uns liegen haben, halte ich es vorerst für verfrüht schon über das "danach" konkrete Vorstellungen zu entwickeln.
@ Marco: Bei der Urabstimmung wird aber gefragt, ob die Universität (!) den bisherigen Namen ablegen soll. Daß die Verfaßte Studierendenschaft den Namen bereits für sich abgelegt hat, wird dort gar nicht behandelt oder in Frage gestellt.
Ich gehe daher weiterhin davon aus, daß auch die Pro Arndt AG zum VV- und StuPa-Beschluß steht und ihre Aktivitäten in diesem Sinne als Informationen über Arndt versteht, um die Meinungsbildung bei der Urabstimmung zu erleichtern. – Die Urabstimmung selber hätte keinerlei unmittelbare Auswirkung auf den bisherigen VV- und StuPa-Beschluß. Dazu müßte dann schon ein neuer VV-Beschluß her, der die Namenswiederaufnahme fordert. (In einem solchen Falle wird es vermutlich aber auch andere Anträge geben, die der VV empfehlen werden, daß die Verfaßte Studierendenschaft einen anderen, geeigneteren Namen(spatron) führen sollte.)
Also bitte hier keinen Sand in die Augen streuen!
"Also bitte hier keinen Sand in die Augen streuen!"
Hab ich auch nicht vor. Ich hab jetzt bloß aus zwei paar Schuhen eins gemacht…
Also was durcheinander gebracht. 🙂
Also noch mal langsam:
Du fragst, ob wir das Votum der Studierendenschaft akzeptieren würden. Die Frage ist irrig / überflüssig, da wir das Votum der Studierendenschaft bereits vertreten.
Natürlich würde wir uns nicht mehr im Namen der Studierendenschaft handeln, wenn die Urabstimmung oder die Vollversammlung sich für den Namen ausspricht.
Nochmals: Wir wollen niemanden überzeugen, wir wollen lediglich die Beschlüsse der Vollversammlung umsetzen. Zu diesen Beschlüssen gehört eben auch eine Urabstimmung, die aber nicht zum Zweck hat, die Meinung der Studierenden "neu" zu erfassen (falls hier natürlich unerwarteterweise etwas neues herauskommt, müsste man das akzeptieren), sondern die Urabstimmung dient lediglich dazu den Druck auf den Senat zu erhöhen.
Was die Pro Arndt AG macht, ist letzlich ihr Bier. Aber es wäre schön, wenn sie akzeptieren würde, dass sich die Studierendenschaft bereits drei mal deutlich gegen Arndt positioniert hat.
Die Urabstimmung soll das Signal noch einmal verstärken, indem die Zahl der Studenten, die mobilisiert werden noch weiter erhöht wird.
Sollte die Studierendenschaft ihre Meinung ändern, würde sich die Initiative natürlich sofort auflösen. Ob es dann eine "Gegen Arndt AG" nach dem Model der "Pro Arndt AG" gibt, weiß ich nicht. ich würde da nicht mitmachen, weil ich das Votum der Studierendenschaft akzeptieren würde.
Schade finde ich halt, dass diese Akzeptanz des Votums bei der Pro-Arndt AG fehlt. So wie ich es herauslese wird dort immer noch so getan, als ob die Frage innerhalb der Studierendenschaft "offen" wäre und erst die Urabstimmung eine Entscheidung bringt.
Diese Annahme verkennt, dass die Vollversammlung schon längst eine Position bezogen hat und die Urabstimmung lediglich als Meinungsverstärker nutzen will.
Immerhin zeigt die aufgeregte Debatte hier, dass das offenbar funktioniert…
Wie bereits gesagt, habe ich hier einiges durcheinander geworfen.
Im Übrigen akzeptiert die Pro-Arndt-AG den VV-Beschluss.
Hast du bisher etwas anderes gehört?
Denn der eine, der den VV-Beschluss aufheben wollte, war und ist nicht in der "Arndt-AG" tätig.
(also bis auf mein ausversehen, dass ich die Urabstimmung mit dem VV-Beschluss gleichgesetzt habe bzw. fälschlich angenommen habe, dass mit der UA die VV- Beschlüsse rückgängig gemacht werden würden)
"Im Übrigen akzeptiert die Pro-Arndt-AG den VV-Beschluss"
<< Ok – dann nehme ich das zurück.
" Hast du bisher etwas anderes gehört? "
<< Ja – bisher hatte ich das Gefühl, dass die Pro-Arndt AG das Gefühl vermitteln will, als hätte die Studierendenschaft sich noch nicht entschieden. Ich muss allerdings fairerweise zugeben, dass ich nicht weiß wer hier offiziell für die Pro Arndt AG spricht…
Offiziell spreche nur ich hier für die Pro Arndt-AG.
Die übrigen, die sich hier pro-Arndt äußerten, sind mir persönlich nicht bekannt (ok, bei den Anonymen kann ich natürlich nicht wissen, ob ich sie kenne).
Sehr geehrter Herr Jabbusch, warum diese Anfeindungen gegen die Arndt AG? Die haben sich doch, genau wie Sie es immer wieder von sich behaupten, auf die Fahnen geschrieben, dass sie die Studenten informieren wollen damit diese nicht unzureichend informiert zur Urabstimmung gehen. Sie tun immer so, als wären 850 Stimmen auf einer VV ein Zeichen dafür, dass alle Studenten geschlossen gegen den Namen wären. Also bedeuten diese Beschlüsse nichts weiter, als sie es momentan sowieso schon tun(nämlich, dass die Gremien den Namen ablegen).
Oh – das Gegenteil war gemeint.
Ich finde die Pro-Arndt AG sehr gut. Mag sein, dass ich dies oben nicht so deutlich gemacht habe. Die Debatte wird ja auch langsam länger und länger…
Wie kommen sie auf die Zahl 850 ?
Ich nehme für mich nicht in Anspruch in die Köpfe der Menschen hineinsehen zu können. Ich kann nur sehen, wie sie abgestimmt haben.
Aber langsam halte ich die Debatte für mehr als überflüssig. Worauf soll sie hinauslaufen? Was soll damit bewiesen werden?
"Du fragst, ob wir das Votum der Studierendenschaft akzeptieren würden."
Wo habe ich das in meinem Kommentar gefragt?
Darum ist es mir in meinem Kommentar doch gar nicht gegangen.
hier:
"Was, wenn die Mehrheit der StudentInnen für eine Beibehaltung EMAs als Patron ist?"
Das bezog sich aber auf diese Äußerung von dir:
"Wird der Senat der Forderung der Urabstimmung nachkommen und den Namen der Uni endlich ändern?"
Du setzt in diesem Kommentar voraus, dass die Urabstimmung zu euren Gunsten ausfällt. Angesichts der drei VV- Beschlüsse und angesichts des letzten VV-Beschlusses könnt ihr froher Hoffnung sein, dass das VV-Ergebnis bestätigt wird.
Allerdings sind jähe Wendungen nicht auszuschließen, weshalb ich ein vorausnehmen des Ergebnisses, wie du es mit dieser Aussage machtest, für ein wenig voreilig halte (deshlab auch der Vorsatz: "…so schnell schießen die Preußen nicht.")
Mit der Gegenfrage habe ich nur darauf hinweisen wollen, dass es auch anders kommen kann. Das ihr das Ergebnis respektieren würdet, davon gehe ich mal aus…
Richtig richtig,
wir wollen auch gar nix voraussagen.
Nur: Die Urabstimmung hat nicht das "Ziel" das Votum der Studierendenschaft zu Arndt zu ermitteln, sondern lediglich das "Ziel" das Votum einmal mehr hören zu lassen.
Klar ist natürlich, dass dieses Ziel z.B. durch zu geringe Wahlbeteilligung (unter 20 %) oder zu wenig Zustimmung (unter 60 % für die Umbenennung) scheitern kann.
"Was die Pro Arndt AG macht, ist letzlich ihr Bier. Aber es wäre schön, wenn sie akzeptieren würde, dass sich die Studierendenschaft bereits drei mal deutlich gegen Arndt positioniert hat."
"Schade finde ich halt, dass diese Akzeptanz des Votums bei der Pro-Arndt AG fehlt."
Wir haben das Votum nie angezweifelt. Wir wollen als Pro-Arndt AG lediglich davon überzeugen, dass man Arndt auch als Patron der Uni behalten kann.
Die offizielle Bezeichnung ist entscheidend. Ob auf den Zetteln des Stupa nun EMAU oder U steht ist doch für die Außenwirkung der Uni vollkommen irrelevant, weil Stupa u. angehörige Organe keine überregionale Außenwahrnehmung haben, im Gegensatz zum offiziellen Uninamen, dem Aushängeschild.
" Wir haben das Votum nie angezweifelt. "
<< Wie schon oben geschrieben: dann hab ich da zuviel in Eure Texte bzw. in die anonymen Kommentatoren reininterpretiert…
1. Ich impliziere überhaupt nichts, ich stelle fest.
Wer als Arndt-Befürworter oder Gegner nicht auf der VV seine Stimme abgegeben hat wissen wir beide nicht, auf dieser These fußen ja meine obigen Ausführungen.
2. Ein eindeutiges Votum kann nicht demagogisch sein, aber die Art in der man es fordert!
Wenn man jetzt einen berüchtigten Nazivergleich zieht wurde während der Sportpalastrede auch zu einem eindeutigen Votum aufgerufen, findest du das richtig? Ich denke das tun wir beide nicht.
Diese Spekulation als lächerlich abzutun ist natürlich möglich, ändert aber nichts an der Art und Weise in welcher Form die VV stattfand.
@ Marcel: "Wenn man jetzt einen berüchtigten Nazivergleich zieht wurde während der Sportpalastrede auch zu einem eindeutigen Votum aufgerufen, findest du das richtig?"
Mal abgesehen davon, daß Deine Äußerung jenseits der sachlichen Diskussion liegt, wurde damals in Berlin nicht abgestimmt – das ist bei Nazis auch nicht üblich.
Was sollen also diese absurden Vergleiche?
– Weder sind 95 % eine Minderheit,
– noch sind die über 1200 Studenten von der Uni-ohne-Arndt-Initiative mobilisiert worden. Die Initiative gab es damals noch gar nicht! Zudem wäre ich sehr froh, wenn "wir" solche Massen mobilisieren könnten…
1. Falsch: Natürlich sind 95% von 1200 (das sind ca.1150) im Verhältnis zu 12000 Studenten insgesamt eine Minderheit (1150/12000: ca. 9,6%)
2. Wenn ich Berichte von mehreren voneinander unabhängigen Teilnehmern der VV höre wurde dort schon "demagogisch" vorgegangen… nicht von euerer Initiative aber möglicherweise von deren geistigen Vätern, da möchte ich mich mangels Wissen nicht festlegen. Soll hier auch gar kein Thema sein.
Im Prinzip geht es mir nur darum das sich bei der Urabstimmung die Studenten nicht von den lauten Beiträgen einer der beiden Seiten einlullen lassen, sondern sich selbst ihre Meinung bilden. Das sollte ja auch in eurem Interesse sein. Um noch einmal meinen vorherigen Satz anzubringen:
Es wäre schade, wenn bei solchen heiklen Fragen immer diejenigen die Abstimmungen gewinnen, die am besten ihre Leute mobilisieren können…
Also Marcel,
Du kannst Deinen Punkt gerne so oft wiederholen wie Du willst, er wird dadurch die glaubwürdiger.
Stellen wir hier also fest, dass du eine "interessante" Auffassung von Demokratie hast. Spannend wäre für mich: Ab wie viel % wäre es für Dich denn repräsentativ ? 70 %? 80 % ? 90 % ? Weißt Du wie viele Leute zur Bundestagswahl gehen? (Wo es um weit mehr geht!) oder zur Europawahl? Oder auch nur zur Kommunalwahl? Sind das alles jetzt undemokratische Entscheidungsgremien?
na gut…
Dein Aufruf sich selbst zu informieren, kann ich nur unterstützen. Hier gehts los:
Wofür steht Arndt? http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/wofur-steht-…
"Stellen wir hier also fest, dass du eine "interessante" Auffassung von Demokratie hast. "
Meine Auffassung von Demokratie ist nicht weniger "interessant " als die Auffassung von Arik und dir. [Repräsentativ wäre für mich persönlich eine Abstimmungen erst wenn mindestens 50% der Studenten ihre Stimme abgeben würden. (Womit ich der VV nicht ihre Repräsentativität absprechen möchte.)] Ich erkenne die VV ja auch als demokratisches Entscheidungsgremium an, jedoch nicht die Art und Weise ihrer Durchführung, insofern erhoffe ich mir eine verbesserte Situation bei der Urabstimmung.
"Dein Aufruf sich selbst zu informieren, kann ich nur unterstützen. Hier gehts los:"
und hier gehts weiter:
http://pro-emau.de/
und:
http://www.ernst-moritz-arndt-gesellschaft.de/
@ Marcel: "Wenn ich Berichte von mehreren voneinander unabhängigen Teilnehmern der VV höre wurde dort schon "demagogisch" vorgegangen… nicht von euerer Initiative aber möglicherweise von deren geistigen Vätern, da möchte ich mich mangels Wissen nicht festlegen."
Warst Du denn selber auf der VV, hast Du an der Abstimmung teilgenommen oder läuft das hier alles übers Hörensagen. Bei letzterem kann Abhilfe geleistet werden, es gibt ja mind. 2 Videoberichte von der Urabstimmung (NDR und Moritz-TV), die Du Dir z.B. bei youtube ansehen kannst.
Was soll denn an dem eingebrachten Antrag "demagogisch" gewesen sein? Es gab sogar eine längere Diskussion zum Antrag mit Änderungsanträgen aus Reihen der VV.
1.
Und relativ zu den mobilisierten Studierenden sind es 95 Prozent. Du implizierst, die Mehrheit der Arndt-Befürworter wäre auf der VV nicht vertreten gewesen und du hast keinerlei Belege dafür.
2. Ich habe auf der VV zu einem eindeutigen Votum aufgerufen. Findest du das demagogisch? Vermutlich ja.
Wenn ICH von den Berichten vieler voneinander unabhängiger Teilnehmer der VV ausgehe, wäre schon allein der Hintergrund der Namensgebung Grund genug, Arndt abzulegen. Deine Berichte sind nett, aber auch nicht mehr. Deine Spekulation hinsichtlich der geistigen Väter dieser Initiative ist schier lächerlich.
1. Richtig, über Arndts Werte lassen sich nur Mutmaßungen anstellen. Zu welchen Mutmaßungen kommst du denn?
2. Falsch. Unser moderner Humanismus schließt Dogmen aus. Unsere Grundsätze dürfen sehr wohl und kritisiert diskutiert werden, im Gegensatz zu manch anderen.
3. Bedeutende philosophische Denkrichtungen sind aber so konsistent, dass sie unter einem sich wandelndem Zeitgeist sehr lange ihre Gütligkeit bewahren. Beispielsweise wie der humanistische Grundsatz wie der von der Gleichberechtigugn zwischen Mann und Frau.
4. Belies dich bitte zum Pazifismus oder befrage entsprechende Dozenten.
1. Deine Feststellung impliziert nichts? Mach dich bitte nicht so lächerlich. Eine Feststellung ohne Implaktion ist nichts als ein unbedeutendes Bauchgefühl. Deine Meinung, du könntest Dinge ohne jede Implaktion feststellen, spricht nicht für dich.
Der Tenor deiner weiteren Ausführungen ist, dass man im demokratischen Prozess nie nichts wissen kann. Sogar ein direktes Votum wie die VV scheint dir fehltinterpretiert. Da bleibt wenig zu sagen.
2. Ich habe gerade verstanden,d ass du meintest, die VV wäre mit der Sportpalastrede vergleichbar gewesen und deswegen solle man ihr Votum ablehnen. Ist das so richtig oder möchtest du dich anders erklären?
1. Das Votum erscheint mir nicht fehlinterpretiert, es liegt mir nur am Herzen das nicht mit "Bauernfängerei" (falls man es in Studentenkreisen so nennen kann) Stimmung gemacht wird.
2. Arik, mir scheint man kann sich dir nur falsch erklären:
Ich schreibe nicht das man ihr Votum ablehnen soll, sondern das es ja wohl einen klaren Unterschied gibt zwischen einer verhältnismäßig neutralen Art der Abstimmung und dem was bei der VV ablief.
1. Meine Meinung steht hier nicht zur Debatte, wenn es nach mir ginge, würde es die Diskussion gar nicht geben, weil es den Namen längst nicht mehr gebe.
/* Ironie an:
2. Ich schließe aus, dass es Leben unter der Wasseroberfläche gibt, weil ich Angst vorm Tauchen habe…
3. Jeder Apfel hat ein Kerngehäuse…
4. Ich weiß es nicht besser…
Ironie aus*/
Niemals las ich es etwas belustigerendes. Was vertrittst du denn hier außer deiner Meinung? Was denn außer unseren Meinungen steht hier zur Debatte?
Es mag Leute geben, die sich ständig erklären müssen, für die mag deine Aussage zutreffen, für dich trifft doch wohl eher die Aussage zu, dass du Meinungen der Anderen beinflussen willst oder liege ich falsch?
Spinner. Jetzt später der Abend, desto verrückter die Gäste.
Kommt drauf an.
Mehr bleibt bei so einer schwachen Antwort auf meine Frage nicht zu sagen. Wenn Du dich mit erklärst, werde ich auch ausführlicher.
Wenn das mal keine Diffamierung war!
Was soll dieser Unsinn? Carsten hat niemanden beleidigt, noch hat Carsten jemals auch nur "unsachlich und ohne Distanz" berichtet. Und "Stimmungsmacher (ei)" hat Carsten bisher auch nicht betrieben. Dass er mit der Art und Weise, wie die Arndt Debatte während der VV abgelaufen ist, nicht einverstanden war und das heftig kritisiert hat, konnte man aus seinem Artikel damals heraus lesen.
Ihm aber grundsätzlich Stimmungsmacherei, Polemik und schlechten Journalismus vorzuwerfen ist Polemik und Populismus.
Es geht hier um Aufklären, nicht um "beeinflussen".
Wir wollen, dass die Leute sich selbst informieren:
http://www.uni-ohne-arndt.de
Ist doch wahr. Jeden dritten Tag ein Artikel über Burschenschaften. Jeden dritten Tag präsentiert Schönebeck die NEWS aus dem Verbindungstreuen Lager. Ekelhaft.
Wenn dieser Threat so weiter geht, vermute ich, dass wir bis Montag 500 Kommentare unter diesem Thema haben 😀
… und auf:
http://www.pro-emau.de
Sebastian, könntest du bitte das exorbitante Verlinken eurer Seite einschränken? Ich sehe mich mehr und mehr dazu gezwungen, nunmehr ständig auch unsere Seite zu verlinken. 😉
Es ist in hohen Maße auffällig, dass in letzter Zeit stets "Pro-Arndt"-Artikel auf dem Webmoritz erscheinen. Gipfelnd in diesem Kommentar. Unabhängig ob der Namenspatron richtig oder falsch gewählt ist, aber der Webmoritz hat sich zur Aufgabe gesetzt, alle Meinungen zu hören. Und neutral zu berichten. Und nicht unter dem Deckmantel des journalistischen Kommentars Polemik zu organisieren.
tja, dann muss sich "Uni ohne Arndt" wieder den Vorwurf des Populismus gefallen, weil – OH MEIN LIEBER HIMMEL – Öffentlichkeit geschaffen wurde…
hihi genau!
Im Zweifelfalls sind wir immer Schuld! 😀
…oder weil sie soviel Zeit mit Kommentaren wie diesen hier verbringen, dass sie wissenschaftliches Arbeiten nicht hinkriegen…
so… 216….
@ Locas:
Natürlich hat jeder Redakteur – auch der Chefredakteur – seinen politischen und gesellschaftlichen Hintergrund. Und ja: Carsten ist in einer Verbindung und hat ein Interview mit deinem Burschenschaftler geführt. Nur:
Das hatte auch damals schon unter meiner Leitung gemacht und auch ich hab auch mal ein Interview mit demselben Burschenschaftler geführt. Was fehlt war die auch von mir vermisste "Kontextualisierung" der Burschenschaft im deutsch-nationalen Spektrum.
Auch die Veröffentlichung eines Artikels der Jungen Freiheit ohne kritischen Hinweis (der Piratenpartei wurde für ein Interview mit der JF immerhin gleich ein rechtsextremer Hintergrund angedichtet), gehört sicherlich zu den kritischen Punkten…
ABER: Carsten würde ich deshalb nicht DERART scharf angreifen!! Zumal ich in den letzten Wochen auch wieder einen deutlichen Wandel im webMoritz beobachte und die politische Ausrichtung der Artikel sich wieder mischen…
Insgesamt sollte es hier aber um das Thema Ernst Moritz Arndt gehen, und um nix anderes…
Komm mal bitte ein bißchen runter…
Er ist in meinen Augen bisher einer der besten webMoritz-Chefs. Außerdem arbeitet Carsten ja nun nicht vollkommen alleine oder gar "unkontrolliert" 😉
gut – ganz von der Hand weisen kann man den Vorwurf nicht. Aber jeder Redakteur dieser Welt hat eine politische Ausrichtung. Ich hatte auch eine.
Ich finde die Kritik aber auch zu harsch und wenig hilfreich für die Debatte.
Niemals las ich es etwas belustigerendes. Was vertrittst du denn hier außer deiner Meinung? Was denn außer unseren Meinungen steht zur Debatte?!
Angesichts dieser Erklärung und deines Ironie-Tags gehe ich davon aus, dass du deinen Samstagabend introspektiv reflektierend begehen willst. Ich spare mir daher weitere Kommentare zu deine Beitrag und wünsche dir viel Erfolg.
Gut das ist schon ein wesentlich besseres Argument! So kurz vor der Urabstimmung diesen Außergewöhnlich polemischen Kommentar hier zu veröffentlichen, hab ich auch nicht verstanden.
Das hätte doch auf auf der Pro-Arndt-Seite passieren können…
ja, nein, ist klar, zum einen ist Carsten nur CR von deinen Gnaden und bevor du Stellung beziehst, muss erst ein VV-Beschluss her, den du dann als Selbstdarsteller in den Gremien ausbreiten kannst
Wie erklärst Du dann die Legitimität der zahlreicher Landtagswahlen und fast aller Kommunalwahlen? Die liegen regelmäßig unter 50 %…
Was gefiel Dir nicht an der VV ? Die Arndt Debatte wurde im Vorfeld fast drei Jahre lang im Moritz geführt, die Entscheidung war auf Plakaten und in der Zeitung zur Vollversammlung angekündigt?
Jeder konnte etwas sagen und zahlreiche Studenten haben ihren Frust über Arndt lautstark Platz gegeben. Vielen war Arndt schlicht peinlich. Und wie gesagt: Damals gab es weder eine Initiative noch die angeblich so polemische website http://www.uni-ohne-arndt.de...
Ich antworte mal hier weiter damit das nicht alles zerwurstelt wird:
Mit der Legitimität sprach ich nur für mich persönlich, rein rechtlich sind die Abstimmungen natürlich vollkommen i.O.
Die Debatte wurde lange geführt, aber viele Studenten lassen sich eben gerne von illustren Gestalten wie einem verkleideten Sebastian verführen der dann auch ausschließlich negative Zitate rezitiert.
Wenn man durch einen Vortrag von Prof. Buchholz und durch den Antrag praktisch überzeugt und überrumpelt wurde(wer sich nicht informiert hatte [Bsp.: KBN, hier irgendwo in dem Kommentargewühl]), der wurde dann ja von der "Eigendynamik" der Veranstaltung mitgerissen, wer nicht mit der Masse mit zog dem trat man negativ gegenüber … (das spiegelt alles natürlich nur den persönlichen Eindruck wieder)
Ich wollte mich eigentlich gar nicht großartig auf Diskussionen einlassen… naja 😉
Ich hoffe nur inständig das die Debatte direkt nach der Urabstimmung ein Ende findet egal ob wir EMA behalten oder verlieren und nicht bis zum Sanktnimmerleinstag geführt wird…
Ok Marcel,
Also ich fands gerade ausgesprochen sachlich. Ich hatte mit Provokationen aus der rechtsextremen Ecke oder Polemik wie beim Aufsatz ganz oben gerechnet. Aber diese blieb aus. Nur der RCDS Vorsitzende sagte ein paar Sachen, die ich etwas seltsam fand. Aber auch er blieb vergleichsweise sachlich.
Was genau empfands Du als Bauernfängerei?
ich habe überhaupt keine lust mir ein buch von arndt durchzulesen. da will ich mir dann auch gerne sagen lassen dass ich nicht genug informiert wäre, mir reicht als information und begründung für die ablehnung des namens einfach nur die tatsache dass die uni ihn von den nazis bekommen hat. garniert mit ein paar freundlichen zitaten des guten "volks"dichters arndt. mehr brauch ich gar nicht.
Ein schönes Beispiel für politisch korrekte Halbbildung …
von Ihnen Herr Körner. Was sind denn Ihre Argumente, die "für" Arndt sprechen?
denn wer gegen Arndt ist braucht keine Argumente mehr oder was..?
schön – Gegen Arndt und gegen Hitler – es kann so einfach sein 😉
Die Argumente gegen Arndt, sein Rassismus, Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Franzosenhass wurden alle auf http://www.uni-ohne-arndt.de aufgelistet.
Falls Du Argumente FÜR Arndt hast, leg mal los… Oder bleibt es beim populistischem blubbern?
Bevor der Beitrag hier in der Versenkung verschwindet: Wie wäre es mit einem kurzem Resümee aller intensiv beteiligten Schreiber und Leser? 🙂
Ein Aspekt meines Fazits ist, dass Marco Wagner im Diskurs aufgrund seiner Bildung und Differenziertheit überraschen kann und sich damit von der meinerseits gefühlten Mehrheit der Arndt-Befürworter abhebt. Ein anderer Aspekt ist, dass es mich freut, dass dieser Kommentarefaden nach über 230 Beiträgen noch nicht geschlossen werde musste.
ich find das ne ganz süße Idee, aber ich kann gar kein großartiges Fazit ziehen. Außer vielleicht, dass ich – auch jetzt nach dieser Debatte – nicht verstehe, warum der Text geschrieben bzw. er auch veröffentilcht wurde. Immerhin hat er aber für eine gute Debatte gesorgt. Und darüber freue ich mich immer am meisten. Denn damit beweisen wir am ehesten, dass es gerade der Uni ohne Arndt Gruppe nicht darum geht eine Debatte zu beenden, sondern sie zu entfesseln.
Schade, dass der Autor – zumindest offen – keine Position zu der zahlreichen Kritik an seinem Text genommen hat. Ne Entschuldigung für zahlreiche Entgleisungen fände ich auch nicht schlecht.
Er muss ja nicht web***** lesen, vielleicht weiß er nicht um sein Glück?
muhaa – geh Du mit gutem Beispiel voran… Hast Du Dich je für eine Entgleisung öffentlicht entschuldigt… Der Autor hat seine Meinung geäussert. Ob Dir das passt oder nicht, es ist sein Recht.
Aber für Dich als Doppelmoralist allererster Güte nichts neues 🙂
blub blub blub
Mein Fazit ist, dass es Menschen gibt, die sich noch immer kein Fazit zutrauen.
Der veröffentlichte Text von Peplow ist – und das sag ich ganz ohne Groll – ein Zeugnis von Ignoranz.
Eine klare Aussage am Anfang der Debatte (Frau Thurm: "Wir wollen Arndt nicht beschmutzen/ aus den Geschichtsbüchern tilgen") am Ende der Debatte ins Gegenteil zu verkehren (Hr. Peplow: "Richtung einer damnatio memoriae/ völlige Auslöschung der Erinnerung dem kulturellen Gedächtnis") ist in meinen Augen bei bestem Willen einfach nur schwachsinnig! Die Vorwürfe sind die gleichen wie immer, an einer ehrlichen, faktenbasierten und zeitgemäß- moralischen Diskussion besteht bei vielen einfach kein Interesse. Wenn ein Redner wie Peplow vom Publikum auch noch dermaßen abgefeiert wird, wie das letzte Woche der Fall war, ist das ein Indikator dafür, wie verhärtet die Fronten sind und wie klein die Bereitschaft geworden ist, den Contra- Arndt- Argumenten zuzuhören. Und plötzlich ist man vom "Stimmvieh" gar nicht mehr so weit weg, was?
Alles in allem ne billige Show, Peplow. Und als Krönung behaupte ich mal noch: So nen Pulli, wie er sich angezogen hat, ist er doch auch nur populistisch und wollte mal als Gockel aufm Mist krähen.
Geschnallt?
Mein Fazit: Sobald jemand eine Meinung äussert die der Uni ohne Arndt Gruppe nicht passt kommt Sebastian und schreibt mindestens 3 Kommentare nacheinander warum diese Meinung mindestens rechts und damit unhaltbar ist. Oder Zorro kommt und beleidigt Menschen aufgrund ihrer Meinung. Oder marut kommt und wünscht uns allen den Kommunismus 😉
Hat sich also nicht viel geändert. Die Diskussion wird totgeschwiegen. Gut erkennbar daran, dass Uni ohne Arndt hier zwar zugegeben hat das die Namensgebung 1933 völlig unbedeutend für die Frage des Namenspatrons ist. Dieser Fakt allerdings massenwirksam weiterhin als Makel verkauft wird.
totgelabert sollte es heissen 🙂
– Die Diskussion wird totgeschwiegen? 250 Kommentare sprechen eine andere Sprache! Der einige der die Debatte totschweigt, ist leider die Uni:
http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/11/arnd…
– Niemand hat "zugegeben", das die Namensgebung 1933 unbedeutend ist. Sie ist zusammen mit Arndts Antisemitismus und Rassismus sehr wohl bedeutend! Wer will kann das oben auch selbst nachlesen. Deine dreisten Lügen hab ich satt.
Ich versteh Dich nicht:
1. Weder wurde hier irgendwo über Kommunismus gesprochen, noch hilft es, sich diesen zu wünschen oder nicht zu wünschen. – Was ich Dir allerhöchstens wünschen kann, ist nachträglich einen schönen Nikolaus. 🙂
2. Warum sollte die Uni-ohne-Arndt-Initiative behaupten, es sei "völlig unbedeutend", daß der jetzige Uni-Name 1933 von Deutschnationalen beschlossen und von Nazis verliehen wurde? Mag ja sein, daß Du prinzipiell kein Problem damit hast, wenn heute noch NS-Namen für öffentliche Einrichtungen verwendet werden. Für viele Studierende, die sich mit dem Namenspatron beschäftigen, ist das hingegen sehr wohl eine relevante Frage.
3. Wer oder was konkret wurde denn Deiner Meinung nach in der bisherigen Diskussion "totgeschwiegen" resp. "totgelabert"?
Ich beleidige Menschen nicht aufgrund ihrer Meinung. Vor allem finde ich es vermesse, meine Kommentare nur darauf zu reduzieren…aber geschenkt!
In erster Linie hinterfrage ich mit sarkastischen Rand- Bemerkungen, ob auf der Gegenseite überhaupt Interesse/ genügend Intellekt für eine tatsächlich zielorientierte Diskussion besteht. Meine Erkenntnis dabei: Nein. Denn dein Kommentar, gehetzter, spricht wieder mal genau die gleiche Sprache. Sich selbst leid tun, weil Sebastian ausführlich antwortet… is doch wirklich schade und sinnlos! Tränendrüse hurra!
Die Kommentare sprechen eine eindeutige Sprache: Man wirft euch vor eure Gegner "totzulabern" und zu beleidigen. Statt es auszuräumen reagiert ihr genauso, wie man es euch vorworft! Das finde ich schon lustig. Wie wollt ihr das mit eurer immer wieder vorgebrachten akademischen Redlichkeit verbinden?
Wer eine Diskussion als "todlabern" versteht, hat nicht begiffen was Demokratie ist.
Sorry, was wir Euch hier anbieten ist ein demokratischer Dialog und gleichen Bedingungen.
Wer dann argumentativ unterliegt oder gewinnt, entscheiden die Leser. Weder du noch noch ich und auch kein "(Völkischer?) Beobachter"…
Schade, dass es hauptsächlich nur noch darum zu gehen scheint, wie die Debatte geführt wird und nicht mehr WORÜBER.
Momentan muss davon ausgegangen werden, dass nicht wenige für die Beibehaltung des Namens stimmen werden, allein um Sebastian Jabbusch und der Initiative eins auszuwischen.
Dass diejenigen sich gleichzeitig zu Zeugen eines stillschweigend hingenommenen Alltagsrassismus/-antisemitismus machen, scheint oft nicht bewusst zu sein!
Es wäre ein absolutes Armutszeugnis, wenn der Name allein aus prinzipiellen Gründen nicht fallen soll. Einen Prediger menschenverachtenden Denkens in Schutz zu nehmen, nur um persönliche Kleinkriege zu führen…. das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich appelliere an euren Verstand!!
Allerbeste Zusammenfassung der Debatte: Wer für Arndt ist, egal aus welchem Grund, der ist zugleich stillschweigender Rassist und Antisemit. Herzlichen Dank für die Klarstellung! Endlich mal schwarz auf weiß!
steht da nicht… Zitiere bitte wo du das rausliest…
Nö, steht da nicht wörtlich, geb ich zu. Aber viel weniger ist auch nicht gemeint, möchte ich meinen. Und die Heroisierung der Arndt-Gegner zur blitzsauberen und angefochtenen Vorreitern der Demokratie, Völkerverständigung und Egalitären Gesellschaft (steht da auch nicht wörtlich) ist aber auch irgendwie bezeichnend. Wenn man so ein Sendungsbewusstsein hat, hat man seinen Kreuzzug auch gefunden.
(Habs grad versehenlich im falschen Fenster geantwortet)