DONG Energy will mit 2,3 Milliarden zum Bau eines Steinkohlekraftwerks die höchste Investitionssumme in Mecklenburg-Vorpommern seit der Wende tätigen. Gleichzeitig würde sich mit Inbetriebnahme des Kraftwerks der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß des Bundeslandes auf einen Schlag nahezu verdoppeln. Ein Projekt mit derartigen Auswirkungen auf die Umwelt kann laut Bundesnaturschutzgesetz nur dann genehmigt werden, wenn das Vorhaben im allgemeinen öffentlichen Interesse liegt. Ob dies der Fall ist, darüber scheiden sich die Geister.
Bereits jetzt werden über 1 Million Haushalte von DONG Energy mit Energie versorgt. Noch einmal so viel könnten es werden, denn der Konzern will unweit von Greifswald auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks in Lubmin ein Steinkohlekraftwerk bauen, da das Industriegebiet „Lubminer Heide“ entscheidende Vorteile bietet. Es besteht bereits ein Anschluss ans Hochspannungsnetz, eine entsprechende Infrastruktur und vor allem die Möglichkeit, eine baurechtliche Genehmigung zu erhalten, da kein völlig neues Gebiet erschlossen werden muss. Lubmin verfügt außerdem über Hafenanbindung und durch die Lage am Bodden steht ausreichend Kühlwasser zur Verfügung. Die verfeuerte Kohle soll aus Südafrika und Australien importiert werden, von wo sie nach Umladung in Dänemark per Schiff nach Lubmin gelangt.
Im Dezember 2006 stimmte das Bundeskartellamt der Grundstücksoption zu und das Genehmigungsverfahren für das Kraftwerk mit zwei Blöcken zu je 800 Megawatt Leistung begann. Nach knapp einem Jahr erhielt das Unternehmen den Vorbescheid für die baurechtliche Zulassung vom staatlichen Amt für Umwelt und Natur (StAUN) in Stralsund. Mit der Einreichung der Unterlagen im Frühjahr 2008 läuft nun das Umweltgenehmigungsverfahren. Nach dem Abschluss der sechzehntägigen öffentlichen Erörterung im Oktober und November muss DONG Energy derzeit einige Nachforderungen zu unklaren Punkten bearbeiten. Im Frühjahr dieses Jahres soll dann die Entscheidung fallen. Sollte diese positiv für DONG ausfallen, wird sofort mit dem Bau des Kraftwerks begonnen, das dann 2012 ans Netz gehen soll.
Auf der Seite der Befürworter stehen vor allem große Teile der CDU, die Junge Union sowie der Unternehmerverband Vorpommern. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel bejaht den Energiestandort Lubmin.
Die Notwendigkeit für den Bau eines Kraftwerks sehen die Befürworter vor allem in einer Analyse der Deutschen Energie-Agentur (Dena) vom März 2008 bestätigt. Die Analyse „Kraftwerks- und Netzplanung in Deutschland 2020″ kommt zu dem Ergebnis, das mit dem Atomausstieg in Deutschland eine „Stromlücke“ auftreten wird, werden keine neuen, effizienten Kraftwerke gebaut. DONG Energy sieht die Zukunft der Energieversorgung vor allem in einem Energiemix, der auch fossile Energieträger wie Steinkohle beinhaltet. „Das ist wichtig, damit keine Abhängigkeiten von bestimmten Energiequellen entstehen können“, sagte Michael Deutschbein vom Informationsservice Kraftwerke Deutschland.
Das Hauptargument für das Kraftwerk lautet aber Arbeit. Bis zu 1500 Arbeitsplätze in der Bauphase sowie 140 langfristige Anstellungen verspricht DONG. Außerdem könnten weitere 200 Arbeitsplätze durch Zulieferbetriebe entstehen und schließlich auch durch nachfolgende Industrien, für die der Standort durch das Kraftwerk attraktiv wird. Franz – Robert Liskow, Kreisvorsitzender der Jungen Union, sieht das Projekt als Chance für die gesamte Region. „Diese Arbeitsplätze sind im Gegensatz zu vielen im Tourismus hoch bezahlt und teilweise auch hochqualifiziert, gerade den Studenten wird damit eine vernünftige Perspektive geboten, in der Region zu bleiben und so ihre Familien zu ernähren.“
Geographiestudenten im dritten Semester der Uni Greifswald, haben im Rahmen eines Seminars 75 Menschen zu ihrer Meinung zum Thema Kohlekraftwerk Lubmin befragt. Sie haben dabei beobachtet, dass es vor allem Männer im mittleren Alter zwischen 30 und 50 waren, die sich für ein Kraftwerk ausgesprochen haben, da es gut für die Wirtschaft sei und ja Arbeitsplätze bringe. Einige meinten auch, Kohle sei eine saubere Energieform. Die Befürworter des Kraftwerks sind sich der Auswirkungen auf die Umwelt durchaus bewusst, jedoch sollte man, so Liskow „die Brisanz raus nehmen und nicht über dramatisieren.
DONG wird laut den Gutachten die gesetzlichen Richtlinien einhalten, das wird ja schließlich im Genehmigungsverfahren überprüft“.
Der Konzern verspricht auf seiner Homepage, den Seebadstatus Lubmins nicht zu gefährden, da er sich in allen fraglichen Punkten, wie der Lärmemission, der Erwärmung des Wassers oder der Veränderung der Luftqualität an die gesetzlichen Grenzwerte halte. Ein Rückgang des Tourismus sei deswegen auch nicht zu erwarten. Das moderne Kohlekraftwerk soll sogar zur Senkung des weltweiten Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes beitragen, da ineffiziente ältere Kraftwerke vom Netz genommen werden könnten. „Clean Coal Technology“ nennt das der Konzern und meint damit eine Reduzierung der Nebenprodukte wie Kohlenstoffdioxid, Sulfatdioxide und Nitrogenoxide. Erreicht werden soll dies durch einen höheren Wirkungsgrad als andere, ältere Steinkohlekraftwerke, 47% im Falle des Lubminer Kraftwerks, außerdem betreibt DONG Energy intensiv Forschung im Bereich der Kohlenstoffdioxid-Abscheidung.
Erneuerbare Energien, so die Meinung der Jungen Union, seien zwar im Wachstum, könnten aber den Energiebedarf in Deutschland keinesfalls stabil decken. Der Verzicht auf einen Kühlturm, ein durchdachtes Design sowie eine naturnahe Farbgebung sollen verhindern, dass der Kraftwerksbau das Landschaftsbild gravierend beeinträchtigt. Die Befürworter sehen mit dem Wirtschaftsimpuls, den DONG in MV setzen könnte, ein allgemeines öffentliches Interesse erfüllt und Vertrauen in Umweltfragen darauf, dass „DONG seine Hausaufgaben machen und ein genehmigungsfähiges Projekt vorlegen wird“, so Dirk Bauer vom CDU- Kreisverband Greifswald.
Deutlich skeptischer steht man DONG auf Seiten der Gegner gegenüber. Anne Klatt, Studentin an der Uni Greifswald und Mitglied der Grünen Hochschulgruppe, sieht kein allgemeines öffentliches Interesse gegeben. „Unterm Strich bleiben enorme Schäden für den Tourismus, für die Leidtragenden des Klimawandels und für die Natur. Demgegenüber stehen Gewinne für lediglich eine Handvoll Profiteure.“ Aus diesem Grund führen vor allem die Bürgerinitiativen „Kein Steinkohlekraftwerk in Lubmin“ einen erbitterten Kampf. Zwischen Februar und April 2008 sammelten sie 32.000 Stimmen für eine Volksinitiative gegen das Kraftwerk, die jedoch im Oktober vom Landtag abgelehnt wurde. Auch wurden fast 9000 Einwendungen zu den Erörterungsterminen im letzten Herbst geschrieben, die durchaus noch Fragen aufwarfen, sodass DONG noch einige Unterlagen nach reichen muss. Die Gegner zweifeln zunächst einmal überhaupt an der Notwendigkeit eines weiteren Kraftwerks.
Die oben angeführte Analyse der Deutschen Energie-Agentur ist in mehreren Studien, unter anderem in der Studie „Atomausstieg und Versorgungssicherheit“ vom Umweltbundesamt widerlegt worden. Die Studie kommt sogar zu dem Schluss, dass der Ausstieg aus der Atomenergie und die Einhaltung der Klimaschutzziele nur vereinbar sind, wenn keine zusätzlichen Kohlekraftwerke mehr gebaut werden. Und wenn weiter Strom gespart wird – einfach mal Licht ausmachen ist also auch eine Maßnahme gegen das Kohlekraftwerk. Auch wenn MV bereits ein Drittel seines Stroms aus Windenergie bezieht, auf die Fläche umgerechnet steht es mit 59 Megawatt pro 1000 Quadratkilometer gerade mal an siebter Stelle bundesweit.
Moritz-Mathis Felder, Jurastudent im sechsten Semester und Mitglied der Grünen Jugend, findet das bedenklich: „Der radikale Wechsel, der hier stattfinden müsste, wird durch das Kohlekraftwerk ausgebremst. Für ein derart dünn besiedeltes Küstenbundesland besteht auf jeden Fall noch eine Menge Potential im Bereich Erneuerbare Energien, vor allem für Windenergie.“ Laut der Kraftwerks-Netzanschlussverordnung dürfte DONG seinen Strom zehn Jahre lang bevorzugt einspeisen – und benachteiligt damit sauberere, regenerative Energiequellen, die bis dahin entstehen werden. Eine Kraft-Wärme-Kopplung, also der Export von im Prozess entstehender Wärme als Fernwärme, zum Beispiel nach Greifswald, würde die Effizienz des Kraftwerks zwar drastisch erhöhen, ist aber im Augenblick nicht vorgesehen. Die Stadtwerke Greifswald, die zwei Drittel aller Haushalte mit Fernwärme aus zwei Gaswerken versorgen, haben im November bestätigt, dass ihnen kein derartiges Angebot vorliegt und auch nur in Frage käme, würden sich daraus wirtschaftliche Vorteile ergeben.
Doch selbst mit Kraft-Wärme-Kopplung würden die Auswirkungen auf die Umwelt nicht verringert. Für Mecklenburg-Vorpommern als „Gesundheitsland Nummer 1″ ist eine saubere, intakte Natur Grundvoraussetzung um im Tourismus bestehen zu können. Zahlreiche Gemeinden fürchten nun um ihren Kurortstatus. In einem offenen Brief der Heilberufe an den damaligen Landtagspräsidenten Ringstorff (CDU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel beschreiben 200 Ärzte, Apotheker, psychologische Psychotherapeuten und Zahnärzte diverse gesundheitliche Beeinträchtigungen, die von dem geplanten Kohlekraftwerk ausgehen würden.
Auch wenn DONG sich an die gesetzlichen Richtlinien halten sollte, bedeutet dies nicht, dass unterhalb dieser Werte gesundheitliche Schäden auszuschließen sind. Letztlich bedeuten die Grenzwerte nur einen Kompromiss, bis zu dem das gesundheitliche Risiko als vertretbar eingeschätzt wird. In der Schweiz zum Beispiel sind nur halb so viele Emissionen erlaubt. Befürchtet werden massive Probleme unter anderem durch die Feinstaubemissionen, die Quecksilberanreicherung im Boddenwasser und durch Blaualgenblüten, welche durch die Erwärmung des Boddens begünstigt werden. Außerdem liegt in unmittelbarer Nähe zum geplanten Standort ein FFH-Gebiet, ein Natur- und ein Vogelschutzgebiet, die alle durch das Kraftwerk erheblich geschädigt werden könnten.
Selbst das Hauptargument der Befürworter, die erhofften Arbeitsplätze, ist in Frage gestellt worden. Laut Professor Helmut Klüter, Inhaber des Lehrstuhls für regionale Geographie an der Universität Greifswald, könnten bis zu 8000 Jobs im Tourismus dem Kohlekraftwerk zum Opfer fallen. Er weist außerdem auf die erheblichen Schwankungen in den Gewerbesteuereinnahmen hin. Eberhard Meißner, Diplomingenieur und Mitglied der Bürgerinitiative Greifswald, könnte sich durchaus Alternativen zur Nutzung des Industriegebiets vorstellen.
„Das Kraftwerk beansprucht eine Fläche, die 50 mal größer ist als ein Fußballfeld. Dieses voll erschlossene Gewerbegebiet bietet Platz für umweltverträgliche Betriebe der verarbeitenden Industrie, wo noch die besten Löhne gezahlt werden. Dann könnten dort zwei- bis viertausend Arbeitsplätze entstehen. Das würde durch DONG verhindert.“ Er fordert das Unternehmen deshalb auf: „DONG sollte sich höflich verabschieden und mit einem umweltfreundlichen Konzept wiederkommen, welches mit dem Gesundheitsland Nummer Eins kompatibel ist.“
Noch geht Peter Gedbjerg, Projektdirektor Kraftwerke Greifswald, „fest davon aus, dass das Projekt genehmigungsfähig ist“. Liskow jedoch räumt ein, er „habe schon bessere Gefühle gehabt“. Tatsächlich scheinen die Gegner langsam Land zu gewinnen. Schließlich steht der neue Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) dem Kraftwerksprojekt deutlich skeptischer gegenüber als sein Vorgänger Harald Ringstorff (SPD). Anne Klatt meint zwar, dass „das Faible für Großinvestitionen in den Köpfen der Leute nicht unterschätzt werden darf, das Kraftwerk aber eigentlich nicht genehmigt werden kann“. Auch Umweltminister Till Backhaus soll sich inzwischen dahingehend geäußert haben.
Außerdem beginnt sich langsam der Widerstand auf der polnischen Seite zu organisieren, da sie nach deutschem wie EU-Recht ebenso das Recht haben, in dieser Angelegenheit gehört zu werden. Und sollte die Genehmigung erteilt werden, bereiten sich die Bürgerinitiativen darauf vor, den Streit vor Gericht weiterzuführen und „jede Menge Spenden zu sammeln für Anwälte und Gutachter“, so Eberhard Meißner. Auch alle Gemeinden des Rüganer Amtes Mönchgut-Granitz haben beschlossen, Geld für diesen Fall im Haushalt einzuplanen.
Allen bleibt aber im Augenblick nichts als abzuwarten. Letztlich muss die Behörde in Stralsund entscheiden, ob die versprochenen Arbeitsplätze den Preis unserer Gesundheit und intakten Umwelt wert sind.
Autor: Lene Bräuner Fotos: BI Kein Steinkohlekraftwerk Lubmin, Privat
Mehr im Internet
Seite des Kraftwerksbetreibers: www.kraftwerkegreifswald.de
Seite der Kraftwerksgegner: www.kein-steinkohlekraftwerk-lubmin.de
Nachhaltige Plünderung
Ein Kommentar von Sebastian JabbuschEins vorweg: Es gibt keine „objektive“ oder gar „juristische“ Genehmigung – kein Beamter oder Richter kann das abwägen. Ob ein Nachbar eine Garage bauen darf, kann man in allgemeingültigen Gesetzen festlegen, durch Beamte genehmigen und mit Richtern überprüfen.
Ob das größte Kohlekraftwerk Deutschlands an der Ostseeküste entsteht, ist eine Einzelfallentscheidung. Welche die Gesellschaft kollektiv, also politisch, entscheidet. Und dabei geht es nicht um Energiesicherheit, Umweltauflagen, Arbeitsplätze oder andere hanebüchenen Argumente. Es geht bei diesem Projekt allein und ausschließlich um die Frage: Wer darf wieviel Geld verdienen?Kohlekraftwerke sind Gelddruckmaschinen. Das schwarze Gold aus Australien wird es im Gegensatz zu Uran und Erdöl bei jetzigem Verbrauch noch über 300 Jahre geben – bleibt also billig. Gleichzeitig sichert der Deutsche Strommarkt dank seiner verkorksten Liberalisierung feste – beziehungsweise dank Atomausstieg sogar steigende – Absatzpreise. Ein Goldesel.
Auf der anderen Seite steht der Tourismus. Allein in Lubmin arbeiten schon heute mehr Menschen in dieser Industrie als im Kohlekraftwerk geplant sind. Und im Tourismus ist praktisch jeder Supermarkt ein „Zuliefererbetrieb“. Tatsächlich sind nicht nur die Hotels in Lubmin, sondern tausende Arbeitsplätze auf Rügen, Usedom, Greifswald-Wiek und in Stralsund bedroht. Die Tourismusvertreter dominieren entsprechend die Bürgerinitiativen und Demonstrationen.
Hier sollte es jedoch keinen Irrtum geben: Der Tourismusindustrie war Umweltschutz noch nie wirklich wichtig. Die Gäste sollen die Zerstörung nur nicht sehen. Und hier kommt das Kraftwerk ins Spiel. Eine hässliche Rauchwolke könnte das geharkte Naturidyll eintrüben. Zudem: Die durch das warme Abwasser im Sommer entstehenden giften Algenblüten führen zum Badeverbot – auch für Mercedesfahrer. Ein Fiasko.
Am Ende wird sich die Politik gegen das Kraftwerk entscheiden oder nur ein kleines bauen lassen, welches man nicht so weit sieht. Ökologische Argumente? Nett, aber nur wichtig insofern es ökonomische Folgen hat. Immerhin haben wir gerade eine dreispurige Autobahnbrücke nach Rügen gebaut, westdeutschen Atommüll in Lubmin eingelagert und bauen den Flughafen auf Usedom aus. Das sieht man ja nicht.
Am Ende wird – leider – wieder einmal der Umweltschutz eine nachrangige Rolle spielen. Entscheidend ist, welche Industrie die Erlaubnis bekommt die Ressourcen des Landes für die eigene Gewinnmaximierung zu plündern. Das ist keine marxistische Theorie sondern VWL. Als Bürger können wir eigentlich nur entscheiden, wo der Schaden geringer ist. Und hier spricht – meiner Meinung nach – einiges für den Tourismus. Der braucht zumindest den Schein einer intakten Umwelt und ist daran interessiert, dass dieser Schein auch nachhaltig erhalten bleibt. Wie schön, dass die Ökonomie sich manchmal auch für den Naturschutz ‚auszahlt‘.
Das Kraftwerk – da sollte man sich keine Illusionen machen – wird trotzdem gebaut: Nur vielleicht woanders, wo es nicht so auffällt.
Lieber Kommentator,
aus Kraftwerksschloten kommen keine Rauchwolken – es sind Dampfwolken. Den Unterschied sowie die unterschiedlichen, jeweiligen Auswirkungen sollte man durchaus kennen.
Alanka
Sehr geehrter Alanka
wenn Sie als Kraftwerksschlot den Kamin bezeichen, tritt sehr wohl Staub- und Schwefelhaltig Rauchgas aus. Sie verwechseln Kamin mit Kühlturm. Greifswald wird aber keine Kühlturme erhalten.
mfG
Is völlig schnurzegal! Ob die Wolke nun schwarz ist oder grau…. schöner wird das Panorama durch sie nie und nimmer.
An HdV
Ich verwechsele durchaus nicht Kamin mit Kühlturm. Es ist Wasserdampf, was oben raus kommt. Auch in der Abbildung zu diesem Text und wie bei allen (Heiz)Kraftwerken. Rauchgase werden vom Staub bereinigt und entschwefelt. Kann man einfach unter 'Rauchgasreinigung' und 'Abgasreinigung' bei Wikipedia nachlesen. Mich würden 1000 Windkraftanlagen im 'Panorama' erheblich mehr stören als 1 Kraftwerk.
Windkraftanlagen liefern nur diskontinuierlich Strom und können deshalb weder den Bedarf befriedigen noch die Kraftwerke ersetzen. Weil immer mehr Windkraftanlagen gebaut werden – auch offshore – deshalb benötigen wir auch immer mehr Kraftwerke, welche bei Flaute einspringen und die dann fehlende Leistung ausgleichen müssen. Ein Kraftwerk ist steuerbar und liefert den Strom nach Bedarf und kommt auch völlig ohne Windkraftanlagen aus – umgekehrt geht dies nicht. Denn Windkraftanlagen liefern eine stabile Frequenz und Netzspannung nur im Zusammenspiel mit Kraftwerken. Andernfalls hätten wir eine ebenso schwankende Netzspannung und Netzfrequenz wie der Wind schwankend weht.
Das muß in der Abwägung zu einer Planung auch herausgestellt werden. Fakt ist doch, daß wir alle zu jeder Zeit verläßlichen Strom haben wollen und nicht nur wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.
Freundlichen Gruß
Alanka
wie gut das es nicht nur win- und sonnenenergie auf der seite der regenerativen energien gibt…
An Alanka,
bezüglich Landschaftsbild haben Sie Recht.
Zur Abgasreinigung bitte beachten dass trotz Elektrofilter und Entstickung / Entschwefelung sind Abgase immer noch belastet:
Staub ca 10 bis 20 mg / Nm³
SO2 ca 200 mg / Nm³
Bei einem Block mit 800 MW Leistung und ca. 2.5 mio Nm³/h Rauchgas ist es eine Menge Staub bzw.SO2 die je Stunde in die Atmosphäre gelangt.
Ich habe nichts gegen Kohlekraftwerk, wenn sie nach dem Stand der Technik gebaut werden, es gibt aber bessere Standorten.
Grüße
Als Wessi aus Südhessen möchte ich mich zu besseren Standorten nicht äußern – das sehe ich als Sache der örtlichen Gegebenheiten an. Äußerst schade finde ich es, wenn der Bodden dabei 'die Bach runter geht' – wie man bei uns in Hessen sagt. Ich sehe aus der Ferne eher, wie die Wahl des Standortes Greifswald zustande kommt – aus energie-verteilungstechnischen Gesichtspunkten: Vattenvall baut die 380 kV EEG-Windstrom-Sammelschiene für die Offshore-Windleistung ins Binnenland.
http://www.vattenfall.de/www/trm_net/trm_net/181926netza...target=“_blank“>http://http://www.vattenfall.de/www/trm_net/trm_net/181926netza...
Die von Offshore geplanten, gewaltigen elektrischen Windpark-Leistungen müssen mittels einem ebenso leistungsfähigen Kraftwerk abgesichert werden. Es könnte ja auch mal Flaute herrschen. Ebenso läßt sich Kohle dann günstig aus dem benachbarten Kohleland Polen beziehen – oder auf dem Seeweg von sonst wo her. Und das Kraftwerk kann in den 220/380 kV-Netzknotenpunkt bei Lubmin einspeisen. Von dort gehen die Leitungen in Richtung Süden nach Wolmirstedt, Neuenhagen, Pasewalk und nach Polen (Krajnik) – wichtig für den Stromhandel mit dem Ausland – ebenso nach Rostock und – geplant – nach Hamburg. Einen aus technischer Sicht besseren Standort findet man da so schnell nicht wieder.
Was die Emissionen anbelangt, da brauchen sich Unternehmen halt nur an bestehende Gesetze orientieren. Und die werden ja von der Politik gemacht – auch von grünen Umweltpolitikern. Wenn die erst mal an der Regierung beteiligt sind, dann verhalten sie sich auch nicht anders, als andere Parteien.
Grüße aus Süddeutschland von Alanka
(türkischer Mädchenname)
Liebe Studenten,
nach eigenen Angaben schafft DONG nachhaltig hochwertige Dauerarbeitsplätze. Hier die Spezifikation, da kann sich jeder von Euch schon mal einen guten Posten raussuchen.
Führungskräfte: ca. 15
Ingenieure: ca. 10
Facharbeiter: ca. 60
Arbeiter: ca. 40
Administratives Personal: ca. 15
Personalbedarf insgesamt: ca. 140
Wer hier noch nichts Passendes gefunden hat, kann sein Glück in den ausgelagerten Bereichen versuchen:
•Kantine
•Security
•Reinigung
Viel Erfolg wünscht Euch Eberhard Meißner
Nachdem die BI hier "berichten" durfte, warte ich nun gespannt auf den Artikel/Beitrag von DONG Energy. Die sind doch sicherlich schon angeschrieben worden mit der Bitte, dies alles einmal aus ihrer – natürlich genauso objektiven – Sicht darzustellen. Oder sollte ich annehmen müssen, dass diese unter anderem aus studentischen Geldern finanzierte Plattform solche einseitige Berichterstattung zu einem völlig unstudentischen Thema duldet oder gar unterstützt?
Sören, willst Du jetzt (kostenlosen oder bezahltem) product placement eines dänischen Energieunternehmens auf webmoritz das Wort reden? DONG macht doch schon genug Werbe- und Wühlarbeit in Greifswald: Sponsoring des lokalen Fußballclubs, Hochglanzwerbebeilagen in den Gratiszeitungen, lancierte Artikel in den Regionalmedien … Über die nichtöffentliche Lobbyarbeit, die sicher nicht weniger arbeitsreich ist für DONG, also z.B. Kontaktpflege mit der örtlichen CDU, der IG BCE, dem regionalen Unternehmerverband, mal ganz zu schweigen.
Sebastians Kommentar ist natürlich in weiten Teilen flach und eher peinlich, aber die Quintessenz stimmt schon: DONG will hier ja kein Kraftwerk bauen, um damit a) Arbeitsplätze zu errichten, b) was für die "Versorgungssicherheit" zu tun, c) was gegen Klimaerwärmung und für Umweltschutz zu machen. DONG will hier, wie jedes privatwirtschaftliche Unternehmen im realexistierenden Kapitalismus, schlichtweg Geld verdienen.
Und da ist doch die entscheidende Frage, ob diejenigen, die dafür die Folgekosten tragen sollen, sprich die Bevölkerung von Lubmin, Greifswald, Usedom, Rügen und Świnoujście, das einfach so hinnehmen wollen. Der Kraftwerksbau (nicht-zukunftsorientierte Energieversorgung, in Dänemark nicht mehr genehmigungsfähige Technik) bringt der Bevölkerung weitaus mehr Nachteile (und zwar nicht nur heute, sondern auf mehrere Jahrzehnte) und beschädigt zudem nicht unerheblich die Umwelt.
Ergo sehe ich keinerlei Argument pro DONG und Steinkohlekraftwerk Lubmin, aber viele dagegen. Wissenschaftlich fundiert wurde das ja auf der Anhörung seitens der EinwenderInnen eingebracht. Wie immer bei solchen Großanlagen (siehe Flughafen Frankfurt, Atomstandort Gorleben, WAA in Wackersdorf, Steinkohlekraftwerk Moorburg/Hamburg) fällt die Entscheidung letztlich nicht auf der juristischen, sondern auf der politischen Ebene. Und, wie der moritz zu recht schreibt, sind durch verschiedene Faktoren (u.a. auch die Aktionen der BI) die politischen Gewichte derzeit eher zu ungunsten von DONG und ihren KraftwerksbefürworterInnen verschoben. Ich denke, daß das ein gutes Zeichen ist, aber der Protest gegen den Kraftwerksbau sich nicht davon einlullen lassen darf. Denn der Kampf um das Kraftwerk in Lubmin ist noch lange nicht endgültig entschieden.
"diese unter anderem aus studentischen Geldern finanzierte Plattform "
Klag doch!Von dem (Schwarz)Geld von Schelsky habt ihr doch bestimmt noch was übrig um ein Studentisches Projekt kaputt zu machen.
Ich denke, hier sollten Argumente ausgetauscht werden und nicht, was andere irgendwo bei Einwendungen „wissenschaftlich fundiert“ vorgetragen haben. Mit solchen Sprüchen kann ich nix anfangen.
Ein Argument ist doch, daß wir verläßlich produzierten Strom zu jeder Tages- und Nachtzeit haben wollen. Und das funktioniert halt nicht allein mit „erneuerbaren Energien“, wie sie in der Ostsee mit Windkraftanlagen gewonnen werden sollen. Die von Energiekonzernen geplanten Windkraftanlagen schaffen doch erst die berühmte „Stromlücke“ – immer dann, wenn der Wind ausbleibt oder zu schwach weht. Diese künstliche Stromlücke kann nur mittels Kraftwerken im Synchronbetrieb kompensiert werden. Also laßt doch die Windkraftanlagen weg und dann gibt es auch die Stromlücke nicht mehr.
Alanka
Ich denke, das Problem liegt nicht daran, dass wir zu wenig Energie(quellen) haben, sondern dass wir einfach zu viel Energie verbrauchen. Unser Energiekonsum muss wesentlich verringert werden.
An Stromlücke
Stromlücken entstehen nicht durch Energiemangel sondern durch ausfallende Kraftwerke. Und Windkraftanlagen fallen windbedingt ständig mal aus oder liefern zu wenig Leistung. Da hilft auch die Verringerung des Energiekonsums nicht weiter. Wenn in der Ostsee (und in der Nordsee) auf die mächtigen Windparks verzichtet würde, dann bräuchten auch keine weiteren Kohle- oder Gaskraftwerke als Backup gebaut werden. Da würde es ausreichen, wenn veraltete Kraftwerke nach und nach mittels neuer Technik ersetzt werden.
An Stromlücke
Wie schon gesagt, Stromlücken entstehen nicht durch Energiemangel sondern durch ausfallende Kraftwerke. Beispiel: Wer eine 10 kW-Solarstromanlage auf dem Dach hat, produziert übers Jahr möglicherweise genügend Kilowattstunden, um seine rechnerisch benötigte Menge decken zu können. Wenn er sich auf die Solarstromanlage als einzigen Lieferanten verläßt, muß dann aber jede Nacht mit einer Stromlücke leben. Da scheint die Sonne nicht.
An Alanka
Allein mit den Solarstromanlagen kommt man natürlich nicht weiter, aber dadurch, dass wir in der Nacht viel weniger Strom verbrauchen, könnten die Wind-, Wasser-, Erdwärme- und Biogasanlagen für die konstanten Leistungen sorgen. Und so lange wir technisch noch(!) "unterentwickelt" sind, um uns mit regenerativer Energie 100% zu versorgen, ist es sinnvoller auf Gaskraftwerke, statt auf Kohlekraftwerke umzusteigen und mehr in die Forschung und den Ausbau der regenerativen Energiequellen zu investieren. Dadurch entstehen auch neue Arbeitsplätze.
An Stromlücke
Der Spitzenlast am Tag folgt die nächste Spitzenlast am Abend bis in die Nacht. Dann sinkt sie bis zum Morgen, wenn die menschlichen Aktivitäten erneut beginnen. Abends wollen die Leute fernsehen, ausgehen, sich vergnügen oder allgemein – ihr Leben leben. Daher die abendliche Spitzenlast. Besonders auch in der dunklen Jahreszeit, an Weihnachten und so… Dafür taugen Solarstromanlagen überhaupt nicht. Also kann es deswegen schon mal keine 100% regenerative Energieversorgung geben. Man sollte nur ein bißchen überlegen, ehe man den solaren Geschäftemachern glaubt und nachplappert. Gleichzeitig können auch die Windkraftanlagen mangels Strom versagen. Im gesamten Stromnetz von Schleswig-Holstein bis an die österreichische Grenze gab es bereits Stillstand bei allen darin installierten Windkraftanlagen. Ist wohl auch keine aktuelle Weisheit. Dann fehlt bereits der größere Teil der Bedarfsdeckung an den 100% EE. Die Nutzung der Wasserkraft ist seit vielen Jahren mit ca. 5% Anteil an der Stromversorgung ausgereizt – bedeutsam mehr wird es auch in Zukunft nicht geben. Sonst hätten wir sie längst. Naturschützer wehren sich zu Recht gegen weitläufige Flußregulierungen zwecks Stromgewinnung. Sie wollen lieber wieder mäandern und weite Retensionsflächen zurückgewinnen.
Biostromanlagen haben sich ihren anfänglich guten Ruf selber durch die hemmungslose Ausnutzung und Zerstörung von (tropischen) Wäldern und die durch sie entstehenden Monokulturen selber in Verruf gebracht. Geld bestimmt die Welt und nicht der Klimaschutz. Klimaschutz ist eine Ausgeburt dieser monetären Gesellschaft. Auch das nutzbare Bio-Potential wird sich in bescheidenen Grenzen halten. Außerdem sind Biostromanlagen keine 'nachhaltige' Energieversorgung. Ein 10m langer und ein Meter dicker Baumstamm ist in einer 20 MW-Biogasanlage innerhalb einer knappen Stunde verheizt, mehr Energiegehalt hat er nicht. Zum Nachwachsen benötigt er 100 Jahre. Wieviel Bäume und wieviel Wald haben wir dafür – zum Verheizen? Also mal darüber nachdenken! Erdwärme ist gut, wenn sie bezahlbar ist. Jeder Häuslebauer kann sie sich anschaffen. Aber nicht jeder kann sie bezahlen. Auch die Erdwärme (hier: die Wärmepumpe) gibt es schon seit vielen Jahren – aber wegen der hohen Kosten und bei direkter Nutzung des Wasserdampfes – den vielfach ungeklärten Untergrundverhältnissen – ist eine äußerst beschränkte Nutzung auch in Zukunft zu erwarten.
Konstante Leistungen lassen sich auf diese Weise möglicherweise für den Bedarf eines Bauernhauses mit viel Ländereien erzielen, aber nicht für industrielle Ballungs- und Siedlungsräume. Da reichen die 'Bioquellen' wegen ihrer mangelnden Energie- und Leistungsdichten eben nicht aus. Damit lassen sich zwar Arbeitsplätze schaffen – unbestreitbar. Das ist aber die falsche Denkweise. Denn die Arbeitsplätze in der EE-Branche sind ja – ebenso unstrittig – hochsubventioniert. Also kein guter Ansatz. Arbeitsplätze müssen enstehen durch die vielfältigen Möglichenkeiten bei der Anwendung des Stromes und nicht bei seiner Erzeugung. Die Kilowattstunde ist genau so ein Produkt wie Bier, Brot oder Pflastersteine, deren Herstellung mit möglichst wenig Aufwand (also auch mit wenig Arbeitsplätzen) erforderlich ist, damit sie von allen auch bezahlt werden kann. Je mehr Arbeitsplätze für ein Produkt, desto teurer wird es.
Wir sind auch nicht technisch unterentwickelt. Das klingt nach Beleidigung der EE-Branche, welche sich selber stets als Innovationsmotor unserer Gesellschaft ausruft. Diese despektierliche Unterstellung läßt auf geringe technische Kenntnisse schließen.
Und das Gaskraftwerk? Wollen wir einen umweltfreundlichen Gasanschluß ins ferne Sibirien? Wieviel Aufwand an Energie sind erforderlich, das Gas 4.500 km bis nach Deutschland zu leiten? Alles wirklich mit weniger CO2-Emissionen als ein modernes Kohlekraftwerk vor Ort? Global denken und lokal handeln heißt der schöne Spruch. Für mich stellt sich da die Frage, weshalb insbesondere unsere Kohle ungenutzt im Untergrund verbleiben soll und für wen?
Was die Forschung anbelangt – da haben wir seit bald 20 Jahren das EEG in stets verfeinerten Versionen. Gleichzeitig die entsprechende Forschungspraxis dafür. Aber da gibt es nicht viel zu forschen. Die solare Einstrahl- und Energiedichte ist längst bekannt, die Windverhältnisse auch. Die lassen sich auch mit viel mehr Forschungsaufwand nicht erhöhen. Weil wir diese Naturgesetzlichkeiten damit nicht überlisten können. Arbeitsplätze in diesem Bereich sind also nur subventionierte Dauerposten.
Fazit: Mit der Kombination von Stromlückengeneratoren, bestehend aus Bio-, Solar- und Windkraftanlagen sind 100% regenerative Energieversorgung auf einem Bauernhof denkbar. Aber nicht dort, wo viele Menschen zusammenkommen, leben und arbeiten. Wie in Hamburg, Berlin, Frankfurt, München etc.
Gruß von Alanka
@ Alanka: "Und das Gaskraftwerk? Wollen wir einen umweltfreundlichen Gasanschluß ins ferne Sibirien? Wieviel Aufwand an Energie sind erforderlich, das Gas 4.500 km bis nach Deutschland zu leiten? Alles wirklich mit weniger CO2-Emissionen als ein modernes Kohlekraftwerk vor Ort? Global denken und lokal handeln heißt der schöne Spruch. Für mich stellt sich da die Frage, weshalb insbesondere unsere Kohle ungenutzt im Untergrund verbleiben soll und für wen?"
Meines Wissens soll die Kohle aus Australien kommen (umgeladen in Dänemark). Warum sollte eine Gaspipeline weniger Energie erfordern als Kohle quer über den Globus per Frachtschiff zu transportieren? Also nix mit "unsere" Kohle. – Wie gesagt, DONG geht es darum möglichst viel Profit zu machen (wie das jedes Unternehmen im Kapitalismus anstrebt). Daher kaufen die auf dem Weltmarkt auch die billigste Kohle auf und die kommt derzeit eben aus Übersee.
Wieso nicht das Erdgas nutzen zur Überbrückung von zeitlich begrenzten "Stromlücken"? Und gleichzeitig den Umbau der Energieerzeugung auf regenerative Energien forcieren, wie das u.a. greenpeace, Robin Wood, BUND seit Jahren schon fordern. Dann läßt sich die "Stromlücke", wenn mal zu wenig Sonneneinstrahlung oder zu wenig/viel Wind vorliegt, eben auch aus regenerativen Energieträgern (Biomasse) schließen.
Wer auf Kohleverbrennung setzt, hat kein wirkliches Interesse an einer zukunftssicheren Energieversorgung und an einem aktiven Kampf gegen den menschlich erzeugten Klimawandel.
An ret marut
Kohle nur und immer aus Australien? Das wird nur so lange sein, bis sich der Markt entsprechend ändert. Prinzipiell kann die Kohle auch aus Deutschland kommen (heimische Energie- und Wertschöpfung). Unsere Biomasse reicht nicht aus, um eine verläßliche Stromversorgung zu errichten. Habe ich weiter oben erläutert. Aber was soll's! Das Erdgas werden wir dann halt teuer aus Rußland beziehen. Das Riesenreich kann unser Geld gut gebrauchen. Es will schließlich 40 Kernkraftwerke bauen, um mit deren Energien sein Land zu erschließen und seine Bodenschätze in polaren Regionen heben zu können.
Kohle gibt es zu Genüge in Deutschland. Das Herkunftsland ließe sich politisch genau so privilegiert festlegen, wie z.B. die Nutzung der Windenergie. Kohle ist im Gegensatz zu ihr ein verläßlicher und hochkompakter Energieträger und für die Stromerzeugung bestens geeignet. Und wenn es aus Klimawandelgründen bei uns ein bißchen wärmer wäre, z.B. im Winter, dann könnten wir schon deswegen eine Menge Energien einsparen. CO2 ist zudem das Nahrungsmittel für Pflanzen (Photosynthese). Ein höherer CO2-Gehalt in der Atmosphäre würde das Pflanzenwachstum begünstigen. In Treibhäusern erhöht man deswegen mittels Erdgasverbrennung künstlich den CO2-Pegel, damit darin Tomaten, Paprika, Salat, Gemüse etc. besser und schneller wächst. Von dem politisch gesteuerten Klimakatastrophen-Gequatsche halte ich genau so viel wie Treibhausbetreiber und befasse mich deshalb lieber mit physikalisch-technischen Sachverhalten und orientiere mich auch nicht an BUND, Robin Wood, Greenpeace etc. Wer die Kernenergie nicht mag, muß sich auf die Kohle zurückbesinnen. So einfach ist das.
Alanka
@ Alanka: "Das wird nur so lange sein, bis sich der Markt entsprechend ändert." – Der Markt wird aber über die (Produktions-)Preise bestimmt. Diese werden auf dem Weltmarkt aber dauerhaft niedriger sein als in der BRD (es sei denn es wird massiv subventioniert). Außerdem hieße das, den deutschen Steinkohlbergbau wiederzubeleben, dessen endgültige Schließung (mit all seinen sozialen und ökonomischen Konsequenzen in den betreffenden Regionen) ja gerade erst unter Dach und Fach gebracht wurde.
Warum ist denn die produzierte Kohle in anderen Ländern preiswerter?
a) In einigen Ländern schlichtweg aufgrund der wirklich miesen Arbeitsbedingungen (geringes Lohnniveau, kaum oder kein Arbeitsschutz, starke Vernutzung menschlicher Arbeitskraft). So u.a. in Südafrika, Indonesien, Kolumbien, China, Kasachstan, Rußland.
b) Allgemein kommt ein enormer Raubbau an der Natur dazu, so u.a. in Kolumbien, Australien und Indonesien (z.B durch die Rio Tinto Group). Das norwegische Finanzministerium hat im Jahre 2008 z.B. im Falle des Multis Rio Tinto, entschieden, sämtliche Gelder des norwegischen Pensions Fonds (norwegische Rücklagen aus dem Nordseeölverkauf) aus dem Unternehmen abzuziehen. Begründung: "„Das Gremium für Ethik ist zu der Schlußfolgerung gekommen, daß Rio Tinto durch die Teilnahme an dem Betrieb der Grasberg-Mine in Indonesien unmittelbar in massiven Umweltschäden involviert ist, die durch den Betrieb der Mine verursacht werden. Es gibt keine Anzeichen, daß das Unternehmen diese Praktiken in Zukunft ändern wird.“
Ich bin gerne bereit über einen Bau von Steinkohlekraftwerken zu reden, wenn es um eine nachholende Entwicklung (sog. Entwicklungsländer) oder vergesellschaftete Kraftwerke (Sozialismus) geht, weil in beiden Fällen die gangbaren Alternativen einfach weitaus geringer sind. Aber im privatwirtschaftlichen Kontext eines Industriestaates ist Kohle genauso wie Atomenergie ein energiepolitischer Rückschritt, der einzig der Profitmaximierung einiger Energieunternehmen auf dem Rücken der Bevölkerung dient.
Ich weiß zwar, dass es sie gibt, aber ich bin immer wieder sprachlos wenn ein es-gibt-doch-sowieso-keinen-klimawandel-argument kommt. Ist das der Punkt? Die Erde geht nicht in 50 sondern vielleicht auch erst in 1000 Jahren vor die Hunde also weiter wie bisher? Niemand, der über gesunden Menschenverstand verfügt kommt mit dem Argument mehr CO2 ist gut weil die Pflanzen dann besser wachsen. Ach eigentlich wenn ich jetzt so darüber nachdenke bin ich nicht mehr fassungslos sondern amüsiert. Lasst uns mehr Kohle verbrennen! Palmen in Lubmin! Sommer für immer, Sonne für alle, und einen Ostseestrand in Berlin! Schöne neue welt!
An ret marut
Die Windräder werden bei uns derzeit schon höher subventioniert als die Steinkohle. In der Hinsicht sehe ich keinen Unterschied. Lediglich in der technischen Stromgewinnung. Dafür empfehle ich speziell heute mal auf die Webseite htt://wilfriedheck.tripod.com zu schauen. Mal nachdenken, was andere (betroffene Leute) dazu empfinden. Da sind interessante Bilder und Grafiken zu sehen. Wer technisch etwas versiert ist weiß, daß mit Windrädern keine herkömmlichen Kraftwerke ersetzt werden können sondern nur hinzu kommen. Die Riesenapparate gibt es seit 15 Jahren und noch immer haben sie ihr einstiges Substitutionsziel – die Kernkraftwerke zu ersetzen – in der Praxis nicht bewiesen. Immer noch sind deutsche Kernkraftwerke Weltmeister in der Stromproduktion! Nachzulesen auf den Webseiten der Kernenergie.
Wieso sollen wir auf Gas umsteigen. Wird das etwa nicht in anderen Ländern genauso unter wirklich miesen Arbeitsbedingungen (geringes Lohnniveau, kaum oder kein Arbeitsschutz, starke Vernutzung menschlicher Arbeitskraft) produziert, wie in Südafrika, Indonesien, Kolumbien, China, Kasachstan, Rußland? Kein gutes Gegenargument!
Und der Raubbau an der Natur? 20.000 Windkraftanlagen, welche demnächst bis zu 180 m in die Höhe reichen, haben inzwischen einen höheren Stahlverbrauch als die Autoindustrie oder die Werften. Und der gewaltige Leitungsausbau von der Nord- und Ostsee in deutsches Binnenland zu den Ballungsräumen wird tausende Tonnen an Aluminium für Kabel und Hochspannungsseile benötigen und weitere tausende Tonnen Spezialstahl für Hoch- und Höchstspannungsmasten. Woher kommen diese Rohstoffe und das Alu? Aus welchen Ländern kommt das viele Kupfer für die Leitungen, Schaltanlagen, Elektronik, tonnenschwere Transformatoren etc? Aus welchen Rohstoffminen? Man bedenke: 40.000 MW Offshore-Kapazität sind angeplant! Das sind 8000 bis 10000 Windmühlen im Meer! Etwa alle ohne Rohstoffverbrauch? Als Gegenleistung gibt es zwar Strom, aber nur im Zusammenspiel mit Gaskraftwerken. Die müssen zum Ausgleich von Windflauten auch erst noch gebaut werden. Das wird den Gaspreis ordentlich ansteigen lassen. Auch für die vielen Gas-Hausheizungen in der BRD. Die Rohstoffe werden mit Windmühlen und Solarstromanlagen nicht wieder zurückgeliefert. Also auch kein Ressourcenschutz!
Ich orientiere mich nicht an Ethik-Kommissionen, BUND, Greenpeace, Robin Wood etc. Ich benötige keine Vordenker. Weder für rechts noch für links und weder für oder gegen den Sozialismus oder Kapitalismus. Ich denke lieber selber, orientiere mich an mein Wissen und die vielfältigen Möglichkeiten einer Recherche. Denn für jedes Argument findet sich irgendwo auf der Welt eine passende Organisation, die in irgend einem Zusammenhang mal was gesagt oder eine Studie verbreitet hat.
Die Profitmaximierung diverser Energieunternehmen funktioniert auf Basis der 'erneuerbaren' Energien doch genauso wie hergebracht. Wer will oder kann denn die milliardenschweren Investitionen für riesige Windparks und hektarweite Solarstromanlagen schultern? Die profitorientierten Unternehmen. Sonst niemand. Wer dem Märchen von Bürgersolar- und -Windparks glaubt, mit denen er eine 'Energiewende' erreichen will, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Es ist der Trick der Energieunternehmen, den Leuten so das Geld aus der Tasche zu ziehen, obendrein mit dem Glauben, etwas Gutes zu tun. Mit einem Technikumstieg von herkömmlicher auf regenerative Stromerzeugung lassen sich profitorientierte Energiekonzerne nicht beseitigen. Dafür sollten geeignete Vorschläge aus der volkswirtschaftlichen Disziplin kommen. Aber dort kennt man sich über Profitmaxiierung eben besser aus und deshalb läuft das bei uns so. Dann schon lieber 'vergesellschaftete' Kohlekraftwerke, an denen jeder auch spürbar beteiligt ist. Das finde ich prinzipiell erst mal ok, wäre aber noch zu definieren.
An die fasssungslose…
Klimawandel gibt es schon immer und wird es auch immer gegen. Nichts ist unbeständiger als das Klima. Weil es vom Wetter abgeleitet wird. Im 15. Jahrhundert besiedelten die Wikinger Grönland und benannten es 'greenland' und ließen Rinder weiden. Und in Neufundland trafen sie auf Weintrauben. Die kalte Ecke heißt heute noch Vineland. Die Welt ist für diese Leute erst wieder untergegangen, als es dort wieder kälter wurde und das Eis zurückkam. Gäbe es Palmen am Ostseestrand, dann bräuchten 1.000.000 Menschen nicht mehr jedes Jahr in den Süden fahren und würden eine Menge CO2-Emissionen vermeiden. Und wer eine Diskussion über das Klima beginnt, sollte zu Beginn diesen Begriff definieren. Es könnte ja sein, daß andere Leute andere Vorstellungen und andere Kenntnisse darüber haben. Sonst käme dies einem aneinander vorbei reden gleich. Argumente über einen angeblich gesunden Menschenverstand sind da ziemlich arrogant und lassen sich dahin auslegen, daß nur der- oder diejenige so etwas besitzen, welche so reden. Also Gefühle weglassen und vorgetragene Argumente sachlich widerlegen und das eigene dagegen stellen. Dann läßt sich wunderbar diskutieren.
Alanka
@ Alanka: Du hast Deine Position klar dargelegt und die unterscheidet sich doch sehr von meiner. Da es ja nicht darum geht, uns gegenseitig eine Meinung aufzudrücken, sondern um den gegenseitigen Meinungsaustausch, will ich jetzt auch nicht grundsätzlich da nachhaken, wo ich Deine Position nicht stichhaltig finde. Ich denke auch, daß das über Kommentarfunktionen auch nicht wirklich sinnvoll ist.
Auf zwei Dinge möchte ich aber ganz kurz eingehen:
1. "Immer noch sind deutsche Kernkraftwerke Weltmeister in der Stromproduktion! Nachzulesen auf den Webseiten der Kernenergie." – In der Tat, und zwar weil die alten (übrigens staatliche enorm subventionierten) Atomstrommeiler sich längst zu 100% rentiert haben und jeder Tag, den diese Unfallkraftwerke weiter am Netz sind, bedeutet für die vier Energiemultis zusätzliche Millionenprofite. Die Dinger produzieren also fröhlich weiter, weil sie quasi eine Gelddruckmaschine der vier Energiemultis darstellen. Daher auch deren massiver Widerstand gegen den (halbherzigen) rot-grünen Atomausstieg.
2. Den menschengemachten Klimawandel nicht anzuerkennen ist so'n bißchen wie den Kreationismus (Bibel als "wissenschaftliche" Schöpfungsgeschichte") als "Gegenmodell" zu Darwins Evolutions anzuführen. Es gibt in der Tat Menschen (siehe George W. Bush), die den aktuellen Klimawandel als nichtexistent betrachtet haben; andere, die sehr wohl um den Klimawandel wissen, aber aus naheliegenden wirtschaftlichen Gründen lieber beim status quo verbleiben wollen, versuchen, das Ausmaß und Tempo des Klimawandels zu verharmlosen oder zu vertuschen. Wissenschaftlich begründet sind solcherlei Positionen nicht; kein/e ernsthafte/r KlimaforscherIn wird den voranschreitenden Klimawandel verneinen. Im Februar/März 2007 hat das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) der UNO einen entsprechenden Bericht zum Klimawandel vorgelegt, der bei der UNO entsprechend behandelt und beraten wurde. Hier eine Zusammenfassung des Berichts vom Alfred-Wegener-Institut: http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/selected_topic...target=“_blank“>http://http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/selected_topic...(Dortfindet sich auch ein Link zum Originalbericht. Da Du ja Interesse am Thema hast, empfehle ich, diesen mal querzulesen.)
@ Alanka: Du hast Deine Position klar dargelegt und die unterscheidet sich doch sehr von meiner. Da es ja nicht darum geht, uns gegenseitig eine Meinung aufzudrücken, sondern um den gegenseitigen Meinungsaustausch, will ich jetzt auch nicht grundsätzlich da nachhaken, wo ich Deine Position nicht stichhaltig finde. Ich denke auch, daß das über Kommentarfunktionen auch nicht wirklich sinnvoll ist.
Auf zwei Dinge möchte ich aber ganz kurz eingehen:
1. "Immer noch sind deutsche Kernkraftwerke Weltmeister in der Stromproduktion! Nachzulesen auf den Webseiten der Kernenergie." – In der Tat, und zwar weil die alten (übrigens staatliche enorm subventionierten) Atomstrommeiler sich längst zu 100% rentiert haben und jeder Tag, den diese Unfallkraftwerke weiter am Netz sind, bedeutet für die vier Energiemultis zusätzliche Millionenprofite. Die Dinger produzieren also fröhlich weiter, weil sie quasi eine Gelddruckmaschine der vier Energiemultis darstellen. Daher auch deren massiver Widerstand gegen den (halbherzigen) rot-grünen Atomausstieg.
2. Den menschengemachten Klimawandel nicht anzuerkennen ist so'n bißchen wie den Kreationismus (Bibel als "wissenschaftliche" Schöpfungsgeschichte") als "Gegenmodell" zu Darwins Evolutions anzuführen. Es gibt in der Tat Menschen (siehe George W. Bush), die den aktuellen Klimawandel als nichtexistent betrachtet haben; andere, die sehr wohl um den Klimawandel wissen, aber aus naheliegenden wirtschaftlichen Gründen lieber beim status quo verbleiben wollen, versuchen, das Ausmaß und Tempo des Klimawandels zu verharmlosen oder zu vertuschen. Wissenschaftlich begründet sind solcherlei Positionen nicht; kein/e ernsthafte/r KlimaforscherIn wird den voranschreitenden Klimawandel verneinen. Im Februar/März 2007 hat das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) der UNO einen entsprechenden Bericht zum Klimawandel vorgelegt, der bei der UNO entsprechend behandelt und beraten wurde. Hier eine Zusammenfassung des Berichts vom Alfred-Wegener-Institut: http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/selected_topic...(Dort findet sich auch ein Link zum Originalbericht. Da Du ja Interesse am Thema hast, empfehle ich, diesen mal querzulesen.)
An ret marut
Du hast meine Argumentation nicht verstanden. Die Kernkraftwerke produzieren fröhlich weiter, weil die Wind- und Solarkraftwerke sie nicht ersetzen können. Sie stellen keine Konkurrenz dar. Alle deutschen Windkraftanlagen haben über 22 000 MW Leistung, die in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke nur ca. 17.000 MW. Ich plädiere nicht für KKW, sondern argumentiere, daß die erneuerbaren Energien nicht geeignet sind, herkömmliche Wärmekraftwerke zu ersetzen. Wind- und Solarstromanlagen sind die kleinen Schwestern im Netz der Kernkraftwerke – mit dem gleichen Zweck, das Klima zu schützen. So ein Quatsch! Der Klimaschutz ist eine Erfindung der Atomindustrie, weil nach dem Einbau von Filtern in die Kohlekraftwerke nur noch CO2 die Schlote verlassen hatte. Kohlekraftwerke sind aufgrund der hohen Energiedichte von Kohle die einzig mögliche Konkurrenz zu Kernkraftwerken. Und das sollte nicht so bleiben. Und die Grünen haben diesen Begriff ‚Klimaschutz‘ geklaut und ihn für sich auf ‚erneuerbare‘ Energien gemünzt – nach dem Motto – wir sind auch noch da und wollen mitreden.
Ich habe auch nicht den Klimawandel bestritten, der findet schon immer statt, sondern, daß dieser anthropogen CO2-bedingt ist. Das ist Unfug. Auf der Webseite vom Alfred-Wegner-Institut wird dieser Klimawandel bestätigt, aber nicht, daß menschliche CO2-Emissionen daran schuld sind.
Deshalb habe ich mal die deutsche Fassung, welche vom Umweltbundesamt herausgegeben wurde ‚quergelesen‘. Und genau so ist es: Die folgenden Begriffe (oder auch Wortfragmente) kommen darin so oft vor: wahrscheinlich 140; ungefähr 17; möglich 75; Schätzung 53; könnte 45; würde 118; Projektion 52; modell 138; Szenarien 192; voraussichtlich 17; Studien 41; Risiko, riskant 43; Wasserknappheit 10; Literatur 16; verwundbar 57; klima 470 mal etc.
Und weil dies so sein soll wie es ist, heißt der Bericht auch so: Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger (summary for policymaker). Und genau dafür wurde IPCC auch gegründet und als internationales Sprachrohr benutzt. Mit Wissenschaft hat das nix zu tun. Politiker lesen keine wissenschaftlichen Berichte. Und echte Wissenschaftler keine IPCC-Berichte. Diejenigen Wissenschaftler, die hinter IPCC stehen, sind nicht die Mehrheit, dafür die laute Minderheit und stehen im Sold der Politik. Und für Geld und Ruhm kriegen Politiker immer was sie wollen. Die ernsthaft zu nehmenden Wissenschaftler sind nicht organisiert und daher weniger laut und beachtet, aber in der großen Mehrzahl.
Der IPCC-Bericht produziert nur negative Erwartungen keine positiven, welche aus einer globalen Erwärmung zu schließen sind. Ein total einseitiges und angstmachendes Pamphlet ohne gleichen und die Bibel aller Klimaschützer, welche meinen, sie hätten den rechten Glauben. Jede Religion basiert doch auf Angstmache, oder?
Der Begriff Klimaschutz ist bereits falsch: Klima kann niemand schützen, weil es laut wissenschaftlicher Definition ein Rechenwert aus statistischen Zahlenreihen ist, welche aus den Wetteraufnahmen stammen. Und Rechenwerte lassen sich beliebig verändern, je nach dem, was vorne eingespeist wird, kommt hinten raus. Und IPCC speist ein und die Politik macht ein Angstgeschäft daraus – und natürlich auch die Atomindustrie. Das paradoxe ist ja, das die Angst vor einer Klimakatastrophe inzwischen höher angesiedelt ist, als vor einem SuperGau. Ich habe ja, glaube ich, schon weiter oben mal gesagt: jeder soll den Begriff ‚Klima‘ erst einmal für sich definieren und dann seine nächsten Leute fragen, wie sie ihn definieren würden. Das Ergebnis kann ich jetzt schon sagen: Jeder hat eine andere oder keine richtige Vorstellung von dem, was Klima ist. Oder er weiß es erst garnicht. Aber man muß es halt schützen!
Auch der Begriff ‚erneuerbare‘ Energien ist falsch – in der Physik gibt es keine erneuerbare Energienn, nur wandelbare. Es sind künstliche Begriffe für das unbedarfte Volk.
Alanka
Nur zwei Anmerkungen von mehreren möglichen als nichtstudentischer Leser zu dem Beitrag:
1. "Schließlich steht der neue Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) dem Kraftwerksprojekt deutlich skeptischer gegenüber als sein Vorgänger Harald Ringstorff (SPD)"
Das ist falsch. Ringstorff ist ein Verfechter des Kohlekraftwerkes. Er bezeichnete dessen Inbetriebnahme als einen "Urknall" für die Region. Er log sogar unverblümt in eine OZ-Interview (26.11.07): "Man muss die Diskussion versachlichen. Es werden keine Schadstoffe in den Bodden gelangen." (Die Lüge ist von der OZ nie berichtigt worden.) Ebensolchen Schwachsinn hatte übrigens auch die Kanzlerin auf Rügen vor CDU-Mitgliedern verbreitet.
2. "Allen bleibt aber im Augenblick nichts als abzuwarten."
Schön wärs. Doch genau das passiert nicht.
– Wirtschaftsminister Seidel als Beispiel wirbt vor CDU-Mitgliedern auf Rügen weiter unverhohlen für die Dreckschleuder und setzt somit das StAuN unter Druck. Ihm scheint völlig egal zu sein, was das StAuN herausfindet.
– Umweltminister Backhaus findet es gut, dass sich Investor Dong an einem Projekt zur CO2-Abscheidung beteiligen will, obwohl sich Dong aus genau der Erprobung zurückgezogen hatte. Backhaus müsste stattdessen erklären, dass die CO2-Abscheidung der falsche Weg ist, weil Kohlekraftwerke generell der falsche Weg sind.
– Die Zeitschrift "Wirtschaft & Markt" brachte ein "Sonderheft Energiestandort Lubmin" heraus, in dem das Kohlekraftwerk verherrlicht wird. Der Verlag weigert sich standhaft, mitzuteilen, wer Auftraggeber und Geldgeber für die Propagandaschrift war, die ich ungefragt im Briefkasten fand und nicht an den Auftraggeber zurückschicken kann, weil ich dessen Anschrift nicht kenne.
Ich kann jedem Kraftwerksgegner nur dringend empfehlen, aufmerksam zu bleiben und sich gegen jede Propaganda für das Kraftwerk genauso zu wehren wie bisher.
Zu 1. Ich versteh nicht ganz, warum das falsch ist? nichts anderes wird doch gesagt, als dass ringstorff für das kraftwerk war. und sellering etwas weniger. mmm…
"…kann laut Bundesnaturschutzgesetz nur dann genehmigt werden, wenn das Vorhaben im allgemeinen öffentlichen Interesse liegt." Möchte mal wissen, wo das in Bundesnaturschutzgesetz steht?
§ 34 (3), 1 BNatSchG
@fragezeichen:
Es bleibt falsch, denn die die Aussage in dem Eintrag lautet doch, Ringstorff war skeptisch, der Minipräsident skeptischer. Ringstorff, der Urknaller, zweifelte jedoch überhaupt nicht, sondern setzte sich stets ausdrücklich für das Vorhaben ein. Er log sogar, um das Vorhaben durchzusetzen und stellte Kraftwerksgegner aus dem Bundesland, das er regierte, als nicht ganz zurechnungsfähig hin. Das täte doch niemand, der an dem Projekt zweifelt (Skepsis hegt).
Wäre er tatsächlich weniger skeptisch als der Minipräsident gewesen, hätte er uns die Lüge und die Missachtung von Bürgern seines Landes erspart