Während nun die Vertreter im Studentenparlament (StuPa) lustig vor sich hingammeln und dabei nach bestem Gewissen versuchen, so gut wie möglich auszusehen – was hoffnungslos ist, wenn sie es in der Legislatur noch nicht ein einziges Mal vollzählig in den Konferenzsaal geschafft haben – steht der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) vor einer ernstzunehmenden Krise.

Ist aber alles nicht so schlimm. Hauptsache der eigene Parlamentarierkragen sitzt und der Name erscheint oft genug im Protokoll. Oder man wird dezent in Ruhe gelassen, hinter seinem Notebook. Der nächste Kandidat wird schon irgendwann kommen. Ob die fehlenden Bewerber auf die wirklich wichtigen Referate eventuell mit den spärlichen Informationen, die nach außen dringen, zu tun haben? Bemängelt wird hierbei nicht die überaus unpopulär, weil wenig verbreitet gehaltene Werbung, sondern das böse Wort „Langeweile“ auf Flyer und Internetauftritt des AStA. Huch, so was. Die Kombination beider Begriffe ist wahrlich weit
hergeholt. Dabei hätte Florian Bonn den Begriff im Kontext sehen sollen: AStA als Mittel gegen Langeweile hieß es da. Dennoch: Der gemeine Student sollte förmlich über die Bewerbungsrufe stolpern, um sich schließlich schuldbewusst dem studentischen Engagement hinzugeben. Stolpersteine gibt es schon noch genug. Beispielsweise Verweigerer, wenn es um die Besetzung eines Queer-Referates geht. Musste das überflüssige Ding schon eingerichtet werden, lässt es sich wenigstens durch eine Nichtwahl der drei, nicht durchgängig unfähig erscheinenden Kandidaten, boykottieren. Zusammenhänge zwischen politischer Richtung des schließlich Gewählten und Referatsgegner RCDS im StuPa sind natürlich paranoid. Doch bitte nicht den Kandidaten abstempeln. Der kann schließlich nichts für das Auftreten seiner Parteikumpels im hochschulpolitischen Gremium. Freuen wir uns mit Henry Tesch, dass Thomas Schattschneider zum 1. Juli das Amt des Vorsitzenden abgeben wird und somit dem Bildungsministerium zwecks mangelnder Nachfolge eine Verschnaufpause gegönnt ist.

Geschrieben von Maria Trixa, Björn Buss