Am gestrigen Sonntag (8. Juni) wurde im Rahmen des Universitätsgottesdienstes der Studentenseelorger Dr. Konrad Glöckner offiziell verabschiedet.

Dr. Konrad Glöckner, der seit zehn Jahren die Evangelische Studentengemeinde (ESG) betreut und leitet predigte am gestrigen Sonntag zum vorerst letzten Mal im Greifswalder Dom. In Bezug auf das Matthäus-Evangelium 19,16-26 nahm er Bezug auf die Problematik von Geld und Reichtümern für Christen und die christlichen Kirchen, gerade auch in Zeiten, da die Kirchen in Deutschland vermehrt Gemeinden zusammenlegen und Stellen streichen.

Der Kammerchor des Instituts für Kirchenmusik untermalte, unter der Leitung von Prof. Jochen A. Modeß den feierlichen Gottesdienst, der für die Evangelische Studentengemeinde wohl eine Ära beendete. Unter anderem Universitätsprediger Prof. Roland Rosenstock dankte Konrad Glöckner für die geleistete Arbeit und lobte ihn als einen „unbequemen Glücksfall“ für die Greifswalder Universität und ihre Studenten. Dr. Glöckner wird gegen Ende des Sommers seine neue Stelle als Pfarrer auf Hiddensee antreten.

Konrad Glöckner: Ein „unbequemen Glücksfall“

1998 wurde Dr. Glöckner, der selbst in Greifswald studierte und nach der Wende maßgeblich am Aufbau der studentischen Selbstverwaltung beteiligt war, zunächst befristet für ein Jahr, Greifswalder Studentenseelsorger.

Er half der Gemeinde sich von dem Profil einer klassischen DDR-Studentengemeinde, mit starken politischen und regimekritischen Ansätzen, zu einer auch der echten Seelsorge als Glaubensgemeinschaft zugedachten Gruppierung zu entwickeln. Dr. Glöckner engagierte sich darüber hinaus in bundesweiten Gremien für die Studentenseelsorge der Evangelischen Kirche Deutschlands.

Auf dem anschließenden Empfang der ESG dankte der Vorsitzende der Muslimischen Gemeinde Greifswald Dr. Glöckner für seinen Einsatz rund um den Austausch der beiden Gemeinden. Der Katholische Studentenseelorger Propst Michael Pietrus lobte Dr. Glöckners stetigen Einsatz für die Ökumene unter den Greifswalder Studenten.

Konrad Glöckner selbst, bedankte sich bei allen Anwesenden für die spannende und interessante Zusammenarbeit und wies noch einmal auf die großen Projekte innerhalb der Gemeinde in den letzten Jahren hin – interne, wie den Umzug aus dem Turm der Jacobi-Kirche in den Lutherhof, als auch externe wie beispielsweise die Initiative „Stolpersteine“ zum Gedenken an Opfer der NS-Zeit in Greifswald. Er deutete ebenfalls an, dass sich für die Frage seiner Nachfolge eine Lösung abzeichne.

Carsten Schönebeck

  • Der nächste Universitätsgottesdienst findet am 20. Juli um 18:00 statt.
  • Zur Geschichte der ESG Greifswald erschien 2006 das Buch „Geistige Heimat ESG – In Freiheit Leben aus gutem Grund“ herausgegeben von Raimund Nietzsche und Konrad Glöckner.
  • Im Internet ist die ESG unter www.esg-greifswald.de zu finden.

*Update / Neu 10. Juni*:
Diesen Beitrag jetzt hören.