Wencke Hallaschk über einen straff durchgeplanten Tagesablauf

100 Stunden Arbeit, daneben das Studium und ein Kind. BWL-Studentin Wencke Hallaschk ist 31 Jahre alt, ihre Tochter Lina-Sophie, 4 Jahre alt.

moritz: Wie viel Zeit im Monat arbeitest du neben deiner Position als Mutter und Studentin?
Wencke Hallaschk: Ich arbeite etwa 100 Stunden im Monat, unter anderem in einem Greifswalder Hotel.

moritz: Seit wie vielen Jahren bist du schon dort beschäftigt und mit welcher Geldsumme gehst du am Ende des Monats nach Hause?
Hallaschk: Dort arbeite ich seit 2000 und der Lohn ist ziemlich gut. Sehr schön war, dass ich aufgrund meiner Tätigkeit in diesem Hotel neben dem Studium einen „guten“ Abschluss als Hotelfachfrau bei der IHK Neubrandenburg machen konnte.

moritz: Du bist musst dich um deine Tochter kümmern, studierst und bist Arbeitnehmerin. Wie sieht ein normaler Tagesablauf bei dir aus?
Hallaschk: An einem normalen Tag komme ich um 7 Uhr von der Arbeit. Ich bringe dann meine Tochter, Lina-Sophie, in den Kindergarten nach Greifswald. Ich bin um etwa 9 Uhr im Bett. Wenn ich Uni habe, kann ich nur bis 12 Uhr schlafen. Wenn nicht, bis 15 Uhr. Dann hole ich meine Tochter um 16.30 Uhr aus dem Kindergarten, danach geht es für sie meistens noch zum Tanzen oder zum Sport. Gegen 18 Uhr sind wir zuhause, zum Abendbrot. Um 19.30 Uhr bringe ich Lina ins Bett. Halb zehn fahr ich dann wieder zur Arbeit.

moritz: Das klingt nicht einfach. Bekommst du auch Unterstützung?
Hallaschk: Mein Partner, der Kindsvater hilft mir. Er heißt Peter und ist Lehrer am Gymnasium. Ohne ihn würde ich es kaum schaffen, vor allem zeitlich.

moritz: Bleibt denn da überhaupt noch Zeit für das Studium?
Hallaschk: BWL habe ich 2000 zu studieren begonnen. Im Moment warte ich gerade noch auf die Zulassung zu meiner Diplomarbeit.

moritz: Was würden höhere Löhne für dich bedeuten?
Hallaschk: Vor allem, dass ich mehr Zeit für mein Studium habe.

moritz: Was ist deine schwierigste Zeitphase?
Hallaschk: Das waren stets die Prüfungszeiten, wenn ich bis nachts in der Bibliothek gesessen habe und nur wenig arbeiten konnte.

moritz: Studium, Kind und Arbeit – würdest du das wieder tun?
Hallaschk: Ja, auf jeden Fall.

moritz: Wo bist du in zwei Jahren?
Hallaschk: Ich ohne mit einem schönen dicken Gehalt als Hotelleiterin auf der schönsten Insel Deutschlands, in Rügen. (lacht) Und außerdem bin ich auf jeden Fall verheiratet.

Geschrieben von Arik Platzek