?Konk?

Es darf jetzt Sommer werden. Six-Pack, Grill und Stranddecke in den Kofferraum, das neue Kooks-Album in den Kassettenschacht, Zündschlüssel gedreht. Wo die vier Engländer beim Vorgänger „Inside in/ Inside out“ beim „Sofa Song“ aufhörten, wird auf „Konk“ fortgesetzt.

Der oft etwas rohe Sound des Debüts wich einer sorgfältigeren Aufstellung des Gitarrensets und der stets sehr präsent gestellten Stimme von Luke Pritchard. Die Backing Vocals sind jetzt auch sauber, die unterstützenden Melodien der Sologitarre gar überdurchschnittlich gelungen. Alles Sperrige und Unausgegorene wurde  geplättet. Das mag der eine langweilig erwachsen schelten, der nächste als energielos bedauern und eine Dritte schimpft es den Fluch des zweiten Albums. So what? The Kooks wollen nach eigener Verlautbarung nur lässige Popsongs machen, zu denen sich Menschen verlieben oder auch lieben. Und dazu vielleicht noch an den Strand fahren. Diese Ansage lösen The Kooks mit den neuen dreizehn Tracks klar ein. Auch wenn ihnen nach wie vor das Genie zur 100-Prozent-Killernummer fehlt, tendieren zwei, drei Songs zu potenziellen Indie-Pop-Sommer-Hits. „Shine On“ ist ein Ohrwurm, der  schon mal für den nächsten Werbespot von Mondscheintarif, Eis am Stil oder freundlicher Kernenergie herhalten kann.

Die meisten Songs sind simpel und überschaubar. Man könnte es auch die gut gemachte Ausblendung der Indie-Pose nennen. Knappe 45 Minuten, die angenehm vorbeihauchen wie eine warme Sommerbrise. Drängt sich im Anschluss nur diese eine Frage auf: „Kannst Du den Schlüssel noch stecken lassen?“

Geschrieben von Robert Tremmel