Bisher war es noch relativ still, rund um das größte Studentenfestival Greifswalds. Doch das soll sich nun ändern. Gristuf beginnt wieder seine berühmten Countdown-Veranstaltungen, die die Stadt auf das internationale einwöchtige Festival einstimmen soll.

Nach den Studentenfestivals in den Jahren 2002, 2005 und 2006 steht dieses Jahr das vierte internationale Studentenfestival mit dem Titel “Mind a change?” an. Vom 13.06.-22.06. wird zusammen mit hunderten studentischen Gästen aus aller Welt zu den drei grossen Themen Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft in zahlreichen Workshops gearbeitet.

Da die Organisatoren ihr Festival aber auch als Kultur-Fest für die ganze Stadt begreifen, gibt es im Vorfeld vier Countdown-Veranstaltungen:

  1. Am 16. Mai, liest Thomas Podhostnik aus seinem Werk “Der gezeichnete Hund” um 20 Uhr im Café Koeppen. Der Eintritt beträgt 3 bzw. 5 Euro.
  2. Am 23. Mai erwartet den Gast ein Videoabend (“Spin the Bottle”) mit anschließender Livemusik (‘Naked neighbours on TV‘). Details dann!
  3. Feuerwehr Kino im dann wieder eröffneten Ikuwo und anschließender Party sind am 31. Mai geplant. Details dann!
  4. Am 6. Juni dann nochmals Kino mit anschließender Party – wieder im Ikuwo. Details dann!

Heute jedoch zunächst zu kommenden Event. Hier die etwas ausführlicheren Infos aus der Pressemitteilung:

“Die Countdownveranstaltungen sollen auch inhaltlich auf das Festival “Mind a Change?” einstimmen und zum Nachdenken anregen. Der Roman von Podhostnik lehnt sich thematisch an den Migrationsworkshop an.

Sivo ist der erste Deutsche seiner Familie. Als Sohn einer slowenischen Migrationsfamilie fühlt er sich in Deutschland zu Hause. Seine Eltern indes hadern bis heute mit der “neuen Welt”, richtig angekommen sind sie nicht. Das Land, seine Kultur und Sprache ist und bleibt ihnen fremd.

Fremd wird ihnen zunehmend auch der eigene Sohn, der nichts anderes versucht, als eigene Wege zu gehen und eine Identität inmitten der zwei Welten zu finden. Sivos Loslösen von den eigenen Wurzeln, sein Ergeiz, in Deutschland zurechtzukommen Verursacht Konflikte mit seiner Familie, deren Schwächen so ungewollt aufgeweckt werden.

In seinem Debütroman “Der gezeichnete Hund” erzählt Thomas Podhostik die Geschichte einer Familie, die sich zunehmend vom Kern der eigenen Kultur entfernt und es dennoch nicht schafft, in der neuen Heimat anzukommen.

Vorurteile, Geldprobleme und eine unüberwindbare Sprachlosigkeit führen dabei zu Scham, Entfremdung und Einsamkeit.

Thomas Podhostnik wurde 1972 in Radolfzell geboren. Am Teatro de Cuba in Havanna absolvierte er eine Ausbildung als Regieassistent. Anschließend studierte er Soziologie und Politik. Seit dem Abschluß seines Studiums am deutschen Literaturinstitut in Leipzig lebt er dort als freier Autor und Regisseur.

Die Lesung ist eine Kooperation des GrIStuF e.V. mit der Heinrich Böll Stiftung MV und dem Literaturzentrum Vorpommern.”