Deutscher Hochschulverband veröffentlicht Ranking zur Berufungskultur

Die Universität Bayreuth und die TU Kaiserslautern haben das erste Berufungsranking des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) gewonnen. Beide verwiesen u.a. die Elite-Universitäten Göttingen und TU München auf die Plätze zwei und drei, die sie sich mit drei bzw. acht weiteren Universitäten teilen. Das berichtet die Zeitschrift „Forschung & Lehre“ in ihrem Mai-Heft exklusiv.

Gesamtsieger des Rankings zur Berufungskultur vor Ort wurden Hochschulen, die in drei unterschiedlich gewichteten Sparten (Selbstbericht, Verhandlungsklima, Umsetzung der W-Besoldung) bewertet werden konnten. Das höchste Gewicht erhielten dabei die Antworten der Hochschulleitungen zu den lokalen Berufungsbedingungen. 110 der 130 befragten Hochschulen zeichnen ein disparates Bild über Dauer, Ablauf und Transparenz von Berufungsverfahren. 30 Hochschulen wurden hervorragende, 29 gute und 51 Hochschulen nachbesserungsbedürftige Rahmenbedingungen bescheinigt. Transparenz und Zügigkeit von Berufungsverfahren seien vielerorts noch optimierungsfähig. Verhandlungen sollen nach Auffassung des DHV als „ein vertrauensbildender Prozess“ verstanden werden, bei dem Gespräche „auf gleicher Augenhöhe“ geführt würden. Besonders gut schnitten im Selbstbericht die privaten Hochschulen ab.

Das zweitstärkste Gewicht wurde auf die Beurteilung des Verhandlungsklimas an 62 Universitäten gelegt. Auch wenn zu 75 Prozent das Verhandlungsklima „als überwiegend positiv“ eingeschätzt wurde, besteht aus der Sicht des DHV noch „Platz nach oben“. Neben fünf mit „sehr gut“ und 36 mit „gut“ bewerteten Universitäten wird bei 21 weiteres Steigerungspotential gesehen.

In das Ranking floss zudem das Urteil des DHV zu Regelungswerken von 55 Universitäten und Pädagogischen Hochschulen zur W-Besoldung ein. Lediglich fünf Mal wurde ein „gut“ und 35 Mal ein „befriedigend“ bis „ausreichend“ vergeben. Erheblicher Nachbesserungsbedarf wurde bei 15 Hochschulen angemeldet. Viele Hochschulen sollten das Thema „W“ rasch wieder auf ihre Agenda setzen, heißt es dazu in der Auswertung.
(Auswertung und Ergebnisse finden Sie in der Anlage als pdf-Dateien.)

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Forschung & Lehre 5/2008 erscheint am 30. April 2008. Auszüge der jeweils neuesten Ausgabe können Sie unter http://www.forschung-und-lehre.de lesen.

Geschrieben von Forschung & Lehre 5/2008