Niels Frevert

„Außenseiter, Wegbereiter, neuer ständiger Begleiter…“. So fängt der fünfte Song des neuen Albums von Niels Frevert an. Seitdem die CD „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“ des Hamburgers in meine Hände gelangte, ist sie auch wirklich nie fern von mir gewesen.

Erst im CD-Spieler, dann auf dem Computer und dann bei meinem täglichen Spaziergang in die Stadt. Und das Seltsame ist, je mehr ich sie höre, umso schöner finde ich die Musik. „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“ ist das dritte Album des Singer-Songwriters Niels Frevert. Das erste selbstbetitelte Album veröffentlichte er im Jahre 1997. Eine kleine Ewigkeit später folgte dann 2003 „Seltsam öffne dich“. Wer jetzt rechnet, merkt, dass sich der Herr gerne mehr Zeit für seine Alben nimmt. Im Schnitt ungefähr fünf Jahre. Das Gute daran ist: Wer sich soviel Zeit lässt, erlebt zwischenzeitlich viel und hat dann auch etwas zu erzählen. Seine Texte sind aus dem Leben und sind wunderbar ehrlich.  Eine ganz eigene Mischung aus Stadtromantik und Nostalgie. Neben den typischen Gitarrenklängen eines Singer-Songwriter Albums sind auch erstaunlich viele andere Instrumente auf diesem Album wieder zu finden. Die Gitarre bildet den Untergrund. Darüber gibt es wundervolle Klavier- und Streicherarrangements. Filigran und treibend mischen sie sich harmonisch ein. Dies macht Niels Freverts Musik wunderbar stimmungsvoll und melodisch. Es setzt die Musik ein wenig von dem ab, was man normalerweise von einem „Liedermacher“ erwartet. Auch das macht es für mich zu einem der besten Alben im April.

Geschrieben von Esther Müller-Reichenwallner – radio 98eins