Vorfreude ist die schönste Freude. Selbst musikalisch. Denn das dritte Kammerkonzert hielt am vergangenen Sonntagnachmittag mit Werken von Ludwig van Beethoven, Richard Strauss und Gustav Mahler ein ausgezeichnetes Programm bereit.

Vor gut besuchtem Hause eröffneten Mark Lambert (Violine) und David Grant (Klavier) in der Museumshalle des Pommerschen Landesmuseum mit Ludwig van Beethovens (1770 – 1827) Sonate für Violine und Klavier in c-Moll op. 30 Nr. 2. Diese zweite von insgesamt drei dem russischen Zaren Alexander I. gewidmeten Sonate schrieb er 1802.  Das mit packenden Effekten und einem stürmischen Vorwärtsdrängen ausgestattete Stücke hielt ebenfalls ein wunderbar gesangvolles Adagio im zweiten Satz bereit. Nicht allein das dialogische Zusammenspiel von Violine und Klavier, sondern gerade die darin für den Konzertsaal enthaltenen klanglichen Effekte brachten David Grant und Mark Lambert leidenschaftlich zu Gehör. Wenn auch mit kleineren Abstrichen.

Mit innigem Ton und einen herrlich weitem Atem setzte Susanne Jähnke nach der Pause mit dem Pianisten mit Richard Strauss (1864 – 1949) Cellosonate in F-Dur op. 6 ein. Dieses Jugendwerk brachte dem damals jungen Komponisten einen ersten Erfolg ein, obwohl ihn später Tondichtungen und Opern zum Neutöner und großen Hoffnung seiner Zeit machten. Schmal fällt das Repertoire an Kammermusik aus seiner Feder aus. In Schumannschen Dichterton setzte David Grant am schwarzen Flügel ein gegen dessen Spielfluss Susanne Jähnke beherzte Bogenstriche auf ihrem Violoncello setzte. Durchwanderten sie zusammen maßvoll das Andante ma non troppe des zweiten Satzes, so entfesselten sie im Finale mit einem wahrlich lebhaften Allegro einen Begeisterungssturm der Zuhörerschaft.

Zusammen mit Marianne Freydag (Viola) und Mark Lambert beschloss das vorherige Duo eindrucksvoll die Mußestunde mit Gustav Mahlers (1860 – 1911) dem einst preisgekrönten ersten Satz des leider unvollendeten Klavierquartetts in a-Moll.                                          
Geschrieben von Uwe Roßner