Am 7. März stellt Robert Conrad ab 20 Uhr im Koeppenhaus sein jüngstes fotografisches Projekt ?Plattensterben? vor. Der gebürtige Greifswalder ist zugleich Spiritus Rector des örtlichen Dokumentarprojektes ?Zerfall und Abriss?. In jüngerer Zeit hat er sich den Ruinen der jüngeren Zeit zugewandt und über einen Zeitraum von zehn Jahren den Verfall und das Sterben der Plattenbauten in den neuen Bundesländern, wie beispielsweise in Wolgast, Rostock oder in Brandenburg und Berlin dokumentiert.
Seine Schwarz-Weiß-Fotografien schildern trostlose Ansichten von unbewohnten Plattenbauten, die es zum Teil gar nicht mehr gibt oder deren Abriss bevorsteht. Vom Statussymbol und Stolz der Erbauer rationeller Plattenbautechnologien sind sie nun mehr geisterhafte Orte der Erinnerung an eine ?ausgemusterte? Architektur geworden. Trotz der menschenleeren Anonymität eröffnet sich hinter dem sichtbaren Bild der Fassaden ein Stück Sozialgeschichte, das auf das Leben der Bewohner verweist. Im Anschluss an die Veranstaltung wird die gleichnamige Ausstellung in der Galerie des Literaturzentrums in der Bahnhofsstraße 4/5 eröffnet.