Das Deutsche Studentenwerk registriert immer mehr Studenten, die vom Burn-Out-Syndrom betroffen sind.

Das Burn-Out-Syndrom bezeichnet den Zustand berufsbezogener chronischer Erschöpfung sowie Leistungsschwäche und tritt vorwiegend bei Menschen in sozialen Berufen mit hoher Arbeitsbelastung und hohem Leistungsdruck auf. Die charakteristischen Merkmale sind vor allem Depressionen bis hin zu körperlichen Symptomen wie Dauermüdigkeit und Schlafstörungen.

In den letzten zwei bis drei Jahren seien auch immer mehr Studenten von diesem Syndrom betroffen und klagten über Versagensängsten, Magenschmerzen, Schlafstörungen und Angstattacken, so das Deutsche Studentenwerk in Berlin (DSW). 
Das Brisante an dieser beunruhigenden Entwicklung ist allerdings, dass der Trend erst mit Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge einsetzte. Wilfried Schumann von der psychosozialen Beratungsstelle von der Universität in Oldenburg geht davon aus, dass das auf die Strukturveränderungen, durch welche die Studenten wesentlich mehr Arbeit hätten und ständigen Leistungskontrollen unterzogen würden, zurückzuführen sei. Durch diesen erhöhten Leistungsaufwand und die ausschließliche Konzentration auf das Studium verbrauchen die Studenten ihre gesamten Energiereserven, gönnen sich aber gleichzeitig keine Pause um diese wieder aufzufüllen. Die Folge ist, dass sich mittlerweile fast jeder 7. Student mit psychischen Problemen an eines der 43 Studentenwerken mit Beratungsstelle wendet.

Während einem Großteil der Betroffenen schon durch eine Umstrukturierung der Arbeitsorganisation geholfen ist, gibt es auch Fälle, die an einen Arzt verwiesen und mit Medikamenten behandelt werden müssen.
Geschrieben von Isabell Siewert