Der bedeutende norwegische Lyriker Jan Erik Vold las gestern, am 05. Mai 2007, in der neuen Aula der Greifswalder Universität aus der Übersetzung seines neuesten Werkes. Die Lesung war Teil des Nordischen Klangs, dem größten Festival für nordeuropäische Kultur außerhalb Skandinaviens, das alljährlich in Greifswald stattfindet.

Künstlerischer Hochgenuss- so lässt sich der Abend des 5. Mai in der Aula der Universität vielleicht zusammenfassen. Während der ersten Hälfte des Abends erklangen die Streicher des Corner String Quartets aus Kristiansand, u.a. mit Stücken von Mozart und Gershwin. Anschließend gab es eine Uraufführung des Werkes „Der Träumemacher sagte“ von Egil Kapstad zu hören, das eigens für den Nordischen Klang und die Präsentation der gleichnamigen Vold-Übersetzung Prof. Baumgartners in zwölf Stücken geschrieben wurde.

Der momentan wohl einflussreichste norwegische Lyriker Jan Erik Vold war schon das dritte Mal bei dem Greifswalder Festival dabei; eine Ausnahme, da eigentlich kein Künstler ein zweites Mal nach Greifswald eingeladen wird.
Doch es wurde etwas komplett neues geboten: Begleitet von dem Corner String Quartet, Egil Kapstad am Flügel und den jazzigen Improvisationen des Schweden Nisse Sandström am Tenorsaxophon, rezitierte Jan Erik Vold aus seinem lyrischen Werk „Drømmemakeren sa“. Allerdings las er nicht seine norwegischen Originaltexte von 2004, sondern die deutschsprachige Übersetzung von Prof. Walter Baumgartner: „Der Träumemacher sagte“.

Nicht in seiner Muttersprache, aber virtuos und wahrhaftig faszinierend rezitierte er die Gedichte seines zwölfteiligen Bandes. Zusammen mit den erstklassigen Musikern schuf er – trotz zugiger Kälte – einen beeindruckenden Abend in dem stimmungsvollen Ambiente der gerade restaurierten Universitätsaula.

Das Buch „Drømmemakeren sa“ (Gyldendal 2007) ist in norwegisch-deutscher Ausgabe, mit den Übersetzungen von Walter Baumgartner, erhältlich.

Geschrieben von Anne Breuer