Paul McGuigans „Lucky # Slevin“

Drehbuchautor Jason Smilovic legt den Figuren in diesem Thriller Gespräche über Filmfiguren und -klassiker in den Mund und stellt seine filmischen Vorlieben in Bild dar: Alfred Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“ weist mit der Hauptfigur des für einen Geheimagenten gehaltenen Roger Thornhill viele Parallelen mit dem von Josh Hartnett gespielten Protagonisten Slevin auf.

Der junge Mann ist zur falschen Zeit am falschen Ort und muss für die Wettschulden eines Anderen aufkommen. Doch seine Taschen sind leer. Slevin gerät somit zum Spielball der verfeindeten Verbrecher „Der Boss“ und „Der Rabbi“. Deren  Rollenzuweisung wird aber nicht angenommen und der Spieß umgedreht.
Das Ensemble mit Bruce Willis, Morgan Freeman und Ben Kingsley besticht routiniert in den ab der ersten Minute vorherzusehenden Handlungswendungen. Der Sehspaß bleibt dabei aber auf der Strecke. Ohne Überraschungseffekt kann eine Kopie britischer Gangsterfilme á la Guy Ritchie nicht gelingen. Im Zusatzmaterial der DVD wird eine unglaubwürdige, weil gespielte Gute-Laune-Simmung am Set konstruiert, so dass sich „Lucky # Slevin“ nur als Einwegunterhaltung anbietet. Die richtigen Filme zu sehen, heißt halt lange noch nicht, diese auch zu verstehen und gute Drehbücher abzuliefern.

Geschrieben von Björn Buß