Gärtner war ein Großer, war beliebt, war etwas. All das war einmal. Gärtner ist Opfer des Absturzes der Musikbranche geworden und muss zurück. Zurück, das heißt, er muss Berlin verlassen und zurück zu seinen Eltern in die Frankfurter Vorstadt ziehen. Noch beschämender als sein Absturz ist das erneute Leben im ehemaligen Kinderzimmer.

Auch das Zusammentreffen mit seinen Schulfreunden und Saufkumpanen ist nicht einfach, wenn man sich für seine Vergangenheit schämt. Zu allem Überfluss trifft Gärtner dann auch noch auf seine Ex-Freundin Anke, die er damals im Rausch des Erfolgs verlassen und in Frankfurt zurückgelassen hatte. Die gefürchtete Begegnung verläuft allerdings anders als erwartet und die beiden verwickeln sich nach einer durchgemachten Nacht wieder in eine Beziehung.  Erfolgreiche Redakteurin trifft auf gescheiterten Musikpromoter. Dass das nicht ohne Probleme funktioniert ist dabei nicht verwunderlich.
Linus Volkmann schafft es mit seinem Roman, für eine kurze Zeit zu erfreuen. Gern verbringt man ein wenig Zeit mit diesem sympathischen Versager und der neuen alten Freundin Anke. Lange allerdings hält dieses Vergnügen nicht an.  Auch wegen dieser Kurzlebigkeit ist das Prädikat Poproman verdient. Ein bisschen Musik, ein wenig Sex, eine große Portion Humor und ein Schreibstil; ohne weiteres lesbar. „Anke“ lässt sich wunderbar zwischen die Pflichtlektüre schieben – mehr aber nicht.

Volkmann, Linus: Anke. Ventil Verlag. 208 Seiten. 14,90€

Geschrieben von Esther Müller-Reichenwallner (98eins)