Was machen Ruderer eigentlich im Winter? Der Greifswalder Ruderclub ?HILDA? 1892 e.V. macht keineswegs Winterschlaf. Trainiert wird das ganze Jahr.


Wo sind sie nur, die guten alten Holzboote? Man musste lange suchen. Die Zeit ist vorangegangen und moderne Kohlefaserboote haben die Holzboote ersetzt. Kein Schimmel, keine undichten Stellen mehr. Technik die begeistert. Pflegearm, zuverlässig und langlebig.

Und die Sportler? Wer sind sie und vor allem wo? In der Sporthalle 3, im Puschkinring traf ich die Junioren, der Jahrgänge 1993 bis 1995 an. Ihr Trainingsgruppenleiter Böttcher informierte über die körperlichen Vorraussetzungen für den Rudersport. Wichtig ist, dass die Mitglieder schwimmen können. ?Denn für den Fall der Fälle ist das vom Vorteil?, meint Böttcher schmunzelt.

Die 120 Mitglieder des Greifswalder Ruderclubs ?Hilda? lernen nicht nur seemännisches Fachwissen und Teamgeist, sondern betätigen sich auch außerhalb ihrer Ruderboote sportlich. So wird in der Wintersaison Kraftsport und Leichtathletik trainiert. Ziel ist es, die Ausdauer zu steigern. Für die jüngeren Mitglieder gibt es zusätzlichen Schwimmunterricht.

Die Rudersaison geht von Anfang April bis Mitte Oktober, richtet sich aber je nach Wetter- und Witterungslage. So trainieren auch jetzt noch die Älteren draußen auf dem Bodden.
 
Die jungen Ruderer, die bei Sichtungen in Schulen zum Rudersport entdeckt wurden, werden schnell in den Verein integriert und gefördert. So trainieren Florian (13) und Ole (12) bis zu viermal die Woche. Ihr Training setzt sich aus Kraftsport und Schwimmen zusammen. ?Der Spaß stimmt?, so  Florian. Auch Tillmann (12) meint, während er Gewichte stemmt, dass er von der Sportart fasziniert sei. Die Trainingsgewichte hängen von der körperlichen Leistungsfähigkeit ab und sind meist zwischen 5 und 40 kg schwer. ?Da kommen im Jahr einige Tonnen zusammen?, so Trainer Böttcher.
 
Das Rudern ist eine Ausdauersportart. Eine dreiviertel Stunde joggen bei Wind und Wetter ist Standard.
Krankenkassen bestätigen, dass Rudern der Gesundheitssport überhaupt sei. Nach ihren aktuellen Untersuchungen stufen sie Rudern als gesündeste und ungefährlichste Sportart ein.

Zudem engagiert sich der Verein vermehrt im Bereich der Studenten.
Mittlerweile wurde sogar eine Freizeitgruppe, welche nur aus Studenten und ehemaligen Wettkampfruderern besteht, gegründet. Die Mitglieder kommen aus
ganz Deutschland, wie etwa aus Dortmund, Hamburg, Magdeburg oder Potsdam.

Interessierte Studenten können dem Ruderclub jederzeit beitreten und neue
interessante Möglichkeiten des Vereins entdecken.

Geschrieben von Thomas Eisentraut