Jenny Haack und Karmit Burian bei den Workshops

Donnerstag, 26.10.: Im Ballettsaal des Theaters Vorpommern findet ein Workshop zum modernen Tanz statt. Geleitet wird er von Jenny Haack, Tänzerin, Choreografin, Videokünstlerin aus Deutschland.

Donnerstag, 26.10.: Im Ballettsaal des Theaters Vorpommern findet ein Workshop zum modernen Tanz statt. Geleitet wird er von Jenny Haack, Tänzerin, Choreografin, Videokünstlerin aus Deutschland.
In dem großen verspiegelten Raum finden sich Studentinnen, drei Tänzerinnen des Ballettes Mecklenburg-Vorpommern und manche ehemalige Studierende ein, insgesamt 13 Teilnehmer.
Jenny ist klein und zierlich, sie macht einen sehr freundlichen Eindruck.
Zunächst heißt es nicht viel tun, nur fühlen: die Sitzposition, die Atmosphäre, sich bewusst werden, wo man sich befindet. Draußen wird es langsam dunkel, während das, was spirituell anmutend losgeht, schneller und sportlicher wird. Die Teilnehmer spielen mit Rhythmen, Bewegungen, rennen, laufen, gehen. Am Anfang sind die Aufgaben klar und eingegrenzt, später darf improvisiert werden. Unter anderem wird zu zweit tänzerisch kommuniziert.
Mit Musik arbeitet Jenny gar nicht, in einer Übung sollen die Teilnehmer jedoch selbst Laute erzeugen, nach denen sie ihre Bewegungen ausrichten. Die Gruppe hat Spaß, die Atmosphäre ist gut. Profis arbeiten mit Laien, die Teams bilden sich spontan und immer wieder neu. Zwei Stunden sind im Flug vorbei.
Der Freitags-Workshop ist etwas anspruchsvoller. Karmit ist Tänzerin aus Israel, die Verständigung findet auf Englisch statt. Sie ist unglaublich lebhaft. Wo hat sie bloß all ihre Energie her? Ihr Programm erinnert an den Sportunterricht, den man aus der Schule kennt. Am Anfang heißt es rennen, bloß nicht stehen bleiben. Dann gymnastische Übungen, die nicht allen leicht fallen. Bewegung durch den Saal ist angesagt. Mal sollen sich die Teilnehmer gegenseitig beim Fallen auffangen, mal gegenseitig auf den Boden ziehen. Mal sollen sie sich auf allen Vieren, mal sitzend fortbewegen, egal, Hauptsache spontan. Heute wird auch mit Musik gearbeitet. Karmit hetzt die Teilnehmer zwei Stunden durch die Halle, doch die Belohnung lässt nicht lange auf sich warten: der knackige Tänzer in der Saalecke, der mindestens eine Stunde lang beim Aufwärmen zu beobachten ist? Ja, nein, auch. Zum Runterkommen am Ende heißt es gegenseitige Massage. Dann ist Schluss, denn die Profis kommen und brauchen den Platz zum Trainieren.
Alles in allem sind die Workshops bei den Besuchern gut angekommen. So etwas miterlebt zu haben, bedeutet, die Leistungen von Tänzern on stage besser einschätzen zu können.

Geschrieben von Uta-Cäcilia Nabert