Shinya Tsukamotos „Haze“

Beklemmende Enge. Allumfassende Dunkelheit. Tief unter der Erde befindet sich ein namenloser Mann (Kaori Fujii) eingeschränkt in seinen Bewegungen wieder. Fragend und frustrierend stellt sich er sich der Herausforderung, Antworten und einen Ausweg aus seinem Gefängnis zu finden.

Die erste Hälfte des japanischen Kurzfilms ist der Protagonist sowohl Absender als auch Empfänger seines eigenen Leides. Auf dem Weg zum interpretationswürdigen Ende wird eine „Mitspielerin“ getroffen… . Multitalent und Filmallrounder Tsukamoto verschleppt den Zuschauer in einen Höllentrip. Nahe und nächste Kameraaufnahmen machen das Elend der Figuren spürbar. Die simple Handlungsbasis läßt US-amerikanische Vorbilder erahnen, geht über diese aber sowohl filmisch als auch existenzial hinaus. Zelluloide Intelligenz ist gefordert. Dank der DVD-Extras ergeben sich Aufschlüsse über den Krieg gegen die eigene Unkenntnis.

Geschrieben von Björn Buß