Napoleon Dynamite ist ein Geek. Ein Außenseiter par excellence. An jeder Schule ist solch eine Person anzutreffen. Schon der Name der Hauptfigur ist außergewöhnlich desintegrierend. Assoziationen sind aber fehl am Platz. Der Schüler hat es nicht leicht im Leben: sein Bruder kann nichts, hält sich aber für etwas Besseres. Sein Onkel ist ein schmieriger Vertretertyp und trampelt auf seinem Neffen herum. Bis auf den mexikanischen Mitschüler Pedro hat Napoleon keine Freunde. Auch das XX-Geschlecht ist ihm unfreundlich gesinnt.

Was kann dieser Junge eigentlich? Nicht viel: Napoleon beherrscht die Zeichensprache, ist Mitglied im Verband der zukünftigen Bauern Amerikas und spielt Swingball.  Mit seinem unkontrolliert krausem Haarschopf, braunem Anzug und offenem Mund kann Napoleon Dynamite nur belächelt werden. Die Eigenschaft, seine Sicht der Welt, manche mögen unberechtigter Weise behaupten, er lügt, auszusprechen, macht die Figur sympathisch.
Insgesamt 91 Minuten lang werden episodenhaft die Abenteuer des Napoleon Dynamite auf DVD gezeigt. Zwei Jahre nach der Uraufführung ist der US-amerikanische Kinofilm endlich in Deutschland zu bestaunen. Was Director Jared Hess mit so geringem Budget auf die Beine stellte, ist erstaunlich. Die unzähligen Ideen und grandiosen Figuren, die überall auftauchenden Ausstattungsperlen im Vorder- und Hintergrund lassen von einer glorreichen Zukunft des Filmemachers träumen. Das Bonusmaterial der deutschen DVD-Veröffentlichung ist üblicher Bestandteil: ein kurzes Making-Of, der Trailer und geschnittene Szenen sind vorhanden. Als Schmankerl für Filmgeeks sollte der Abspann geschaut werden. Bis zum Ende des Kinofilms ist für gute Laune und ungewöhnlichen Schwank gesorgt.

Geschrieben von Björn Buß