Die Uni feiert ihr 550-Jubiläum und hoher Besuch hat sich angekündigt.

Am 17. Oktober ist es endlich soweit und Ihre Majestät, die Königin von Schweden Sylvia, und der Bundespräsident, Horst Köhler, werden freudig erwartet.

„Ich finde es eine tolle Sache und große Ehre, dass der Bundespräsident sofort zugesagt hat, als ich ihn letztes Jahr eingeladen habe“, erklärt der Rektor, Prof. Dr. Rainer Westermann begeistert, „ich freue mich wirklich sehr über den Besuch des Bundespräsidenten. Die Universitäten sind ja Landessache und, dass der Ministerpräsident kommt, ist schon fast selbstverständlich.“
Aufgeregt ist er jedoch nicht, der Rektor der Greifswalder Hochschule. Nach fest vorgeschriebenem Protokoll wird er um 9.40 Uhr vor dem Universitätshauptgebäude die Ehrengäste in Empfang nehmen. Das erste, was er sagen wird? „Guten Tag“, denn zum Glück ist Ihre Majestät gebürtige Deutsche.
Seit eineinhalb Jahren laufen die Vorbereitungen und großer Aufwand war nötig. Mit dem  Bundespräsidialamt, der Staatskanzlei, der Deutschen und der Schwedischen Botschaft musste Kontakt aufgenommen werden. Das Protokoll musste erstellt und Einladungen veschickt werden. „War früher ein Jubiläum nur ein feierlicher Anlass, geht es heute weit darüber hinaus. Heute ist es eine Imageoffensive“, weiß Constanze Steinke, die mit ihrer Agentur seit über einem Jahr die ausstehenden Feierlichkeiten vorbereitet. Das Jubiläum soll auch das Bild der Alma mater als funktionierenden Wissenschafts- und Technologiestandort vermitteln und stellt sich damit auch dem knallharten Wettbewerb und besonders an einem solchen Feiertag. Image ist halt wichtig.

Zusätzlich muss der Personen-schutz gewährleistet sein. „Die Sicherheitsauflagen sind angesichts der momentanen Weltlage enorm“, stellt Frau Steinke fest: „Ein Staatsbesuch ist nicht alltäglich.“ Jedenfalls nicht in Greifswald. Die Jubiläumsgäste der Ernst-Moritz-Arndt-Universität werden als hochgradig gefährdet eingestuft, deshalb werden durch alle Veranstaltungsorte Spürhunde geführt und viele Polizisten, vor allem Zivilkräfte, im Einsatz sein.

Zur weiteren Sicherheit werden alle anwesenden Journalisten durch das Bundeskriminalamt gecheckt und die Einladungen gelten nur zusammen mit dem Personalausweis. Auch Rektor Prof. Dr. Westermann hat eine Einladung bekommen und stellt sich nun die Frage: „Was passiert, wenn ich am Dienstag meinen Personalausweis vergesse?“   

Geschrieben von Cornelia Leinhos