Über die Studienbedingungen an der Universität Greifswald ist bereits viel gesprochen worden. Offensichtlich noch nicht genug. Deswegen will die Fachschaftskonferenz, bei der alle Vertreter aller Fachschaftsräte zusammenkommen, noch weiter darauf eingehen. Nahaufnahmen vom Juristischen Instiitut hätten ebenso gut auch in den meisten anderen Instituten gemacht werden können. Wie in der Nordistik, bei der das Gebäude zusammenbrechen würde, gäbe es nicht inzwischen feuerpolizeiliche Beschränkungen, die die Anzahl der Personen, die gleichzeitig im Gebäude sein dürfen, festlegt. Zu dumm nur, dass diese Zahl bei 150 liegt. Gar kein Problem, es gibt ja schließlich nur circa 400 Studierende am Nordischen Institut.

Doch sind es ja nicht alleine die bau-lichen Mängel, die das Studieren „ein wenig“ erschweren, sondern vor allem die Lehrsituation selbst.
Überfüllte Lehrveranstaltungen an allen Instituten, in denen man sich manchmal nur ein paar Zentimeter neben dem Lehrenden oder dem verdreckten Heizungsrohr auf dem Boden wieder findet, sind dabei schon der Normalfall.
Es kann aber auch vorkommen, dass man erst gar nicht zu den Veranstaltungen gehen muss, da sie auf Grund von Lehrkräftemangel nicht stattfinden. Für die Klausuren, die man in diesen Fächern schreiben soll, ist es dann natürlich von Vorteil autodidaktische Fähigkeiten zu besitzen.
Diese kann man sich in der Regel in den Fachbibliotheken aneignen, sofern diese auch länger als vier Stunden pro Tag geöffnet haben. Schade für die Altertumswissenschaften bei denen es nicht so ist.
Sollte man sich dazu entschließen, oder sich im Rahmen seines Studienfaches dazu entschließen müssen, an unserer Universität eine Sprache zu erlernen, kann man mit vielen Gleichgesinnten rechnen, so dass man sich in gemütlicher Kuschelatmosphäre mit 100 bis 180 anderen Studierenden mehr oder eher weniger intensiv dem Spracherwerb widmen kann.
Sollte Ende Januar das neue Lan-deshochschulgesetz in Schwerin verabschiedet werden, verschlechtert sich die Situation der Universität zusätzlich. Denn mit diesem wird der Uni die Autonomie genommen, universitätsinterne Entscheidungen zu fällen. Und ob ein Ministerialbeamter besser weiß, wo die Probleme liegen, ist fraglich.
Wir sind dann abhängig von der Landesregierung, die den Hochschulen im Moment offensichtlich nicht besonders wohl gesonnen ist.

Geschrieben von Anna Schulze und Katja Gäbler (Vorsitzende der Fachschaftskonferenz)