In Russland ist Sergej Lukianenko als Schriftsteller von Fantasy und Science-Fiction kein Unbekannter mehr. Im Gegenteil. Für seine Romane und Erzählungen ist der Gegenwartsautor mit Preisen bedacht worden. Hierzulande erstreckt sich sein Bekanntheitsgrad vorerst auf „Nochnoi Dozor“.

In Greifswald fesselte der auf dem gleichnamigen Buch basierende Film „Wächter der Nacht“ in der Spätvorstellung. Der Roman ist Auftakt einer Fantasy-Triologie, in der nach einem lange zurückliegenden Waffenstillstand Gut und Böse auf das empfindliche Kräftegleichgewicht achten. Der Kampf um den Sieg steht solange aus, bis eine der beiden Seiten einen entscheidenden Vorteil errungen hat.
Die deutsche Erstausgabe des Buches lässt rasch nach der literarischen Qualität Lukianenkos fragen. Fade Dialoge, fleischlose Figuren und ein recht konturloses Moskau sorgen nicht für die nötige Spannung auf 525 Seiten, wovon allein nur das erste Kapitel als Drehbuchgrundlage diente. Zwar ist Quentin Tarantino im Klappentext außerordentlich über den Film erfreut, dennoch erklärt sich die Schwäche des Buches daraus nicht. Vielleicht bringen Teil zwei und drei mehr Licht ins Dunkel.

Das Buch „Wächter der Nacht“ von Sergej Lukianenko ist im Heyne-Verlag als Taschbuch erschienen und kostet 13 Euro.

Geschrieben von Uwe Roßner