Die erfolgreichen Zeiten der „Weißen Adler“, der polnischen Nationalmannschaft, liegen über ein Vierteljahrhundert zurück. Beim Championat 1974 in München wäre man sogar fast Weltmeister geworden, schied jedoch in der „Wasserschlacht von München“ gegen den späteren Weltmeister BRD mit 2:3 aus. Zwei Jahre zuvor holte die Mannschaft an gleichem Ort Olympisches Gold.

Die Bayernmetropole könnte demnach eine Wunschstation für die polnische Endrundenteilnahme im nächsten Juni sein. Vielleicht sogar mit Deutschland in einer Vorgruppe. Man könnte sich zwischen Szczecin und Warschau sogar berechtigte Hoffnungen auf das Achtelfinale machen, betrachtet man die letzten Leistungen der Klinsmann-Elf.
Doch in punkto Zuversicht sind die Fans der Reprezentacja Polski zurückhaltend geworden. Feierte man bei der letzten WM in Fernost anfangs noch das beeindruckende Qualifikationsergebnis, folgte die Blamage auf den Fuß: 0:2 gegen Südkorea, 0:4 gegen Portugal. Das Rückflugticket war gebucht, ehe man sich versah.
Nach der erneuten Qualifikation will jenseits von Oder und Neiße niemand mehr das Wort „Geheimfavorit“ in den Mund nehmen. Zu Recht, denn bei der Gruppenausscheidung um das WM-Ticket war England der einzige Rivale, gegen den dann auch Hin- und Rückspiel verloren gingen. Aserbaidschan, Nord-irland, Wales und Österreich reichten als Punktelieferanten für einen zweiten Gruppenplatz und somit für den Flug nach Deutschland.
Vielleicht fiebert Fußball-Polen aber auch für die deutsche Elf. Die Tore schießen dort bekanntlich zwei, die sich Lukas Podolski und Miroslav Klose nennen.

Geschrieben von Robert Tremmel