Simon Sieweke ist vom engeren Senat nicht für die Wahl zum Prorektor nominiert worden.

Der derzeitige AStA-Referent für Hochschulpolitik und ehemalige Vorsitzende war bei der Senatssitzung am 15. Dezember angetreten, nachdem ihn der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät mit 13 zu 7 Stimmen als Kandidat nominiert hatte.
„Mehr Transparenz“ hatte Simon Sieweke bei der Kandidatenvorstellung gefordert und außerdem auf das Problem hingewiesen, dass die Anzahl der Master-Studenten in Greifswald immer weiter abnehme. Er werde daher für breitflächige Evaluationen eintreten. Seine Kernforderung war jedoch der Erhalt aller fünf Fakultäten der Universität gewesen. „Eine Universität braucht die ganze Breite“, so Sieweke. Eine Meinung, der sich die beiden Gegenkandidaten nicht anschließen wollten. „Eine Amputation führt zwar immer zu einem Leben mit Behinderung, doch manchmal stellt sie das einzige Überlebenskonzept dar“, so Prof. Claus Dieter Classen, derzeitiger Prorektor bei seiner Vorstellung. Ihm sei ein „exquisites Geschäft“ lieber als ein „Gemischtwarenladen“. Eine Meinung, die den Großteil der 22 Mitglieder des Engeren Senats offenbar überzeugte. Er nominierte mit großer Mehrheit Classen sowie Prof. Otto-Andreas Festge für die Wahl, die am 19. Januar stattfinden wird. Simon Sieweke erhielt die erforderlichen zwölf Stimmen nicht.
Dabei hätten bei der Nominierung durchaus drei Kandidaten berükksichtigt werden können. Eine Vorauswahl wäre nicht nötig gewesen. „Ich habe das Gefühl, dass da eine Menge Druck ausgeübt wurde“, gibt sich Sieweke enttäuscht. Seiner Meinung nach würden viele einen Kurswechsel des Rektorats im Umgang mit der Landesregierung befürworten, doch „wenn man unzufrieden ist, muss man auch aufstehen und das auch sagen.“
Rechtlich wäre die Wahl von Simon Sieweke ins Rektorat möglich gewesen. Nach der neuen Grundordnung der Universität aus dem Jahr 2002 muss einer der beiden Prorektoren Professor sein, der andere kann ein Angehöriger der Universität sein – ob nun ein Mitglied des öffentlichen Dienstes oder ein Student.
Die Prorektoren bilden zusammen mit Rektor und Kanzler das Rektorat, des etwa über die Öffnung oder Schließung von Studiengängen entscheidet. Wäre Simon Sieweke also erfolgreich gewesen, hätte die studentische Seite auch einen Vertreter in einer Schlüsselstellung der Universität gehabt. Die nächsten Rektoren- und Prorektorenwahlen finden 2006 statt.        

Geschrieben von Kai Döring