Vorgestellt: Das LEI Greifswald
– Mit Langzeitwirkung

Für alle, die es noch nicht wissen, sei es jetzt einmal gesagt: Tutor werden ist nicht schwer. Wer jetzt an die Belange seines Institutes denkt, an die Erstsemesterwoche oder die ersten Hinweise für all, jene die ihr Studium in Greifswald beginnen, der ist schon auf dem richtigen Weg. Aber nur fast. Mit dem Wort ?Tutor? sind vielmehr all jene gemeint, die sich fürsorglich um die ausländischen Studenten, die an unsere alma mater kommen, kümmern und sie durch die ersten Wochen, durch ein oder zwei vielleicht sogar Semester begleiten. Wenn der Kontakt dann auch schließlich länger hält, dann auch ein Leben lang. Als Tutor für ausländische Studenten kann man viel Erleben und lernt Neues hinzu. Aber dazu kommen wir noch. Fangen wir erst einmal an.

Auf der Seite des Akademischen Auslandsamts findet sich eine Rubrik, die heißt LEI Greifswald. Hinter LEI verbirgt die Lokale-Erasmus-Initiative. Weiter heißt es da: ?Erasmus von Rotterdam reiste gern in Europa und wünschte sich ein Zusammentreffen der europäischen StudentInnen, so dass sie miteinander und voneinander lernen und ihre Kulturen gegenseitig kennen lernen sollten.? Gaststudenten, die nach Greifswald kommen, erhalten eine Bezugsperson, die ihnen hilft, Rat gibt und Probleme wälzt. Jemand, der möglichst passt.
Seit dem Wintersemester 2000 gibt es LEI in Greifswald. Am Ende eines Semesters treffen sich die TutorInnen und besprechen die Planung für das kommende Semesterprogramm. Jeder erklärt sich für ein oder zwei Sachen bereit, die er dann organisiert. Adressen, Telefonnummern und Email werden ausgetauscht. Das Akademische Auslandsamt schlägt jedem die zu betreuenden Studierenden vor. Auf einer Liste kann man seine Wunschländer angeben, die dann möglichst berücksichtigt werden.
Zwischen Planung und Anreise steht dann der erste Kontakt. Meist per Mail. Man kommt ins Gespräch, tauscht sich über Anreisetag und Art der Anreise aus. Gut ist dabei, einige Ratschläge zu. Beispielsweise bräuchte dann in Greifswald erst ein unter Umständen teures Vorhängeschloss gekauft werden. Das kann ja von zu Hause mitgebracht werden.
Dann geht es ziemlich rasch. Der Zug rollt in den Bahnhof ein, ein Treffen auf dem vereinbarten Parkplatz vor dem Wohnheim oder ein kurzer Anruf aus der Domstraße 8 – die erste Begegnung führt vorerst einmal in das Akademische Auslandsamt. Die Zimmerschlüssel für die Unterkünfte wechseln den Besitzer, gelegentlich ist eine Passkopie noch notwendig. Wenn dann noch Fragen verbleiben, helfen die Beraterinnen vom Akademischen Auslandsamt gern und freundlich.
Nach der Anreise fallen zuerst die behördlichen Gänge an. Ein Bankkonto wird eröffnet, die Einschreibung erfolgt, der Mietvertrag wird abgeschlossen, ein Besuch beim Einwohnermeldeamt und der Ausländerbehörde. Im bürokratischen Papierkrieg tut es gut, wenn dann jemand, einmal kurz über die Schulter schaut, ein Wort oder eine Frage der Sachbearbeiter rasch erklärt. Die/ der eine oder andere unter den Schützlingen besucht noch einen auffrischenden Deutschkurs in der Makarenkostraße.
Sind die offiziellen Dinge geregelt,  dann lockern Fahrten beispielsweise nach Berlin, Partys oder Weihnachtsfeiern den gaststudentischen Alltag auf. Spaß gehört schließlich zum Studium. Dazu kommen Angebote wie beispielsweise der Stammtisch oder das Sprachtandem.
Jede Woche am Dienstagabend findet im Internationalen Kultur- und Wohnprojekt (IKUWO) der LEI-Stammtisch statt. Ausländische und deutsche Studierende treffen hier bei einem guten Gläschen und sich über ihre Kulturen austauschen. Seit diesem Wintersemester gibt es das Sprachtandem wieder. Wer immer schon einmal beispielsweise Polnisch, Spanisch oder Finnisch mit und von einem Muttersprachler lernen wollte, der sollte sich für weitere Infos an folgende Adresse wenden: EMAU_tandem@hotmail.com
Das gilt natürlich auch für alle, die gern einmal Tutor werden wollen, um auf die Gastfreundlichkeit unseres Landes unter Beweis zu stellen. (Adresse siehe unten) Denn das LEI und der Studienort genießen im Ausland ein gutes Ansehen. Daher sollte es nicht verwundern, wenn in jedem Semester die Zahl der Gaststudenten steigt. Daraus lassen sich Kontakt knüpfen, aus den langfristig gepflegten Beziehungen entstehen. Für die Greifswalder Universität als Tor zum Ostseeraum und darüber hinaus, ist dies nicht ganz unwichtig. Außerdem ist es schön, zu Weihnachten eine Karte mit einem Gruß aus der Ferne zu erhalten. Wie gut, dass es die Initiative seitens des Akademischen Auslandsamtes gibt.
Bei Fragen bitte eine E-Mail an lei@uni-greifswald.de oder direkt beim Akademischen Auslandsamt vorbeischauen.

Geschrieben von Uwe Rossner