Bahn plant “zusätzliches” IC-Angebot ab März

Ein Intercity der deutschen Bahn

Ein Intercity der Deutschen Bahn.

Die Deutsche Bahn plant die Einrichtung eines zusätzlichen Intercity-Zugpaares für Pendler, das ab März zusätzlich zu den bisher geplanten Intercity-Zügen verkehren soll. Morgens soll ein zusätzlicher Zug nach Berlin verkehren, abends dann in Gegenrichtung.

Ab Dezember werden zunächst nur zwei bis drei Züge täglich (statt bisher fünf) auf dieser Strecke verkehren, ab Ende März werden dann an den meisten Tagen drei Zugpaare fahren. Wie Bahn-Pressesprecher Burkhard Ahlert auf Anfrage mitteilte, taucht das jetzt zusätzlich geplante Zugpaar aber noch nicht im neuen Fahrplan auf, der vor zwei Wochen veröffentlicht wurde. Insofern sind die Details der Verbindung, also insbesondere, wie häufig der neue Zug verkehren wird, noch nicht bekannt. Ahlert konnte sich dazu ebenfalls nicht äußern.

Dass die Bahn nun eine weitere Verbindung im Sommerhalbjahr plant, schreibt sich Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) auf seine Fahnen. Wie die Staatskanzlei MV heute mitteilte, sei die neue Planung das Resultat eines Telefonats, dass er mit Bahn-Chef Rüdiger Grube geführt habe. (mehr …)

Kurzbericht von der Bahn-Podiumsdiskussion

Dieser Artikel erschien am 22. September auf daburnas Logbuch. Wir veröffentlichen ihn mit freundlicher Genehmigung von Blog-Betreiber und -Autor Oliver Wunder.

Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen lud Dienstag abend zu einer Podiumsdiskussion im Greifswalder St. Spiritus ein. Das Motto der Veranstaltung war “Ausbauen statt Abhängen – die Zukunft des Bahnfernverkehrs in Vorpommern”.

Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass die Bahn mit Einführung des Winterfahrplans im Dezember voraussichtlich drei der fünf täglichen IC-Verbindungen über Greifswald Richtung Berlin streichen wird, hatte das Thema aktuelle Brisanz. Und so war die Veranstaltung mit über 40 Gästen gut besucht.

Fast zweieinhalb Stunden diskutierten Dr. Anton Hofreiter (MdB, Sprecher für Verkehrspolitik Bündnis 90/Die Grünen), Hauke Juranek (PRO BAHN Mecklenburg-Vorpommern), Prof. Dr. Helmut Klüter (Institut für Geographie, Universität Greifswald) und Ingulf Leuschel (Deutsche Bahn AG, Konzernbevollmächtigter Berlin) unter Leitung des Moderators Dr. Ulrich Rose (Bündnis 90/Die Grünen, Greifswald-Uecker-Peene) untereinander und mit dem Publikum.

Wie wird der Betrieb in der kommenden Zeit am Greifswalder Hauptbahnhof sein?

Viele Argumente und Ideen kamen auf den Tisch. Die A20 hat der Bahn den letzten Schlag gegeben, sagte Leuschel. Der Fernverkehr müsse sich selber tragen, während der Regionalverkehr durch das Land bezuschusst wird. Der Vorschlag, die gesetzlichen Rahmenbedingungen so zu ändern, dass auch im Fernverkehr die Strecken ausgeschrieben werden, kam von Hofreiter. So könne bessere Taktung und Qualität erreicht werden. Ein Konzept zur Steigerung der Attraktivität der Schiene sei der integrale Taktfahrplan.

Juranek merkte an, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern den Wegfall der IC-Verbindungen nicht durch mehr Regionalbahnen kompensieren könne, da erstens das Geld dazu fehlen würde und zweitens damit auch der Anreiz genommen würde, mit den letzten verbliebenen IC zu fahren. Helmut Klüter stellte kurz eine Studie zu einer möglichen Strecke Prerow Rostock vor und kritisierte gleichzeitig die Berechnungs- und Marktforschungsmethoden der Bahn. So würden bei der Marktforschung nur Fahrgäste befragt, aber eben nicht die Nichtfahrenden. Dem widersprach Leuschel sofort.

Viele verschiedenen Meinungen, Ideen und Argumente – aber alle hatten doch irgendwie eins gemeinsam: Verantwortung wurde kaum übernommen. Probleme wurden wegdiskutiert, abgewälzt oder auf andere geschoben. Einige der Ideen können nur langfristig realisiert werden. Die momentane Situation mit vollen Regionalbahnen besonders am Wochenende und dem geplanten Streichkonzert bei den InterCity-Verbindungen wird erstmal nicht verbessert.

Dies war wohl auch ausschlaggebend für Dr. Stefan Fassbinder (Bündnis 90/Die Grünen,Greifswald-Uecker-Peene) am Ende der Veranstaltung dazu aufzurufen, die Streichungen nicht einfach so hinzunehmen, sondern irgendetwas dagegen zu tun. Wenigstens eine Unterschriftenliste für den Erhalt könnte es geben. Im Blog der Grünen Greifswald soll darüber berichtet werden.

Fotos: Gabriel Kords (webMoritz-Archiv)

Bahn plant Kahlschlag bei IC-Verbindungen

Demnächst selten in Greifswald: InterCity der Bahn

Demnächst selten in Greifswald: InterCity der Bahn

Die Deutsche Bahn will die IC-Verbindungen zwischen Rügen, Stralsund, Greifswald und Berlin ab Dezember von täglich fünf auf zwei Verbindungen reduzieren. Das bestätigte Bahn-Pressesprecher Burkhard Ahlert dem webMoritz auf Anfrage.  Endgültig werde diese Entscheidung zwar erst mit der Festlegung des neuen Fahrplans Ende dieses Monats. Da dieser aber weitgehend ausgearbeitet sei, werde es wohl so kommen.

Gestern hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete Sonja Steffen aus Stralsund per Pressemitteilung über die Pläne informiert. Sie hatte auf Initiative eines Bürgers aus dem Wahlkreis bei der Bahn nach derartigen Plänen gefragt.

Nur noch zwei Fernzüge pro Tag und Richtung

Wie Bahn-Pressesprecher Ahlert ausführte, entfallen künftig alle IC Verbindungen bis auf den täglichen EuroCity aus bzw. nach Prag (aus Berlin an Greifwald 18:00, ab Greifswald in Richtung Berlin 12:00 Uhr) und einen weiteren Intercity (aus Berlin an Greifswald 16:00 Uhr, ab Greifswald in Richtung Berlin 10:00 Uhr). (mehr …)

Stadt: Besser nicht Fahrrad fahren

Wegen der zahlreichen Anfragen zum Winterdienst in den vergangenen Tagen hatte die Stadt heute Mittag zur Pressekonferenz in den städtischen Bauhof geladen. Dort stellten sich der Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes, Fred Wixforth, sowie Bauhof-Leiter Uwe Adam, den Fragen der Presse.

Eine davon lautete: Warum liegt immer noch so viel Schnee auf Greifswalds Straßen und Wegen? Die Antwort ist simpel. Der Stadt fehlt immer noch das Streusalz, weil das Salzsilo auf dem Bauhof bereits seit mehr als einer Woche so gut wie leer ist. Obwohl mit dem Lieferanten vertraglich eine Lieferfrist von 48 Stunden vereinbart war, wartet man größtenteils vergeblich auf Nachschub. Der kommt, wenn überhaupt, nur in winzigen Mengen – letzte Woche wurden 48 Tonnen Salz in Säcken geliefert. Mehr sei in den nächsten Wochen nicht zu bekommen, weiß Bauhofleiter Uwe Adam sicher. Daher wird bereits seit mehr als einer Woche nur noch auf ganz wenigen Straßen (im wesentlichen allen Einfallstraßen) und an einigen Gefahrenpunkten (z.B. Tunnelanlage am Bahnhof) mit Salz gestreut – und auch nur mit einer  verminderten Menge.

Lieber Schneedecke statt Eisglätte

In der Langen Straße liegt eine Schneedecke - besser als Eis, findet die Stadt.

In der Langen Straße liegt eine mit Granulat bestreute Schneedecke - besser als ein Eispanzer, findet die Stadt.

An allen anderen Stellen setzt die Stadt im großen Stil Sand ein, der verhindern soll, dass der Schnee glatt wird. Den Schnee vollständig zu beräumen ist aufgrund seiner Konsitenz kaum möglich und überdies nicht sinnvoll: Wird der komplett geräumte Weg dann nicht sofort gesalzen, bildet sich Eisglätte – und die ist letztlich gefährlicher als Schneematsch. Aus diesem Grund liegt auch auf der Langen Straße, deren Mitte von der Stadt geräumt und gestreut werden muss, immer noch Schnee und Sand: “Wir können da am frühen Morgen nicht räumen, dann käme es zu Eisbildung. An Tagen wie heute könnte man zwar nachmittags räumen, aber das geht wegen des Personenverkehrs auf der Langen Straße nicht.” So wird man dort wohl noch eine Weile durch den Schnee stapfen müssen – “und das ist ja auch zumutbar”, wie Amtsleiter Fred Wixforth findet. (mehr …)

Drei Möglichkeiten zur Querung der Europakreuzung

Am vergangenen Mittwoch hatte die Stadt zur zweiten Bürgerkonferenz ins Rathaus geladen. Schwerpunkt des Zusammekommens war der Radverkehr in Greifswald. Die Stühle im Rathaussaal waren gut besetzt, nur wenige (vor allem Politikersessel) blieben leer. Das Thema der zweiten Bürgerkonferenz zum kommunalen Klimaschutz stieß quer durch alle Bevölkerungsgruppen auf viel Interesse. Sowohl Studierende als auch Senioren hörten den Ausführungen des Verkehrsplanungsbüros Dr.-Ing. Ditmar Hunger aus Dresden zu.

europakreuzung_querung_ver1-347x220

Variante 1 der Diagonalquerung der Europakreuzung. (Klicken zum Vergrößern)

In der ersten Bürgerkonferenz im Oktober waren die Ergebnisse der Verkehrsbefragung vorgestellt worden. Zudem hatte die Stadtverwaltung Greifswald zur Fahrradhauptstadt Deutschlands erklärt. Anhand mehrerer Karten konnten die BürgerInnen anschließend Forderungen und Verbesserungsvorschläge für den Verkehr in Greifswald äußern. Diese flossen nun zusammen mit den Ergebnissen der Verkehrsbefragung, der Fahrradzählung 2008 und Verbesserungsvorschlägen, die die Grüne Hochschulgruppe vor wenigen Wochen gesammelt hat, in die Analyse des Planungsbüros mit ein. (mehr …)