Die erste Uniwoche ist um und die Gremienwahlen stehen vor der Tür. Grund genug, sich die Dinge, die man sich 2016 gar nicht erst vornehmen sollte, wieder vor Augen zu führen.

Keinen Sport treiben: Zugegeben, das Wetter hat es einem wirklich einfach gemacht, diesen Vorsatz durchzuhalten. Bei Minusgraden und vereisten Bürgersteigen geht niemand gerne raus und macht auch noch Sport. Die wirklich Disziplinierten halten die Sportabstinenz aber auch durch, wenn das Wetter wieder schöner wird. Mit den Gremienwahlen vor der Tür ist es schwer, an dem Vorsatz festzuhalten, nicht wählen zu gehen. An jeder Ecke grinsen einen Wahlplakate verschiedener Bewerber an. Was ist eigentlich mit dem Brandschutz? Nur gut, dass die Wahl nur eine Woche dauert und auch nur einmal im Jahr stattfindet. In dieser Woche muss man sich dann eben von Unigebäuden fernhalten, um nicht in die Versuchung zu kommen, doch zu wählen. Vorlesungen besuchen geht dann natürlich auch nicht. Aber wer will das schon? Bald sind ja auch wieder Prüfungen, da lenken die Vorlesungen eh nur ab. In die Bibliothek kann man auch nicht gehen, die Gefahr, in die nahegelegenen Wahllokale gesogen zu werden, ist zu groß. Außerdem gibt es bei Netflix auch wieder neue Serien, die man noch nicht kennt. Und Prüfungen kann man nicht umsonst wiederholen. Die Serie kann bei Netflix bald schon wieder nicht mehr verfügbar sein. Um das Gewissen etwas zu beruhigen, kann ja mal wieder das Bad geputzt werden. Wer sein Bad schon geputzt hat, kann dann auch getrost auf’s Spazierengehen verzichten. Die selbsternannten Friedensaktivisten, die sich auch Sorgen um die Demokratie machen,  haben sich in Greifswald mittlerweile genug Sorgen gemacht und daher über ihre Facebookseite den Montagsspaziergang abgesagt. Der Vorsatz, im neuen Jahr nicht mehr spazieren zu gehen, wäre also auch gerettet. Wenn ihr keine Vorlesungen besucht, keinen Sport treibt und den ganzen Tag nur Netflix suchtet, ist die Gefahr, neue Freunde zu finden, auf ein Minimum reduziert. Gut gemacht. In der Wahlwoche sind sowieso nur Leute unterwegs, die versuchen, eure Stimme zu bekommen. Auf solche Freunde kann man getrost verzichten. Wer keine Freunde hat, braucht auch keine Freundin. Am Ende geht sie noch wählen oder versucht sogar noch, euch dazu zu bringen, wählen zu gehen. Dann doch lieber Netflix, auch wenn die Gespräche nicht so spannend sind. Nicht mehr so viel aufregen? Wie soll man sich denn nicht aufregen, wenn man in die Mensa geht und dabei gefragt wird, ob man nicht wählen möchte. Wenn man es dann doch nichtwählend in den Speisesaal geschafft hat, liegen auf allen Tischen Flyer, die einen zum Wählen auffordern. Ekelhaft! Nichtmal die Zeugen Jehovas stören einen beim Mittagessen. Beim Studieren der Wahlplakate und Flyer schafft man es dann auch, einen der letzten Vorsätze für 2016 zu halten: Nicht weniger trinken. Anders sind die immer gleichen Forderungen und Sprüche auch nicht mehr zu ertragen. Wenn es in der Mensa wenigstens Alkohol gäbe. Aber bis es soweit ist, muss auf den Vorrat zu Hause zurückgegriffen werden. Vergesst das mit dem Putzen, Ordnung wird überbewertet. Beim Aufräumen könntet ihr außerdem einen Wahlflyer aus den letzten Jahren finden und wenn dann kein Alkohol mehr im Haus ist, ist der ganze Tag im Eimer. Und Pfand zurückbringen lohnt sich auch erst, wenn von dem Pfand zwei volle Kästen gekauft werden können. Auch wenn fast wieder Montag ist, gibt es keinen Grund, die Vorsätze für 2016 in der kommenden Woche zu vernachlässigen.