Im Anschluss an den Bildungsstreik findet die Vollversammlung der Studierendenschaft statt. Für die Vollversammlung fallen alle Lehrveranstaltungen von 8 bis 18 Uhr aus. Diesmal geht es in den Hörsaal „Kiste“ in der Makarenkostraße 49. Der Beginn ist 14 Uhr – der webMoritz tickert live.
Es stehen elf Anträge auf der Tagesordnung und alle Studierenden der Universität haben die Möglichkeit, über diese abzustimmen. Doch auch auf der Vollversammlung können noch Anträge eingereicht werden. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Verteilung der eingeworbenen Wohnsitzprämiemittel, eine Begrenzung der möglichen Ämter oder eine Zeitbegrenzung für Besetzer der Bibliotheksplätze. Es müssen mindestens fünf Prozent der Studierendenschaft anwesend sein, damit die Vollversammlung beschlussfähig ist – je mehr Studierende da sind, desto mehr Wirkung haben die Beschlüsse. Diese werden dann an das Studierendenparlament (StuPa) als Arbeitsauftrag weitergegeben, das eventuelle Änderungen vornimmt oder sie an den Allgemeinem Studierendenausschuss (AStA) weiterleitet.
Nähere Details zu den einzelnen Anträgen finden sich im Drucksachenpaket.
TOP 1 Begrüßung
TOP 2 Formalia
TOP 3 Erhöhung der Schließfachanzahl im Bibliotheksgebäude Die Anzahl der Spinde soll maximiert werden.
TOP 4 Wiedereröffnung der Lehramtsstudiengänge an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Im Hochschulentwicklungsplan soll verabschiedet werden, dass an der Universität Greifswald die Fächer Mathematik, Biologie, Physik, Informatik und Sozialkunde wieder als Lehramt angeboten werden – unter der Voraussetzung, dass das Land eine langfristige Finanzierung sicher stellt. Das wünschen sich jedenfalls die Antragsteller Milos Rodatos und Erik von Malottki.
TOP 5 Ausschüttung der Mittel aus der Wohnsitzprämie Mithilfe der Wohnsitzprämie konnten 197.000 Euro eingenommen werden. Die Hälfte bekommen die Institute, an denen sich mehr als die Hälfte der Studierenden umgemeldet haben. Der Rest wird zur Verbesserung der allgemeinen Studierendenbedingungen eingesetzt. Die Studierendenschaft arbeitet hier mit dem Rektorat zusammen. Die Arbeitsgemeinschaft Wohnsitzprämie hat Vorschläge erarbeitet, wie das Geld verteilt werden könnte.
TOP 6 (Stand-)Uhr auf dem Berthold-Beitz-Platz Da es dem neuen Campus an Uhren mangelt und nicht jeder Student eine bei sich trägt, soll auf dem Berthold-Beitz-Platz eine gut sichtbare große Standuhr aufgestellt werden.
TOP 7 Studierende wünschen eine bessere Verwaltung Erst wenn 1/3 der Vorlesung abgehalten wurde, sollten sich Studierende entscheiden können, ob sie sich für eine Prüfung anmelden wollen oder nicht – so wünscht es sich Heinrich Behrens. Er führt als Beispiel die Vorlesungen der Jura-Grundlagen an, die in dem Zeitraum der Prüfungsanmeldung noch gar nicht stattgefunden haben. Außerdem wünscht er sich eine übersichtlichere Gesaltung der Homepage der Universität und der Lehrstühle.
TOP 8 Beitragserhöhung Auf einer Sitzung des StuPa im Dezember des letzten Jahres wurde der AStA beauftragt, diesen Antrag auf der Vollversammlung zu stellen. Der Inhalt: Die Semestergebühren sollen auf zehn Euro erhöht werden, jeder Student muss also zwei Euro mehr zahlen. Damit soll vor allem die studentische Kultur unterstützt werden.
TOP 9 Rubenowstraße befrieden Als Reaktion auf die Katastrophenübung vor einigen Wochen möchte die Partei DIE PARTEI, dass die Rubenowstaße eine Spielstraße wird.
TOP 10 Begrenzung der möglichen Ämter pro Studierenden Jan Düwel möchte gerne, dass Studierende – vor allem in der Hochschulpolitik engagierte – nur ein Amt ausüben dürfen. Ausnahmen soll ein bei außeruniversitären und bei studentischen Vereinen geben. Als Grund führt er eine Überbelastung sowie entstehende Interessenskonflikte an.
TOP 11 Angebot der Kaffeeautomaten und Cafeterien erweitern – Sojamilch einführen Der SDS möchte, dass in den Kaffeeautomaten in den Instituten, den Mensen und den Cafeterien Sojamilch angeboten wird, damit auch Menschen mit Laktoseintoleranz und Veganer die Angebote nutzen können.
TOP 12 Zusätzliche Fördermittel für die Latinumsausbildung Für die Latinumsausbildung sollen finanzielle Mittel bereitgestellt werden, eine Höhe wird nicht genannt. Der Fachschaftsrat Geschichte soll die Koordination übernehmen.
TOP 13 Zeitlimit für die Besetzung von Bibliotheksplätzen Dass während der Prüfung die Sitzplätze schnell besetzt sind, stört den Antragsteller David Buchmann nicht – eher, dass auf den Plätzen nur die Stifte, Hefte und Bücher liegen. Er möchte, dass es eine Zeitbegrenzung gibt, sodass man zwar Pause machen kann, aber nicht für Stunden den Platz besetzt. Seine Idee: Eine Parkuhr für den Sitzplatz.
TOP 14 Sonstiges
Hier beginnt ab 14 Uhr unser Ticker
Es tickern Katrin Haubold und Vincent Roth.
14:05 Es trudeln immer mehr Studenten ein, aber vollbesetzt ist der Hörsaal Kiste noch lange nicht. Viele scheinen wohl nach dem Bildungsstreik nach Hause gegangen zu sein.
14:14 Die Vollversammlung ist noch nicht beschlussfähig, es wird appelliert, noch ein paar Leute dazu zuholen. „Es gibt auch noch zu essen“, erklärt Martin Grimm, Mitglied des StuPa-Präsidiums. Denn das Studentenwerk hat die Demonstration mit Lunchpaketen unterstützt.
14:25 Es geht noch nicht los, aber auf den Leinwänden kann man sehen, dass ein neuer Antrag auf der Tagesordnung aufgetaucht ist. Es geht um die botanischen Gärten.
14:30 Es geht los. Philipp Schulz stellt sich sich und das Präsidium vor. Es sind nur 332 Leute, die Vollversammlung (VV) ist nicht beschlussfähig. Es wird weiter mobilisiert. Tobias Winkelmann vom FSR Geschichte möchte, dass der TOP 12 auf TOP 4 hochrutscht, weil er mit der Verteilung der Gelder aus der Wohnsitzprämie in engerem Zusammenhang steht.
14:34 Die Änderung der Tagesordnung wurde angenommen. David Buchmann stellt seinen Antrag vor. Er möchte, dass vor allem die großen Spinde durch kleinere ersetzt und noch mehr aufgestellt werden. Natalie Rath hat eine Nachfrage: „Warum sollte es mehr Schließfächer geben, wenn es nicht gleichzeitig auch mehr Arbeitsplätze gibt?“ David stimmt dem zu, meint aber, dass man nicht unbedingt einen Arbeitsplatz zu haben. „Es ist erst einmal wichtig, dass man in die Bibliothek kommt.“ Auch um dem Scanner zu benutzen, müsste man seine Sachen wegschließen können.
14:39 Es gibt Änderungsanträge. Der Antrag soll auf die Bibliothek am Schießwall ausgeweitet werden, zudem soll es auch mehr Jackenhaken geben. Der Antragsteller nimmt diese an, es folgt die Abstimmung: Der Antrag wird angenommen.
14:42 Milos Rodatos und Erik von Malottki stellen den folgenden Antrag von TOP 4 vor. Sie wollen, dass die Lehramtsfächer in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wieder eingeführt werden. Dass soll als Stellungnahme neben dem Hochschulentwicklungsplan auftauchen. Das bedeutet, dass es von der Universität gewünscht ist, aber nur durch die Unterstützung des Landes könnte es gewährleistet werden.
14:45 „Wir haben es ja heute gesehen: Was wir sagen, ist den Politikern aus Schwerin nicht wichtig“, spielt Erik auf die Bildungsdemonstration an. Wenn aber die Eltern den Politikern aufs Dach steigen, dann würde das eher etwas bringen. Spätestens 2020 geht ein Großteil der jetzigen naturwissenschaftlichen Lehrer in Rente. Schon jetzt sucht das Land händeringend nach Lehrern im ganzen Bundesgebiet.
14:48 Hannes Nehls erklärt, dass die Idee an sich ganz gut ist, allerdings sei es ein organisatorischer Aufwand sei, weil unter anderem neue Seminare und Vorlesungen in den Lehrplan aufgenommen werden. Sascha Blankenburg erklärt zudem, dass man dann auch wieder neue Räume braucht. „Wir haben einen Heidenrespekt davor und auch Angst, dass die Qualität darunter leiden muss.“ Wenn die Lehramtsbildung kommt, dann müssten zum Beispiel Masterstudiengänge gestrichen werden.
14:52 Anglistik-Student Hieronymus kann die Bedenken nicht nachvollziehen. „Natürlich kostet Bildung Geld, aber dafür haben wir heute demonstriert.“ Die Universität Greifswald bräuchte ein breites und fundiertes Spektrum beider Lehramtsausbildung.
14:58 Milos meldet sich noch einmal zu Wort. Er stellt nochmal heraus, dass es eine Stellungnahme sein soll, das heißt nur wenn Geld von der Landesregierung fließt, kann es umgesetzt werden. Hannes ist skeptisch: „Man muss sehen, wie man die Forderung stellt.“ In der Mathematik zeige man sich nicht abgeneigt, die Lehramtsausbildung wieder einzuführen, aber fest steht noch nichts. Aber mit einer falschen Forderung könne man den Weg wieder versperren.
15:05 Es gibt keine Änderungsanträge, der Antrag wird angenommen. Es folgt der neue TOP 4: Weitere Finanzierungsmittel für die Latinumsausbildung. Tobias Winkelmann spricht erneut: „Das Thema Angst wurde heute schon oft angesprochen. Bei den Theologien und den Geschichtswissenschaftlern gibt es die Angst vor dem Latinum.“ Es gebe eine hohe Durchfallquote und ein schlechtes Image, weswegen auch einige Studierende sich gegen Greifswald entscheiden. Erste Ideen für eine bessere Ausbildung wäre die Einrichtung von Tutorien.
15:10 Hieronymus sieht die Gefahr, dass sich die Theologen und Geschichtswissenschaftler mit dem Antrag ins Abseits schießen, da sie den Antrag nur für die Lehramtsstudenten fordern. Er möchte, dass das Latinum auch bei Bachelorstudenten anerkannt wird – und diesen damit auch die Möglichkeit gegeben wird, die Tutorien zu besuchen.
15:15 Es wird angemerkt, dass auf für den Kunstmasterstudiengang das Latinum nötig ist. Die Redebeiträge werden geschlossen. Hieronymus‘ Antrag wird übernommen, in der Begründung wird der Kunstmaster auch aufgenommen. Der Antrag wird angenommen.
15:22 Es geht weiter mit TOP 5, der Verteilung der Wohnsitzprämie. Erik stellt ihn vor: Ein Teil des Geldes geht direkt an die FSR, zum Beispiel bekommt die Skandinavistik 3.000 Euro, die Medizin 16.000 Euro und der Spitzenreiter, die Biologie, erhält 26.000 Euro. Etwa 100.000 Euro stehen zur Verbesserung der Lehre zur Verfügung. Unter anderem sollen 5.000 Euro an die Pharmazie gehen, da dort Mikroskope schon sehr alt sind. Der erklärte Bernhard Scholz, der Mitglied im FSR Pharmazie ist.
15:27 Milos möchte nicht, dass das W-Lan nicht durch die Wohnsitzprämie bezahlt werden können, das sei Aufgabe der Universität. Dann hätte man 5.000 Euro mehr Spielraum.
15:32 Trotz der langen Demo ist die Menge noch recht lustig drauf. Es geht um den teuren Drucker des AStA, der schon seit einem Jahr an seinem Limit ist. Johanna Ehlers, die ehemalige AStA-Vorsitzende, erklärt, dass ein Drucker, der so oft genutzt wird, schon 10.000 Euro kostet. „Ihr wollt doch damit nur Geld drucken“, schallt es aus dem Publikum, Gelächter folgt.
15:36 Der Vorschlag, auch Geld für eine Randzeitbetreuung für Kinder der Studierenden einzustellen, wird von den Teilnehmern der Vollversammlung mit Klopfen begrüßt. Fabian Künzel, FSR-Mitglied der Biowissenschaften, stellt den Punkt 7 vor, das Nachhaltigkeitsmodul für General Studies. Das Konzept sieht eine Ringvorlesung sowie ein Seminar vor. Gerade bei den Ringvorlesungen sollen externe Referenten eingeladen werden.
15:41 Erik möchte fertig werden und nimmt Philipps Job an: „Ich würde sagen, dass wir genug gehört haben.“ Er wird gestoppt, da Johannes Köpcke noch eine Nachfrage zum letzten Punkt hat. Er fragt sich, wie eine einmalige Geldspritze das Modul langfristig sichern soll. Fabian Künzel meint, dass der Universität gezeigt werden soll, dass es wichtig ist und auch angenommen wird.
Es tickern Katrin Haubold und Anton Walsch.
15: 45 Es wird weiter über das Nachhaltigkeitsmodul diskutiert. Eine Umfrage, die dazu kurz im Raum stand, gab es nicht.
15:47 Anne fragt nach, warum es beim AStA einen Drucker brauche, wenn es das Rechenzentrum gibt – Johanna Ehlers zählt prompt auf, was alles gedruckt wird. Dafür gibt es Applaus aus dem Plenum.
15: 50 Es geht in die Änderungsanträge. „Wir müssen aufpassen, dass wir unter 100.000 bleiben.“ so StuPa-Präsident Philipp. Es gibt zahlreiche Vorschläge zu verschiedenen Posten. Die 5000 Euro für W-Lan und Nachhaltigkeitsmodul stehen zur Debatte. Es wird beides gestrichen, 5000 Euro fließen dafür Randzeitbetreuung.
15:55 Nachdem vorgeschlagen wurde, die Mittel für die Mikroskope zu streichen, gibt es Aufruhr in den vorderen Reihen. Auch um die berüchtigte Treppe in der Anglistik wird diskutiert. „Njäähh“, so der Kommentar von Fabian Schmidt.
16:00 Nun gibt es 10.000 Euro mit großer Zustimmung für die Randzeitbetreuung für Studierende mit Kind, munter werden weitere Änderungsvorschläge vorgebracht.
16:02 Zum Schluss hat Erik noch was zu sagen: „Wenn irgendwo das Geld nicht gebraucht wird, ist es wieder in der Verlosung drin.“ Außerdem soll sich um Mittel für Kultur bemüht werden. Der Antrag wird schließlich mehrheitlich angenommen.
16:05 David Buchmann stellt seinen Antrag vor: „Es geht um ein Prestigeprojekt“. Er will eine Standuhr am Beitz-Platz, nicht jeder hätte immer schnell eine Armbanduhr oder ein Handy parat. Erste Gegenreden bekommen viel Applaus: „Wir brauchen das Geld dringender an anderen Stellen.“
16:07 Hieronymus ist grundsätzlich für eine Verschönerung des Platzes, er schlägt vor, dass Kunststudenten des CDFI da aktiv werden könnten.
16:10 Viele im Plenum scheinen kein Verständnis für Prestigeuhren zu haben, es wird sogar „Ende der Debatte ohne Abstimmung“ gefordert. Das geht allerdings nur im StuPa, wie Fabian Schmidt anmerkt.
16:12 Ein „Kunstobjekt, das am Berthold Beitz-Platz die Zeit anzeigt“ steht nun im Änderungsantrag. Während sich einige Studenten offensichtlich belustigen, verlassen andere lieber ganz die VV. Schade eigentlich, dass man hier drin nichts vom schönen Wetter hat. Die Standuhr jedenfalls ist eindeutig abgelehnt.
16:15 Heinrich Behrens, Student „älteren Semesters“ stellt seinen Antrag vor: er möchte eine übersichtlichere Verwaltung und Webseite. Ohne Gegenreden wird der Antrag angenommen.
16:17 Nun stellt Magdalene Majeed als kommissarische AStA-Vorsitzende den Antrag zur Beitragserhöhung um 2
Euro pro Semester vor, persönlich sei sie allerdings gegen den Antrag. Erste Gegenrede von Natalie Rath: das StuPa habe den AStA beauftragt, ein Konzept für die Mehreinnahmen auszuarbeiten. Das sei nicht geschehen, „deswegen Nö!“, so ihre eindeutige Meinung.
16: 20 Fabian Schmidt verteidigt nun den Antrag, den er ursprünglich im StuPA eingebracht hatte. Den genannten
Prüfauftrag habe es nicht gegeben. Er erläutert, wo die maximal 2 Euro hinfließen sollen: der Nordische Klang, der Polenmarkt, und die Arbeit von AStA und StuPa sollen bei gleicher und besserer Qualität gefördert werden. Auch die Freitischkarten sollen ausgebaut werden.
16:25 Fabian hat eine lange Liste, was er mit dem Geld vorhat. Nun gibt es Redebeiträge: „Zwei Euro, das sind nicht einmal ein Getränk in der Mensa“ heißt es zugunsten den Antrag. Benedikt Eisele argumentiert mit den sinkenden Studierendenzahlen, damit würden die Einnahmen generell steigen, eine Erhöhung ist nötig um den Haushalt weiter finanzieren zu können.
16:30 Till Lüers, ehemaliger AStA-Finanzreferent ist auch gegen den Antrag. „Wir sollten erst einmal das Geld effektiv nutzen, das wir zur Verfügung haben. Viele FSRs haben Rücklagen und verwenden ihr Geld nicht vollständig.“ Mehr Geld einzunehmen, das nicht gebraucht würde, sei nicht sinnvoll – so der Tenor mehrerer Gegenreden.
16:38 Fabian betont noch einmal, dass es um die Spanne von 50 Cent bis 2 Euro gehe, aber er will in jedem Fall mehr Geld. Auch Benedikt Eisele spricht noch einmal für die Beitragserhöhung und hat dafür eine Menge Zahlen im Arsenal. Am Mikrophon stehen noch eine Hand voll Leute, mal für mal gegen die Erhöhung.
16:45 „Wenn ihr diesen Antrag beschließt, müsst ihr aber auch mehr Projekte auf die Beine stellen, für das wir das Geld verwenden.“, meinen Milos und Till fast nahezu gleichem Wortlaut.
16: 48: Änderungsanträge: eine Erhöhung um 1 Cent, 50 Cent, 1 Euro, 2 Euro und 100 Euro stehen zur Abstimmung. Für zwei Euro gehen einige Stimmkarten hoch – 67 hat der AStA gezählt. Bei den anderen Vorschlägen sind es jeweils nur eine Minderminderheit. Nach kurzer Verwirrung um die Formalitäten gibt es eine Endabstimmung: der AStA zählt fleißig.
16: 53 82 Studenten stimmen für die Erhöhung um 2 Euro, bei 85 Gegenstimmen hört der AStA auf zu zählen: der Antrag ist abgelehnt.
16:55 Björn Wieland von der Partei DIE PARTEI stellt den nächsten Antrag vor und entschuldigt sich gleich, dass es ein ernstzunehmender Antrag ist. Die Rubenowstraße soll verkehrsberuhigt werden – konkrete bauliche Maßnahmen sollen aber nicht besprochen werden. Der Gedanke stehe auch bei der Universitätsleitung hoch im Kurs.
16:58 Yannick steht dem Antrag positiv gegenüber, denn er auch sieht die Gefahr. Nicht alle Studenten stimmen dem zu – Ines Glaubitz meint, dass man die Innenstadt damit stark einschränken würde. Die Polizei solle lieber verstärkt kontrollieren, dass die 30 km/h eingehalten werden. Erik spricht sich für den Antrag aus, da er selber jemanden kennt, der dort angefahren wurde und dieser mehrere Wochen im Krankenhaus lag und auf Krücken ging.
17:03 Björn betont noch einmal, dass nicht darüber abstimmt werden soll, welche Maßnahme ausgeführt werden sollen, sondern dass überhaupt etwas geschehen muss. Die Abstimmung erfolgt und die Studierendenschaft spricht sich mehrheitlich dafür aus.
17:05 Jan Düwel möchte die Ämter pro Studierenden begrenzen um den überpolitischen Charakter der Vertretung der Studierendenschaft zu wahren. Jeder Student soll nur ein Amt übernehmen dürfen, als Kritik an den aktuell Amtsträger möchte er seinen Antrag aber nicht verstanden wissen.
17:10 Erste Gegenrede kommt von StuPa-Präsident Philipp – im geht es darum, dass es generell zu wenige Engagierte in der Selbstverwaltung gibt. Auch Magdalene vom AStA zählt gleich auf, welche Ämter sie gern abgeben würde, wenn es genügend Freiwillige dafür geben würde.
17.13 Auch wenn gerade die aktuellen Amtsträger mit Einwürfen ihre Ablehnung an der Initiative kundtun, gibt es Fürsprecher: „immer die gleichen Gesichter in der Hochschulpolitik“ wird da zum Beispiel bemängelt.
17:16 Es gibt einige Stimmen, die dem Antrag zustimmen. Viele sehen darin die Möglichkeit, dass vielleicht für eine Weile die Stellen unbesetzt seien, aber nach einer gewissen Zeit sich neue Leute für die Posten bewerben. Der Antragsteller meldet sich zu Wort: Er finde es gut, dass mit seinem Antrag die Debatte
17:20 Fabian Künzel macht deutlich: „Wenn ihr nicht wollt, dass so viele Ämter gehäuft werden, dann macht Gebrauch von eurem Wahlrecht! Ihr könnt die Leute auch nur in ein Amt wählen.“ Jan Düwel als Antragsteller zieht den Antrag erst einmal zurück mit der Prämisse zu schauen, wie es sich in der nächsten Zeit entwickelt.
17:25 TOP 11 steht an, Therése Altenburg stellt ihn vor. Aus Kostengründen würde er das ablehnen. Es gibt aber auch Stimmen, die für den Antrag stimmen. „Es ist doch echt nichts utopisches mehr, dass man Sojamilch im Kaffee trinkt, oder?“, fragt zum Beispiel Natalie Rath. Therése erklärt, dass der AStA beauftragt werden soll, sich mit den Betreibern zu besprechen.
17:30 Tom Peterson macht darauf aufmerksam, dass man auch die Sojaproduktion und deren Folgen, das Abholzen der Regenwälder, mit einberechnen sollte. „Dann trinkt doch einen Kasten Krombacher für jeden Liter Sojamilch“, ist Björns Kommentar. Es geht an die Änderungsanträge: Die Automaten fallen raus. Der Antrag wird angenommen.
17:34 Der letzte Antrag steht an. „Es geht darum, dass schlichtweg zu wenig Lernplätze in der Bibliothek zur Verfügung stehen“, erklärt David Buchmann, der Antragsteller. Ihn stört es, dass die Plätze scheinbar besetzt sind, aber über einen erheblich langen Zeitraum nicht besucht werden. Er hat an eine Art Parkuhr gedacht, wenn die Zeit überschritten sei, dann können die nachfolgenden Nutzer die Sachen beiseite schieben.
17:39 Es wird angeprangert, dass die Bücher auch teilweise einfach in die Schließfächer gesperrt werden. Till Lüers erklärt, dass man jetzt schon zu den Mitarbeitern gehen kann und ihnen sagen, dass bestimmte Plätze schon länger unbesetzt sind. Wenn den Mitarbeitern das auch aufgefallen ist, dann nehmen auch diese die Sachen beiseite und lagern sie in der Infotheke.
17:42 Bis jetzt gibt es eher pessimistische Rückmeldungen auf den Antrag. Lukas Neumeier meint: „Bei uns Juristen herrscht eine Mallorca-Mentalität.“ Es sei asozial, dass man den Platz durch die Bücher besetze. Natalie erklärt, dass das Ampelprinzip in einigen Bibliotheken schon genutzt werde. Der Antrag wird aber abgelehnt. Sonstiges wurde vergessen, es anscheinend wollte eh keiner etwas dazusagen. In zwei Stunden geht es aber weiter: Dann bespricht das StuPa noch mal die Beschlüsse.
Grafik: Simon Voigt
Fotos: Tom Peterson
Mensch. Wenn man mehr Geld abzwackt, dann kann man das verteilen wie man lustig ist. Tolle Erkenntnis. Warum eigentlich nicht eine Beitragserhöhung um 50€? Dann könnte die Studierendenschaft Immobilien kaufen (ihr wisst schon, wegen der Räume für die Ideen).
Wie ich gerad erst lese standen 100€ zur Debatte. Das finde ich super! Ich weiß auf meinem Adelsgestüt immer nicht wohin mit meinem Geld, seit ich den 3. Deckhengst in dieser Saison eingekauft habe. Das Geld muss raus. Außerdem ist sowas ja auch ein brauchbarer sozialer Filter. Ich störe mich ja schon ein bisschen an den ganzen normalbürgerlichen Studenten. Sogar Arbeiterkinder studieren hier, wurde mir in meinem Rotweinzirkel berichtet… 🙁
Hach. Der Pöbel hat gegen uns gestimmt. Merde!
Ich hoffe mit "Der Pöbel" meinst du nicht mich. Wieso hat außerdem keiner auf die Inflation hingewiesen. 8€ waren früher mal was ganz anderes wert als heute.
Davon abgesehen könnte man mit den 100€ pro Student super einen Investmentfonds aufmachen – ist man fertig mit studieren, bekommt man das Geld zurück. Läuft das Ding gut, bekommt der Asta-Finanzer nen ordentlichen Bonus. Damit hätten wir auch das Ämterproblem geklärt.
Schade, dass ofensichtlich die Schnösel vom Akademischen Börsenverein nicht da waren, aber das StuPa ist leider sowieso linksgrün.
Ach Paulchen! Du und ich sind doch nie wirklich gegeneinander. Große Webmoritzkommentatorenliebe <3
was ist das denn für eine billige Anmache. soll ich das deinen JU-Freunden erzählen?
Meinst du nicht unseren JU-Freunden?
Hi Paule. Die Schnösel vom Börsenverein waren vor Ort, allerdings haben wir nach der Debatte um 2,- Euro Beitragserhöhung lieber ein Plakat für unsere nächste Veranstaltung mit einem 900-Millionen-schweren Portfoliomanager aufgehangen. Übrigens finde ich deine Idee wirklich gut – bevor das Geld in Rücklagen versauert, könnte man das Defizit mit nachhaltiger Rendite lieber abbauen 🙂
Ich bin mir darüber bewusst das dies nun eher ein Monolog meinerseits ist, aber wollen wir uns noch kurz eine Minute zeit nehmen um über eine ehemaligen AStA Praktikanten (!!) unterhalten der zum wiederholten mal in AStA Kleidung zu einer VV auftauchte? Letzte Jahr hat er seine Berge an Dreckwäsche dafür verantwortet. Hat er etwa immer noch nicht gelernt die Waschmaschine zu benutzen??
Schon wieder mal nicht beschlussfähig? 🙁
MAn das ist doch zum Mäuse melken mit unsren Studenten. Ich hoffe den Tag, an dem mal 40% aufwärts da sind, erlebe ich noch 🙂