Grundstein_Loeffler_Protest-Simon VoigtEin Beitrag von Marei Thomas

Im Rahmen der #uniretten-Aktionen hatte der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) die Studierenden am heutigen Montag erneut zu einer Demonstration aufgerufen. Anlässlich der Grundsteinlegung des neuen Campus an der Friedrich-Loeffler Straße, zu der auch die Landesfinanzministerin Heike Polzin (SPD) geladen war, demonstrierten etwa 30 Studierende gegen das drohende Haushaltsdefizit der Universität.

Die Rede der Finanzministerin wurde von den protestierenden Studenten mit lautstarken Pfiffen begleitet. Stellvertretend für die Studierendenschaft forderten die Anwesenden mehr Geld für Lehrpersonal an der Universität. Neue Hörsaalgebäude würden nicht benötigt, wenn es kein Geld für ausreichendes Personal gibt.

Die Finanzministerin Heike Polzin (SPD). Im Hintergrund stehen die Demonstranten.

Die Finanzministerin Heike Polzin (SPD). Im Hintergrund stehen die Demonstranten.

Die Rektorin Hannelore Weber forderte in ihrer Rede, dass es eine umfassendere Finanzierung für die Universität geben müsse, damit der Erfolg der Universität weiter bestehen kann und betonte dabei, dass Bildung und Wissenschaft zu den wichtigsten Zukunftsbereichen des Landes gehören. Gegenüber dem webMoritz erklärte die Rektorin, dass jede Art von Protest angemessen sei. Lediglich die Pfiffe während der Rede der Finanzministerin empfand sie als „etwas unglücklich“. Die Rektorin hofft noch auf ein Umdenken bezüglich des Haushaltsplans, allerdings klang diese Aussage wenig optimistisch.

„Keinerlei Gründe, die Universität zu Grabe zu tragen“

Die Finanzministerin schloss dagegen eine neue Entscheidung bezüglich der Finanzierung aus und verwies darauf, dass es bereits Zugeständnisse vom Bildungsministerium gab. Dennoch gäbe es derzeit „keinerlei Gründe, die Uni zu Grabe zu tragen.“ Sie hielt es für unrealistisch, dass im nächsten Jahr wirklich 77 Stellen wegfallen.

Heike Polzin empfand den Protest der Studenten als nicht gerechtfertigt. Ihrer Meinung nach lassen sich Studenten gut für derartige Themen instrumentalisieren und deutete an, dass solche Protestaktionen absichtlich von der Universitätsleitung provoziert würden. Ob es wirklich einen Bedarf gäbe stellte sie infrage.

Sie appellierte in der Diskussion um den Haushalt der Universität für „mehr Rationalität und weniger Emotionen“ und kündigte an, dass man mit Hilfe eines Wirtschaftsprüfers einen vernünftigen Weg finden wolle. Wie lange so etwas dauern könnte, sagte sie allerdings nicht.

Am 11. Dezember wird der Finanzausschuss über den kommenden Haushalt des Landes entscheiden. Dazu plant der AStA am Tag vorher einen Laternenumzug, der bis zum SPD-Parteibüro in der Mühlenstraße ziehen soll. Genauere Informationen über die geplante Aktion werden in den nächsten Tagen folgen.

Fotos: Simon Voigt