Critical_Mass_KreuzungAm heutigen Montag zog erneut eine „Critical Mass“ durch die Stadt, um bessere Bedingungen für den unmotorisierten Individualverkehr zu fordern. Etwa 22 Radfahrer beteiligten sich an der Aktion und fuhren in einem großen Bogen durch Greifswald. Nennenswerte Zwischenfälle gab es nicht. Ein Bündnis aus Greifswalder Radfahrfreunden rief zur Teilnahme auf.

Diese Demonstrationsform, die es schon häufiger in der Stadt gegeben hat, scheint sich nun aber zu institutionalisieren, da bereits Ende Mai und Juni Rundfahrten stattfanden. In anderen, meist größeren Städten gibt schon eine lange Tradition der Kritischen Massen, so zum Beispiel in Hamburg mit monatlich mehreren Tausend Teilnehmern. In Greifswald fanden sich heute Abend nur etwa 22 Radfahrer zusammen, die letzten beiden Male soll mehr als die doppelte Teilnehmerzahl erreicht worden seien.

Zunächst radelten sie von der Mensa am Schießwall über die Lange Straße. Nach einigen Runden am Marktplatz ging es weiter über den Karl-Marx-Platz zur Bahnhofstraße. Über Europakreuzung, Anklamer- und Hans-Beimler-Straße fuhren sie zum Südbahnhof. Den große Bogen um die Stadt vervollständigten sie über die Schönwalder sowie Scharnhorster Landstraße, danach ging es über die Wolgaster Straße mit Zwischenstopp an der Universitätsbibliothek zurück in die Innenstadt, um vor dem Rubenowdenkmal für folgendes Foto zu posieren:

Am Ziel waren es etwas weniger Teilnehmer als zu Beginn.

Am Ziel waren es etwas weniger Teilnehmer als zu Beginn.

„Es geht darum, ein wenig Raum wieder für uns Fahrradfahrer zurückzuerobern,“ meinte einer der Veranstalter zu seiner Motivation. Gleichzeitig sei es aber wichtig, den Verkehr nicht zu blockieren. Dabei stützen sie sich auf den Paragraphen 27 der StVO, nach dem mehr als 15 Radfahrende einen geschlossenen Verband bilden und die Fahrbahn nutzen dürfen. Allerdings gibt es die Einschränkung, dass dies nur in Zweierreihen möglich ist, was heute nicht eingehalten wurde. Einige Autofahrer hupten aufmunternd, die meisten störten sich aber offenkundig weniger an den Protestlern, die auch keine nennenswerten Verzögerungen verursachten. Kritik gab es aber auch im eigenen Lager: „Euch sollte man die Fahrräder wegnehmen“, forderte eine Radfahrererin in der Hans-Beimler-Straße, welche die Tour für „großen Quatsch“ hielt.

Die nächste Critical Mass soll am 30. August folgen, der letzte Freitag im Monat ist weltweit der traditionelle Termin für solche Fahrten, so die Veranstalter, die hoffen, dass sich gleiches auch in Greifswald zur Selbstverständlichkeit wird. Auf Facebook kann man sich auf dem Laufenden halten.

Fotos: Simon Voigt (Titel)